1. FFC Frankfurt - SGS Essen

Bundesliga 2016/2017 - 3. Spieltag

2:2 (0:0)

Termin: 25.09.2016, 11:00 Uhr
Zuschauer: 1.610
Schiedsrichter: Mirka Derlin (Bad Schwartau)
Tore: 0:1 Doorsoun (59.), 0:2 Schüller (88.), 1:2 Crnogorcevic (90.), 2:2 Nagasato (90.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
SGS Essen

  • Desirée Schumann
  • Laura Störzel
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Marith Müller-Prießen
  • Saskia Bartusiak
  • Peggy Kuznik
  • Sophie Schmidt
  • Jackie Groenen
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Yuki Nagasato
  • Mandy Islacker

 


  • Lisa Weiß
  • Irini Ioannidou
  • Jacqueline Meißner
  • Lena Ostermeier
  • Nina Brüggemann
  • Manjou Wilde
  • Linda Dallmann
  • Kozue Ando
  • Ina Lehmann
  • Sara Doorsoun
  • Charline Hartmann

 

Wechsel
  • Matheis für Groenen (65.)
  • Pawollek für Störzel (80.)
  • Munk für Kuznik (85.)
Wechsel
  • Feldkamp für Wilde (63.)
  • Schüller für Ando (80.)
  • Freutel für Doorsoun (86.)
Trainer
  • Matt Ross
Trainer
  • Daniel Kraus

 

 

Spätes Glück rettet Punkt

In einer verrückten Schlussphase sichert sich der 1. FFC Frankfurt ein 2:2 gegen die SGS Essen.

Dass sich der 1. FFC Frankfurt und die SGS Essen am 3. Spieltag der Frauen-Bundesliga 2:2 trennen, ist an sich keine wirkliche Überraschung. Weitaus spektakulärer ist, wie dieses Resultat zustande kam: Nachdem die Gäste aus dem Ruhrgebiet in der 88. Minute das 2:0 erzielt hatten, gelangen dem FFC noch zwei Treffer. Kein Wunder, dass das Stadion am Brentanobad gegen 12.45 Uhr kurzzeitig Kopf stand – und sich alle FFC-Fans ärgern durften, die den Heimweg vorzeitig angetreten hatten.

Die im Vorfeld der Partie oft strapazierte „Augenhöhe“, auf der sich die beiden Vereine mittlerweile begegnen, war zunächst auch in den Spielanteilen abzulesen: Beide Teams begannen leicht nervös, mit entsprechender Fehlerquote. Den ersten Abschluss, einen Schuss weit übers Tor von Laura Störzel (5.), hatten zwar die Frankfurterinnen, doch die Gäste wirkten in ihren Offensivbemühungen wie erwartet selbstbewusst. In der 20. Minute war es Sara Doorsoun, die nach Zuspiel von Linda Dallmann die erste Chance für die Gäste hatte – kein Problem für FFC-Torfrau Desirée Schumann bei ihrem starken Saisondebüt. Sechs Minuten später wäre die Keeperin allerdings geschlagen gewesen, doch der 16-Meter-Schlenzer von Sara Doorsoun ging hauchdünn rechts vorbei. Besonders gefährlich wurde es nach Ballverlusten der Gastgeberinnen – das schnelle Umschaltspiel der Essenerinnen stellte den FFC mehr als einmal vor Probleme. Nach einer guten halben Stunde lag die Führung für das Team aus dem Ruhrgebiet in der Luft: Zunächst lenkte Desirée Schumann einen Schuss von Linda Dallmann zur Ecke (32.), dann traf Charline Hartmann aus der zweiten Reihe den rechten Außenpfosten (33.). Torraumszenen für den FFC entsprangen meist aus zufälligen Aktionen – und wenn, dann über die linke Angriffsseite. Unter dem Strich konnte das Team von Cheftrainer Matt Ross daher gut mit dem torlosen Remis zur Pause leben.

