Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

Bundesliga 2017/2018 - 22. Spieltag

4:2 (1:0)

Termin: 10.02.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 47.700
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Ante Rebic (15.), 1:1 Simon Terodde (56., Foulelfmeter), 2:1 Marco Russ (58.), 3:1 Simon Falette (64.), 4:1 Marius Wolf (66.), 4:2 Simon Terodde (73.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt 1. FC Köln

 


  • Timo Horn
  • Dominique Heintz
  • Frederik Sørensen
  • Jonas Hector
  • Jorge Meré
  • Marco Höger
  • Milos Jojic
  • Salih Özcan
  • Matthias Lehmann
  • Simon Terodde
  • Jhon Córdoba

 

Wechsel
Wechsel
  • Simon Zoller für Milos Jojic (57.)
  • Marcel Risse für Jhon Córdoba (64.)
  • Vincent Koziello für Matthias Lehmann (71.)
Trainer Trainer
  • Stefan Ruthenbeck

 

 

Spektakulärer Heimsieg gegen Köln

Die Eintracht hat sein Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 4:2 (1:0) gewonnen. Es treffen Rebic, Russ, Falette und Wolf ins Schwarze.

Vor heimischen Publikum krönte die SGE eine erfolgreiche Woche nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale mit einem verdienten Heimsieg gegen Köln. Nach dem 1:1-Ausgleich der Gäste durch einen Foulelfmeter von Simon Terodde antworteten Marco Russ und Simon Falette schnell mit ihren Treffern zum 2:1 und 3:1 und brachten die Adlerträger wieder auf die Siegerstraße. Schließlich krönte ein überragender Marius Wolf seine Leistung noch mit einem eigenen Tor.

Drei Tage nach dem Einzug im DFB-Pokal-Halbfinale durch einen ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Mainz wollten die Adlerträger gegen Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln den nächsten Heimsieg einfahren - und so gleichzeitig Wiedergutmachung betreiben für die Niederlage vor Wochenfrist beim FC Augsburg. Während sich die Eintracht in den vergangenen Wochen unter den ersten Sechs der Tabelle festgesetzt hat, liegen die Kölner mit 13 Punkten und sieben Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz abgeschlagen auf dem letzten Platz. Für die "Geißböcke" zählte also vor dem Gastspiel in Frankfurt nur eines: Man musste unbedingt gewinnen.

SGE-Cheftrainer Niko Kovac nahm im Vergleich zum Mainz-Spiel drei Änderungen in seiner Startformation vor: Simon Falette, Timothy Chandler und Luka Jovic kamen neu in die erste Elf, dafür rotierten Carlos Salcedo, Jetro Willems und Sébastien Haller auf die Ersatzbank. Taktisch setzte Kovac wie schon in der DFB-Pokal-Viertelfinalpartie auf ein 3-4-2-1-System, in dem Kevin-Prince Boateng und Omar Mascarell die Doppelsechs vor der Dreierabwehrkette um Makoto Hasebe, Marco Russ und Falette bildeten. Marius Wolf und Ante Rebic sollten über die offensiven Flügelpositionen für Dampf sorgen und Jovic als einzige nominelle Spitze mit Anspielen füttern.

Erste Halbzeit: Rebic sorgt für Eintracht-Führung

Die 47.700 Zuschauer in der einmal mehr sehr gut gefüllten Commerzbank-Arena mussten nicht lange auf die erste Torchance der Gastgeber warten: Ante Rebic und Timothy Chandler spielten mit einem feinen Doppelpass auf der linken Seite Kölns Frederik Sörensen aus, doch Linksverteidiger Chandler scheiterte mit seinem Lupfer aus spitzem Winkel an FC-Schlussmann Timo Horn (2.). Die SGE dominierte vom Anstoß weg das Geschehen und ging in der 15. Minute in Führung: Russ, da Costa und Wolf trugen eine schnelle Ballstafette über die rechte Seite nach vorne, Wolf spielte Jovic im Sechzehner frei und dessen millimetergenauen Pass in die Mitte verwertete Rebic aus kurzer Distanz sicher - ein klasse herausgespielter Treffer.

Bei den Gästen aus Köln lief dagegen wenig zusammen und die Eintracht drängte direkt auf das nächste Tor: Wieder brachte Russ da Costa in gute Flankenposition, über Umwege kam die Hereingabe des Rechtsverteidigers zu Chandler, der aus 14 Metern abzog und den rechten Pfosten traf (18.). Erst gegen Ende einer insgesamt chancenarmen ersten Halbzeit trauten sich die Gäste mehr zu und kamen durch Jovic (36.) und Cordoba (37.) zu zwei Abschlüssen von der Strafraumkante - doch beide Versuche wurden jeweils von dem starken SGE-Abwehrchef Makoto Hasebe geblockt. Praktisch mit dem Pausenpfiff vergab Sörensen die beste Möglichkeit für den FC, als er nach einem Freistoß von Hector aus kurzer Distanz zum Schuss kam, Eintracht-Rückhalt Lukas Hradecky mit einem glänzenden Reflex die knappe 1:0-Führung festhalten konnte (45.+2).

Zweite Halbzeit: Fünf Tore binnen 20 Minuten

Auch im zweiten Durchgang dauerte es nicht lange, bis zum ersten gefährlichen Abschluss der Hausherren: Chandler setzte von der linken Seite Luka Jovic im Strafraum ein, die Direktabnahme des Angreifers landete auf dem Tordach (47.). Doch die Kölner kamen insgesamt wacher aus der Kabine und schnell zum Ausgleich: Nach einem Foul von Hasebe an Terodde entschied Schiedsrichter Daniel Siebert zunächst auf Freistoß. Doch nach Anraten der Video-Schiedsrichter schaute sich Siebert die Szene noch einmal an und korrigierte sich: Hasebe beging das Foulspiel auf der Strafraumlinie, es gab zurecht Strafstoß für die Gäste. Und den verwandelte Terodde selbst sicher ins rechte Eck zum 1:1 (57.).

