FC Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2015/2016 - 11. Spieltag

0:0

Termin: 30.10.2015, 20:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: ./.

 

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Eintracht Frankfurt FC Bayern München

 


  • Manuel Neuer
  • Philipp Lahm
  • Jerome Boateng
  • Javier Martinez
  • Rafinha
  • Xabi Alonso
  • Arjen Robben
  • Kingsley Coman
  • Arturo Vidal
  • Douglas Costa
  • Robert Lewandowski

 

Wechsel
Wechsel
  • Thomas Müller für Rafinha (50.)
  • Thiago für Kingsley Coman (65.)
  • David Alaba für Philipp Lahm (76.)
Trainer Trainer
  • Josep Guardiola

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:



Leidenschaftliche Eintracht erkämpft 0:0 gegen Bayern

Die Eintracht hat in ihrem Heimspiel gegen den FC Bayern München ein überraschendes aber verdientes 0:0 erkämpft. Gegen den deutschen Meister ließ man dank einer leidenschaftlichen Abwehrleistung wenig Torchancen zu und war selbst ein paar Mal gefährlich vorm Tor von Manuel Neuer.

Die Vorzeichen vor dem Spiel waren klar: Auf der einen Seite stand die Eintracht, die das bittere Pokalaus bei Drittligist Aue (0:1) vom Dienstag zu verdauen hatte und auf der anderen der übermächtig scheinende deutsche Meister FC Bayern, der am selben Abend beim 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg einmal mehr seine Stärke demonstrierte. In der Liga liegen die Münchner nach zehn Siegen aus zehn Spielen klar an der Tabellenspitze – eine solche Bilanz hat es zuvor in der Bundesligageschichte noch nicht gegeben.

Personell änderte Eintracht-Coach Armin Veh seine Startelf auf drei Positionen: Marco Russ, Stefan Reinartz und Constant Djakpa rotierten aus der Mannschaft, dafür durften der wieder genesene David Abraham, Aleksandar Ignjovski und Bastian Oczipka ran. Im 4-4-1-1-System, das gegen den FCB vor allem für Kompaktheit im Defensivverbund sorgen sollte, verteidigte Makoto Hasebe hinten rechts, Ignjovski rückte ins defensive Mittelfeld an die Seite von Slobodan Medojevic. Im linken Mittelfeld spielte Haris Seferovic, Stendera gab die „Zehn“ hinter der einzigen echten Spitze Alex Meier.

Die 51 500 Zuschauer in der ausverkauften Commerzbank Arena sahen zunächst einmal die vielleicht schnellste Gelbe Karte der Spielzeit, als Stefan Aigner nach handgestoppten 22 Sekunden an der Mittellinie zu hart gegen Rafinha einstieg und Schiedsrichter Daniel Siebert so ein erstes Zeichen setzte. Unterdessen begleitete die Nordwestkurve den Spielaufbau der Bayern in den ersten Minuten mit einem gellenden Pfeifkonzert, während jeder der wenigen Ballkontakte der Adlerträger gefeiert wurde – ein durchaus amüsantes Schauspiel am Freitagabend.

Bayern drückend überlegen – aber ohne viele Chancen

Nach 9 Minuten wagte sich die sonst sehr defensiv eingestellte SGE dann über die rechte Seite erstmals nach vorne. Aigner spielte Hasebe frei, dessen Flanke Jerôme Boateng in der Mitte vor Meier klären konnte. Auf der Gegenseite hatten die Gäste die erste Großchance: Arjen Robben flankte von der linken Seite, in der Mitte setzte sich Arturo Vidal im Kopfballduell durch, doch Lukas Hradecky im Eintracht-Tor parierte mit einer Hand klasse (11.).

In der Anfangsphase waren die Bayern wie erwartet drückend überlegen gegen eine extrem tiefstehende Frankfurter Mannschaft, die es tatsächlich schaffte, die ersten 30 Minuten bis auf Vidals Kopfball ohne echte Torchance des Meisters zu überstehen. Bei gegnerischem Ballbesitz formierten die Veh-Schützlinge ganz hinten gar eine Sechserabwehrkette, um dem Druck der Gäste Herr zu werden. Wie gewohnt hatten die Bayern teilweise über 80 Prozent Ballbesitz. Die nächste Kopfballgelegenheit nach einem Standard von Robben hatte dann Javi Martínez, doch auch er verfehlte den Kasten knapp (30.).

Nach einer halben Stunde wurde die Partie dann ruppiger. Die Münchner gingen gegen wacker kämpfende Frankfurter spürbar härter in die Zweikämpfe, was Schiedsrichter Siebert zwar unterband, aber noch nicht mit weiteren Verwarnungen ahndete. In den Strafräumen passierte indes in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit nichts mehr, so dass es mit dem nicht unverdienten 0:0 in die Kabinen ging.

Costa mit der Riesenchance direkt nach Wiederanpfiff

Der zweite Abschnitt begann dann gleich mit der größten Chance des Spiels bis dahin: Abraham spielte im Aufbau einen Pass in die Füße von Lewandowski, Zambrano rutschte an der Sechzehnergrenze aus und Douglas Costa hatte freie Fahrt auf das Tor von Hradecky – doch der Eintracht-Keeper rettete einmal mehr mit einer glänzenden Fußabwehr zur Ecke (46.).

