1. FFC Frankfurt - SGS Essen

Bundesliga 2017/2018 - 10. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: 11.02.2018, 14:00 Uhr
Zuschauer: 780
Schiedsrichter: Hanna Schlemmer (Nußbach)
Tore: 0:1 Dallmann (90.)

 

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1. FFC Frankfurt
SGS Essen

  • Desirée Schumann
  • Cecilie Sandvej
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Sophia Kleinherne
  • Marith Müller-Prießen
  • Janina Hechler
  • Sophie Schmidt
  • Jackie Groenen
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Tanja Pawollek
  • Kumi Yokoyama

 


  • Kim Sindermann
  • Irini Ioannidou
  • Jacqueline Meißner
  • Marina Hegering
  • Manjou Wilde
  • Linda Dallmann
  • Ina Lehmann
  • Sara Doorsoun
  • Nicole Anyomi
  • Lea Schüller
  • Turid Knaak

 

Wechsel
  • Agg für Yokoyama (69.)
  • Ebert für Pawollek (81.)
Wechsel
  • Feldkamp für Schüller (76.)
  • Freutel für Lehmann (81.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Daniel Kraus

 

 

Kein Schnee, aber auch keine Punkte

Der 1. FFC Frankfurt muss sich der SGS Essen im Bundesliga-Nachholspiel mit 0:1 geschlagen geben.

Wie so oft, wenn es in jüngerer Vergangenheit für den 1. FFC Frankfurt gegen die SGS Essen geht, war das Wetter im Vorfeld Thema Nummer eins – doch im Gegensatz zum ursprünglichen Termin im Dezember machte das Winterwetter der Austragung des Bundesliga-Heimspiels keinen Strich durch die Rechnung. Auf grünem Untergrund erwischten die Gastgeberinnen allerdings keinen guten Tag – und so ging der Start ins Jahr 2018 mit einer 0:1-Niederlage gründlich daneben. Besonders ärgerlich: Der Siegtreffer von Nationalspielerin Linda Dallmann fiel erst in der Nachspielzeit. Damit schließt der FFC die Hinrunde der Frauen-Bundesliga als Fünfter ab.

Für die Gäste aus dem Ruhrgebiet war es nach der 0:3-Niederlage gegen den SC Freiburg bereits das zweite Pflichtspiel des Jahres, für den FFC die Premiere 2018. Apropos Premiere: Sophia Kleinherne realisierte, neben Kapitänin Prießen und Janina Hechler im neu formierten Abwehrzentrum, ein sehr ordentliches Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse. Mit dieser Systemänderung, die sich in den Testspielen der Vorbereitung angedeutet hatte, reagierte FFC-Cheftrainer Niko Arnautis auf den verletzungsbedingten Ausfall von Laura Störzel. Die in der Hinrunde überzeugende Innenverteidigerin hatte sich beim Hallenturnier in Wiesloch vor drei Wochen einen Wadenbeinbruch zugezogen. Das zweite „Verletzungsopfer“ der Vorbereitungsphase, die mit Kapselabriss im Daumen außer Gefecht gesetzte Torfrau Bryane Heaberlin, wurde glänzend von Desirée Schumann ersetzt. Die 28-Jährige sorgte mit tollen Paraden in Hälfte eins erst dafür, dass die Frankfurterinnen nicht schon früher auf die Verliererstraße gerieten.

Das Geschehen auf dem Rasen wusste in der Anfangsphase nicht zu erwärmen, Chancen waren bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt rar gesät. Die 780 Zuschauer im Stadion am Brentanobad sahen also eine unspektakuläre Anfangsphase, in der der 1. FFC Frankfurt aber jederzeit Herr der Lage war. Den ersten halbwegs gefährlichen Angriff schloss dann die SGS Essen ab: Nicole Anyomi startete auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch und legte für Lea Schüller auf, die den Ball aus guter Position nicht voll traf (20.). Nun kamen die Gäste stärker auf, sieben Minuten später mit den gleichen Protagonistinnen: Diesmal setzte Nicole Anyomi ihre Teamkollegin Lea Schüller mit einem perfekt getimten Steilpass ein – Desirée Schumann parierte den Abschluss. Sekunden später lenkte die Keeperin einen 16-Meter-Schuss von Ina Lehmann mit den Fingerspitzen über die Latte. Die SGS weiter im Vorwärtsgang: Turid Knaak tankte sich auf der linken Außenbahn durch, zog nach innen und schloss aus (zu) spitzem Winkel ab – drüber (32.). In der 40. Minute war es einmal mehr Desirée Schumann, die den FFC im Spiel hielt, diesmal gegen die freistehende Lea Schüller. Kurz vor dem Pausenpfiff war Marith Prießen zur Stelle, als Linda Dallmann von der starken Nicole Anyomi eingesetzt wurde. Es war nicht wegzudiskutieren: Dass es nach 45 Minuten 0:0 stand, schmeichelte den gerade gegen Ende zu nachlässig agierenden Frankfurterinnen, die Chancen des Gegners oft mit eigenen Fehlern einleiteten.

