Eintracht Frankfurt - SV Werder Bremen

Bundesliga 2016/2017 - 28. Spieltag

2:2 (0:2)

Termin: 07.04.2017, 20:30 Uhr
Zuschauer: 51.000
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 0:1 Zlatko Junuzovic (37.), 0:2 Fin Bartels (43.), 1:2 Mijat Gacinovic (48.), 2:2 Marco Fabián (73., Foulelfmeter)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
SV Werder Bremen

 


  • Felix Wiedwald
  • Milos Veljkovic
  • Niklas Moisander
  • Luca Caldirola
  • Maximilian Eggestein
  • Theodor Gebre Selassie
  • Florian Grillitsch
  • Zlatko Junuzovic
  • Santiago Garcia
  • Fin Bartels
  • Max Kruse

 

Wechsel
Wechsel
  • Florian Kainz für Milos Veljkovic (29.)
  • Ulisses Garcia für Luca Caldirola (53.)
  • Claudio Pizarro für Fin Bartels (77.)
Trainer Trainer
  • Alexander Nouri

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

Nach 0:2 noch 2:2

Zum Auftakt des 28. Spieltages trennten sich die Frankfurter Eintracht und Werder Bremen 2:2 (0:2) unentschieden. Junuzovic (37.) und Bartels (43.) schossen die Gäste in Führung, Gacinovic (48.) und Fabián (FE, 73.) retteten der SGE einen Punkt. 51.000 Zuschauer sahen das unterhaltsame Freitagabend-Spiel in der Commerzbank-Arena.

Im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Köln nahm SGE-Coach Kovac vier Änderungen in der Startelf vor: Kapitän Russ, der sein Startelf-Debüt feiernde Andersson Ordóñez, der zuletzt gelbgesperrte Chandler und Hrgota liefen für den wegen Wadenproblemen fehlenden Vallejo sowie für Tawatha, Wolf und Seferovic auf.

Abraham knallt den Ball an die Latte

Gleich in der 2. Spielminute kombinierte sich die Eintracht über die linke Seite gefällig in den Strafraum, kam jedoch nicht zum Abschluss. Bremen antwortete mit einem Schuss durch Kruse, der Hradecky jedoch vor keine Probleme stellte (5.). Deutlich gefährlicher war da Abrahams Schuss. Der Frankfurter Verteidiger zog aus etwa 25 Metern ab. Abraham traf das Spielgerät nahezu perfekt. Der Ball krachte jedoch leider nur an die Latte – wohl auch, weil der Bremer Torhüter Wiedwald mit den Fingerspitzen noch dran war (10.).

Die SGE machte weiter Druck: Nur eine Minute später passte Oczipka den Ball auf Rebic zurück. Der Frankfurter Offensivmann schoss den Ball sofort in Richtung des langen Pfostens, wo ihn Hrgota nur um Haaresbreite verpasste. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde zeigte sich der Bremer Junuzovic im Frankfurter Strafraum. Er wurde von Andersson Ordóñez jedoch fair vom Ball getrennt. Kurz darauf köpfte Russ eine Oczipka-Ecke übers Tor (18.).

Die SGE hat das Spiel im Griff, doch Werder macht die Tore

Knappe zehn Minuten später tanzte Rebic seinen Gegenspieler aus und flankte mustergültig in die Mitte, wo Chander zum Kopfball kam, den Ball in Bedrängnis aber nicht aufs Tor brachte. Kurz darauf legte Fabián den Ball im Rahmen eines Konters für Gacinovic auf. Der Youngster schoss platziert, doch Wiedwald konnte den Ball nach vorne abwehren. Den Nachschuss drosch Hrgota aufs Tor, doch wieder war der frühere Frankfurter Torwart zur Stelle (27.). Die Eintracht war nach einer halben Stunde das klar spielbestimmende Team.

