1. FFC Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2016/2017 - 17. Spieltag

1:5 (1:1)

Termin:23.04.2017, 14:30 Uhr
Zuschauer: 1.710
Schiedsrichter: Christina Biehl (Siesbach)
Tore: 1:0 Groenen (27.), 1:1 Dickenmann (30.), 1:2 Harder (47.), 1:3 Dickenmann (68.), 1:4 Pajor (79.), 1:5 Graham Hansen (90.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
VfL Wolfsburg

  • Desirée Schumann
  • Laura Störzel
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Marith Müller-Prießen
  • Janina Hechler
  • Saskia Bartusiak
  • Sophie Schmidt
  • Jackie Groenen
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Tanja Pawollek
  • Yuki Nagasato

 


  • Merle Frohms
  • Nilla Fischer
  • Babett Peter
  • Anna Blässe
  • Noelle Maritz
  • Emily van Egmond
  • Sara Björk Gunnarsdóttir
  • Lara Dickenmann
  • Caroline Graham Hansen
  • Alexandra Popp
  • Pernille Harder

 

Wechsel
  • Munk für Pawollek (46.)
  • Matheis für Hechler (72.)
  • Matuschewski für Crnogorcevic (78.)
Wechsel
  • Pajor für van Egmond (40.)
  • Kerschowski für Maritz (66.)
  • Wullaert für Harder (76.)
Trainer
  • Matt Ross
Trainer
  • Ralf Kellermann

 

 

Der Traum währte nur drei Minuten

Jackie Groenen nährte mit ihrem Tor die Hoffnung auf eine Überraschung, am Ende siegte der VfL Wolfsburg 5:1.

Die Heimserie des 1. FFC Frankfurt in der Frauen-Bundesliga ist gerissen: Trotz einer Führung musste sich das Team von Cheftrainer Matt Ross dem VfL Wolfsburg mit 1:5 geschlagen geben. Die Wölfinnen befinden sich nun, da Konkurrent 1. FFC Turbine Potsdam dem SC Freiburg mit 0:1 unterlag, mehr denn je auf Titelkurs. Für den FFC hatte das Ergebnis in Brandenburg hingegen negative Auswirkungen, schließlich ist Freiburg an den nun fünftplatzierten Frankfurterinnen vorbeigezogen.

Ohne die nach wie vor verletzte Mandy Islacker und einige angeschlagene Spielerinnen konnte der 1. FFC Frankfurt die Anfangsphase durchaus offen gestalten, auch wenn die ersten Offensivaktionen von Yuki Nagsato und Ana-Maria Crnogorcevic wegen Abseitsstellungen zurückgepfiffen wurden. Brenzlig hätte es werden können, wenn die Schweizer Nationalspielerin, die als Stürmerin auflief, nach einer Viertelstunde den Ball richtig getroffen hätte. Zuvor setzte sie sich in der Luft gegen Anna Blässe und Nilla Fischer durch. Zwei Minuten zuvor gab Lara Dickenmann den ersten Torschuss für den VfL Wolfsburg ab – kein Problem für FFC-Torfrau Desirée Schumann. Auch die nächsten Torszenen gingen auf das Konto der Wölfinnen: Zunächst wurde ein Kopfball von Alexandra Popp nach einer Ecke von Pernille Harder abgeblockt (20.), dann drosch Caroline Hansen aus 15 Metern in die dritte Etage (22.). Wer nun dachte, der Tabellenführer aus der Autostadt würde das Geschehen nun so langsam an sich reißen, sah sich fünf Minuten später getäuscht: Jackie Groenen zog mit Tempo in den Strafraum, ließ dort ihre Gegenspielerinnen wie Slalomstangen stehen und platzierte den Ball haargenau – über den Innenpfosten – im Gästetor (27.). Sollte der ersatzgeschwächte FFC dem Titelfavoriten tatsächlich ein Bein stellen können? Drei Minuten durften die Fans des viermaligen Champions-League-Siegers träumen, dann wurden sie von Lara Dickenmann in die Realität zurückgeholt. Die Schweizerin musste den Ball nach einer Hereingabe von Caroline Hansen nur noch zum schnellen Ausgleich über die Linie drücken (30.) – da wirkte das Abwehrzentrum des FFC nicht gerade souverän. Bis zum Halbzeitpfiff waren die Wölfinnen dann der Führung näher. So rettete Janina Hechler nach einem Flachschuss von Caroline Hansen kurz vor der Linie (35.) und Pernille Harder zielte bei ihrem 16-Meter-Schuss zu mittig (38.). Früher als geplant endete die Rückkehr von Emily Van Egmond an die alte Wirkungsstätte: Die früh gelbverwarnte Australierin wurde fünf Minuten vor dem Pausenpfiff durch Ewa Pajor ersetzt.

