Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Bundesliga 2014/2015 - 13. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: 30.11.2014, 17:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Tore: 1:0 Alexander Meier (5.), 2:0 Haris Seferovic (78.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

 


  • Roman Weidenfeller
  • Lukasz Piszczek
  • Neven Subotic
  • Matthias Ginter
  • Erik Durm
  • Sven Bender
  • Sebastian Kehl
  • Henrikh Mkhitaryan
  • Shinji Kagawa
  • Kevin Großkreutz
  • Pierre-Emerick Aubameyang

 

Wechsel
Wechsel
  • Adrian Ramos für Lukasz Piszczek (38.)
  • Milos Jojic für Shinji Kagawa (74.)
  • Ilkay Gündogan für Sebastian Kehl (74.)
Trainer Trainer

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

2:0 - Eintracht schlägt auch Dortmund

Die Eintracht hat ihr Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit 2:0 (1:0) gewonnen. In einer weitgehend ausgeglichenen Partie hatten die Hausherren einfach mehr Glück im Abschluss und trafen durch Meier (5.). und Seferovic (78.) zur richtigen Zeit.

Gegen die Borussia aus Dortmund vertraute Eintracht-Coach Thomas Schaaf zum ersten Mal in dieser Spielzeit genau derselben Elf, die bereits in der Vorwoche aufgelaufen war. Nach dem überzeugenden 3:1-Sieg in Mönchengladbach war das aber auch keine Überraschung. Das bedeutete, dass die SGE auch gegen den kriselnden BVB mit frühem Attackieren und einer insgesamt sehr offensiven Ausrichtung zum Erfolg kommen wollte.

Vor den 51 500 Zuschauern in der restlos ausverkauften Commerzbank Arena legten die Adlerträger dann auch gleich los wie die Feuerwehr. Keine fünf Minuten waren gespielt, da wagte Marco Russ tief aus der eigenen Hälfte hinaus einen scharfen Pass in die Spitze, der die gesamte Dortmunder Hintermannschaft überraschte. Alex Meier schaltete am schnellsten, machte sich auf den Weg allein aufs Tor und ließ BVB-Keeper Roman Weidenfeller mit einem Schuss durch dessen Beine keine Abwehrchance (5.) – die frühe Führung der Hausherren.

Meier besorgt frühe Eintracht-Führung

Doch praktisch im Gegenzug war die Borussia ganz nah dran am postwendenden Ausgleich: Auf einmal hatten die Gäste viel Raum zum Kontern und befanden sich in Überzahl. Pierre-Emerick Aubameyang bediente Henrikh Mkhitaryan, doch der Armenier scheiterte aus 14 Metern am glänzend reagierenden SGE-Keeper Felix Wiedwald (6.). Nach dieser Schrecksekunde fing sich die Eintracht sogleich wieder und hatte die nächsten Annäherungen ans gegnerische Tor: Erst köpfte Stefan Aigner nach einer Freistoßflanke von Bastian Oczipka am Tor vorbei (9.), dann prüfte Meier seinerseits Weidenfeller mit einem Kopfball (11.).

Nach 20 gespielten Minuten nahm die Partie dann richtig Fahrt auf: Erst traf Stefan Aigner mit einem Zuspiel im Strafraum auf Haris Seferovic die falsche Entscheidung, weil BVB-Verteidiger Matthias Ginter besser stand und die aussichtsreiche Position bereinigen konnte (21.). Dann kam wieder Dortmund mit seinem schnellen Umschaltspiel nach vorne und Aubameyang zog vom Elfmeterpunkt ab, aber Wiedwald parierte erneut weltklasse (24.). Und auch zwei Minuten darauf hatte die Eintracht großes Glück, als Mkhitaryan mit einem Schlenzer aus spitzem Winkel das Tor nur hauchdünn verfehlte (26.).

BVB kommt immer besser ins Spiel

Die Gäste aus Dortmund fanden nun immer besser in die Begegnung, weil sie plötzlich die Zweikämpfe besser annahmen. Und sie zeigten dann mehr und mehr ihre Klasse im schnellen Offensivspiel. Die nächste große Chance hatte wieder Aubameyang, als er mit einem Drehschuss freistehend im Strafraum erneut in Wiedwald seinen Meister fand (28.). Insgesamt ließen die Adlerträger in dieser Phase des Spiels auch zu viel zu, immer wieder kombinierte sich der BVB über wenige Stationen nach vorne, agierte aber noch glücklos im Abschluss.

In der 40. Minute war dann mal wieder die SGE dran: Oczipka spielte sich auf der linken Seite fest, brachte den Ball in die Mitte, wo Meier auf Seferovic ablegte. Doch der Schweizer Nationalspieler verfehlte den Kasten mit seiner technisch anspruchsvollen Direktabnahme aus 15 Metern knapp. Und auch kurz vor dem Pausenpfiff vergaben die Schaaf-Schützlinge noch eine Gelegenheit, die Führung sogar noch auszubauen: Timothy Chandler konnte von rechts in Ruhe flanken, über Aigner kam die Kugel erneut zu Seferovic, der diesmal aus spitzem Winkel nur das Außennetz (45.) – da war vielleicht sogar etwas mehr drin. Am Ende konnte die Eintracht mit der 1:0-Pausenführung dennoch sehr zufrieden sein, weil auch Dortmund viele Torchancen hatte.

