1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 9. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 28.10.2018, 13:30 Uhr
Zuschauer: 42.154
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Tore: 1:0 Adam Zrelak (78.), 1:1 Sébastien Haller (90.)

 

 

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1. FC Nürnberg Eintracht Frankfurt

  • Christian Mathenia
  • Robert Bauer
  • Tim Leibold
  • Lukas Mühl
  • Georg Margreitter
  • Sebastian Kerk
  • Hanno Behrens
  • Simon Rhein
  • Yuya Kubo
  • Törles Knöll
  • Vura

 


 

Wechsel
  • Federico Palacios-Martínez für Kerk (69.)
  • Adam Zrelak für Knöll (76.)
  • Patrick Erras für Kubo (88.)
Wechsel
Trainer
  • Michael Köllner
Trainer

 

 

Haller rettet das Remis

Gegen einen kämpferisch starken 1. FC Nürnberg schaffen die Adlerträger durch einen Treffer in den Nachspielzeit noch ein 1:1. Damit bleibt die SGE im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen.

Erstmals seit der Relegation 2016 traf Eintracht Frankfurt wieder auf den 1. FC Nürnberg, und wieder war es ein Heimspiel für die Franken. Der „Club“ ist die etwas gefährlichere Mannschaft in einer über weite Strecken mäßigen Partie und geht nicht unverdient in Führung. In der Nachspielzeit besorgt der eingewechselte Haller das 1:1.

Ausgangssituation

Nach holprigem Saisonstart gelangen den Frankfurter zuletzt fünf Pflichtspielsiegen hintereinander, zudem führt man in der UEFA Europa League die Tabelle der Gruppe H nach drei Siegen souverän an. Am vorherigen Spieltag ging es Nürnbergs Mitaufsteiger Düsseldorf an den Kragen, die Fortuna wurde mit einem rauschhaften 7:1 aus der Commerzbank-Arena geschossen. Während für den 1. FCN die letzten beiden Auswärtsspiele zum vergessen waren (0:6 in Leipzig, 0:7 in Dortmund), hat die Mannschaft von Michael Köllner im heimischen Max-Morlock-Stadion bisher eine sehr ordentliche Bilanz. Zwar ging das jüngste Duell gegen die TSG Hoffenheim mit 1:3 verloren, doch in den Partien zuvor konnte der „Club“ vor den eigenen Fans zwei Siege und ein Remis feiern.

Nachdem man in Nürnberg zuletzt vor allem defensiv so seine Probleme hatte, kam jetzt auch noch eines in der Offensive hinzu. Mit Mikael Ishak hat sich gegen Hoffenheim der beste Stürmer der Hausherren verletzt. Für ihn rückte Törles Knöll ins Team. Ebenfalls passen musste Eduard Löwen, der sich im Training das Außenband gezerrt hatte. Dafür stand bei den „Clubberern“ erstmals in dieser Spielzeit Abwehrstabilisator Ewerton im Kader. Von den Langzeitverletzten abgesehen ist aktuell die nötige Frische das größte Problem von SGE-Coach Adi Hütter. Nach dem 2:0 im Europapokal gegen Limassol veränderte er seine Mannschaft heute folglich wieder und gönnte Sébastien Haller eine Pause, die Doppelspitze bildeten Luka Jovic und Ante Rebic. Ebenfalls in der ersten Elf standen die zuletzt angeschlagenen Kevin Trapp, David Abraham und Danny Da Costa.

Partie auf überschaubarem Niveau

Die erste Chance der Partie gehörte den Gastgebern, die engagiert begannen und es in Person von Behrens aus der Distanz versuchten (4.). Die Eintracht hingegen setzte auf schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn, brauchte aber eine Viertelstunden bis zum ersten Abschluss durch Jovic. Dennoch blieb der „Club“ tonangebend, sodass erst Trapp und dann der Pfosten nach einem Versuch von Knöll retten mussten (16., 17.). Es dauerte bis zur Mitte der ersten Halbzeit, bis die Eintracht besser ins Spiel fand und den 1. FCN vor mehr Probleme stellen konnte. Keeper Mathenia war jedoch ein ums andere Mal zur Stelle und verhinderte so wirklich gefährliche Situationen. So blieb es bis zur Pause eine Begegnung auf mäßigem Niveau.