In der 53. Minute hatte dann die SGE die erste dicke Möglichkeit: Stendera trat einen Eckball scharf nach innen, wo Seferovic die Kugel in den Fünfmeterraum weiterleitete. Dort konnte Alex Meier den Ball mit dem Bein nur noch leicht touchieren, das Leder ging knapp am linken Torpfosten vorbei. Und damit noch nicht genug: Nur eine Minute später fabrizierte Nationalkeeper Manuel Neuer im eigenen Strafraum eine kuriose Bogenlampe, der blank stehende Stendera reagierte schnell und schoss sofort volley auf den Kasten - doch Neuer war zur Stelle (54.).

Meier und Stendera verpassen Eintracht-Führung

Die Eintracht präsentierte sich zu Beginn der zweiten Hälfte mutiger als noch in Halbzeit eins und traute sich im eigenen Offensivspiel mehr zu. Die wenigen Fehlern der Bayern im Spielaubau und dadurch entstehende Räume nutzte man nun besser aus und kam häufiger zu aussichtsreichen Flanken- und Schusspositionen. Der emsige Stendera probierte es so nach schönem Trick gegen Xabi Alonso mit einem Schuss aus 16 Metern, der jedoch am Kasten vorbeistrich (63.).

Aber natürlich spielten auch die Gäste, die mittlerweile Thomas Müller und Thiago für Rafinha und Kingsley Coman eingewechselt hatten, weiter munter mit und waren immer gefährlich. Nach einer Freistoßflanke von Alonso köpfte Lewandowski knapp neben das Tor (65.). In der 71. Minute war es auf der anderen Seite Abraham, der eine Flanke von Oczipka übers Tor setzte.

Es war Mitte der zweiten Halbzeit fast schon ein offener Schlagabtausch: Selbstredend hatte der FCB weiterhin deutlich mehr Ballbesitz und drängte mit Macht ins letzte Drittel des Spielfeldes. Aber die Adlerträger hielten weiter tapfer und leidenschaftlich dagegen, warfen sich in jeden Pass und waren in den Zweikämpfen sehr konzentriert.

Konzentrierte Eintracht hält mit Leidenschaft dagegen

Richtig brenzlig wurde es für die SGE dann nach 81 Minuten: Thiago schickte bei einer der wenigen Aktionen aus dem Spiel heraus Lewandowski auf die Reise allein Richtung Hradecky, doch frei vor dem Schlussmann verzog der polnische Nationalspieler deutlich. Praktisch im Gegenzug köpfte der eingewechselte Marco Russ eine Stendera-Ecke aufs Tor, aber Neuer war sicher zur Stelle.

In den letzten Minuten der Partie wurde die Stimmung auf den Rängen dann immer besser – klar, zumindest ein unerwarteter Punkt für die Eintracht war auf einmal zum greifen nah und die Fans unterstützten ihr aufopferungsvoll kämpfendes Team so gut es nur ging. Die Bayern ihrerseits warfen in den letzten Minuten und den überzogenen fünf Minuten Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne, doch es sollte keine klare Torchance mehr für die Bayern herausspringen.

SGE bringt 0:0 über die Zeit

Und so rettete eine stark eingestellte und toll kämpfende Eintracht tatsächlich dieses nicht für möglich gehaltene 0:0 gegen den starken FC Bayern über die Zeit. Ausschlaggebend für diesen am Ende verdienten Punkt war, dass man über die vollen 95 Minuten hochkonzentriert im Positionsspiel und den direkten Duellen Mann gegen Mann agierte und den Münchner so über die gesamte Spielzeit das Leben extrem schwer machte. Jetzt kann man erhobenen Hauptes die nächsten Aufgaben in der Liga antreten.

Stimmen zum Spiel

Bayern-Trainer Pep Guardiola: "Es war schwierig heute für uns, weil der Gegner tief verteidigt und teilweise mit Haris Seferovic als linkem Verteidiger gespielt hat. Da waren in der letzten Reihe oft sechs Spieler, was für uns weniger Raum in der Tiefe und zwischen den Linien bedeutet hat. Die Eintracht hat das sehr gut gemacht. Wir haben alles probiert, über rechts und links mit Flanken oder im Eins gegen Eins. Wir hatten wenig Torchancen, aber ich denke, es waren genug, um dieses gegeben hat."

Eintracht-Coach Armin Veh: "Wir haben heute sehr sehr leidenschaftlich und diszipliniert gespielt und ich bin froh, dass wir einen Punkt geholt haben."

SGE-Mittelfeldmann Marc Stendera: "Ich glaube, dieses Ergebnis war nach unseren letzten Ergebnissen nicht unbedingt zu erwarten. Wir wollten uns heute tief hinten reinstellen und uns richtig den Arsch aufreißen, das haben wir gemacht. Für mich haben wir heute verdient einen Punkt geholt."

 

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