Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim

Bundesliga 2016/2017 - 14. Spieltag

0:0

Termin: 09.12.2016, 20:30 Uhr
Zuschauer: 47.000
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore: ./.

 

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Eintracht Frankfurt TSG Hoffenheim

 


  • Oliver Baumann
  • Pavel Kaderábek
  • Jeremy Toljan
  • Benjamin Hübner
  • Niklas Süle
  • Lukas Rupp
  • Eugen Polanski
  • Nadiem Amiri
  • Kevin Vogt
  • Sandro Wagner
  • Andrej Kramaric

 

Wechsel
Wechsel
  • Mark Uth für Andrej Kramaric (60.)
  • Steven Zuber für Pavel Kaderábek (73.)
  • Pirmin Schwegler für Eugen Polanski (84.)
Trainer Trainer
  • Julian Nagelsmann

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de



Frankfurt und Hoffenheim teilen sich die Punkte

Zum Auftakt des 14. Spieltages trennten sich die Frankfurter Eintracht und 1899 Hoffenheim 0:0 unentschieden. 47.000 Zuschauer sahen ein umkämpftes Spiel in der Commerzbank-Arena. Chandler wurde wenige Minuten vor dem Abpfiff des Feldes verwiesen.

Eintracht-Coach Kovac, der in der Woche vor dem Spiel seinen Vertrag bei der SGE bis 2019 verlängert hatte, nahm im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Augsburg zwei Änderungen in der Startaufstellung vor: Fabián, der seine Gelbsperre abgesessen hatte, und Seferovic liefen für Gacinovic und Hrgota auf. Die Eintracht-Fans präsentierten vor dem Spiel mal wieder eine äußerst sehenswerte Choreographie. Chapeau, Mädels und Jungs!

SGE mit Fünferkette

Die Eintracht spielte wie schon zuletzt bei gegnerischem Ballbesitz mit einer Fünferkette in der Abwehr. Sobald die Hessen das Spielgerät erobert hatten, rückten Oczipka und Chandler auf – Abraham, Hasebe und Vallejo bildeten in diesen Spielsituationen zu dritt die letzte Verteidigungslinie.

Nach einem vorsichtigen Abtasten wurde das Spiel um die zehnte Minute herum etwas hitziger, in den Zweikämpfen schenkten sich die Teams nichts und gingen teilweise sehr hart zur Sache. Der Schiedsrichter, Christian Dingert, hatte einige knifflige Situation zu entscheiden. Unter anderem hätte es einen Elfmeter für die Eintracht geben können, weil ein Hoffenheimer sein Bein im Strafraum beim Zweikampf mit Abraham deutlich zu hoch hatte (42.). Auf der anderen Seite hatte Abraham Glück, dass er bei einem Zweikampf mit Wagner in der 32. Minute keine Karte sah. Überhaupt war es erstaunlich, dass Dingert in der kompletten ersten Halbzeit ohne Karten auskam.

Wenige Strafraumszenen

Nennenswerte Chancen gab es zunächst keine zu verzeichnen. Die Zuschauer mussten bis zur 16. Minute warten, dann schoss Meier nach einem Pass von Seferovic das erste Mal aufs Tor der Gäste. Hoffenheim antwortete mit einem Kopfball nach einer Ecke, der allerdings weit am Tor vorbeiging (18.).

Ansonsten neutralisierten sich die beiden Teams im Mittelfeld. Spätestens die Defensivreihen fingen die gegnerischen Angriffe meist souverän ab. Die 1899er hatten mehr Ballbesitz, die Frankfurter Angriffsbemühungen war dafür etwas geradliniger und zielstrebiger. In der 24. Minute feuerte Mascarell einen satten Aufsetzer auf Baumanns Tor ab – der Hoffenheimer Keeper konnte den Ball allerdings abwehren. Auf der anderen Seite kam Süle nach einer Standard-Situation im Strafraum der SGE zum Schuss, der Ball konnte jedoch geblockt werden (31.). Fünf Minuten später traf Toljan nach einem Doppelpass mit Rupp nur das Außennetz – Hradecky wäre ohnehin zur Stelle gewesen.

Die Eintracht macht nochmal Druck

Kurz vor der Pause kamen die Hausherren nochmal zu ein paar nennenswerten Schüssen: In der 40. Minute knallte Fabián den Ball von kurz vor der Strafraumgrenze übers Tor. Nur zwei Minuten später zwang Meier Baumann aus ähnlicher Distanz zu einer Glanzparade. Kurz danach wurde ein Schuss von Chandler zur Ecke abgefälscht.

Die Hoffenheimer erzielten in der 44. Minute zwar einen Treffer. Diesem wurde wegen einer Abseitsstellung von Hübner, dem vermeintlichen Torschützen, jedoch zu Recht die Anerkennung verweigert.

Zweiter Durchgang: Gelbe Karten en masse

Wie die erste Halbzeit begann auch die zweite ohne nennenswerte Torchancen. In der 51. Minute zückte Dingert dann doch einmal die Gelbe Karte: Fabián wurde für ein Foulspiel verwarnt. Ansonsten passierte in den nächsten Minuten nichts, was wir hier dokumentieren müssen. Die Teams neutralisierten sich weiterhin. Nach einer Stunde wurde Rebic für Seferovic eingewechselt. Auch die Gäste hatten kurz vorher Personal getauscht (Uth für Kramaric). In der 66. Minute kam Meier nach einer Ecke im Strafraum zum Abschluss. Der Linksschuss des Frankfurter Kapitäns wurde jedoch zu einem weiteren (letztlich folgenlosen) Eckball abgefälscht.

