Eintracht Frankfurt - FC Augsburg

Bundesliga 2015/2016 - 2. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 22.08.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 0:1 Caiuby (24.), 1:1 Marco Russ (86.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC Augsburg

 


  • Marwin Hitz
  • Paul Verhaegh
  • Jeong-Ho Hong
  • Ragnar Klavan
  • Konstantinos Stafylidis
  • Daniel Baier
  • Dominik Kohr
  • Alexander Esswein
  • Halil Altintop
  • Tobias Werner
  • Caiuby

 

Wechsel
Wechsel
  • Dong-Won Ji für Halil Altintop (67.)
  • Markus Feulner für Alexander Esswein (76.)
  • Sascha Mölders für Tobias Werner (90.)
Trainer Trainer
  • Markus Weinzierl

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:


Eintracht und Augsburg trennen sich 1:1

Die Eintracht hat im ersten Heimspiel der neuen Saison 2015/16 ein 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg erreicht. Marco Russ glich den Führungstreffer der Gäste durch Caiuby (24.) kurz vor Schluss aus.

Armin Veh nahm für sein erstes Heimspiel auf der Eintracht-Bank in der heimischen Commerzbank Arena seit gut 15 Monaten eine Veränderung in der Startelf vor: Für Takashi Inui kam Youngster Joel Gerezgiher zu seinem ersten Bundesligaeinsatz von Anfang an – in der Vorwoche in Wolfsburg hatte der 19-jährige Offensivspieler erst sein Debüt gefeiert.

Vor der imposanten Kulisse von 45 000 Zuschauern legte die SGE gleich einmal los wie die Feuerwehr: Makoto Hasebe sah den freistehenden Stefan Aigner im Strafraum, der leitete den Ball gekonnt weiter in die Mitte, wo der eingelaufene Gerezgiher knapp über das von Marwin Hitz gehütete Tor der Augsburger köpfte – 30 Sekunden waren da gerade gespielt. Auf der Gegenseite feuerte Tobias Werner aus 16 Metern einen ersten Warnschuss ab, der den Kasten des neuen Eintracht-Keepers Lukas Hradecky deutlich verfehlte (3.).

In den ersten Minuten der Partie waren die Adlerträger darum bemüht, die auf den Rängen vorherrschende Euphorie des ersten Heimspiels der neuen Saison aufzunehmen und über schnelles Kombinationsspiel in den Strafraum der Augsburger zu kommen. Die Fuggerstädter hingegen verlegten sich aufs Kontern – und waren so in der Anfangsphase die gefährlichere Mannschaft. Die beste Chance hatte Ex-Eintrachtler Halil Altintop, der nach einem Gegenstoß in Überzahl am ausgefahrenen Abwehrbein von Carlos Zambrano scheiterte – ein sensationelles Tackling unseres Abwehrchefs (11.). Ein weiterer Schussversuch von Werner strich zudem gut zwei Meter am Tor vorbei (13.).

Muntere Anfangsphase – Caiuby besorgt Gästeführung

Nach einem Ballverlust der SGE im Mittelfeld ging der FCA dann in Führung: Alexander Esswein behauptete gegen zwei Gegenspieler den Ball und passte in den Lauf von Angreifer Caiuby, der im Laufduell gegen David Abraham überraschend schnell von der Strafraumkante abschloss und Hradecky mit seinem satten Schuss unter die Torlatte keine Abwehrchance ließ (24.).

In der Folge versuchten die Veh-Schützlinge mit wütenden Angriffen zu antworten, was gegen die gewohnt sehr gut organisierte Augsburger Defensive ein sichtlich schweres Unterfangen war. Den Gästen kam der Führungstreffer freilich gelegen, da sie sich nun noch stärker auf ihr schnelles Konterspiel ausrichten konnten. Der Eintracht gelang es im ersten Spielabschnitt gegen aggressive Schwaben zu selten, ein fehlerfreies Kombinationsspiel aufzuziehen, zu schnell gab man in der Vorwärtsbewegung den Ball wieder her. Es fehlte aber auch an der nötigen Durchschlagskraft und den richtigen Bewegungen in der Spitze.

Hitz pariert gegen Russ – Augsburg führt zur Halbzeit

Torchancen blieben in der restlichen ersten Halbzeit Mangelware – bis zur 41. Minute: Da kamen die Adlerträger endlich mal durch, Oczipka flankte von links und über Umwege kam der Ball zu Marco Russ, dessen Volleyabnahme Hitz gerade noch um den Torpfosten lenken konnte. Dann pfiff Schiedsrichter Florian Meyer, der die Partie zuweilen etwas kleinlich leitete, zur Pause.

Zur zweiten Halbzeit brachte Armin Veh Rechtsverteidiger Timothy Chandler für Gerezgiher. Hasebe rückte dafür ins Mittelfeld, fortan agierte die Eintracht in einem 4-3-3-System.

Am Spielgeschehen änderten die Umstellungen jedoch kaum etwas. Die SGE war bemüht, ihr Offensivspiel anzukurbeln, kam aber kaum mal gefährlich ins letzte Drittel. Einzig Haris Seferovic verbuchte einen Abschluss aus allerdings zu spitzem Winkel (53.). Der FCA tat dagegen nur das Nötigste, um die knappe Führung zu verwalten – kam aber auch zu zwei gefährlichen Torschüssen: Esswein zirkelte erst den Ball nach etwas über einer Stunde aus 17 Metern über den Querbalken (63.), dann verfehlte er den Kasten im Fünfmeterraum und aus spitzem Winkel deutlich (67.). Kurz darauf zwang Werner Hradecky zu einer ersten Parade (73.).

