RB Leipzig - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 6. Spieltag

2:1 (1:0)

Termin: 23.09.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 40.606
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Tore: 1:0 Jean-Kevin Augustin (28.), 2:0 Timo Werner (67.), 2:1 Ante Rebic (77.)

 

 

>> Spielbericht <<

RB Leipzig Eintracht Frankfurt

  • Péter Gulácsi
  • Willi Orban
  • Dayot Upamecano
  • Lukas Klostermann
  • Marcel Halstenberg
  • Marcel Sabitzer
  • Emil Forsberg
  • Stefan Ilsanker
  • Diego Demme
  • Timo Werner
  • Jean-Kevin Augustin

 


 

Wechsel
  • Yussuf Poulsen für Jean-Kevin Augustin (73.)
  • Bernardo für Lukas Klostermann (83.)
  • Dominik Kaiser für Timo Werner (90.)
Wechsel
Trainer
  • Ralph Hasenhüttl
Trainer

 

 

Spätes Aufbäumen der Eintracht nicht belohnt

Die Eintracht erlaubt sich im Spiel bei RB Leipzig mit erneut aufopferungsvollem Einsatz nur wenige, aber entscheidende Fehler, kommt erst spät ins Spiel und unterliegt knapp mit 1:2 (0:1).

Auch wenn Ante Rebic in der 77. Spielminute das erste Saisontor der Eintracht aus dem Spiel heraus erzielte, so wurde das späte Aufbäumen des Teams doch nicht belohnt. Nachdem die Adlerträger in der ersten Halbzeit in intensiver Abwehrarbeit ihr Tor beschützten, aber den Gegentreffer von Augustin in der 28. Minute trotzdem nicht verhindern konnten, wurde die Partie erst nach der Hälfte richtig offen. Bis zum Ende schien ein Remis noch möglich, weil die SGE das Spiel auf Augenhöhe bestritt. Selbst Werners Gegentreffer in der 67. Minute nahm der Eintracht nicht den Glauben. Trotzdem blieb es bei der knappen Pleite beim ambitionierten Champions League Teilnehmer.

Alle sieben Punkte hatte die Eintracht auswärts geholt und behielt in allen drei Partien eine weiße Weste. Laut Cheftrainer Niko Kovac war die SGE damit „irgendwo im Soll“. Auch die Gastgeber hatten sieben Zähler auf dem Konto. Bei den Voraussetzungen sicher nicht befriedigend.

Nach dem kräfteraubenden Auswärtssieg in Köln unter der Woche rotierte Cheftrainer Niko Kovac auf einigen Positionen wieder zurück. In der stabilen Defensive stand Jetro Willems wieder für Taleb Tawatha in der Startformation. Im Offensivbereich änderte er das Personal indes gleich dreifach: Jonathan de Guzman, Marius Wolf und Daichi Kamada für Kevin-Prince Boateng, Ante Rebic und Mijat Gacinovic. Das sollte noch besser absichern und im Angriff für neue Impulse sorgen.

Leipziger Dauerdruck

Vor über 4.000 lautstarken Eintracht-Fans gerieten die Adlerträger wie erwartet schnell unter Druck und konzentrierten sich auf die Absicherung nach hinten. Spätestens nach einer Viertelstunde manifestierten sich die Rollen: Eintracht mit aufopferungsvoller Defensivarbeit und RB mit dem Willen das Spiel zu machen. Und die Leipziger kamen zu ersten gefährlichen Möglichkeiten. In der besten davon schlug Timo Werner am Elfmeterpunkt freistehend über den Ball (23. Minute). Doch die erste Fehlerkette rächte sich: Nach einem schwachem Befreiungsschlag von Lukas Hradecky und zu passivem Abwehrverhalten schoss Jean-Kevin Augustin am langen Pfosten zum 0:1 ein (28.). Zuvor war Boateng für Fernandez (muskuläre Probleme im Oberschenkel) ins Spiel gekommen.

