Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Bundesliga 2017/2018 - 15. Spieltag

0:1 (0:1)

Termin: 09.12.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Tore: 0:1 Aturo Vidal (20.)

 

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Eintracht Frankfurt FC Bayern München

 


  • Tom Starke
  • Niklas Süle
  • Javi Martínez
  • Rafinha
  • Jerome Boateng
  • Franck Ribery
  • James Rodriguez
  • Arturo Vidal
  • Kingsley Coman
  • Joshua Kimmich
  • Thomas Müller

 

Wechsel
Wechsel
  • Corentin Tolisso für Arturo Vidal (55.)
  • David Alaba für Franck Ribery (68.)
  • Robert Lewandowski für Kingsley Coman (83.)
Trainer Trainer

 

 

Knappe Niederlage nach großem Kampf

Großartig gekämpft, am Ende aber nicht belohnt: Trotz einer sehr guten Leistung hat die Eintracht ihr Heimspiel gegen den FC Bayern knapp mit 0:1 (0:1) verloren. Das Tor des Tages erzielte Arturo Vidal in der 20. Minute.

51 Prozent Ballbesitz, 12:6 Torschüsse: Die Statistik sprach am Ende zwar für die Eintracht, doch die effektiven Bayern gingen nach dem Siegtreffer von Arturo Vidal als Sieger vom Platz. Die Kovac-Schützlinge können nach einer starken kämpferischen und auch spielerischen Leistung erhobenen Hauptes in die englische Woche gehen.

Mit der Eintracht (14 Gegentore) und dem FC Bayern (11) trafen die derzeit besten Defensivreihen der Bundesliga aufeinander. Während die Bayern mit 32 Punkten an der Tabellenspitze standen und unter Trainer Jupp Heynckes wieder zu starker Form gefunden haben, kehrte die SGE am vergangenen Wochenende mit einem 2:1-Auswärtserfolg bei Hertha BSC in die Erfolgsspur zurück - und begrüßte den deutschen Rekordmeister mit reichlich Selbstvertrauen im eigenen Stadion.

Eintracht-Cheftrainer Niko Kovac nahm im Vergleich zur Vorwoche zwei Änderungen in seiner Startformation vor: Makoto Hasebe (grippaler Infekt) und Mijat Gacinovic (Bank) rotierten aus der ersten Elf, dafür begannen Gelson Fernandes und Aymen Barkok. Taktisch setzte Kovac wie in den vergangenen Wochen auf ein kompaktes 3-6-1-System, das bei Ballbesitz des Gegners zu einem 5-4-1 wurde.

Erste Halbzeit: Spielfreudige Eintracht liegt zurück

Vor den 51.500 Zuschauern in der restlos ausverkauften Commerzbank-Arena überraschten die Adlerträger den Favoriten aus München mit einem offensiven, schwungvollen Beginn. Erster aufreger in der 5. Minute als Vidal mit seinem Foul an Barkok eine klare Torchance vereitelte und Rot hätte sehen müssen (Schiedsrichter Harm Osmers: 'Kicker'-Note 5; fgo). Die ersten großen Torchance hatte die Eintracht: Ante Rebic prüfte mit einem direkten Freistoß aus 20 Metern Bayern-Schlussmann Tom Starke, der kurzfristig für den angeschlagenen Sven Ulreich ins Tor kam. Die Gäste kamen ihrerseits mit der ersten Chance zur Führung: Kimmich flankte nach einer Bayern-Ecke von der rechten Seite auf den langen Pfosten, wo Arturo Vidal zu viel Platz hatte und aus kurzer Distanz sicher zum 1:0 für den FCB einköpfte. In einer vollkommen ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten Rebic für die SGE (25.) und Kingsley Coman für die Bayern (28.) die nächsten gefährlichen Abschlüsse. Die beste Gelegenheit bot sich wieder der Eintracht: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß zog Jetro Willems aus 18 Metern ab, fand aber in Starke seinen Meister (40.). Mit dem unglücklichen 0:1-Rückstand aus Sicht der Eintracht ging es in die Pause.

Zweite Halbzeit: Viel Leidenschaft, wenige Torraumszenen

Im zweiten Durchgang gaben die leidenschaftlich auftretenden Adlerträger vom Anstoß weg den Ton an und drängten den Tabellenführer aus München weit in die eigene Hälfte. Wiederum bewies Schiedsrichter Osmers seine Vorliebe für Videal, der eigenlticvh schon seit der 5. Minute nicht mehr auf dem Paltz hätte stehen dürfen. Dieses Mal war ein Foul Vidals an Wolf Gelb-Rot-würdig, ohne dass eine Bestrafung erfolgte.

Weil die Deckung der Bayern um Jerôme Boateng und den gebürtigen Frankfurter Niklas Süle aber sicher stand, gab es hüben wie drüben lange keine nennenswerten Torraumszenen. Kurios wurde es in der 72. Minute, als Schiedsrichter Harm Osmers Marius Wolf erst mit glatt Rot vom Platz schickte, seine Entscheidung nach Einschreiten des Videoassistenten jedoch zurücknahm. Wolf war in einen Zweikampf mit Bayerns James unglücklich ausgerutscht, weswegen die Gelbe Karte die richtige Entscheidung war.

