Eintracht Frankfurt - FC Augsburg

Bundesliga 2017/2018 - 4. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 16.09.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 46.500
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore: 0:1 Philipp Max (21.), 0:2 Caiuby (77.), 1:2 Luka Jovic (79.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
FC Augsburg

 


  • Marwin Hitz
  • Dan Opare
  • Jeffrey Gouweleeuw
  • Philipp Max
  • Martin Hinteregger
  • Marcel Heller
  • Rani Khedira
  • Daniel Baier
  • Jonathan Schmid
  • Ja-cheol Koo
  • Alfred Finnbogason

 

Wechsel
Wechsel
  • Caiuby für Jonathan Schmid (69.)
  • Kostas Stafylidis für Philipp Max (80.)
  • Sergio Cordova für Alfred Finnbogason (88.)
Trainer Trainer
  • Manuel Baum

 

 

SGE unterliegt Augsburg 1:2

Gegen defensive und effektive Augsburger zieht die Eintracht in ihrem zweiten Heimspiel den Kürzeren. Gute Chancen und ein Jovic-Tor reichen am Ende nicht für einen verdienten Punkt.

Kopf an Kopf gingen die Eintracht und der FC Augsburg in diesen vierten Spieltag der Fußballbundesliga. Beide Vereine hatten nach drei Spieltagen jeweils vier Punkte gesammelt und natürlich sollten es nach der Partie einer, am besten sogar drei mehr sein. Dafür hieß es zum einen, den gefährlichen Isländer Alfred Finnbogason aus dem Spiel zu nehmen, der am vergangenen Wochenende gegen Köln noch einen Dreierpack geschnürt hat. Außerdem wollte man das blitzschnelle Umschaltspiel der Gäste verhindern.

Dabei mithelfen konnte wieder Makoto Hasebe, der in Gladbach noch gefehlt hatte. Er kam für Gelson Fernandes in die Partie und nahm dessen Position im zentralen Mittelfeld ein, während ganz hinten wie in der Vorwoche das Trio Abraham, Falette, Salcedo auflief. Davon abgesehen blieb die Frankfurter Elf unverändert, Niko Kovac vertraute also auch auf das physisch starke Sturmduo Haller / Boateng. Beim FCA gab es unterdessen zwei Neuerungen, so setzte Manuel Baum auf Jonathan Schmid auf dem linken offensiven Flügel sowie den südkoreanischen Spielmacher Koo auf der Zehner-Position.

1. Halbzeit: Gästeführung durch Max aus spitzem Winkel

In der dritten Minute hatten die Fuggerstädter gleich ihre erste Chance: Erst ging es mit Opare schnell über die rechte Seite, bei der folgenden Hereingabe trat Abraham über den Ball und ermöglichte dadurch den ersten Schussversuch von Finnbogason, den der Argentinier jedoch auch selbst abblocken konnte. Da der Nachschuss von Schmid über das Tor ging, musste Hradecky noch nicht eingreifen. Im Gegensatz zu Marvin Hitz, der in der 8. Minute den ersten Frankfurter Abschluss durch Gacinovic parieren musste. Wenige Minuten später machte dann die Eintracht das Spiel schnell und konterte über Hasebe und de Guzman, der den Ball auf Chandler spielte, dessen Hereingabe von rechts Haller fand, der mit seinem Schuss jedoch an einem Abwehrspieler hängen blieb. Die SGE erhöhte in der Folge ihre Spielanteile, musste jedoch stets aufmerksam bleiben, um der Deckung der Gäste zu entkommen, die ihrerseits früh störten und auf Tempogegenstöße lauerten. Ihre Führung erzielten die Augsburger jedoch auf andere Art und Weise: Nachdem Heller in der Nähe der rechten Eckfahne einen Freistoß gegen Falette gezogen hatte, trat Philipp Max diesen scharf vor das Gehäuse der Hessen, wo der Ball an Freund und Feind vorbei im langen Eck einschlug.

Beinahe hätte die Kovac-Elf nur drei Minuten später geantwortet, doch Haller konnte die Kopfballablage von Boateng nicht mehr erreichen, die somit knapp neben das Tor ging. Die Eintracht war jetzt aber merklich um den Ausgleich bemüht und hatte durch Kopfbälle von Abraham und Falette gute Chancen auf einen Treffer. Auch danach blieben die Adlerträger bemüht, taten sich gegen inzwischen merklich tiefer stehende Augsburger aber schwer. Zumindest nach einem direkten Freistoß aus gut 30 Metern von Willems wurde es noch einmal gefährlich für das Gehäuse des FCA, doch Marvin Hitz war auf dem Posten. So sollte es dann auch bis zur Pause bleiben, denn zum einen fanden die letzten Pässe zu selten ihr Ziel, zum anderen gelang es der Mannschaft kaum, auf den Flügeln hinter die Abwehr zu gelangen.

2. Halbzeit: Die Eintracht erhöht den Druck

Zur Pause reagierte Niko Kovac und brachte mit Ante Rebic frische Kräfte für den Flügel, im Gegenzug blieb mit Salcedo ein Defensivakteur in der Kabine. Dadurch veränderte sich auch das System der Hessen: Hinten versuchte man es jetzt mit einer Viererkette, um im Mittelfeld mehr Anspielstationen zu haben. Was auch Wirkung zeigte, denn die Eintracht präsentierte sich engagiert, wollte den Ausgleich und erhöhte den Druck auf die Augsburger Hintermannschaft noch einmal im Vergleich zur ersten Hälfte. Was vorerst fehlte, waren die klaren Torchancen. Zumindest bis zur 58. Minute, da versuchte es de Guzman mal von der Strafraumkante nach kurzem Zuspiel von Hasebe, doch der Schuss ging knapp über das Tor. Nur zwei Minuten später ging es über den agilen Gacinovic, der in der Mitte Haller in Szene setzte, der jedoch nach guter Annahme den Ball nicht richtig traf und somit neben den Kasten setzte.

