SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 1. Spieltag

0:2 (0:1)

Termin: 25.08.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 0:1 Nicolai Müller (10.), 0:2 Sébastien Haller (82.)

 

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SC Freiburg
Eintracht Frankfurt

  • Alexander Schwolow
  • Dominique Heintz
  • Pascal Stenzel
  • Christian Günter
  • Manuel Gulde
  • Jerome Gondorf
  • Mike Frantz
  • Nicolas Höfler
  • Nils Petersen
  • Luca Waldschmidt
  • Florian Niederlechner

 


 

Wechsel
  • Marco Terrazzino für Luca Waldschmidt (69.)
  • Lucas Höler für Florian Niederlechner (73.)
Wechsel
Trainer
  • Lars Voßler
Trainer
  • Adi Hütter

 

 

Perfekter Bundesliga-Auftakt

Eintracht Frankfurt hat den perfekten Start in die Bundesliga-Saison 2018/19 hingelegt. Beim SC Freiburg siegte die SGE mit 2:0 (1:0). Torschützen waren Nicolai Müller (10.) und der 1:0-Vorlagengeber Sébastien Haller (82.).

Nach zwei Niederlagen im Supercup und im DFB-Pokal ist Eintracht Frankfurt deutlich besser in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Die Mannschaft von Cheftrainer Adi Hütter holte sich beim 2:0-Erfolg in Freiburg die ersten drei Punkte der Spielzeit 2018/19. Es war der erste Sieg in Freiburg seit neun Jahren, seit vier Jahren hatte die SGE überhaupt nicht mehr gegen den SCF gewonnen. Nicolai Müller mit einem trockenen Schuss aus 15 Metern in der zehnten Minute und Sébastien Haller ebenso cool (82.) machten den Sieg im Breisgau perfekt, der Franzose verbuchte damit direkt zwei Scorerpunkte.

Ausgangssituation: Unterschiedliche Pokalerfahrungen

Während die Eintracht zuletzt im DFB-Pokal eine 1:2-Niederlage in Ulm verarbeiten musste, kamen die Freiburger mit einem blauen Auge davon. In Cottbus siegten die Breisgauer am Montagabend beim Drittligisten nach Elfmeterschießen.

Trainer Adi Hütter nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Ulm vier Veränderungen in der Startelf vor. Kapitän David Abraham fehlte verletzungsbedingt, für ihn übernahm Gelson Fernandes das Kapitänsamt. Jonathan de Guzman und Luka Jovic saßen zunächst auf der Bank, Makoto Hasebe meldete sich krank. Neu in die Startelf kamen Evan Ndicka für die Viererkette, der Ex-Freiburger Fernandes für das defensive Mittelfeld sowie Taleb Tawatha und Nicolai Müller für die offensiven Außenbahnen. Rönnow, Ndicka und Torró feierten ihr Bundesliga-Debüt, Nicolai Müller seine Premiere in der Eintracht-Startelf.

Erste Halbzeit: Müller aus dem Nichts

Freiburg legte los wie die Feuerwehr und kam durch Niederlechner (5./vorbei), Stenzel (6. Rönnow hielt den Fernschuss mit Mühe) sowie Petersens harmlose Abschlüsse (6./7.) zu ersten Möglichkeiten. Die Eintracht war jedoch effektiver und ging mit dem ersten guten Angriff in Führung. Haller legte per Hacke ab auf Nicolai Müller, der aus 15 Metern trocken abzog – 0:1 (10.). Nachdem sich der SCF kurz unsortiert zeigte, übernahm er wieder die Initiative. Einige Male kam das Leder in der Folge auch gefährlich in den Frankfurter Strafraum, doch die SGE-Null stand weiterhin – auch, weil die Gäste durch das Führungstor Sicherheit gewonnen hatten. Eine schöne Kombination über Willems und Haller hätte beinahe das 2:0 gebracht, Gacinovic zielte nur knapp vorbei (38.). Nach anfänglich deutlich mehr Ballbesitz für die Breisgauer konnten die Adlerträger die Partie mittlerweile ausgeglichen gestalten.

Zweite Halbzeit: Haller mit zweitem Scorerpunkt

Nach Da Costas Warnschuss (46./vorbei) wurde es ähnlich wie zu Beginn der ersten Hälfte erstmal im Frankfurter Strafraum brenzlig. Waldschmidt schoss freistehend drüber (47.), und Niederlechner traf aus dem Abseits (48.). Die Partie beruhigte sich danach etwas, wobei die Gastgeber auch in der Folge zu Möglichkeiten kamen. Waldschmidts Freistoß segelte ebenso über das Tor (60.) wie Petersens spektakuläre Direktabnahme (67.). Und wieder war die Eintracht effektiv. Denn nach einem Einwurf von Willems folgte eine tolle Kurzpass-Ballstafette, an deren Ende de Guzman auf Sébastien Haller querlegte und der Franzose cool blieb: 2:0 in der 82. Minute. Freiburg läutete danach die Schlussoffensive ein, die Abschlüsse blieben jedoch auch in der sechsminütigen Nachspielzeit zu ungenau.