In der Schlussphase warf die SGE alles nach vorne und hatte längst mehr Ballbesitz als die Münchner. Einen der wenigen klaren Abschlüsse verzeichnete Kevin-Prince Boateng, doch sein sein Distanzschuss aus 19 Metern strich eineinhalb Meter über den Querbalken (81.). Es sollte die letzte Torchance in der Partie gewesen sein. Die Gäste brachten die knappe Führung am Ende sicher über die Zeit.

Fazit: SGE für großen Kampf nicht belohnt

90 Minuten lang verlangte eine starke Eintracht dem großen FC Bayern München, der insgesamt nur zwei klare Torchancen hatte, alles ab und hätte ein Unentschieden am Ende verdient gehabt. Weil die Adlerträger in der zweiten Halbzeit gegen geschickt verteidigende Bayern selbst nur zu wenigen guten Abschlussmöglichkeiten kamen, blieb es am Ende bei der knappen und unglücklichen 0:1-Niederlage.

Stimmen zum Spiel

Marius Wolf: Für mich war mein Foul gegen Rodriguez keine Rote Karte. Der Schiedsrichter kam dann zu mir, sagte, dass er sich die Szene auf dem Monitor genau angeschaut hat und es auch für ihn keine Rote Karte war. Er hat sich bei mir entschuldigt. Ich war schon auf dem Weg in die Kabine, denn ich sollte den Platz verlassen. Franco [Lionti, Materialwart] hat dann „Videobeweis“ gerufen. Insgesamt haben wir insbesondere in der zweiten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht, den Ball laufen lassen und uns Chancen erspielt. Schade, dass wir kein Tor gemacht haben. Wir haben super gekämpft. Wenn sich weiterhin jeder so reinhaut, holen wir in den nächsten Spielen wieder Punkte.

Kevin-Prince Boateng: Ich bin sehr stolz und sehr zufrieden. Wir haben über 90 Minuten ein fast perfektes Spiel gemacht. Riesenkompliment an die Mannschaft. Gelaufen, gekämpft, Fußball gespielt, die Fans mitgerissen – mehr kann man nicht erwarten. Dass du das Spiel verlierst, ist sehr traurig. Aber ich schaue nach vorne. Wir haben genau das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Der Trainer hat uns perfekt eingestellt. Das einzige, was gefehlt hat, war das Erfolgserlebnis. Der letzte Pass, der letzte Zentimeter. Aber es war schön anzusehen. Beim Tor haben wir am langen Pfosten ein bisschen gepennt. Aber das kann passieren.

Niko Kovac: Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht gegen eine Weltklasse-Mannschaft. Alleine die Tatsache, dass Jupp uns über den Klee gelobt hat, zeigt unsere starke Leistung. Wir haben uns bemüht, haben nie aufgegeben, immer an unsere Chance geglaubt. Der Unterschied ist, dass Bayern ohne Torchance ein Tor gemacht hat. Das zeigt auch, dass wir eine starke Leistung gezeigt hat. Wir schauen positiv nach vorne. Meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie mithalten kann. Wir hatten in den entscheidenden Momenten nicht das Glück auf unserer Seite. Für das Spiel am Dienstag gibt uns das Selbstvertrauen. Es ärgert mich, dass wir zuhause nicht so viele Siege bieten können bislang. Aber wir arbeiten daran, dass es besser wird.

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): Wir haben uns hier schwer getan. Die Eintracht ist von der Physis her fit und hat gekämpft, strukturiert gespielt hat und einen klaren Plan hatte. Es war ein hartes Stück Arbeit, hier zu gewinnen. Wir hatten personelle Probleme. Aber das ist normal, wenn man viele englische Wochen hat. Tom Starke hat eine sehr gute Leistung gebracht. Ein wichtiger Sieg in der jetzigen Situation. Die Herbstmeisterschaft ist nicht von Bedeutung. Wichtig ist, dass wir Fahrt aufgenommen haben, Spiele gewinnen und attraktiven Fußball spielen. Das Punktepolster ist aber natürlich schön.

Harm Osmers (Schiedsrichter): Meine erste Wahrnehmung war, dass das Foul vom Frankfurter Spieler Wolf eine Rote Karte war. Ich habe dann vom Videoassistenten das Signal bekommen, dass es auf den Videobildern anders aussah. Ich habe mir dann die Bilder angeschaut und bin zu dem Entschluss gekommen, der Empfehlung des Videoassistenten zu folgen. Gelb ist ausreichend, das war die Erkenntnis. Ich bin froh gewesen, dass ich eine Empfehlung bekommen habe. Wenn ich einen Fehler mache, dann entschuldige ich mich auch. Daher habe ich mich bei Wolf entschuldigt.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de








 

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