Kein anderes Bild nach dem Seitenwechsel: Die SGS Essen hatte in Linda Dallmann nicht nur eine echte Taktgeberin in der Offensive, die immer wieder Torsituationen kreierte oder sich selbst erarbeitete, sondern insgesamt die bessere Spielanlage. Und: Die Essenerinnen hatten die Kunstschützin des Spieltags in ihren Reihen! Nationalspielerin Sara Doorsoun nahm in der 59. Minute aus gut 40 Metern Maß und versenkte das Leder zum 1:0 im leeren Tor. Leer deshalb, weil Desirée Schumann zuvor durch einen zu kurzen Rückpass aus ihrem Gehäuse „gelockt“ wurde, um gegen die heranstürmende Linda Dallmann zu retten. Auch wenn es ein wahrer Kunstschuss – sicherlich ein Kandidat für das „Tor des Monats“ der ARD-Sportschau – war, der den FFC in Rückstand brachte: Verdient war die Führung der SGS Essen allemal. In der 70. Minute hätte Linda Dallmann nachlegen können, sogar müssen, doch die Neu-Nationalspielerin scheiterte in einer Eins-gegen-eins-Situation an der glänzend aufgelegten Desirée Schumann. Eine Szene, über die man sich im Essener Lager noch länger ärgern sollte. Noch war der FFC im Spiel. Noch. Auch noch nach der 83. Minute als die eingewechselte Lea Schüller die im Zentrum einen Schritt zu spät kommende Charline Hartmann bediente. Dann der vermeintliche Genickschlag: Lea Schüller nagelte den Ball aus halbrechter Position zum 2:0 für ihr Team in die Maschen (88.). Das war’s – hätte man denken können. Immerhin: Ana-Maria Crnogorcevic traf mit einem trockenen Schuss ins rechte Eck zum 1:2 (90.). Plötzlich kehrte der Glaube an einen Punktgewinn zurück. Dann legte sich Yuki Nagasato den Ball 20 Meter vor dem Tor zurecht und zog ab. Der Ball nahm eine aus FFC-Sicht perfekte Flugbahn, segelte über SGS-Torfrau Lisa Weiß hinweg ins Netz – 2:2. Ein Remis, das schmeckte wie ein Sieg. Dass auf der anderen Seite aber auch nicht die Schwächen im Spiel der Frankfurterinnen zu überdecken wusste.

Es bleibt also viel zu tun bis zum nächsten FFC-Spiel in der Frauen-Bundesliga, das bereits in sechs Tagen stattfindet: Am kommenden Samstag, dem 1. Oktober 2016, 16.30 Uhr, gastiert der 1. FFC Frankfurt beim SC Freiburg. Die Partie wird live auf Sport1 und DFB-TV übertragen.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Das 2:2 war aus unserer Sicht natürlich sehr glücklich, wobei wir in den letzten Minuten Charakter gezeigt haben. Wir sind auf eine sehr starke Essener Mannschaft getroffen, die völlig verdient mit 2:0 geführt hat – nicht zuletzt begünstigt durch unser schwaches Passspiel. Erwähnt werden sollte auch, dass uns Desirée Schumann mit Weltklasse-Paraden im Spiel gehalten hat!“

Daniel Kraus, Trainer SGS Essen: „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, daher ist es umso bitterer, dass wir uns nicht mit drei Punkten belohnt haben. So bitter dieses Resultat auch ist, sollten wir das Spiel nicht alleine auf die letzten Minuten reduzieren. Dass wir uns nun so ärgern, zeigt doch auch, dass wir vieles richtig gemacht haben.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Auch wenn wir über das gesamte Spiel nicht das abgerufen haben, was wir wollten und was wir auch können, bin ich sehr glücklich, dass wir nach dem 0:2-Rückstand Moral bewiesen und uns mit dem 2:2 noch einen Punkt erkämpft haben.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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