Fazit: SGE effektiv

Das Manko in Ulm zuletzt war die Chancenverwertung. In Freiburg zeigte sich die Mannschaft von Adi Hütter wesentlich effektiver. Während die Gastgeber mehr Torschüsse und Ballbesitz für sich beanspruchen konnten, trafen die Frankfurter bei einer der wenigen Gelegenheiten zum Sieg. Insgesamt führte eine disziplinierte und geschlossene Mannschaftsleistung zum Dreier – und natürlich die Tore von Nicolai Müller und Sébastien Haller. "Wir waren galliger", meinte Sportvorstand Fredi Bobic.

Ein Arbeitssieg mit vielen Geschichten

Geprägt von Wille, Leidenschaft und zahlreichen Debüts hat die Eintracht einen gelungenen Start in die neue Bundesliga-Spielzeit hingelegt.

Gelson Fernandes sah sichtlich geschafft aus, als er nach dem Ablauf der 90 Minuten beim SC Freiburg in die Katakomben des Schwarzwald-Stadions trottete. Schweißgebadet, ausgepumpt, aber überglücklich streifte sich der Schweizer die Kapitänsbinde ab, die er in Abwesenheit des verletzten David Abrahams erstmals für die Eintracht tragen durfte. Es war ein rundum positives Kapitänsdebüt für Fernandes, denn nur wenige Sekunden zuvor hatte er mit seinem Team einen 2:0-Erfolg im Breisgau gefeiert und damit die ersten drei Punkte der neuen Bundesliga-Saison 2018/19 eingetütet.

Vier Neuzugänge in der Startelf

"Nach der Niederlage in Ulm war es nicht einfach für uns. Aber wir sind ruhig geblieben, haben hart gearbeitet und uns dafür belohnt", zeigte sich Fernandes anschließend vor dem Mikrofon von EintrachtTV sichtlich zufrieden. "Wir wussten, dass es sehr schwer ist, in Freiburg zu gewinnen. Aber wir wollten als Mannschaft auftreten und alles geben." Und das war ihm und seinen Teamkollegen gelungen. Nachdem die Freiburger die SGE-Defensive in der Anfangsphase noch vor gehörige Probleme stellten, ackerten sich die Adlerträger von Minute zu Minute mehr und mehr ins Spiel. Mit insgesamt vier Neuzugängen in der Startelf, von denen gleich drei ihr Bundesligadebüt feierten (Frederik Rönnow, Evan Ndicka und Lucas Torró), präsentierte sich die Eintracht leidenschaftlich, bissig und über weite Strecken auch spielfreudig.

Müllers besondere Geste

So war die 1:0-Führung in der zehnten Minute herrlich herausgespielt. Der bärenstarke Sébastien Haller setzte Nicolai Müller wunderbar per Hackentrick in Szene, und die Sommerneuverpflichtung schloss trocken per Flachschuss ab. "Nach einem schwierigen Beginn hat uns dieser Treffer in die Karten gespielt", so der Torschütze, der zum vierten Mal in seiner Karriere am ersten Spieltag einen Treffer verzeichnen konnte. "Wir haben anschließend gut als Team agiert und sicher gestanden."

Und dass die Adlerträger nicht nur auf dem Platz als Team agieren, sondern auch abseits des Grüns ein eingeschworener Haufen sind, stellte Müller in Freiburg stellvertretend unter Beweis. Sekunden nach seinem Treffer drehte der 30-Jährige in Richtung Ersatzbank ab, schnappte sich ein Trikot und hielt es demonstrativ in die Luft. Darauf zu sehen: Die Nummer 22 des schwer am Knie verletzten Timothy Chandler. "Der Junge hat eine OP gehabt und ist schwer am Knie verletzt. Deswegen war das Tor auch für ihn."

Haller belohnt sich

Nach der Führung ließen die Frankfurter nur noch wenig Zwingendes zu, hatten hier und da auch mal Glück, präsentierten sich aber vor allem vor dem Kasten eiskalt. Torjäger Haller war es schließlich, der acht Minuten vor dem Ende einen tollen Spielzug über Jetro Willems und den eingewechselten Jonathan de Guzman gekonnt zum spielentscheidenden 2:0 abschloss. "Das war ein wichtiger Erfolg", konstatierte Haller. "Wir haben eine Reaktion gezeigt und uns für eine gute Arbeitswoche belohnt."

