1. FFC Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen

Bundesliga 2016/2017 - 7. Spieltag

4:2 (2:1)

Termin: 05.11.2016, 13:00 Uhr
Zuschauer: 910
Schiedsrichter: Sina Diekmann (Göttingen)
Tore: 0:1 Weber (16.), 1:1 Islacker (22.), 2:1 Nagasato (33.), 3:1 Islacker (60.), 3:2 Csiszár (89.), 4:2 Anstatt (90.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
Bayer 04 Leverkusen

  • Desirée Schumann
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Marith Müller-Prießen
  • Saskia Bartusiak
  • Peggy Kuznik
  • Sophie Schmidt
  • Jackie Groenen
  • Tanja Pawollek
  • Yuki Nagasato
  • Mandy Islacker
  • Lise Munk

 


  • Anna Klink
  • Frederike Kempe
  • Annike Krahn
  • Jessica Wich
  • Ramona Petzelberger
  • Merle Barth ( 59.)
  • Rebecca Knaak
  • Laura Widak
  • Gianna Rackow
  • Francesca Weber
  • Lisa Schwab

 

Wechsel
  • Matheis für Islacker (70.)
  • Hechler für Müller-Prießen (79.)
  • Anstatt für Nagasato (85.)
Wechsel
  • Rinast für Widak (46.)
  • Csiszár für Rackow (79.)
Trainer
  • Matt Ross
Trainer
  • Thomas Obliers

 

 

Debüt-Tag bei drittem Heimsieg

Beim 4:2-Erfolg des 1. FFC Frankfurt gegen Bayer 04 Leverkusen gibt's einige Premieren zu feiern.

Der 1. FFC Frankfurt hat seine Position in der oberen Tabellenhälfte der Frauen-Bundesliga am ersten November-Wochenende untermauert: Dank des 4:2-Erfolgs im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bleibt der viermalige Champions-League-Sieger auf Tuchfühlung zu den aktuellen Top-Teams. Bei nasskaltem Wetter in Rödelheim sorgten Mandy Islacker mit einem Doppelpack sowie Yuki Nagasato und Nadine Anstatt für die Treffer der Frankfurterinnen, nachdem Leverkusen überraschend in Führung gegangen war. Unabhängig vom Resultat war es eine klare Leistungssteigerung gegenüber den „Zitter-Heimspielen“ gegen die SGS Essen und den FF USV Jena.

Auf dem tiefen, aber angesichts des starken Regens noch einigermaßen gut bespielbaren Rasen des Stadions am Brentanobad gab das Team von Cheftrainer Matt Ross von Beginn an den Ton an. Dank der nötigen Aggressivität in den Zweikämpfen ließen die Gastgeberinnen der Werkself kaum Luft zum Atmen – nur die letzte Konsequenz vor dem Tor fehlte zunächst noch. Und plötzlich wäre der Tabellenzehnte vom Rhein beinahe mit seinem ersten Angriff erfolgreich gewesen: Ramona Petzelberger steckte für Gianna Rackow durch, die aus kurzer Distanz an FFC-Torfrau Desirée Schumann scheiterte (11.). Fünf Minuten später war es dann Francesca Weber, die den – erst kurzen – Spielverlauf auf den Kopf stellte: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld bediente die erst 16-jährige Gianna Rackow ihre Teamkollegin mit einem Chip-Pass – und gegen den 20-Meter-Schuss der Bayer-Stürmerin war Desirée Schumann machtlos (16.). Der erste Versuch einer Antwort in der 22. Minute: Nach einer Ecke von Yuki Nagasato zog Peggy Nietgen direkt ab – knapp rechts vorbei. Wenig später sorgte die wiedergenesene Mandy Islacker für Durchatmen im FFC-Lager, als sie nach einem guten Pass von Lise Munk gewohnt kaltschnäuzig verwandelte – 1:1 (23.). Diesmal also korrigierten die Frankfurterinnen, die auf die verletzungsbedingt fehlende Laura Störzel verzichten mussten, einen Heimspiel-Rückstand bereits frühzeitig, anders als in den Begegnungen gegen Essen und Jena. Doch noch war ja erst die Ausgangsposition wiederhergestellt – natürlich wollte der FFC mehr. Und es dauerte nur weitere zehn Minuten, bis der Ball zum zweiten Ball im Tornetz der Werkself zappelte: Ausgangspunkt war ein auf der rechten Seite gewonnener Zweikampf von Jackie Groenen gegen die Ex-Frankfurterin Jessica Wich – im Zentrum musste Yuki Nagasato nur noch einschieben – 2:1 (33.). Es war zugleich der Pausenstand in einer interessanten, aus FFC-Sicht engagiert geführten Partie.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es bis zur 59. Minute, ehe das Spiel wieder Fahrt aufnahm – dann aber richtig: Zunächst hinderte Merle Barth die allein aufs Tor zulaufende Yuki Nagasato am Abschluss. Die harte, aber dem Regelwerk entsprechende Konsequenz: Rot! Da das Foul außerhalb des Strafraums stattfand, gab’s „nur“ Freistoß statt Elfmeter. Aber wieso eigentlich „nur“? Yuki Nagasato überraschte die Bayer-Abwehr, indem sie nicht direkt abschloss, sondern die links freigelaufene Mandy Islacker bediente. Und die Torjägerin zeigte einmal mehr ihre Klasse, als sie den Ball aus spitzem Winkel noch im langen Eck unterbrachte – 3:1 (60.). Ein Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken, dazu noch in Überzahl: Die Weichen in Richtung Heimsieg waren diesmal früh gestellt, doch die Frankfurterinnen schalteten nun keineswegs einen Gang zurück. Yuki Nagasato (62.), Jackie Groenen (70.) und Lise Munk (71.) hätten das Resultat noch deutlicher gestalten können. Zehn Minuten vor Schluss folgte eine weitere Premiere: Janina Hechler, ansonsten für die FFC-Zweitliga-Mannschaft am Ball, feierte ihr Bundesliga-Debüt. Apropos Debüt: Fast mit dem Abpfiff erzielte Nadine Anstatt ihren ersten Treffer in der stärksten Frauenfußball-Liga der Welt. Es war das 4:2, nachdem die eingewechselte Henrietta Csiszar kurz zuvor den 2:3-Anschluss für ihr Team herstellen konnte. Trotz dieser noch turbulenten Schlussphase war es unter dem Strich ein hochverdienter Heimsieg, mit dem die neu strukturierte FFC-Mannschaft ihre positive Entwicklung der letzten Wochen fortsetzte.

