Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

DFB-Pokal 2016/2017 - Finale

1:2 (1:1)

Termin: 27.05.2017, 20:00 Uhr, Olympiastadion, Berlin
Zuschauer: 74.322
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 0:1 Dembelé (8.), 1:1 Rebic (29.), 1:2 Aubameyang (57., Foulelfmeter)

 

 

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Eintracht Frankfurt

Borussia Dortmund


  • Hradecky
  • Hector
  • Abraham
  • Vallejo
  • Chandler
  • Medojevic
  • Gacinovic
  • Oczipka
  • Fabian
  • Rebic
  • Seferovic

 


  • Bürki
  • Bartra
  • Sokratis
  • Schmelzer
  • Piszczek
  • Ginter
  • Guerreiro
  • Dembelé
  • Kagawa
  • Aubameyang
  • Reus

 

Wechsel
  • Tawatha für Medojevic (56.)
  • Meier für Chandler (72.)
  • Blum für Fabian (79.)
Wechsel
  • Pulisic für Reus (46.)
  • Castro für Schmelzer (46.)
  • Durm für Bartra (76.)
Trainer Trainer
  • Thomas Tuchel

 

 

Fotos von www.eintracht.de

 

Eintracht verliert DFB-Pokalfinale

Es hat nicht sollen sein. Eintracht Frankfurt hat das DFB-Pokalfinale nach großem Kampf vor 74.322 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion am Samstagabend mit 1:2 (1:1) gegen Borussia Dortmund verloren. In einem ausgeglichenen Spiel zeigten sich die Dortmunder kaltschnäuziger.

Borussia Dortmund begann stark, machte von Anfang an viel Druck und wurde bereits nach acht Minuten dafür belohnt. Dembelé wurde von Reus im Strafraum angespielt, konnte sich gegen Vallejo durchsetzen und das 0:1 erzielen. Hradecky war machtlos. Auch danach zeigten sich die Dortmunder zunächst zielstrebiger und temporeicher, ohne jedoch weitere Chancen herauszuspielen.

Nach etwa einer Viertelstunde kam die Eintracht besser in die Partie, konnte sich aber gegen die geordnete und hoch stehende BVB-Abwehr zunächst nur sehr selten durchsetzen. Erst in der 20. Minute kam die Eintracht dann zu ihrer ersten guten Chance. Rebic flankte von der linken Seite an den Fünf-Meter-Raum, wo Chandler zum Kopfball kam. Er traf den Ball allerdings nicht optimal und das Leder ging deutlich über das Tor. Die Frankfurter waren von nun an aber hellwach. So verfehlte Chandler eine Hereingabe von Seferovic knapp, den Versuch des nachsetzenden Rebic sicherte sich Roman Bürki im Nachfassen.

Nicht mal zwei Minuten später machte es der Kroate besser. Nach einem überragenden Pass von Gacinovic in die Schnittstelle der BVB-Defensive tauchte er alleine vor Dortmund-Keeper Bürki auf und traf eiskalt zum Ausgleich (29.).

Es war die beste Phase der Eintracht, die sich wohl erst an den Geschwindigkeitsfußball der Dortmunder hatte gewöhnen müssen. Die Abwehr stand nun sicherer, bis zur Pause ließ die SGE nichts mehr zu. Vorne hätte es nach 38 Minuten beinahe zur Führung gereicht, aber Seferovic zielte nach Doppelpass mit dem auffälligen Gacinovic zu genau und traf nur den linken Torpfosten. Es war der fünfte und letzte Torschuss in der ersten Halbzeit (Dortmund 3). Bis zur Pause hatte so das 1:1 Bestand.

Während die Eintracht unverändert aufs Feld zurückkehrte, nahm Borussen-Coach Tuchel zwei Wechsel vor. Für den schwachen Schmelzer kam Castro und Pulisic ersetzte Reus, der aufgrund eine Verletzung nicht weiterspielen konnte.

Die Borussia begann wie in der ersten Halbzeit mit viel Druck. Aus spitzem Winkel zielte Dembelé über das Tor (47.). In der 50. Minute drang Kagawa von links in den Strafraum ein und passte den Ball in die Mitte. Mit vereinten Kräften konnten die Hessen die Situation aber klären.

In der 55. Minute musste auch Kovac das erste Mal wechseln. Medojevic gingen die Kräfte aus und für ihn kam Tawatha. Die Partie wurde nun fahriger. Fehlpässe und Zweikämpfe im Mittelfeld prägten die Partie, in der der BVB den Druck Zug um Zug erhöhte. Nach 64 Minuten scheiterte Aubameyang nach schöner Vorarbeit mit einem Seitfallzieher noch an Fabian, der den Ball für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Torlinie stehend gegen das Lattenkreuz lenken konnte. Kurs darauf kam es jedoch zur erneuten Führung für die Dortmunder. Pulisic war nach einem Chip von Guerreiro einen Schritt schneller als Hradecky, der den Dortmunder im Strafraum zu Fall brachte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Aubameyang sicher (66.).

Die Eintracht ließ sich aber nicht entmutigen, Abschlüsse von Seferovic und Fabian (beide 74.) waren jedoch zu harmlos. Alexander Meier war mittlerweile in der Partie (72. für Chandler), wenig später kam mit Danny Blum eine weitere frische Offensivkraft (79. für Fabian). Wenige Sekunden später die große Chance auf den Ausgleich. Meier wurde am Elfmeterpunkt angespielt und zog direkt ab. Ein Dortmunder Verteidiger konnte den Schuss jedoch blocken.