Die Reaktion der Eintracht ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Wolf brachte eine Freistoßflanke von links scharf in den Strafraum, wo Marco Russ am höchsten stieg und die Kugel unhaltbar ins lange Eck köpfte (59.). Und plötzlich waren die Kovac-Schützlinge nicht mehr zu halten: Nach einer neuerlichen Freistoßflanke von Wolf prüfte Hector seinen eigenen Torwart Horn, den Abpraller drosch Simon Falette aus kurzer Distanz zum 3:1 ins Netz (65.). Keine 120 Sekunden später schloss Wolf nach seinen zwei Torvorlagen zuvor einen perfekten Konter mit einem satten Rechtsschuss aus 15 Metern ins lange Eck ab (67.) - das 4:1. Der Tabellenletzte aus Köln steckte jedoch nicht auf und kam noch einmal heran: Terodde traf nach einem ruhenden Ball von Risse per Kopf zum 2:4 (74.). SGE-Keeper Hradecky war aus kurzer Distanz zwar dran, konnte die Kugel aber nicht festhalten. In der Schlussphase spielten die Adlerträger mit Power weiter nach vorne und wollten noch weitere Treffer erzielen. Chandler (86.), da Costa (87.) und der unermüdliche Wolf (89.) scheiterten jedoch in aussichtsreichen Positionen an FC-Schlussmann Horn.

Fazit: Verdienter Dreier nach großem Spektakel

Am Ende blieb es nach einer tollen Leistung beim völlig verdienten 4:2-Erfolg der Eintracht gegen einen wacker kämpfenden 1. FC Köln. Besonders in der zweiten Halbzeit spielten sich die Adlerträger geradezu in einen Offensivrausch und zeigten sich gierig auf Tore - die dann auch binnen zehn Minuten dreifach fielen. Der Sieg für die über 90 Minuten spiel- und lauffreudigen Hausherren hätte sogar noch höher ausfallen können. Mit nun 36 Punkten steht die SGE auf Platz 4 der Bundesligatabelle.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: "Es war ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft. Wir kassieren das 1:1 und setzen dann super nach - das spricht für die Mentalität dieser Truppe. Es ist ein sehr wichtiger Sieg! 36 Punkte sind natürlich toll. Aber wir wollen uns immer weiter verbessern. Wir hatten drei Spiele in einer Woche, das zeigt, dass die Moral und Kampfkraft stimmt. Ich bin stolz auf meine Jungs, die nie aufgeben und immer an sich glauben. Aber wir haben auch richtig gute Fußballer. Dieses Gesamtpaket zeichnet uns aus."

Marco Russ: "Nach dem Augsburg-Spiel haben wir in dieser Woche wieder gezeigt, zu welchen Leistungen wir im Stande sind. Wir müssen aber weiter den Ball flach halten und weiter viel und hart arbeiten, um oben dran zu bleiben. Es ist ganz eng oben in der Tabelle, aber je länger wir oben dabei bleiben, desto größer ist die Hoffnung, dass am Ende ein internationaler Startplatz für uns herausspringt."

Fredi Bobic: "Wenn wir zuhause gewinnen, dann können wir auswärts auch mal verlieren (lacht). Spaß beiseite. Köln ist kein Punktelieferant. Sie machen das gut. Aber ab dem 2:1 waren wir richtig stark. Diesen Sieg haben sich die Jungs verdient. Das sind drei sehr wichtige Punkte nach einer sehr anstrengenden Woche. Wenn man sieht, wer bei uns heute auf der Bank saß, dann erkennt man die große Bedeutung eines breiten Kaders."

Köln-Coach Stefan Ruthenbeck: "Glückwunsch an die Frankfurter. In der ersten Halbzeit waren wir einen Tick zu passiv. Wir wollten etwas tiefer stehen und der Eintracht den Ballbesitz überlassen. Dabei haben wir aber keinen Druck auf den Gegner entwickeln können. Der Plan war der falsche. In der zweiten Hälfte haben wir das korrigiert, das System gewechselt und sind früher drauf gegangen. Dann ist das 1:1 auch nicht ganz unverdient gefallen. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir, dass das Spiel kippt. Aber dann kam es zu den zwei Standards, die wir nicht gut verteidigt haben. Defensiv haben wir es nicht gut gelöst. Aber wir haben weiter nicht aufgegeben, Charakter gezeigt und weiter nach vorne gespielt. Nichtsdestotrotz haben wir Punkte gelassen."

Kölns Doppeltorschütze Simon Terodde: "Das ist heute schon extrem bitter, auch wenn es am Ende sicherlich eine verdiente Niederlage ist. Dieses Spiel müssen wir so schnell es geht abhaken, uns gut sammeln und nächste Woche wieder angreifen. Vor allem die Tatsache, dass wir nach dem Ausgleich so schnell das 1:2 und 1:3 nach Standards kassieren, ist sehr unglücklich."

FC-Flügelstürmer Marcel Risse: "Wir kassieren innerhalb zwei Minuten zwei Tore, da vergeht einem das Lachen. Das darf uns nach dem Ausgleich einfach nicht passen - gerade in unserer Situation. Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn wir zu offensiv und Harakiri spielen. Wir brauchen jeden Punkt, da müssen wir uns cleverer anstellen."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de








 

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