Augsburg verwaltet, Eintracht tut sich schwer

In der 78. Minute hatte die Eintracht dann ihre größte Chance im zweiten Abschnitt: Stefan Aigner ging mal beherzt in den Sechzehner, wurde aber von Klavan entscheidend am Abschluss gehindert, so dass die Kugel am linken Pfosten vorbeitrudelte. Praktisch im Gegenzug konterten die Gäste, über Werner kam der Ball zum eingewechselten Ji, der Hradecky im Eins gegen Eins zu einer Glanzparade zwang (79.).

Nachdem Hradecky für seine Vorderleute einmal mehr überragend gegen Werner rettete (84.), gelang der SGE auf der anderen Seite der Lucky Punch: Der eingewechselte Luca Waldschmidt tankte sich wunderbar in den Strafraum durch und legte perfekt getimt in die Mitte, wo der mitgelaufene Russ das Leder nur noch über die Linie drücken musste (86.).

Russ schafft den späten Ausgleich

In den letzten Minuten gab die jetzt kämpferisch überzeugende Eintracht noch einmal alles, versuchte, alles nach vorne zu werfen, kam aber letztlich nicht mehr gefährlich vors gegnerische Gehäuse. Und so blieb es am Ende beim letztlich gerechten 1:1-Unentschieden, über das die Adlerträger durchaus glücklich sein können, weil das Tor von Marco Russ doch sehr spät fiel. Spielerisch konnten die Hausherren im ersten Heimspiel der Saison gegen einen schwer zu bespielenden Gegner zwar noch nicht wirklich überzeugen, doch die Einstellung stimmte – und wurde mit dem späten 1:1 belohnt.

Stimmen zum Spiel

Augsburg-Coach Markus Weinzierl: „Ich habe eine gute Leistung meiner Mannschaft gesehen. Ich denke, dass wir gut organisiert waren und gut gegen den Ball gearbeitet haben. Wir sind mit einem Kontertor in Führung gegangen und haben dann gut weitergespielt. Wir haben es allerdings versäumt, das zweite Tor zu erzielen. Die Kontersituationen dafür waren da – schon vor der Halbzeit muss nur Caiuby den Ball quer spielen, dann läuft Esswein allein auf den Keeper zu. In der 80. Minute hatten wir eine Doppelchance durch Ji und Werner. Da müssen wir das 2:0 machen, das wäre die Entscheidung gewesen. Zum Schiedsrichter wollte ich eigentlich nichts mehr sagen, aber vor dem 1:1 ist ein klares Foul von Ignjovski an Stafylidis."

Eintracht-Trainer Armin Veh: „Wir haben nicht gut Fußball gespielt. Wir hatten uns etwas ganz Anderes vorgenommen. Wir hatten keine Ballsicherheit und sind permanent unseren eigenen Bällen hinterher gelaufen. Wir sind nicht in die Kombinationen gekommen und hatten sehr viele Schwierigkeiten mit dem Augsburger Spiel. Obwohl wir gewusst haben, dass die Augsburger mit langen hohen Bällen spielen, haben wir keine zweiten Bälle gewinnen können. Das Ergebnis war okay, aber an der Spielweise müssen wir noch arbeiten. Ich dachte, wir sind schon weiter. So viele Fehlpässe wie heute habe ich in den acht Wochen, seit denen ich wieder in Frankfurt bin, nicht gesehen. Wir haben Vieles verkehrt gemacht. Lukas hat allerdings ein richtig gutes Spiel gemacht. Zu der Szene vor dem 1:1 muss ich sagen: Ja, da hätte man pfeifen können. Allerdings habe ich bestimmt 20 Szenen gesehen, in denen man überhaupt nicht pfeifen kann. Vielleicht muss ich einen Schiedsrichter-Kurs machen, aber ich verstehe das nicht mehr.“

Bruno Hübner, Sportdirektor der SGE: „Unser Spiel war total unruhig. Wir haben viel zu kompliziert gespielt, nicht den einfachen Ball. Dabei zeichnet uns Letzteres eigentlich aus. Dementsprechend fahrig war unser Spiel. Wir waren zu hektisch, müssen einfach ruhiger bleiben. Wenn Du gegen einen Gegner wie Augsburg mit 1:0 hinten liegst, ist es natürlich schwer. Die Augsburger haben nur mit langen Bällen operiert und kaum gespielt. Aus der 1:0-Führung heraus konnten sie dann natürlich den ein oder anderen Konter fahren. Da konnten wir froh sein, das wir Lukas im Tor hatten, der uns im Spiel gehalten hat.“

Stefan Aigner, SGE: „Am Ende bin ich froh, dass wir einen Punkt geholt haben. Ich will die Partie nicht richtig schlecht reden, aber es war kein besonderes Spiel. Wir hatten wenig Durchschlagskraft nach vorne, haben aber viele Fehlpässe im Aufbau und viele Leichtsinnsfehler gemacht. Wir waren mit den Gedanken zu langsam.“

Marco Russ, SGE: „Wir hatten uns mehr erhofft. Das heute war ein glücklicher Punkt. Wir haben uns schwer getan. Aber wir sind zu Hause nun lange Zeit ungeschlagen. Darauf müssen wir aufbauen. Wir müssen noch mehr versuchen, Stefan Reinartz zu unterstützen, der versucht, unser Spiel zu lenken. Dann kriegen wir auch wieder mehr Struktur ins Spiel.“

Stefan Reinartz, SGE: „Das Spiel war ziemlich zerfahren. Augsburg hat die frühe Führung in die Karten gespielt. Es waren viele Fouls im Spiel, der Ball war oft im Aus. Die Augsburger haben oft versucht, Zeit von der Uhr zu nehmen, was natürlich auch ihr gutes Recht ist.“

Aleksandar Ignjovski, SGE: „Am Ende ist das 1:1 okay. Augsburg hat ein gutes Spiel gemacht.“

 

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