SGE kommt mit Feuer aus der Kabine

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es wieder die SGE, die mit Feuer aus der Kabine kam. Seferovic hielt den Ball gut im Sechzehnmeterraum, legte mit etwas Glück ab auf Marc Stendera, der sofort abzog. Der Schuss aus sechs Metern war jedoch noch abgefälscht und ging ganz knapp am rechten Torpfosten vorbei (46.). Der BVB kam mit völlig wackeligen Beinen aus der Pause und ließ kurz darauf die nächste Großchance der Gastgeber zu: Meier war nach einem Ballverlust der Dortmunder völlig frei, schoss aber etwas überhastet aus 20 Metern aufs Tor und verzog deutlich (49.).

Es dauerte jedoch nicht lange, da sammelten sich auch die Borussen wieder: Nach einem Ballgewinn tief in der eigenen Hällfte konterten Aubameyang und der eingewechselte Sergio Ramos die Hintermannschaft aus, aber am Ende rettete wieder einmal Wiedwald in höchster Not gegen Ramos (52.).

Schnell entwickelte sich wieder der offene Schlagabtausch, der es schon in der ersten Halbzeit war. Es ging rauf und runter und es gab viele Abschlüsse – eine sehr unterhaltsame Begegnung. Der sehr umtriebige und gefährliche Aubameyang hatte mit einem Distanzschuss aus 20 Metern, der übers Tor strich, die nächste gute Gelegenheit (57.). Insgesamt investierten die Dortmunder Mitte der zweiten Hälfte mehr und bauten viel Druck auf, weswegen Thoma Schaaf nach gut einer Stunde mit Martin Lanig für Stendera für mehr defensive Stabilität sorgen wollte.

Mitte der zweiten Halbzeit drückt Dortmund

Mitten in der großen Drangphase des BVB kam allerdings die Eintracht zur vielleicht größten Chance des Spiels: Aigner flankte den Ball von der rechten Seite in den Strafraum, wo Meier zwischen Ginter und Subotic völlig blank stand, aus fünf Metern aber ganz ganz knapp am rechten Pfosten vorbeiköpfte (66.). Das wäre es gewesen!

An der grundsätzlichen Verteilung der Spielanteile änderte das aber nichts: Es waren die Dortmunder, die die SGE hinten einschnürte und mit viel Dampf und Willen in die Gefahrenzone drängte. Sergio Ramos vergab in der 74. Minute die nächste Gelegenheit, als ihm die Kugel in aussichtsreicher Position im Strafraum versprang.

Durm und Weifenfeller patzen, Seferovic macht den Sack zu

Doch dann kam die 78. Spielminute: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld, schlug Lanig den Ball nach vorne, der eigentlich sichere Beute für Weidenfeller war. Doch Verteidiger Erik Durm entschied sich für die Kopfballrückgabe, was zum großen Missverständnis führte: Der Ball landete im freien Raum, den Seferovic nutzte und aus kurzer Distanz ins leere Tor einschob – das 2:0.

Der BVB zeigte sich unmittelbar danach wenig geschockt und rannte weiter vorne an. Einen direkten Freistoß aus 20 Metern zog Gündogan scharf in den Torwinkel – aber der unglaubliche Felix Wiedwald vereitelte auch diese Großchance (81.). Nachdem Dortmund durch Aubameyang (90.+1) auch die letzte von vielen Gelegenheiten ausließ, brachte die Eintracht das 2:0 tatsächlich über die Bühne.

Die SGE gewann diese Partie am Ende zwar nicht unverdient nach großem Kampf und teilweise tollem Offensivspiel, doch auch die Gäste aus Dortmund hatten eine Vielzahl an Möglichkeiten, die man nur durch fehlendes Glück und einen alles überragenden Eintracht-Keeper Felix Wiedwald nicht nutzen konnte. Die Adlerträger ihrerseits rangieren nun mit 18 Punkten auf Tabellenplatz 8 und können mit gehörigem Selbstbewusstsein die nächsten Aufgaben angehen. Am nächsten Sonntag (17:30 Uhr) ist dann Werder Bremen in Frankfurt zu Gast.

 


 

 

Aus der FNP

Fußballprofi Haris Seferovic von Eintracht Frankfurt hat beim Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund der verstorbenen Tugce A. gedacht. Der Schweizer Nationalspieler zeigte am Sonntagabend nach seinem Tor zum 2:0-Endstand für die Hessen ein selbst beschriebenes T-Shirt mit der Aufschrift «Tugce - Zivilcourage, Engel, Mut, Respekt». Die Studentin war am Freitag an ihrem 23. Geburtstag den bei einer Prügelattacke erlittenen Verletzungen erlegen.

«Ich denke, die Leute sollen ein Zeichen setzen. Wenn man irgendetwas sieht, soll man dazwischen gehen. Die Kleine tut mir leid und auch ihre Familie. Sie war mutig, und ich denke, alle sollten so mutig sein. Dann kann man was bewegen», begründete Seferovic seine Aktion.

 

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