Nackenschlag in Eintrachts Drangphase

Nach Wiederanpfiff ergriffen die ganz in schwarz spielenden Gäste vermehrt die Initiative. Die Partie war schlagartig viel offener. Es gab Chancen auf beiden Seiten, die aber nicht zwingend waren. Die vorerst größte SGE-Möglichkeit gab es nach einem Willems-Freistoß, als Haller den Ball per Kopf nicht richtig erreichte (58.). Einen direkten Freistoß von Forsberg holte Hradecky glänzend aus dem Winkel (60.). Als in der 65. Minute der Ball nach einem Eckball und Rebic-Kopfball im Tornetz lag, ertönte kurz zuvor ein Pfiff. Der Ball soll im Toraus gewesen sein. Doch dann nutze Timo Werner einen Fehler in der Abwehr und traf vorentscheidend zum 2:0 für Leipzig. Als dann doch Rebic am langen Pfosten zum Anschlusstreffer einschoss, keimte nochmal Hoffnung auf (1:2, 77.) und die SGE gab alles. Falette köpfte kurz vor Schluss noch an den Innenpfosten.

Fazit: Matchplan geht nicht auf

Die Eintracht lieferte, was sie gerade auswärts stets ausmachte. Mit Intensität machten die Adlerträger der Angriffswucht von RB das Leben so schwer wie möglich. Aber der Matchplan ging leider nicht ganz auf. Von einigen Nachlässigkeiten führte einer zum Gegentor. Den Kovac-Schützlingen fehlten gegen einen starken Vizemeister trotz aller hehren Bemühungen letztlich die Durchschlagskraft um das Spiel am Ende nochmal zu drehen, auch wenn sie nach der Pause mächtig aufdrehten. Der zweite Gegentreffer genau in dieser Phase war der Nackenschlag, und die knappe Niederlage, die auch Rebics Treffer nicht verhinderte, gilt es zähneknirschend zu akzeptieren. Schließlich war am Ende mehr drin, wonach es vor der Pause noch gar nicht aussah.

Mittelfeldspieler Gelson Fernandes fällt für mehrere Spiele verletzt aus. Der Schweizer hatte sich einen Muskelfaserriss zugezogen.

Stimmen zum Spiel

Kevin-Prince Boateng: "In der zweiten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht, viel besser als in der ersten. Wir haben richtig gefightet und alles gegeben. Dafür ein Riesen-Kompliment an das Team. Man muss bedenken, dass wir gegen einen richtig starken Gegner gespielt haben. Wir wollten defensiv sicher stehen und kontern. Ich denke, wir hätten am Ende wegen unseres großen Kampfs ein Unentschieden verdient gehabt. Wir müssen jetzt positiv denken und an die zweiten 45 Minuten anknüpfen, denn da haben wir es sehr gut gemacht."

Niko Kovac: "Im ersten Abschnitt hat RB enorm Druck gemacht. Da konnten wir uns leider nicht richtig befreien. In der zweiten Hälfte haben dem Gegner mehr Paroli geboten. Darauf können wir aufbauen."

Timothy Chandler: "Ein Punkt wäre heute verdient gewesen. Wir standen in der ersten Halbzeit zu weit hinten drin und hätten früher vorne angreifen müssen. Leipzig war auch nervös und musste dieses Spiel heute unbedingt gewinnen. In der zweiten Hälfte haben wir viel besser gespielt, nachdem wir umgestellt haben."

Ante Rebic: "Ich habe mich natürlich darüber gefreut, dass ich gegen meinen Ex-Verein ein Tor erzielen konnte, aber leider haben wir heute verloren und das ist am Ende das, was zählt. In der ersten Halbzeit hatten wir vielleicht zu viel Respekt vor Leipzig. In der zweiten Halbzeit haben wir dann unser Spiel gespielt, das war viel besser. Wir müssen jetzt weiter hart arbeiten und wollen zuhause gegen Stuttgart wieder gewinnen."

Leipzigs Torschütze Timo Werner: "Bei uns läuft noch nicht alles so locker und leicht wie in der letzten Saison. Dennoch haben wir bis zum 2:1 richtig gut gespielt, einige Chancen erspielt und die Tore erzwungen."

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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