Hütters Debüt gelingt

Ähnlich sah das auch Adi Hütter, der in Freiburg erstmals als Cheftrainer in der Bundesliga an der Seitenlinie stand. "Ich bin froh, dass mein Debüt ein positives Ende genommen hat", sagte der Österreicher. "Wir haben einen Arbeitssieg eingefahren, der nach den beiden vergangenen Partien und der damit einhergehenden Kritik gut getan hat. Es war ein leidenschaftliches Spiel und ein ordentlicher Auftritt von uns."

Dank des 2:0-Erfolges, bei dem auch Filip Kostic seine ersten Minuten mit dem Adler auf der Brust sammelte, konnte die Eintracht erstmals seit vier Jahren wieder gegen den SC Freiburg gewinnen. Auswärts im Breisgau war es gar der erste Dreier seit 2009. All das sind Erfolgserlebnisse, die Schwung für die kommenden Aufgaben geben dürften. Die nächste wartet bereits am kommenden Samstag, wenn um 15.30 Uhr der SV Werder Bremen zum ersten Bundesliga-Heimspiel im Frankfurter Stadtwald gastiert.

Stimmen nach dem Spiel

Nach dem 2:0-Erfolg in Freiburg zeigten sich Fredi Bobic und Adi Hütter erleichtert, dass der Start in die Bundesliga-Saison nach den zwei Niederlagen in den Pokalwettbewerben geglückt ist.

Fredi Bobic (Sportvorstand SGE): In Ulm hat uns das Glück gefehlt. Dieses Mal war es auf unserer Seite. Wir waren galliger, vor allem nach dem 1:0. Rönnow will vor dem 2:0 den Ball ins Aus spielen. Weil es nicht fest genug war, hat ein Freiburger den Ball ins Aus geschossen. Es war daher klar, dass es unser Ball war. Wir waren sehr leidenschaftlich in den Zweikämpfen. Das war heute der Schlüssel zum Erfolg. Natürlich ist es klar, dass bei einem Ausscheiden im Pokal die Stimmung im Umfeld schlechter wird. Aber Bundesliga ist immer etwas anderes. Wir sind froh, dass wir so gut gestartet sind.

Adi Hütter (Trainer SGE): Wir haben uns diesen Sieg hart erarbeitet. Es ist immens wichtig gewesen nach dem Ausscheiden im Pokal. Aber man hat auch gesehen, dass wir hart arbeiten müssen. Es war ein sehr leidenschaftliches Bundesliga-Spiel. Die Mannschaft hat sich ordentlich präsentiert. Die drei Punkte tun nach der berechtigten Kritik gut, ich spüre Genugtuung. Zumal wir bei einem heimstarken Team Team gewonnen haben, in meinem ersten Bundesliga-Spiel, und in einer Partie, in der die Erwartungen von außen an uns nicht sehr hoch waren durch die Niederlagen zuletzt. Wir haben Viererkette gespielt, weil mir der Spielaufbau zuletzt nicht so gut gefallen hat. Sie war entscheidend, dass wir Stabilität in diesem Spiel hatten. Evan Ndicka hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Man darf nicht vergessen, dass er vor zwei Tagen erst 19 Jahre alt geworden ist.

Gelson Fernandes (erstmals SGE-Kapitän): Wir wussten, dass es sehr schwer ist, in Freiburg zu gewinnen. Wir wollten als Mannschaft auftreten und alles geben. Nach der Niederlage in Ulm war es nicht einfach. Aber wir sind ruhig geblieben, haben hart gearbeitet und uns dafür heute belohnt.

Nicolai Müller: Der Sieg fühlt sich gut an. Das hat uns gut getan als Mannschaft. Wir haben als Team agiert und gut gestanden. Am Anfang war es schwierig, das Tor hat uns dann in die Karten gespielt. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Die Niederlage in Ulm hatten wir schnell verarbeitet. Fußball ist Tagesgeschäft, es geht schnell wieder weiter.

Sébastien Haller: Wir haben eine Reaktion gezeigt und uns nach einer guten Arbeitswoche belohnt.

Lars Voßler (Co-Trainer SC Freiburg): Schade. Die Mannschaft hat einiges investiert, sie hat sich ordentlich präsentiert. Mit dem Ball haben wir es phasenweise ganz ordentlich gemacht. Aber das Spiel wurde gegen den Ball entschieden, weil wir da einige Fehler zu viel gemacht haben. Wenn du 0:0 spielen willst, musst du die Fehler abstellen. Das 0:2 können wir besser verteidigen, wir hatten uns die Einwürfe von Jetro Willems genau angeschaut. Beim Torabschluss hatten wir bisschen Pech heute.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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