1. FFC Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2017/2018 - 19. Spieltag

0:2 (0:1)

Termin: 06.05.2018, 11:00 Uhr
Zuschauer: 1.580
Schiedsrichter: Marina Wozniak (Herne)
Tore: 0:1 Dickenmann (31.), 0:2 Harder (56.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
VfL Wolfsburg

  • Bryane Heaberlin
  • Cecilie Sandvej
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Sophia Kleinherne
  • Marith Müller-Prießen
  • Janina Hechler
  • Margarita Gidion
  • Sophie Schmidt
  • Jackie Groenen
  • Tanja Pawollek
  • Kumi Yokoyama

 


  • Almuth Schult
  • Nilla Fischer
  • Anna Blässe
  • Joelle Wedemeyer
  • Cláudia Neto
  • Sara Björk Gunnarsdóttir
  • Lara Dickenmann
  • Caroline Graham Hansen
  • Lena Goeßling
  • Ewa Pajor
  • Pernille Harder

 

Wechsel
  • Munk für Schmidt (27.)
  • Matuschewski für Gidion (59.)
  • Emmerling für Hechler (75.)
Wechsel
  • Maritz für Gunnarsdottir (46.)
  • Jakabfi für Pajor (65.)
  • McLeod für Neto (78.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Stephan Lerch

 

 

Trotz Niederlage überzeugt

Der 1. FFC Frankfurt verpasst eine Überraschung, verlangt Liga-Primus VfL Wolfsburg beim 0:2 aber alles ab.

Sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg hat der 1. FFC Frankfurt mit 0:2 verloren – als Verliererinnen müssen sich die Spielerinnen von Cheftrainer Niko Arnautis deshalb aber nicht fühlen: Der Tabellensechste der Frauen-Bundesliga zeigte über 90 Minuten eine couragierte und kompakte Mannschaftsleistung und machte dem Champions-League-Finalisten das Leben so schwer wie möglich. Dass es nicht zu Zählbarem reichte, lag in erster Linie an der fehlenden Durchschlagskraft im Spiel nach vorne.