Nun wirft bereits wieder die nächste großes Auswärts-Herausforderung ihre Schatten voraus: Am kommenden Sonntag, dem 13. November 2016, 13.00 Uhr, gastiert der 1. FFC Frankfurt beim Deutschen Meister FC Bayern München. An das letzte Gastspiel im Stadion an der Grünwalder Straße haben die Frankfurterinnen noch beste Erinnerungen: Mit einem überraschenden 1:0-Erfolg beendete der FFC im April die Serie der zuvor in 40 Liga-Partien ungeschlagenen Bayerinnen.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Wir haben heute verdient drei wichtige Punkte eingefahren und damit unser Ziel erreicht. Dass wir allerdings zum dritten Mal in einem Heimspiel in Rückstand geraten sind, ist ein Manko, dass wir schnellstmöglich abschaffen müssen. In Überzahl zu spielen, ist oftmals nur auf dem Papier ein Vorteil, allerdings wir diese Situation in der zweiten Hälfte sehr gut ausgespielt. Umso ärgerlicher, dass wir Leverkusen noch einmal den Anschlusstreffer ermöglicht haben. Bei aller berechtigten Zufriedenheit, vor allem mit dem Auftreten unserer Nachwuchsspielerinnen, gibt es im Hinblick auf das Auswärtsspiel in München noch einiges für uns zu tun im Training.“

Thomas Obliers, Trainer Bayer 04 Leverkusen: „Heute waren wir mal effektiv und haben gleich mit der zweiten Chance unseren ersten Treffer erzielt. Insgesamt waren wir in der ersten Hälfte allerdings zu harmlos in den Zweikämpfen. Nach einer Umstellung zu Beginn der zweiten Halbzeit sind wir dann besser in die Partie gekommen, ehe die Hinausstellung von Merle Barth das Spiel entschieden hat. Für mich war es keine Rote Karte! Kompliment aber, wie meine Mannschaft am Ende einer englischen Woche noch einmal alles gegeben hat.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Das waren drei wichtige Punkte und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung! Matt Ross zeigt, dass wir unseren eingeschlagenen Weg, junge Spielerinnen zu integrieren, ganz entschlossen weitergehen. Besonders freue ich mich auch über die Klasseleistung unserer Youngster Tanja Pawollek, Janina Hechler und vor allem Nadine Anstatt, die den Endstand cool herbeigeführt hat. Nach dem Punktgewinn in Wolfsburg und dem heutigen Dreier fahren wir nun selbstbewusst nach München!“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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