SV Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 19. Spieltag

2:2 (1:1)

Termin: 26.01.2019, 18:30 Uhr
Zuschauer: 42.100
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Tore: 1:0 Maximilian Eggestein (27.), 1:1 Ante Rebic (35.), 2:1 Martin Harnik (52.), 2:2 Sébastien Haller (68., Handelfmeter)

 

 

>> Spielbericht <<

SV Werder Bremen Eintracht Frankfurt

  • Jirí Pavlenka
  • Ludwig Augustinsson
  • Sebastian Langkamp
  • Niklas Moisander
  • Theodor Gebre Selassie
  • Davy Klaassen
  • Maximilian Eggestein
  • Philipp Bargfrede
  • Martin Harnik
  • Max Kruse
  • Johannes Eggestein

 


 

Wechsel
  • Milos Veljkovic für Sebastian Langkamp (37.)
  • Joshua Sargent für Martin Harnik (69.)
  • Claudio Pizarro für Johannes Eggestein (86.)
Wechsel
Trainer
  • Florian Kohfeldt
Trainer

 

 

Punktgewinn in Bremen

In einer intensiven Auseinandersetzung liegt die Eintracht bei Werder Bremen zweimal zurück, hat jeweils die postwendende Antwort parat und erkämpft ein 2:2. Ante Rebic (35.) stellt nach dem Rückstand durch Maximilian Eggestein (27.) auf 1:1. Sébastien Haller (68.) egalisiert per Handelfmeter das 2:1 durch Martin Harnik (52.).

Ausgangssituation: Schlüsselspiel an der Weser

Sowohl Werder Bremen als auch Eintracht Frankfurt waren wunschgemäß in die Rückrunde gestartet. Während die Hausherren vor einer Woche eigentlich zu niedrig 1:0 bei Hannover 96 gewinnen konnten, entledigte sich Frankfurt dem SC Freiburg mit 3:1. Mit Blick auf die bevorstehenden intensiven Wochen hatte Cheftrainer Adi Hütter im Vorfeld von einem „Schlüsselspiel“ gesprochen.

Erwartungsgemäß ersetzte Jonathan de Guzman den gelbgesperrten Gelson Fernandes im defensiven Mittelfeld. Außerdem begann Simon Falette aufgrund starker Trainingsleistungen für Evan Ndicka als linker Innenverteidiger. In vorderster Front blieb nominell alles beim Alten, wenngleich Ante Rebic diesmal auf einer Höhe mit Sébastien Haller auflief und Luka Jovic den hängenden Part des Dreiersturms bildete. Außerdem stand Kevin Trapp am Samstagabend zum nun 100. Mal für die Eintracht in der Bundesliga zwischen den Pfosten.

Trapp rettet, Rebic schlenzt

Der Gastgeber war insgesamt aktiver und sah sich einer Eintracht gegenüber, die sich ebenso wenig versteckte, zwischen den Mannschaftsteilen aber verhältnismäßig große Abstände offenbarte. So kamen die Grün-Weißen im ersten Durchgang zu einem halben Dutzend vielversprechender Einschussgelegenheiten. Zunächst zögerte der durchgestartete Martin Harnik einen Tick zu lange (6.), sodass Falette zur Ecke klären konnte, in deren Folge Trapp mit beiden Fäusten klärte (7.). Anschließend trieb der Nationaltorhüter insbesondere Max Kruse zur Verzweiflung. Erst bei einem abgefälschten Schuss (10.), dann nach einer Ecke aus vier Metern (12.), nach einer halben Stunde aus halblinker Position (33.).

Zu diesem Zeitpunkt lag Werder nicht unverdient mit 1:0 in Führung, nachdem sich der umtriebige Maximilian Eggestein gegen drei Frankfurter durchgetankt und eiskalt vollstreckt hatte (27.). Die Gäste fanden erst Mitte der ersten Halbzeit Zugriff aufs Geschehen, verströmten aber schon zuvor punktuell Gefahr. So nach einem Kopfballgewinn Hallers, den Jovic artistisch von der Strafraumkante auf den Kasten feuerte, jedoch in Jiri Pavlenka seinen Meister fand (9.). Außerdem köpfte Haller eine Freistoßhereingabe de Guzmans freistehend neben das Gehäuse (18.). Zielsicherer zeigte sich der dritte Angreifer im Bunde, als de Guzman die Kugel in der gegnerischen Hälfte abfing und auf Rebic spielte, der einen Bremer ins Leere rutschen ließ und sehenswert mit links ins lange Eck schlenzte (35.). Im Gegenzug scheiterte einmal mehr Eggestein am Pfosten (39.) und an Trapp (43.).

