Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2018/2019 - 13. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 02.12.2018, 18:00 Uhr
Zuschauer: 48.000
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 0:1 Admir Mehmedi (31.), 0:2 Daniel Ginczek (68.), 1:2 Luka Jovic (87.)

 

 

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Eintracht Frankfurt VfL Wolfsburg

 


  • Koen Casteels
  • William
  • Jérôme Roussillon
  • John Anthony Brooks
  • Robin Knoche
  • Yannick Gerhardt
  • Maximilian Arnold
  • Elvis Rexhbeçaj
  • Wout Weghorst
  • Admir Mehmedi
  • Daniel Ginczek

 

Wechsel
Wechsel
  • Felix Uduokhai für Daniel Ginczek (83.)
  • Josuha Guilavogui für Admir Mehmedi (90.)
  • Renato Steffen für Elvis Rexhbecaj (90.)
Trainer Trainer
  • Bruno Labbadia

 

 

Erste Heimniederlage nach drei Monaten

Nach zehn Siegen und einem Remis ist Eintrachts imposante Ungeschlagen-Serie gestoppt. Die Adlerträger verlieren die Bundesliga-Partie am Sonntagabend gegen den VfL Wolfsburg mit 1:2 (0:1). Luka Jovic trifft spät (88.).

Letztmals in der Commerzbank-Arena hatte die Eintracht am 1. September nicht gepunktet, im ersten Heimspiel der aktuellen Bundesliga-Saison gegen Bremen. Die Mannschaft von Adi Hütter steht damit nach dem 13. Spieltag auf Rang fünf, unabhängig vom Ausgang des Montagspiels. 48.000 Zuschauer sahen die Partie, in der die Eintracht nicht wie gewohnt zur Geltung kam. Der Anschlusstreffer durch Luka Jovics zehnten Saisontreffer (88.) kam letztlich zu spät.

Personal: Russ für Abraham

Nachdem Cheftrainer Adi Hütter gegen Marseille rotiert und experimentiert hatte, gab es gegen Wolfsburg keine Überraschungen. Im Vergleich zur Partie in Augsburg (3:1) begann Marco Russ für David Abraham, der Routinier hatte den Argentinier bei den bayerischen Schwaben nach dessen Verletzung schon früh ersetzt. Erstmals nach seinem am zweiten Spieltag gegen Bremen erlittenen Syndesmosebandriss stand der mexikanische Verteidiger Carlos Salcedo wieder im Kader.

De Guzman trifft Pfosten

Die Gäste hielten von Beginn an gut dagegen und machten es der Eintracht durch bissig geführte Zweikämpfe und kompaktes Abwehrverhalten schwer. Die Adlerträger hatten zwar mehr Ballbesitz und erspielten sich auch Möglichkeiten, doch es fehlte die letzte Konsequenz. De Guzman traf den Pfosten (14.), Jovic köpfte vorbei (25.) – das waren die besten Szenen der Hütter-Elf, die es immer wieder über die linke Seite probierten. Die Wölfe hatten nach vorne noch nicht viel anzubieten – bis zur 27. Minute. Weghorst ließ nach einem Konter Russ aussteigen und visierte aus 18 Metern die Latte an. Vier Minuten später machten es die Gäste nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte besser. Admir Mehmedi wurde von Ginczek angespielt, hatte auf der linken Seite freie Bahn und schoss flach aus 14 Metern ins lange Eck zum 0:1 ein (31.). Die Adlerträger fanden danach kaum Lösungen, um die Abwehr der Gäste zu knacken. Bis zur Halbzeit gelang kein nennenswerter Abschluss mehr, die vier Ecken insgesamt resultierten aus den ersten 18 Minuten.

Jovics Anschluss zu spät

Die Eintracht begann hochengagiert, doch nach etwa fünf Minuten hatte Wolfsburg wieder die Lücken geschlossen und verhinderte in den entscheidenden Momenten den letzten Pass oder die gute Schussposition für die Gastgeber. Hütter reagierte mit einem Doppelwechsel, Gacinovic und Willems sollten im Mittelfeld die Oberhand gewinnen. Dies gelang nicht wie gewünscht, denn in der 68. Minute fiel das 0:2. Wieder spielten die Wölfe schnell, Rexhbecaj flankte und am langen Pfosten verwandelte Daniel Ginczek per Direktabnahme. Fünf Minuten danach verzeichneten die Adlerträger den ersten nennenswerten Abschluss nach der Pause, und erstmals wurde Koen Casteels geprüft. Rebic zog aus 17 Metern ab, der VfL-Kapitän wehrte sehenswert ab. Der Belgier war auch gegen Gacinovics Direktabnahme nach Kostic-Flanke mit etwas Glück zur Stelle (81.). Machtlos war der Wolfsburg-Keeper kurz vor Schluss, als Luka Jovic nach einem Willems-Freistoß und Russ‘ Kopfballablage aus drei Metern einschob (88.). Die verbleibende Spielzeit inklusive fünf Minuten extra brachte nichts Zählbares mehr ein, obwohl die Eintracht freilich alles nach vorne warf. Kostic und Rebic per Freistoß zielten vorbei, auf der anderen Seite rettete Trapp gegen Weghorst.