Leider passierte dann das, was in letzter Zeit so oft passiert. Die SGE kann ihre guten Chancen nicht nutzen, dafür zeigt sich der Gegner brutal effizient vor dem Tor. Kainz, der in der 29. Minute für den Gelb-Rot-gefährdeten Veljkovic eingewechselt wurde, legte den Ball für den im Strafraum lauernden Junuzovic auf. Junuzovic ließ sich noch etwas zurückfallen und knallte den Ball platziert unter die Latte – 0:1 aus Sicht der Eintracht (37.). Und es sollte noch schlimmer kommen: In der 43. Minute legte Kruse den Ball nach einer Bogenlampe rüber zu Bartels, der das Spielgerät über Hradecky hinweg ins Tor lupfte – 0:2. Der Spielverlauf war völlig auf den Kopf gestellt.

Kurz danach wäre Gacinovic beinahe der Anschlusstreffer gelungen. Doch Wiedwald fischte den Schuss des Serben noch vor der Linie weg. Das Bremer Tor war wie vernagelt.

2. Halbzeit: Die SGE verkürzt den Rückstand

Die Eintracht nahm in der Halbzeitpause einen Wechsel vor: Russ blieb für den offensiveren Blum, der über die rechte Seite Druck machen sollte, in der Kabine.

Und siehe da, der Fußballgott sollte ein Einsehen haben. Denn in der 48. Minute kamen die Frankfurter zum Anschlusstreffer: Nach einer Oczipka-Ecke tauchte Abraham mustergültig zum Kopfball ab. Der Ball flog auf die rechte Seite, Gacinovic hielt sein Knie hin, und von dort prallte das Leder unhaltbar ins Tor. Sofort war das Frankfurter Publikum da und peitschte die Eintracht mit Sprechchören nach vorne.

Bremen verteidigt mit Mann und Maus, die Eintracht sucht die Lücke

Die Bremer zogen sich nach dem Gegentreffer weit in die eigene Hälfte zurück und machten die Räume für die Gastgeber eng. Folglich hatten die Hessen zwar deutlich mehr Ballbesitz als ihr Kontrahent, sie kamen jedoch nur gelegentlich zu Chancen. Das Spiel wurde zu einem Geduldsspiel für die SGE.

In der 68. Minute wurde Wolf für den leicht angeschlagenen Andersson Ordóñez eingewechselt. Chandler übernahm den Posten des Ecuadorianers in den Innverteidigung, Wolf rückte auf Chandlers bisherige Position auf der rechten Verteidigungsseite.

Fabián trifft per Elfmeter zum 2:2

In der 72. Minute hielt Moisander den zum Schuss ansetzenden Hrgota im Strafraum fest. Die Sache war klar: Es gab Elfmeter für die SGE. Angesichts der eher schlechten Strafstoß-Quote der SGE in dieser Saison hielten alle Fans den Atem an. Doch Fabián schnappte sich das Leder und knallte es zum Ausgleich sicher in die Maschen – 2:2 (73.).

Die Bremer hatten kurz danach die Chance, erneut in Führung zu gehen. Doch Hradecky konnte Grillitschs Aufsetzer gerade noch entschärfen (75.). Vier Minuten später kam Blum an der Strafraumgrenze etwas glücklich an den Ball. Blum zog sofort wuchtig ab, verfehlte jedoch das Tor. Kurz danach wechselte Kovac zum letzten Mal: Seferovic kam für Hrgota ins Spiel.

Der Schweizer stand prompt im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Gestocher im Strafraum kam Seferovic aus spitzem Winkel zum Schuss, traf jedoch leider nur das Außennetz (83.). In der 88. Minute pflückte Hradecky einen Bremer Freistoß aus der Luft herunter. Hradecky fiel dabei unsanft auf den Rücken, konnte aber zum Glück weiterspielen.

In der 90. Minute wäre Kruse beinahe der Lucky Punch gelungen. Nach einer Hereingabe von außen kam der Ex-Nationalspieler in der Mitte des Strafrausm frei zum Schuss. Abraham konnte den Ball zum Glück zur Ecke abfälschen. Nach dreiminütiger Nachspielzeit war die Partie zu Ende.

