Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2015/2016 - 18. Spieltag

3:2 (0:1)

Termin: 24.01.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Tore: 0:1 Dante (25.), 1:1 Alexander Meier (66.), 2:1 Alexander Meier (73.), 2:2 Andre Schürrle (79.), 3:2 Alexander Meier (90.)

 

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Eintracht Frankfurt

VfL Wolfsburg


 


  • Diego Benaglio
  • Vieirinha
  • Naldo
  • Dante
  • Ricardo Rodríguez
  • Christian Träsch
  • Josuha Guilavogui
  • Daniel Caligiuri
  • Julian Draxler
  • Andre Schürrle
  • Max Kruse

 

Wechsel
Wechsel
  • Sebastian Jung für Daniel Caligiuri (62.)
  • Nicklas Bendtner für Max Kruse (78.)
  • Marcel Schäfer für Julian Draxler (86.)
Trainer Trainer
  • Dieter Hecking

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:




Dreifacher Meier besorgt Wahnsinnssieg

Die Eintracht hat zum Auftakt der Rückrunde 2015/16 ein wahres Spektakel geliefert. Nach 0:1-Pausenrückstand bezwang die SGE den VfL Wolfsburg dank einer großen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei und drei Toren von Alex Meier (66., 73., 90.+3) mit 3:2.

Eintracht-Coach Armin Veh brachte zum Rückrundenauftakt gegen den VfL Wolfsburg einen Neuzugang von Beginn an: Szabolcs Huzti durfte im 4-2-3-1-System auf der linken Außenbahn ran. Vor der Viererkette um den wieder fitten Carlos Zambrano, David Abraham, Makoto Hasebe (rechts) und Bastian Oczipka (links) bildeten Marco Russ und Marc Stendera die Doppelsechs. Die offensive Mittelfeldreihe komplettierten neben Huszti Alex Meier und Stefan Aigner (rechts). In vorderster Front stürmte Haris Seferovic.

Zu Beginn sahen die 35 000 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank Arena eine ausgeglichene Bundesligapartie, die von beiden Mannschaften mit offenem Visier angegangen wurde. Nach Ballgewinn versuchten sowohl die Eintracht als auch die „Wölfe“, schnell in die gegnerische Gefahrenzone vorzudringen. Die erste Möglichkeit zum Abschluss bot sich dabei ausgerechnet Huszti, der den Ball nach schöner Flanke von Stendera per Kopf allerdings nicht richtig traf (6.).

Nach einer Viertelstunde übernahmen die Gäste dann das Kommando – und drängten die Adlerträger mit ihren schnellen Außenbahnspielern weit nach hinten. Eine erste Duftmarke setzte Julian Draxler, der von Zambrano aus kurzer Distanz gerade noch am Einschuss gehindert werden konnte (15.). Nach der folgenden Ecke hatte Ricardo Rodriguez zu viel Platz im gegnerischen Strafraum und legte ab in den Rückraum auf Max Kruse; dessen Direktversuch aus 17 Metern rauschte knapp links am Tor vorbei.

Wolfsburg drängt und Dante trifft

Die Gastgeber hatten den stark aufspielenden Wolfsburgen in dieser Phase wenig entgegenzusetzen: Erst tauchte Daniel Caligiuri frei vor Lukas Hradecky auf, der mit einem klasse Reflex die Führung des VfL genauso verhinderte, wie kurz darauf gegen einen Kopfball von Naldo (18.). Nach 25 Minuten war es dann jedoch passiert: Rodriguez zirkelte einen Freistoß von rechts mit viel Schnitt nach innen, der Ball wurde lang und länger, bis ihn Dante am langen Pfosten schließlich an Hradecky vorbei in die Maschen schießen konnte – das verdiente 1:0 für den VfL.