Die Joker stechen

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine und auch am Spiel änderte sich zunächst nicht viel. Es blieb also bei der oft mangelnden Präzision auf beiden Seiten - auch dem Umstand geschuldet, dass das Spielzentrum von den Kontrahenten sehr eng gemacht wurde und sich somit kaum Raum zum kombinieren bot. SGE-Coach Adi Hütter reagierte nach 68 Minuten und brachte Haller und Allan für Rebic und Gacinovic. Es dauerte bis zur 77. Minute, als Kubo nach einem Schnitzer in der Frankfurter Hintermannschaft Trapp zu einer tollen Parade zwang. Der ersten echten Torchance der zweiten Hälfte folgte prompt die Führung der Nürnberger durch der eingewechselten Zrelak, dessen ersten Ballkontakt in der Bundesliga direkt zum 1:0 führte. Die SGE war jetzt merklich um eine Antwort bemüht, doch Jovic setzte einen Schuss nach schöner Vorarbeit durch Da Costa über das Tor (84.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit gelang dann doch noch der Ausgleich, weil auch auf Frankfurter Seite ein Joker stach: Es sollte an Haller sein, auf 1:1 zu stellen, der eine Da Costa-Flanke über die Linie drückte und so den Endstand besorgte.

Fazit

Am Ende nimmt die SGE einen Punkt aus Nürnberg mit, weil Haller in der Nachspielzeit seine starke Form der letzten Wochen bestätigt und bei der Hereingabe von Da Costa zur Stelle ist. Gegen einen unbequem zu bespielenden Aufsteiger fehlt es zu lange am nötigen Zug und der Genauigkeit, was zum verdienten Rückstand führt. Letztlich gelingt es doch noch im sechsten Spiel hintereinander ungeschlagen zu bleiben, weil in der Schlussphase die Moral stimmt.

Stimmen zum Spiel

Kevin Trapp: „Es war heute insgesamt kein gutes Spiel von uns. Man darf nicht denken, dass man nach Nürnberg fährt und mal eben einen Sieg mitnimmt. Da waren wir uns unserer Sache möglicherweise ein bisschen zu sicher. Unser Angriffsspiel haben wir heute fast überhaupt nicht durchgebracht und auch sonst einiges vermissen lassen. Nürnberg ist stark zu Hause, das wussten wir. Trotzdem haben wir unsere Qualität und das, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, heute nicht auf den Platz gebracht. Von daher sind wir mit dem Punkt gut bedient.“

Jonathan de Guzman: „Wir haben eine intensive Woche hinter uns und es war ein wirklich schweres Spiel für uns. Am Ende können wir froh sein, so spät zu treffen, und noch einen Punkt geholt zu haben. Ich glaube wir waren auch nicht so fokussiert und aggressiv wie noch am Donnerstag, darum müssen wir heute mit dem Punkt zufrieden sein. Wir waren einfach ein bisschen müde und sind nicht so ins Spiel gekommen, wie wir es gerne wollten.“

Makoto Hasebe: „Heute hatten wir Glück, dass wir so spät noch ein Tor erzielen. Wir haben insgesamt kein gutes Spiel gemacht, zumal die Nürnberger auch einen richtig guten Tag hatten und uns vor einige Probleme gestellt haben. Sie haben das heute gut gemacht, während wir uns schwer getan haben. Zumindest die Mentalität hat am Ende gestimmt, und wir haben noch den Ausgleich geschafft. Müdigkeit ist für mich keine Ausrede, denn wir haben einen großen Kader und genug Qualität, um das aufzufangen.“

Bruno Hübner: „Das war heute ein glücklicher Punkt, denn uns hat sowohl die geistige als auch die körperliche Frische gefehlt. Da spielt die Partie am Donnerstag vielleicht ein bisschen mit rein, ebenso wie die frühe Anstoßzeit, aber das soll nicht als Ausrede herhalten, denn es hat heute an Vielem gefehlt. Das Positive ist, dass wir am Ende noch den Willen und die Qualität hatten, hier doch noch etwas mitzunehmen. Die Mannschaft hat auch in der Nachspielzeit noch an sich geglaubt.“

Fredi Bobic: „Mental und auch von der Physis her rufen wir normalerweise deutlich mehr ab. Zudem sind uns Fehlpässe unterlaufen, die wir in dieser Art und Häufigkeit so normalerweise nicht spielen. Wenn wir um die vorderen Plätze mitspielen wollen, müssen wir noch eine Schippe drauflegen und weiter dazulernen. Das war heute kein Auftritt, mit dem man zufrieden sein kann.“

Christian Mathenia (Torwart 1. FC Nürnberg): „Wir haben heute ein sehr gutes Heimspiel abgeliefert und waren mutig bei eigenem Ballbesitz. Am Ende fehlen uns zwei Minuten, um uns dafür mit drei Punkten zu belohnen. Die Eintracht hat viel über Außen gespielt und dann kommt am Ende noch mal so ein Ball in die Mitte, der genau zwischen die Abwehr und mich als Torwart kommt. Zwar haben wir versucht, da noch zu retten, aber das hat leider nicht mehr geklappt. Dennoch war es eine gute Reaktion auf das vergangene Heimspiel, in dem wir viel zu wenig aus unserem Ballbesitz gemacht haben.“

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de




 

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