Haller vom Punkt

Der – aus Frankfurter Sicht zu – offene Schlagabtausch setzte sich nach dem Seitenwechsel nahtlos fort. Steckpass Kruse auf Harnik, der umkurvte den alleingelassenen Trapp und traf zum 2:1 (52.). Bessere Karten hatte der Schlussmann abermals gegen den enteilten Kruse, als er dessen Lupfer mit einer Pranke um den Pfosten lenkte (57.). In der Folge erhöhte die Eintracht allmählich die Schlagzahl und prüfte erstmals seit Längerem Pavlenka (66.), ehe Ludwig Augustinsson mit der Hand auf dem Ball lag und Topscorer Haller den fälligen Elfmeter zum 2:2 verwandelte (68.). Daran hatte der SVW kurz zu knabbern, machte in der Schlussviertelstunde aber seinerseits wieder Druck, dem die Hessen aber mit vereinten Kräften beziehungsweise einmal Trapp gegen Eggestein (80.) standhielten.

Fazit: Bremen stärker, Eintracht abgezockter

Gemessen an Aufwand und Chancenverhältnis muss die Eintracht mit einem Punktgewinn mehr als zufrieden sein. Spielfreudige Bremer investierten mehr und tauchten mehrfach gefährlich vor Kevin Trapp auf, der in seinem Jubiläumsspiel trotz zweier Gegentore zum stärksten Frankfurter avancierte. Auch wenn in vielen Aktionen die Zielstrebigkeit fehlte, war auf die Effizienz der Hessen einmal mehr Verlass. Insofern zeugte die eigene Abschlussstärke genauso von Qualität wie die Tatsache, zweimal zum Ausgleich gekommen zu sein, von Mentalität.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter: Es war ein sehr intensives und zweikampfbetontes Bundesligaspiel. Bremen war die bessere Mannschaft, hatte mehr spielerische Anteile. Deshalb ist es ein guter Punktgewinn, mit dem wir zufrieden sein müssen. Während es Bremen sehr gut gemacht hat, können wir mit unserer Leistung nicht zufrieden sein.

Kevin Trapp: Über 90 Minuten gesehen müssen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Bremen war heute die bessere Mannschaft, so ehrlich muss man sein. Auswärts ein Punkt ist in Ordnung, dadurch konnten wir Bremen auf Abstand halten. In den vergangenen beiden Spielen hatte ich mehr zu tun als gewohnt, trotzdem haben wir vier Punkte geholt. Wir haben nach dem Spiel gegen Freiburg die organisatorischen und taktischen Fehler angesprochen. Das werden wir jetzt wieder tun. In diesen Punkten müssen wir uns in den kommenden Wochen verbessern, weil uns dann Gegner gegenüberstehen, die diese Fahrlässigkeiten besser ausnutzen. Wir müssen den Glauben entwickeln, Rückstände nicht nur ausgleichen, sondern auch drehen zu können. Wir sind eine abgezockte Truppe, die aber trotzdem noch viel dazulernen kann.

Makoto Hasebe: Wir haben uns heute sehr schwer getan, auch weil Max Kruse sehr flexibel unterwegs war, wahlweise die Mittelfeld- und Abwehrräume besetzt hat, um sich Bälle abzuholen. Darüber hinaus hat er im Spielaufbau Druck auf mich ausgeübt. Insgesamt haben wir zu viele Chancen zugelassen.

Marco Russ: Wir wussten, was auf uns zukommt und dass es ein schweres Spiel werden würde. Zudem haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Deswegen müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Wenn Seb (Haller, Anm. d. Red.) kurz vor Schluss Luka findet, gewinnen wir fast noch. Aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Das 2:2 ist aus unserer Sicht am Ende glücklich und erinnert etwas an das 1:1 in Nürnberg. Wir haben nicht gut gespielt, nehmen aufgrund unserer individuellen Klasse aber einen Punkt mit. Darauf dürfen wir uns aber zukünftig nicht verlassen und müssen zusehen, den Schalter wieder umzulegen. Kevin hat wie schon gegen Freiburg wieder gut gehalten. Ihn ärgert es genauso wie uns, zwei Gegentore kassiert zu haben. Kevin hat uns den Punkt heute festgehalten.

Mijat Gacinovic: Ich hatte nach meiner Verletzung noch nicht viele Einheiten mit der Mannschaft, das habe ich heute gemerkt. Insgesamt sind wir nicht mit unserer Leistung zufrieden. Wir sind angetreten, um zu gewinnen, aber Bremen hat heute auch sehr gut gespielt. Wir wiederum haben nicht wirklich zu unserem Spiel gefunden. Wir haben zwar in beiden Rückrundenspielen nicht durchweg überzeugt, aber dennoch vier Punkte geholt. Trotzdem ist uns bewusst, dass wir besser spielen können und besser spielen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.

Florian Kohfeldt (Trainer SV Werder Bremen): Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Heimspiel abgeliefert, ein Sieg wäre dementsprechend verdient gewesen. Die Eintracht hat ihre Qualitäten bei den Toren unterstrichen, weshalb es für uns leider nicht gereicht hat. Dennoch war es ein tolles Spiel, in dem wir es wirklich gut gemacht haben. Es muss nun unser nächster Schritt sein, solche Partien früher zu entscheiden und letztlich zu gewinnen.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de




 

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