In der Folge änderte sich am Spielgeschehen zunächst wenig. Die Eintracht war sichtlich gewillt, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, doch die „Wölfe“ präsentierten sich weiter stark in den Defensivzweikämpfen und schnell im Umschaltspiel. Eigene Offensivakzente der Hausherren blieben wegen zu vieler Ungenauigkeiten im Zusammenspiel des Mittelfelds weitestgehend Mangelware.

Wölfe verpassen das zweite Tor – 0:1 zur Pause

Stattdessen hatte man Glück, dass der VfL nicht das zweite Tor nachlegte: Nach einem Ballverlust am gegnerischen Sechzehner liefen fünf Wolfsburger auf drei Frankfurter zu, doch Hradecky rettete einmal mehr klasse gegen den Schuss von Kruse (40.). Riesenglück hatte die SGE, als Caligiuri nach scharfer Hereingabe von Rodriguez das Kunststück fertigbrachte, aus fünf Metern am halbeeren Tor vorbei zu zielen (42.). So blieb es beim noch schmeichelhaften 0:1-Rückstand für die Eintracht zur Pause.

Zur zweiten Halbzeit nahm Armin Veh eine personelle Veränderung vor: Der mexikanische Neuzugang Marco Fabián kam für Haris Seferovic ins Spiel und spielte fortan im zentralen offensiven Mittelfeld, Alex Meier rückte in die Spitze.

Eintracht kommt schwungvoll aus der Pause

Keine Minute war im zweiten Durchgang absolviert, da kam die Eintracht endlich zu ihrer ersten echten Chance: Huszti flankte von der Grundlinie nach innen, Aigner stieg höher als Gegenspieler Rodriguez und zwang Diego Benaglio im Tor der Gäste zur ersten Glanztat (46.). Kurz darauf bot sich Huszti die Gelegenheit per direktem Freistoß aus 30 Metern; der Ungar packte den Hammer aus und verfehlte den Kasten nur hauchdünn – auch weil der Ball von einem Wolfsburger noch leicht abgefälscht wurde (49.). Nach der darauffolgenden Ecke zog Fabián im Getümmel ab, doch verfehlte das Tor deutlich (50.). Die Adlerträger waren auf einmal wach und drängten mit schnörkellosen Vertikalpässen endlich ihrerseits die „Wölfe“ in die eigene Hälfte zurück.

Nach einer knappen Stunde stellte sich der VfL jedoch wieder besser auf die Eintracht ein – und kam seinerseits wieder zu den Kontern, die das Team schon in Halbzeit eins so gefährlich machte. Die beste Chance in dieser Phase hatte Schürrle, der nach Hereingabe vom eingewechselten Ex-Adler Sebastian Jung direkt abzog – doch Hradecky war wieder überragend zur Stelle (65.). Den Nachschuss von Kruse konnte Zambrano stark blocken.

Ausgerechnet in einer Phase, in der man wieder zu passiv zu werden schien, schlug die SGE zu: Nach starkem Ballgewinn im Mittelfeld trieb Aigner die Kugel nach vorne, Huszti flankte einmal mehr schön von links in die Mitte, wo erneut Aigner auf Alex Meier ablegte. Und der bis dahin unauffällige Kapitän überwand Benaglio mit einem sehenswerten Drehschuss aus 12 Metern ins lange Eck (66.) – das 1:1.

Nach dem Ausgleich wollte die Eintracht auf einmal mehr: Diesmal flankte Hasebe von rechts und Meier legte in der Mitte ab, doch der eingelaufene Russ schloss volley zu zentral ab, Benaglio war zur Stelle (68.).

Meier schießt Eintracht in Front, doch Schürrle gleicht wieder aus

Aber Wolfsburg schien angeknockt vom etwas überraschenden Ausgleich, taumelte und fiel plötzlich: Der jetzt wie entfesselnd aufspielende Aigner ging locker an Dante im Strafraum vorbei, legte wie schon kurz zuvor zurück auf Meier, der aus 16 Metern sofort abzog und mit etwas Glück, weil abgefälscht in die Maschen traf – Benaglio war ohne Abwehrchance (73.).