Die zweite Hälfte begann mit neuem Personal auf FFC-Seite – Lise Munk kam für Tanja Pawollek in die Partie – und einem bitteren Rückschlag für die Gastgeberinnen: Nach einem langen Ball von Caroline Hansen stand Pernille Harder am zweiten Pfosten frei und überwand Desirée Schumann mit einem Heber (47.). Dass die FFC-Keeperin, die noch am Ball war, dabei nicht die allerglücklichste Figur machte, kann nicht verschwiegen werden. Schade – so schnell war der „Matchplan“ des FFC, der das Remis gerne länger verteidigt hätte, über den Haufen geworfen. Nun war klar, dass es für das Team von Cheftrainer Matt Ross ganz schwer werden würde. Zumal die Gäste nun die in der ersten Hälfte noch leicht angezogene Handbremse lösten und zusehends selbstbewusster agierten. In der 68. Minute war es zunächst Ewa Pajor, die erst an Desirée Schumann und im zweiten Versuch am Pfosten scheiterte. Nur Sekunden klingelte es dann im FFC-Tor: Lara Dickenmann hatte auf halblinker Position zu viel Platz, legte sich den Ball in Seelenruhe auf den rechten Fuß und schlenzte ihn – unhaltbar für jede Torfrau der Welt – zum 3:1 in den Winkel (68.). Spätestens jetzt war es keine Partie auf Augenhöhe mehr: Während bei den Gastgeberinnen Kraft und Konzentration nachließen, wirkte der Tabellenführer in fast jedem Zweikampf souveräner – mit entsprechenden Vorteilen in Sachen Ballbesitz und Chancenverhältnis. Und dieses Ungleichgewicht sollte sich auch noch im Resultat bemerkbar machen: Alexandra Popp schickte Ewa Pajor auf die Reise, die die weit vor ihrem Tor stehende Desirée Schumann ausspielte und den Ball ins leere Tor trug (79.). In der Nachspielzeit setzte Caroline Hansen nach Vorlage der pfeilschnellen Ewa Pajor den 5:1-Schlusspunkt.

Weiter geht’s für den 1. FFC Frankfurt am nächsten Sonntag, dem 30. April 2017, 14.00 Uhr, mit einem Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen. Die Partie findet im Ulrich-Haberland-Stadion statt.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Wir waren sehr zufrieden, mit einem 1:1 in die Pause gehen zu können, allerdings hat der Gegentreffer zu Beginn der zweiten Hälfte dann unser Spiel gekillt. Wir wussten, dass wir in der zweiten Hälfte noch unter Druck geraten würden und letztlich haben sowohl die Geschwindigkeit im Wolfsburger Spiel als auch die individuelle Qualität den Unterschied ausgemacht. Jetzt haben wir zum ersten Mal seit einem Jahr zwar wieder eine Heimniederlage kassiert, aber diese wird uns nicht zurückwerfen. Nicht zu vergessen, dass wir uns eine der besten Mannschaften Europas geschlagen gegeben mussten.“

Ralf Kellermann, Trainer VfL Wolfsburg: „Ich denke, dass unser Sieg auf Grund der zweiten Hälfte auch in der Höhe in Ordnung geht. Frankfurt hat eine Halbzeit lang sehr aggressiv gepresst und wir wussten, dass sie dieses Tempo nicht bis zum Ende durchhalten können. Nach dem Geschenk des frühen 2:1 direkt nach der Pause haben wir die Partie dann klar dominiert und unsere Dominanz zu weiteren Treffern genutzt.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Nach einer sehr ordentlichen Halbzeit ist dies eine bittere Niederlage, die wir schnell abhaken müssen. Auf Grund der zweiten Hälfte ist der Sieg des VfL Wolfsburg, für mich der kommende Deutsche Meister sind, klar verdient. Für uns geht es nun darum, uns mit aller Konzentration auf das nächste Auswärtsspiel in Leverkusen vorzubereiten, um dort nach Möglichkeit wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren!“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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