In der 68. Minute sah Polanski für ein Foul an Rebic die Gelbe Karte. Drei Minuten später zog Rebic kurz vor der Strafraumgrenze ab – wieder konnte ein Hoffenheimer den Ball zur Ecke ablenken. Sodann wurde Chandler für ein taktisches Foul verwarnt. Noch in der gleichen Minute kam bei Hoffenheim Zuber für Kaderabek ins Spiel. In der 77. Minute bekam auch Mascarell für ein Foul den Gelben Karton gezeigt.

Chandler wird vom Platz gestellt

Schiedsrichter Dingert, der in der ersten Halbzeit noch so zurückhaltend mit dem Verteilen von Karten war, holte nun nach, was er vorher versäumt hatte: Nach einer kurzen Rudelbildung verwarnte er Oczipka und Uth – und schickte Chandler mit der Roten Karte vom Feld (82.). Unseres Erachtens war diese Entscheidung zu hart – Chandler war zwar an der Rudelbildung beteiligt, verhielt sich allerdings kaum anders als zahlreiche andere Spieler, die ebenfalls beteiligt waren.

In der 84. Minute wurde der Ex-Frankfurter Schwegler für Polanski eingewechselt. Eine Minute später kam bei der SGE Hector für Huszti ins Spiel. In der 88. Minute sah Wagner ebenfalls noch die Gelbe Karte, eine Minute zuvor hatte Rebic das gleiche Schicksal ereilt. Fußball wurde kaum noch gespielt, vor allem die Gäste fanden offensiv nahezu gar nicht mehr statt. In der dreiminütigen Nachspielzeit wechselten die Frankfurter zum dritten Mal: Fabián verließ für Gacinovic das Feld. Dann pfiff Dingert das in der Schlussphase kaum noch ansehnliche Spiel ab.

Fazit

Die Eintracht hatte in der ersten Halbzeit zwar ein leichtes Chancen-Plus, der Pausenstand von 0:0 spiegelte jedoch insgesamt den Spielverlauf treffend wieder. Auch der zweite Durchgang verlief über weite Strecken ausgeglichen. Wenn ein Team Vorteile für sich verbuchen konnte, dann war es die Eintracht. Ein Treffer sollte den Hausherren allerdings nicht gelingen. Das Spiel war von vielen Fouls und harten Zweikämpfen geprägt.

Stimmen zum Spiel

Julian Nagelsmann, 1899-Trainer: „Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, hätten in Führung gehen müssen. Der Schiedsrichter hat in der ersten Halbzeit den Zugriff auf das Spiel total verloren. In der zweiten Halbzeit sind wir nicht mehr gut ins Spiel gekommen. David Abraham ist ein toller Typ, aber die Aktion gegen Sandro Wagner war Wahnsinn.“

Sandro Wagner, Hoffenheimer Stürmer: „Mein Schädel brummt noch ein bisschen. Aber ich möchte nicht schlecht über den Schiedsrichter reden, es war auch schwierig für ihn. Ich finde, wir waren die bessere Mannschaft. Den Punkt nehmen wir gerne mit. Chandler nehme ich in Schutz, es war ein hitziges Spiel. Ich hoffe, dass der DFB ihn nicht lange sperrt.“

Bruno Hübner, SGE-Sportdirektor: „Das Spiel war gar nicht so von Härte geprägt, eher von Nickligkeiten. Der Schiedsrichter hat es verpasst, früh eine Gelbe Karte zu ziehen. Beide Teams hatten eine Serie zu verlieren – Hoffenheim ist noch ungeschlagen, wir sind es zu Hause – und wollten oben dabei bleiben. Ich denke, dass wir beide mit dem Unentschieden gut leben können.“

Bastian Oczipka, SGE-Linksverteidiger: „Die Rote Karte gegen Timothy Chandler ist für mich schwer zu beurteilen. Ich finde, vorher war es schon kein Foul. Dann kam es zu einer Rangelei, aber da hat jeder seine Hände beim Gegner. Wenn man Timothy Rot zeigt, hätten 20 Spieler Rot sehen müssen. Insgesamt gab es einige Fehlentscheidungen, das hat sich dann hochgeschaukelt. Ein paar Nickligkeiten gehören aber auch einfach zum Spiel dazu. Wir hätten unsere Torchancen nutzen müssen.“

…über den Zweikampf zwischen Sandro Wagner und David Abraham: „So fair müssen wir sein – das war wohl eine Rote Karte.“

Alexander Meier, Eintracht-Kapitän: „Es ist Wahnsinn, dass es für Timothy Rot gibt. Schiedsrichter pfeifen manchmal kleinlich. Am Anfang gab es ein paar kleine Fouls, da wurde keine Karte gezeigt. Da hätte man vielleicht eine zeigen können. Insgesamt gab es ein paar Nickligkeiten, aber nichts übertrieben Hartes. Ich denke, wir hatten die besseren Chancen. Im Spiel war uns Hoffenheim im ersten Durchgang vielleicht etwas überlegen.“

 

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