Fazit: Nicht so zwingend wie zuletzt

Die Gäste verdienten sich den Erfolg mit effizienter Chancenverwertung und cleverer Spielweise. Bei der Eintracht kam der letzte Pass zu selten an, nach der ersten Viertelstunde wurden kaum noch Tormöglichkeiten erarbeitet. Vielleicht musste die Mannschaft den Strapazen der vergangenen (englischen) Wochen Tribut zollen. Die Fans munterten die Spieler danach mit Sprechchören auf, an fehlendem Einsatz hatte es nicht gelegen.

Stimmen zum Spiel

Mijat Gacinovic: Wolfsburg hat das sehr gut gemacht und uns das Leben schwer gemacht. Es war ein intensives Spiel. Wir haben bis zum Schluss gekämpft für einen Punkt, es hat leider nicht gereicht. Ein bisschen Pech kam auch hinzu. Wir hatten einen schlechten Tag, das kommt nach all den guten Spielen vor. Wir haben viele Chancen herausgespielt, aber auch viele zugelassen. Es ist normal im Fußball, dass du mal verlierst. Wir sind enttäuscht. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Jetzt haben wir genug Zeit zur Regeneration.

Jetro Willems: Es war ein schweres Spiel. Wolfsburg war nicht viel besser, wir hatten auch unsere Möglichkeiten. Adi Hütter gab mir die Möglichkeit, im Mittelfeld zu spielen. Ich habe es okay gemacht, nicht sehr gut. Ich war an einigen guten Aktionen beteiligt. Der Trainer denkt, dass ich ein Allrounder bin. Das stimmt. Er weiß, was er tut. Er ist ein guter Trainer. Wir sind enttäuscht, aber die Niederlage wirft uns nicht um. Wir können am Samstag wieder drei Punkte holen.

Makoto Hasebe: Wir haben unnötige Gegentore bekommen. Vorausgegangen sind einfache Ballverluste, da waren wir hinten noch nicht organisiert. Das war mehr als zweimal so, wir haben viele Großchancen zugelassen und zweite Bälle zu selten gewonnen. Aber wir hatten auch viele Chancen, diese aber leider bis auf Luka kurz vor Schluss nicht genutzt. Wir müssen weiter hart arbeiten. Wolfsburg hat gut verteidigt und viele lange Bälle abgefangen, unsere Stürmer haben sich schwer getan. Wir müssen am Samstag in Berlin wieder konsequenter sein. Die Kraft hat am Schluss eine Rolle gespielt. Aber wir haben gut gekämpft.

Adi Hütter: Ich bin natürlich enttäuscht, dass wir verloren haben. Aber ich habe kein schlechtes Spiel meines Teams gesehen. Es war insgesamt ein sehr kampfbetontes Duell. In den ersten 25 Minuten hatten wir die Partie sehr gut im Griff, das Tor fiel dann ein wenig entgegen dem Spielverlauf. Mit einem Rückstand in die Halbzeit zu gehen, war ein wenig ungewohnt. Wir wussten, dass es anschließend schwer wird, weil Wolfsburg sehr gut und kompakt verteidigen kann. Bis zum Schluss haben wir toll gekämpft und gearbeitet, dabei aber auch zu viele Konter zugelassen, da wir teilweise zu nachlässig agiert haben. Wir waren nicht so griffig und konsequent wie zuletzt. Dennoch wäre für uns ein Remis drin gewesen – mindestens.

Bruno Labbadia: Bei der Eintracht wird seit Wochen und Monaten sehr gute Arbeit geleistet, davor habe ich großen Respekt. Unser Ziel war es, diesen beeindruckenden Lauf der Eintracht zu beenden. Das war eine große Motivation für uns. Wir haben leider nicht den Fußball auf dem Platz umgesetzt, den wir uns eigentlich vorgenommen haben. Wir wollten ursprünglich noch mutiger hinten raus spielen. Aber dann haben wir unsere Vorgehensweise geändert und sind mehr auf die zweiten Bälle gegangen. Damit hat sich die Mannschaft dann letztlich belohnt. Wir haben tollen Kampfgeist gezeigt und vor allem gegen die drei Stürmer – die eine Körperlichkeit mitbringen, die ich selten bei einem Angriffstrio gesehen habe – super verteidigt. Wir sind sehr froh, dass wir diese drei Punkte mitnehmen konnten – auch wenn klar ist, dass man gegen eine so starke Eintracht immer ein Quäntchen Glück benötigt.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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