Caiuby trifft per Traumtor, Jovic antwortet

Die bayrischen Schwaben traten währenddessen offensiv so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung und hatten alle Hände voll zu tun, um den Laden defensiv zusammen zu halten. Einzig Koo hatte noch eine gute Gelegenheit, setzte seinen Flachschuss aber knapp neben das Tor von Lukas Hradecky (67.). Mittlerweile hatte Kovac mit Jovic für Gacinovic einen weiteren Stürmer gebracht und offensiv alles auf eine Karte gesetzt, was sich erst einmal nicht in weiteren Torchancen niederschlug. Stattdessen erzielte der ebenfalls eingewechselte Caiuby das 2:0 für Augsburg mit einem sehenswerten Sonntagsschuss aus der Distanz, der sich hinter Hradecky unter die Latte senkte. Im Gegenzug fast der Anschlusstreffer der SGE, doch mit einem Wahnsinnsreflex verhinderte Hitz den Treffer durch Jovic. Dieser traf dafür nach der direkt darauf folgenden Ecke per Kopf und brachte die Eintracht zurück ins Spiel.

Schlussoffensive wird nicht belohnt

Jetzt bekamen die Hessen die „zweite Luft“ und warfen noch einmal alles nach vorne. Die Mannschaft wollte den Ausgleich und drängte die Gäste weit zurück an den eigenen Strafraum. Die Partie wurde jetzt noch einmal richtig aufregend und spannend und die Eintracht kam zu weiteren Chancen, etwa durch Rebic, der geblockt wurde und Chandler, der knapp verzog. Bereits in der Nachspielzeit dann eine weitere richtig gute Gelegenheit: de Guzman nahm einen Ball am Rande des 16ers mit vollem Risiko direkt, der von einem Abwehrspieler sogar noch abgefälscht wurde und Hitz zu einer weiteren guten Parade zwang. Inzwischen war es ein astreines Powerplay der SGE geworden, die noch einmal auf den Ausgleich drückte, am Ende aber nicht mehr das nötige Quentchen Glück hatte, um doch noch einen verdienten Punkt im Stadtwald zu behalten.

Stimmen zum Spiel

Lukas Hradecky: "Das war heute wie ein Deja-Vu des Wolfsburg-Spiels. Unser Tor kam einfach zu spät, erst nach dem 2:0 der Augsburger. Wir machen es nicht schlecht und spielen gut, aber wir erzielen noch zu wenige Tore.“ Die Umstellung in der Halbzeitpause sah der Finne positiv: „In der ersten Hälfte mussten wir natürlich erst mal sehen wie es läuft, aber in der Pause hat der Trainer gut reagiert und die richtigen Änderungen vorgenommen. Das hat unser Spiel deutlich verbessert, aber am Ende haben wir dennoch keine Punkte geholt, das ist die bittere Wahrheit.“ Dass er und seine Hintermannschaft bei der Führung der Gäste etwas unglücklich aussahen, ist dem Torwart bewusst, aber auch, dass es ein verdammt kniffliges Ding war. „Natürlich darf man da vorher am besten gar nicht erst foulen, aber da sind hinten alle gefordert, die Situation anders zu lösen. Manchmal sind die Bälle auch einfach so gut rein gebracht, dass man nicht wirklich etwas dagegen tun kann - das war heute der Fall."

Timothy Chandler: "In der Regel kann man fast jedes Gegentor verhindern, aber solche Sachen passieren einfach und am Ende hat heute die effektivere Mannschaft gewonnen.“ Von etwaigen Schuldzuweisungen will der Mann mit der Rückennummer 22 aber nichts wissen: „Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft und haben vor dem Tor zu wenig Druck auf den Gegner ausgeübt. Dafür wurden wir heute bestraft. Vorne haben wir wieder viele Chancen kreiert, sie jedoch nicht in Tore umgemünzt. Aber wenn wir vorne nicht treffen, müssen wir es wenigstens hinten besser machen und zu Hause keine zwei Gegentore bekommen.“ Den Saisonstart seiner Mannschaft analysiert Timmy unterdessen so: „Wir bleiben bei vier Punkten, hätten aber natürlich gerne mehr Zähler auf dem Konto. Ich denke von den Spielen, die wir abgeliefert haben, hätten wir auch mehr verdient gehabt. Aber wir haben jetzt eine englische Woche vor der Brust und da können wir einiges wieder gut machen."

David Abraham: "Wir haben wieder einmal viele Chancen kreiert, gerade in der zweiten Halbzeit, die wir irgendwann mal nutzen sollten. Die Augsburger haben hinten clever verteidigt und auf Konter gesetzt." Der Kapitän der Eintracht blickt aber positiv nach vorne: "Wir wissen, was wir besser machen müssen. Wir müssen da gemeinsam an uns arbeiten, uns konzentrieren und die Tore vorne erzielen. In den zwei kommenden Begegnungen wollen wir mindestens vier Punkte holen."

Makoto Hasebe: "Wir haben das Spiel gemacht und unnötige Gegentreffer bekommen. Wir müssen zu Hause gewinnen, dafür müssen wir unsere Chancen besser nutzen." Auf die Frage wie es jetzt in der englischen Woche laufen soll: "Wir haben jetzt zwei schwere Auswärtsspiele vor der Brust aber wir haben auch in Mönchengladbach gewonnen. Wir werden weiterhin selbstbewusst auftreten und versuchen, die Punkte zu holen."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de







 

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