Sechs Minuten später war die SGE dann aber hinten wieder geschlagen: Die Gäste spielten sich etwas zu leicht auf der rechten Seite frei, wo Jung zu viel Platz zum flanken bekam. In der Mitte schaltete Schürrle am schnellsten und überwand Hradecky aus sieben Metern (79.).

Kurz darauf prüfte Schürrle aus kurzer Distanz erneut Hradecky, der diesmal wieder zur Stelle war (81.). Die Gäste wollten den Sieg: In der 85. Minute packte Verteidiger Naldo einen seiner gefürchteten Freistöße aus, aber auch er fand in Hradecky seinen Meister.

Die Schlussphase war geprägt von viel Kampf auf beiden Seiten und Wolfsburg war dem Lucky Punch am Ende ganz nah: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld war Schürrle schneller als Abraham, umkurvte den Abwehrspieler und hob die Kugel über Hradecky hinweg – doch Hasebe war handlungsschnell und klärte das Spielgerät noch vor der Linie (90.).

Der Fußballgott trifft ins Glück

Und als alle sich schon auf den Schlusspfiff einstellten, gelang der SGE in der dritten Minute der Nachspielzeit der unfassbare Treffer zum 3:2: Marco Fabián tanzte auf der linken Seite zwei Gegenspieler aus und gab den Ball scharf in die Mitte; Benaglio konnte nur abklatschen, unser „Fußballgott“ Alex Meier schob die Kugel aus kurzer Distanz locker ein (90. +3). Der absolute Wahnsinn!

Nach zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten hat eine am Ende aufopferungsvoll kämpfende Eintracht das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite und bezwingt den VfL Wolfsburg nach einer großen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit 3:2. So einen Rückrundenstart hätte man sich noch nach 45 Minuten nicht erträumen lassen.

Stimmen zum Spiel

Dieter Hecking, Trainer der Wölfe: „Es gibt vielschichtige Gründe, warum wir nicht als Sieger vom Platz gegangen sind. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Wir haben zwölf bis 15 klare Chancen nicht genutzt. Vor dem Ausgleich der Eintracht hätte Herr Kircher sehen müssen, was ein Foul ist und was nicht. Beim ersten Gegentor war es ein Foul, beim zweiten ist der Ball abgefälscht, das dritte darf so nicht passieren.“

Armin Veh, Eintracht-Trainer: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt und hätten höher zurückliegen können. In der zweiten Halbzeit lief es wesentlich besser, weil wir uns gegenseitig unterstützt haben. Auch wenn der Sieg sehr glücklich war, haben wir gezeigt, dass wir als Mannschaft aufgetreten sind.“

Sebastian Jung, VfL Wolfsburg: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vor allem im ersten Durchgang. Wir hatten viele Balleroberungen und haben schnell nach vorne gespielt. Aber die Eintracht kam nochmal auf und kämpfte sich in Führung. Wir haben dann zwar noch den Ausgleich gemacht, aber kurz vor Schluss den Siegtreffer der Eintracht hinnehmen müssen. So ist das manchmal im Fußball.“

Alex Meier, dreifacher Torschütze der SGE: „Der Sieg heute war eine Mannschaftsleistung. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gut gespielt, aber wir haben uns zurück gekämpft. Wir haben vielleicht nicht verdient gewonnen, aber ich denke, einen Punkt hätten wir auf jeden Fall verdient gehabt. In solchen Situation wie nach der ersten Halbzeit hilft nur, Ruhe zu bewahren.“

André Schürrle, VfL Wolfsburg: „Es ist unglaublich. Wir hatten in der ersten Halbzeit alles im Griff. Wir wussten, dass Frankfurt dann nochmal Druck macht, da hätten wir viel ruhiger spielen müssen. In der letzten Sekunde zu verlieren – es ist nicht zu fassen.“

 

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