Bayer 04 Leverkusen - 1. FFC Frankfurt

DFB-Pokal 2017/2018 - 2. Hauptrunde

0:6 (0:2)

Termin: 08.10.2017 14:00 Uhr
Zuschauer: 217
Schiedsrichter: Wozniak (Herne)
Tore: 0:1 Sophie Schmidt (39.), 0:2 Groenen (45.), 0:3 Yokoyama (54.), 0:4 Yokoyama (61.), 0:5 Agg (85.), 0:6 Agg (90.)

 

>> Spielbericht <<

Bayer 04 Leverkusen
1. FFC Frankfurt

  • Hanna De Haan
  • Frederike Kempe
  • Henrike Sahlmann
  • Jessica Wich
  • Matea Bošnjak
  • Madeline Gier
  • Henrietta Csiszár
  • Saskia Meier
  • Lara Hess
  • Lena Uebach
  • Nicole Munzert

 


  • Desirée Schumann
  • Cecilie Sandvej
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Marith Müller-Prießen
  • Janina Hechler
  • Laura Störzel
  • Sophie Schmidt
  • Jackie Groenen
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Tanja Pawollek
  • Kumi Yokoyama

 

Wechsel
  • Plastwich für Sahlmann (36.)
  • Reger für Kempe (65.)
Wechsel
  • Emmerling für Störzel (51.)
  • Schulze-Solano für Sandvej (63.)
  • Agg für Groenen (76.)
Trainer
  • Verena Hagedorn
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Torreich in die nächste Runde

Der 1. FFC Frankfurt löst seine Zweitrunden-Aufgabe im DFB-Pokal mit einem 6:0 bei Bayer 04 Leverkusen.

Dank einer konzentrierten Teamleistung hat sich der 1. FFC Frankfurt ohne Probleme für das Achtelfinale im DFB-Pokal qualifiziert: Der neunmalige Titelträger, der mit Bundesliga-Absteiger Bayer 04 Leverkusen die schwerstmögliche Zweitrunden-Aufgabe zugelost bekommen hatte, setzte sich im Nachwuchsleistungszentrum Kurtekotten mit 6:0 durch. Sowohl die japanische Nationalspielerin Kumi Yokoyama als auch „Joker“ Lily Agg erzielten ihren ersten Doppelpack im FFC-Trikot, die weiteren Treffer steuerten Sophie Schmidt und Jackie Groenen bei.

Der 1. FFC Frankfurt, der erstmals in dieser Saison mit Desirée Schumann zwischen den Pfosten und Kathrin Hendrich als rechter Außenstürmerin auflief, machte von Beginn an klar, dass es für eine Pokal-Überraschung wenig Spielraum gibt. Die Gäste begannen aggressiv, gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe und ließen die Werkself kaum über die Mittellinie kommen. Allein zwingende Torchancen blieben zunächst aus, weil den finalen Pässen in die Spitze noch die nötige Präzision fehlte. Statt also frühzeitig die Weichen zu stellen, hielt der FFC die Bayer-Elf zunächst noch im Spiel. Und was machte der Zweitliga-Tabellenzweite? Er stand mit zunehmender Spieldauer ein wenig kompakter und ließ sich nun nicht mehr so leicht überrumpeln wie in der Anfangsphase. Doch der Druck des Rekord-Pokalsiegers wurde wieder größer. In der 27. Minute hatte Kathrin Hendrich nach einem guten Pass von Jackie Groenen die Führung auf dem Fuß, doch die Neu-Stürmerin traf nur das Außennetz. Nur drei Minuten später, diesmal nach einem groben Schnitzer der Leverkusenerinnen und Vorlage von Tanja Pawollek, kam die deutsche Nationalspielerin aus ähnlicher Position erneut freistehend zum Abschluss – nun stand der Innenpfosten im Weg. Kurz darauf blieb Henrike Sahlmann mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und es war zu befürchten, dass es sich um eine ernste Verletzung handeln könnte. Die ehemalige Essenerin musste lange behandelt und schließlich mit einer Trage vom Rasen gebracht werden. Nach der unfreiwilligen Unterbrechung, die beide Trainerteams für eine kurze Ansprache nutzten, dauerte es nur wenige Sekunden, bis der Ball endlich im Leverkusener Netz zappelte: Einen Kopfball aus kurzer Distanz von Marith Prießen konnte Bayer-Torfrau Hanna De Haan nicht festhalten, Sophie Schmidt staubte ins lange Eck ab – 1:0 (38.). Fast überflüssig zu erwähnen, dass dieses Zwischenresultat mehr als in Ordnung ging. Und es kam noch besser: In der langen Nachspielzeit der ersten Hälfte schickte Kathrin Hendrich ihre Teamkollegin Jackie Groenen mit einem Sahnepass auf die Reise. Die niederländische Europameisterin ließ Keeperin Hanna De Haan aussteigen und schob ins verwaiste Tor ein – 2:0 (45.). Selbst das 3:0 wäre noch vor dem Pausenpfiff möglich gewesen, doch Ana-Maria Crnogorcevic ließ diese Chance liegen.