Fazit

Die Bremer Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor stellte den Spielverlauf in der ersten Halbzeit völlig auf den Kopf. Während die SGE sich mehrere gute Chancen erspielte, aber keine nutzen konnte, verwerteten die Werderaner gleich zwei ihrer wenigen Torchancen. Kurz nach Wiederanpfiff konnte die Eintracht nach einer Ecke auf 1:2 verkürzen. Fabián traf etwas mehr als eine Viertelstunde vor Spielende per Elfmeter zum 2:2-Endstand.

Stimmen zum Spiel

Alexander Nouri, Werder-Trainer: „Man hat der Eintracht angemerkt, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Sie hat von Anfang an sehr viel Druck erzeugt. Wir haben uns den Punkt heute mit einer großen Energieleistung erarbeitet. Wenn man so effektiv ist wie wir und zwei Tore macht, dann möchte man das Spiel natürlich gerne gewinnen. Wir wollten die Null in der zweiten Halbzeit länger halten. Aber wenn die Ecke so gut kommt und in der Box Bewegung ist, kann man einen Gegentreffer nicht immer verhindern. Ich freue mich, dass wir trotz der Umstellungen, zu denen wir gezwungen waren, dennoch gut gespielt haben und die Wechsel so gut auffangen konnten. Alles Gute an Niko, er macht einen super Job in Frankfurt.“

SGE-Coach Niko Kovac: „Wir haben nach dem 0:2 versucht, ruhig zu bleiben, was natürlich nicht ganz leicht war. Wir haben der Mannschaft in der Halbzeitpause die klare Anweisung gegeben: Wir lösen jetzt auf, wir spielen jetzt nur noch mit einer Vierer-Kette, einem Sechser und zwei Achtern: Marco und Mijat. Das ist aufgegangen. Wir haben schnell das 1:2 gemacht, was ich von der Mannschaft gefordert habe. Dann sind wir in einen Flow gekommen. Die Zuschauer, die uns ohnehin super unterstützt haben, sind nochmal laut geworden. Ich bedanke mich, auch im Namen der Mannschaft, bei unseren tollen Fans. Das war ein toller Punktgewinn. Kompliment an die Jungs! Ich weiß nicht, ob der Knoten nun geplatzt ist, aber er ist zumindest gelockert.“

Danny Blum (SGE): „Der Punktgewinn war sehr wichtig. Wir haben zu Hause gespielt, und Bremen ist einer unserer Verfolger, der knapp hinter uns steht. Wir wollten die Bremer natürlich hinter uns halten. Das haben wir geschafft. In der zweiten Halbzeit haben wir Moral gezeigt. Ich denke, daran sieht man, dass die Mannschaft voll intakt ist. Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um uns auf Dortmund vorzubereiten. Wir werden es den Dortmundern so schwer wie möglich machen.“

Lukas Hradecky (SGE-Keeper): „Der Punktgewinn war sehr wichtig für die Psyche. Das Tor kurz nach der Halbzeit war sehr bedeutsam, dadurch haben wir richtig Druck auf die Bremer ausüben können. Ich weiß nicht, ob Bremen verdient in Führung gegangen ist. Aber so ist Fußball. Wir haben im Moment kein Spielglück und müssen wirklich kämpfen für unsere Punkte. In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, niemals aufzugeben und den Kopf immer oben zu halten.“

Marco Fabián, Torschütze zum 2:2: „Ich habe mich sicher gefühlt und wusste vor dem Elfmeter: Den mache ich rein! Hinten raus war es ein wichtiger Punktgewinn für uns. Gegen Dortmund wird es natürlich nicht einfach. Wir müssen konzentriert arbeiten und sollten uns daran erfreuen, dass wir heute wieder zu Torferfolgen gekommen sind. Wir können auch in Dortmund ein gutes Spiel machen.“

 

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