Die Marschroute war nun volle Offensive, der BVB überließ der SGE das Feld. Dennoch wurde es gefährlich, als Aubameyang alleine auf Hradecky zulief. Der Gabuner konnte jedoch noch von Abraham gestört werden (85./Pfosten) – ebenso wie zwei Minuten später im Kopfballduell. In den letzten Minuten agierte die Eintracht hinten mit Zweier-Kette. Es sollte aber alles nichts helfen und die Frankfurter mussten sich geschlagen geben.

Trotz der Niederlage feierten die Fans ihre Mannschaft. Zwar blieb die Krönung zum Saisonabschluss aus, dennoch bleibt festzuhalten: Die SGE hat eine sorgenfreie Saison gespielt und im Pokalfinale gegen das Topteam aus Dortmund mit erhobenen Hauptes verloren. Für den BVB war es der vierte Pokalsieg, er hat nun mit der Eintracht gleichgezogen. Die Eintracht hat zum dritten Mal ein Endspiel um den DFB-Pokal verloren.

Stimmen zum Spiel

Eintracht-Trainer Niko Kovac: "Über das gesamte Spiel gesehen war das Resultat verdient, gerade aufgrund der zweiten Halbzeit. Die Anfangsphase war nicht so gut. Aber diese Nervosität ist normal, wenn man das erste Finale spielt. Nach einer Viertelstunde haben wir das bis zur Halbzeit gut gemacht. Dann haben Pulisic und Castro neuen Dampf gemacht für den BVB. Letztlich ist das Ergebnis verdient. Wir haben dem BVB alles abverlangt, keine Geschenke verteilt, er musste sich strecken. Natürlich sind wir enttäuscht. Aber wir müssen realistisch sein. Es muss alles passen, um den BVB zu schlagen. Es entscheiden Kleinigkeiten. Wenn wir nicht den Pfosten, sondern das Tor treffen, führen wir 2:1. Wer weiß, wie dann das Spiel läuft.

Lukas Hradecky: "Es tut mir leid für die Jungs. Aber das ist Teil des Fußballs. Vor dem Elfmeter laufe ich raus, das war die richtige Entscheidung. Leider konnte ich nicht komplett zurückziehen. Wir sind enttäuscht, aber letztlich auch stolz. Das Pokalfinale erleben zu dürfen, war etwas Besonderes. Wir sind zufrieden mit der Saison. In der Kabine war es natürlich ganz leise nach dem Spiel."

Slobodan Medojevic: "Ich war lange verletzt. Das war schwer für meinen Kopf, weil es immer wieder Rückschläge gab. Aber ich bin ein positiver Mensch. Dass ich im Finale Teil dieser Mannschaft sein konnte, macht mich stolz. Vielleicht wäre es noch ein bisschen länger gegangen. Aber wenn ich nicht bei 100 Prozent bin, will ich nicht spielen. Die Jungs auf der Bank sind auch heiß. Dennoch war es schön, dass ich heute wieder spielen konnte. Jetzt müssen wir wieder aufstehen."

Mijat Gacinovic: "Schade. Wir haben alles gegeben. Aber du kannst nicht immer gewinnen. Deswegen bin ich motiviert, mit Serbien jetzt Spiele zu gewinnen. Am Montag geht’s zur Nationalmannschaft, erst zum A-Team und dann weiter zur U21-EM. Ich hoffe also, dass die Saison für mich noch bis zum 30. Juni geht. Da ist das Finale."

Haris Seferovic: "Es war ein guter Fight. Wir haben gut dagegengehalten. Die ersten zehn Minuten haben wir geschlafen. Nach dem Tor sind wir aufgewacht und haben bis zur Halbzeit das Spiel bestimmt. Mit ein bisschen Glück hätte ich das 2:1 gemacht. Dortmund hat nicht viele Chancen gehabt. Gratulation an Bürki und den Rest des Teams. Die ganze Saison hatten wir Stürmer das Pech an den Füßen. Dennoch bin ich stolz auf die Mannschaft, den Trainer und die Fans. Unsere Anhänger waren super. Jetzt wechsel ich zu Benfica Lissabon. Auf meine Zeit in Frankfurt blicke ich mit guten Gedanken zurück. Ich denke, dass ich hier immer ein lustiger Kerl war und Stimmung gemacht habe. Natürlich hätte ich gerne mehr gespielt. Aber der Trainer ist der Boss und er hat gut entschieden. Ich bin stolz, dass ich hier spielen durfte. Ich werde Frankfurt vermissen."

Alexander Meier: "Ob das Ergebnis verdient ist oder nicht, weiß ich nicht. Es ist natürlich bitter, traurig und enttäuschend. Es ist ein Saisonabschluss, auf den wir aufgrund unserer Leistung dennoch stolz sein können. Auch auf die Fans, was sie auf die Beine gestellt haben. Heute wurden Frankfurt und die Eintracht super von uns und den Fans vertreten. Ich hatte schon Gänsehaut, als die Fans uns empfangen haben beim Einlaufen."

 

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