Von einem Sahnetag, den sein Team erwischen müsse, sprach FFC-Cheftrainer Niko Arnautis im Vorfeld der wohl schwersten Heimaufgabe der gesamten Saison. Es wurde letztlich nichts mit einem Sahnetag, wohl aber hatten die Frankfurterinnen, die beim 0:1 im Hinspiel schon eine ordentliche Figur abgaben, einen guten Tag im Kräftemessen mit dem VfL Wolfsburg. So attackierte der FFC den Bundesliga-Spitzenreiter von Beginn an sehr früh und versuchte, die Angriffsbemühungen des Gegners schon im Ansatz zu unterbinden. Eine mutige Taktik, die tatsächlich aufging, weil alle FFC-Spielerinnen ihre Aufgabe erfüllten und aggressiv in die Zweikämpfe gingen. Bis auf einen harmlosen Abschluss von Pernille Harder (5.) und einen unvollendeten Solo-Lauf von Ewa Pajor auf der rechten Seite (13.) hatten die blaugekleideten Wölfinnen in der ersten Viertelstunde nichts zu bestellen. Der erste Torschuss des 1. FFC Frankfurt ging auf das Konto von Sophie Schmidt (17.), wenngleich der Distanzschuss der Kanadierin sein Ziel deutlich verfehlte. In der 25. Minute war es dann Pernille Harder, die aus zentraler Position abzog und den Ball nur knapp am linken Pfosten vorbeisetzte. Drei Minuten später fand Caroline Hansen ihre Meisterin in der gewohnt souveränen FFC-Torfrau Bryane Heaberlin. In der 32. Minute konnte die US-Amerikanerin dann nichts ausrichten: Der Schuss von Lara Dickenmann wurde von Marith Prießen abgefälscht, veränderte seine Flugbahn entscheidend und war somit unhaltbar – 0:1. Schade aus FFC-Sicht, denn bis dahin hatten die Gastgeberinnen eine geschlossene Defensivarbeit gezeigt und es dem Favoriten schwer gemacht, sich in die gefährliche Zone zu kombinieren. Immerhin ließ sich der 1. FFC Frankfurt, der nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Sophie Schmidt (Knieverletzung) und der Einwechslung von Lise Munk auch eine Systemumstellung vornahm, von dem Rückschlag nicht beeindrucken und stand weiterhin stabil. Unter dem Strich eine starke erste FFC-Hälfte, der allein die eine oder andere eigene Offensivaktion fehlte.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Frankfurterinnen das Geschehen unter Kontrolle – bis zur 55. Minute: Da zeigte zunächst Bryane Heaberlin eine kleine Schwäche, als sie einen 20-Meter-Schuss von Caroline Hansen nicht festhalten konnten und so eine unnötige Ecke provozierte. Und genau aus diesem Standard entsprang der nächste Wolfsburger Treffer: Gegen den satten Strahl von Pernille Harder aus halblinker Position war kein Kraut gewachsen – 0:2 (56.). Spätestens jetzt war klar, dass es mit einem Punktgewinn wahrscheinlich nichts werden würde – und dennoch blieben die Schützlinge von Trainer Niko Arnautis bissig. Und frech: So versuchte Tanja Pawollek in der 69. Minute, Nationaltorhüterin Almuth Schult mit einem Heber aus 40 Metern zu überrumpeln. Auf der anderen Seite wurde es immer dann gefährlich, wenn die Wölfinnen das Tempo anzogen und sich schnell nach vorne kombinierten. So wie in der 71. Minute, als Caroline Hansen an der Strafraumkante zum Schuss kam und knapp am rechten Torwinkel vorbeizirkelte. In der Schlussphase ließen die Gäste aus der Autostadt, die sich angesichts des nahezu sicheren Dreiers keine Beine mehr ausrissen, dann noch gute FFC-Chancen zu: In der 83. Minute zielte Kumi Yokoyama aus 18 Metern ein gutes Stück drüber. Eine Minute später setzte die japanische Nationalspielerin Jackie Groenen in Szene, die den Ball bei ihrem Schuss aus rechter Position nur knapp am langen Pfosten vorbei platzierte. Es waren die besten Frankfurter Offensivszenen in der gesamten Partie. Dennoch – und das soll nicht verschwiegen werden – hätte Ella McLeod bei einem Konter auch auf 3:0 stellen können. Letztlich wäre dies allerdings ein zu deutliches Ergebnis gewesen, denn der Zwei-Tore-Unterschied entsprach an diesem sonnigen Frühsommer-Vormittag durchaus den Kräfteverhältnissen. In der Addition von Hin- und Rückspiel kassierte der 1. FFC Frankfurt also „nur“ drei Tore gegen ein Weltklasse-Team, das in den nächsten Wochen nach dem Triple greifen kann! Zum Vergleich: Im Halbfinal-Hinspiel der Champions-League 2015/16, das in Wolfsburg stattfand, setzte es für den FFC allein in der ersten Hälfte drei Gegentreffer...

Bis zum nächsten FFC-Heimspiel in der Frauen-Bundesliga müssen die Fans nur eine Woche warten: Am kommenden Sonntag, dem 13. Mai 2018, 11.00 Uhr, ist der SC Freiburg zu Gast im Stadion am Brentanobad.

Stimmen zum Spiel

Stephan Lerch, Trainer VfL Wolfsburg: „Wir haben am Ende einer englischen Woche drei Punkte eingefahren und dabei zu null gespielt, von daher können wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. Zu Beginn haben wir ein paar Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen und auch danach hat uns in einigen Situationen die nötige Konsequenz gefehlt. Frankfurt war im Umschaltspiel durchaus gefährlich, so dass ich sehr froh war, dass wir den zweiten Treffer nachlegen konnten.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir haben uns heute gut verkauft und eine leidenschaftliche Vorstellung gezeigt, daher kann ich mit der Leistung meiner Mannschaft sehr gut leben! Es ist uns gelungen, dem VfL Wolfsburg Paroli zu bieten, wobei wir das verletzungsbedingte Ausscheiden von Sophie Schmidt und den unglücklichen Gegentreffer zum 0:1 gut weggesteckt haben. Unser Ziel war es, diese Partie so lange wie möglich offen zu gestalten – und das ist uns gelungen. Auch wenn es heute keine Überraschung gegeben hat: Die Mentalität der Mannschaft hat gestimmt und genau das ist es, was ich sehen will!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Hut ab vor der Leistung unserer Mannschaft, die gegen eine Weltklasse-Mannschaft über 90 Minuten ein leidenschaftliches Spiel abgeliefert hat. Wie im Hinspiel haben wir die Partie relativ offen halten können, zumal wir in der letzten Viertelstunde zwei durchaus hochkarätige Chancen nicht nutzen konnten. Der heutige Auftritt wird für die Mannschaft eine große Motivation sein, die nächsten Aufgaben optimistisch anzugehen!“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

>> Spieldaten <<

 

 

 

© text, artwork & code by fg