Die zweite Hälfte begann zumindest mit einer „Halbchance“ für den 1. FFC Frankfurt: Kathrin Hendrich kam nach einer von Kumi Yokoyama ausgeführten Ecke zum Kopfball, zielte aber deutlich drüber (47.). Es war nun eine offene Partie, die niemanden vor Begeisterung aus den kalten Sitzschalen riss. So verlebte Essens 17-jährige „Ersatz-Ersatztorfrau“ Kim Lea Sindermann einen überraschend ruhigen Nachmittag, da der FFC auch in der zweiten Hälfte kaum brauchbare Abschlüssen zustande brachte. Am nächsten kam noch Kumi Yokoyama einem Torerfolg, nachdem sich Cecilie Sandvej auf der linken Außenbahn durchgesetzt hatte (65.). In der Schlussphase blieb dann zumindest noch das Prinzip Hoffnung im FFC-Lager – die Hoffnung auf einen Lucky Punch. Im letzten Bundesliga-Heimspiel gab’s schließlich nach 0:2-Rückstand noch ein spätes 2:2. Doch diesmal endete die Geschichte exakt andersherum: Der Punch gelang den Gästen, als Linda Dallmann in der Nachspielzeit aus 18 Metern frei zum Schuss kam und Desirée Schumann keine Abwehrmöglichkeit ließ – 0:1. Glücklich auf Grund des Zeitpunkts, verdient hingegen, wenn man das Chancenverhältnis als Maßstab nimmt. So ging der 1. FFC Frankfurt zum zweiten Mal in dieser Saison mit leeren Händen aus einem Heimspiel, zudem war es die zweite Niederlage in Folge.

In sieben Tagen steht für den Tabellenfünften dann der Rückrunden-Start auf dem Programm: Am Sonntag, dem 18. Februar 2018, 11.00 Uhr, gastiert das Team von Cheftrainer Niko Arnautis bei Aufsteiger 1. FC Köln.

Stimmen zum Spiel

Daniel Kraus, Trainer SGS Essen: „Bei der 0:3-Niederlage gegen Freiburg am letzten Sonntag haben wir die Basis-Elemente vermissen lassen und dementsprechend haben wir an diesem Punkt auch gezielt gearbeitet. Es war ein intensives Spiel, in dem wir ab Mitte der ersten Hälfte immer stärker wurden, es aber leider versäumt haben, die erarbeiteten Chancen auch in Tore zu verwandeln. Mindestens zwei Treffer hätten wir machen müssen, aber die glänzende FFC-Torfrau Desirée Schumann hatte etwas dagegen. Nach der Pause war es dann ausgeglichener, wobei wir uns dann gegen Ende doch noch selbst belohnt haben. Oft genug war es in den letzten Spielen in Frankfurt für uns andersherum ausgegangen, diesmal waren wir die Glücklichen!“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Das war heute ein wirklich enttäuschender Tag, an dem wir nicht unser Maximum erreicht haben – und wie man sieht, reicht das dann in dieser starken Liga auch nicht! Wir sind noch gut reingekommen, haben aber dann selbst dafür gesorgt, dass die Partie gekippt ist. Uns ist trotz vieler Situationen in Überzahl kaum etwas gelungen, wir waren zu passiv und niemand hat Verantwortung übernommen. In der ausgeglichenen zweite Hälfte lief dann alles auf ein 0:0 hinaus – umso ärgerlicher, dass Linda Dallmann in der Nachspielzeit so frei zum Schuss gekommen ist. Jetzt sind wir alle wieder auf dem Boden, müssen uns nicht mit irgendwelchen Träumereien befassen. Aber einen positiven Aspekt gab es auch heute: Unsere Sophia Kleinherne hat ein tolles Bundesliga-Debüt hingelegt, sie hat kaum Fehler gemacht und Sicherheit ausgestrahlt.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Schade, dass uns nach einer sehr guten Vorbereitungsphase der Liga-Start ins Jahr 2018 nicht geglückt ist und wir gegen starke Essenerinnen in der Nachspielzeit das entscheidende 0:1 hinnehmen mussten. Letztlich geht der Sieg der SGS auf Grund der ersten Halbzeit in Ordnung, zumal uns Desirée Schumann mit einigen Glanzparaden vor einem Rückstand gerettet hat. Es gilt, das Spiel schnell abzuhaken und uns mit einer guten Vorbereitung auf den Rückrunden-Start in Köln zu konzentrieren, um in der Domstadt an unsere Hinrunden-Form anknüpfen zu können!“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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