Die zweite Hälfte begann mit einer guten Aktion der Gastgeberinnen: Henrietta Csiszar zog von der rechten Seite mit Tempo zur Grundlinie und schoss das Leder an den Außenpfosten (48.). Eine Minute später war es einmal mehr Ana-Maria Crnogorcevic, die aus einer guten Abschlussposition zu wenig machte. Kaltschnäuziger zeigte sich Sturmpartnerin Kumi Yokoyama, die in der 54. Minute aus halblinker Position trocken ins kurze Eck abzog – 3:0. Spätestens jetzt gab’s keine Restzweifel mehr am Weiterkommen des 1. FFC Frankfurt, deshalb nun mit dem Fußballspielen aufzuhören, war aber keine Option. Im Gegenteil: Mit einem starken Distanzschuss aus 28 Metern, den Hanna De Haan gerade so eben über die Latte lenkte, sorgte Tanja Pawollek für den nächsten Zungenschnalzer im FFC-Block (59.). Nach einer Stunde war Kumi Yokoyama wieder zur Stelle, diesmal mit einem frechen Lupfer – 4:0 (60.). In der 84. Minute verhinderte nur Hanna De Haan den Dreierpack der Stürmerin. Und dann gab’s noch den famosen Auftritt von Lily Agg, die als „Joker“ gute Argumente für weitere Einsatzzeiten vorbrachte. Zunächst traf die Engländerin nach einer tollen Vorarbeit der ebenfalls ins Spiel gebrachten Alexandra Emmerling zum 5:0 (85.), um dann nur vier Minuten später das halbe Dutzend zu komplettieren.

Ein starkes Finish, nicht nur von Lily Agg, sondern vom gesamten 1. FFC Frankfurt. Dabei wurde – sehr zur Freude der mitgereisten FFC-Fans – deutlich, dass das Team von Cheftrainer Niko Arnautis auch in der Breite adäquat aufgestellt ist, wie die Leistung aller Eingewechselten unterstrich. Eine weitere Erkenntnis: Hinten seit zwei Partien ohne Gegentreffer, entwickelt sich auch die Offensivabteilung mit der immer stärker werdenden Kumi Yokoyama, der läuferisch und kämpferisch überzeugenden Ana-Maria Crnogorcevic sowie der auf Anhieb treffsicheren Lily Agg in die gewünschte Richtung.

Wann die Achtelfinal-Auslosung im DFB-Pokal stattfindet, steht noch nicht fest, dafür aber der Termin für die nächste Runde: Am 2./3. Dezember 2017 wollen die verbleibenden 16 Mannschaften den nächsten Schritt auf dem langen Weg nach Köln gehen. Zunächst geht’s aber am kommenden Sonntag, dem 15. Oktober 2017, 11.00 Uhr, in der Frauen-Bundesliga wieder um Punkte: In seinem dritten Saison-Heimspiel empfängt der 1. FFC Frankfurt den MSV Duisburg im Stadion am Brentanobad.

Stimmen zum Spiel

Verena Hagedorn, Trainerin Bayer 04 Leverkusen: „Unser Ziel war es, mit 0:0 in die Pause zu gehen und die Partie so lange wie möglich offen zu halten. Das wäre uns auch beinahe gelungen, doch das 0:1 war so etwas wie der Bruch in unserem Spiel. Letztlich ist das deutliche Ergebnis durchaus gerechtfertigt, das müssen wir anerkennen. Uns ist in der Offensive zu wenig gelungen, um den 1. FFC Frankfurt ernsthaft in Gefahr zu bringen.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, zumal wir von Beginn an hochkonzentriert und engagiert aufgetreten sind. Wichtig in Partien gegen einen solch starken Gegner ist, dass man seine Dominanz auch in Tore ummünzt, denn die Zeit spielt sonst dem vermeintlichen Underdog, der immer sicherer wird, in die Karten. So gesehen fielen die beiden Treffer kurz vor der Pause exakt im richtigen Moment. Nach dem 3:0 war das Spiel dann gelaufen, allerdings haben wir gegen Ende noch einmal richtig Gas gegeben und das Resultat mit großer Spielfreude und sehenswert herausgespielten Toren weiter in die Höhe geschraubt. Die zwei erfolgreichen Auswärtsspiele in Jena und Leverkusen lassen uns nun mit Selbstvertrauen in die neue Trainingswoche und die vor uns liegenden Aufgaben gehen!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Ich freue mich sehr, dass Niko Arnautis mit dem hochverdienten 6:0 in Leverkusen nach dem erfolgreichen Bundesliga-Debüt in Jena nun auch einen erfolgreichen Pokal-Einstand mit unserer Mannschaft gefeiert hat! Es war schön zu sehen, wie wir mit viel Spielfreude auch in der zweiten Halbzeit hungrig auf Tore waren. Mit dem Einzug ins Achtelfinale ist nun unser erstes Etappenziel im DFB-Pokal erreicht und unsere ganze Konzentration gilt nun dem wichtigen Heimspiel gegen Duisburg!“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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