RB Leipzig - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 21. Spieltag

0:0

Termin: 09.02.2019, 15:30 Uhr
Zuschauer: 38.330
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken
Tore: ./.

 

 

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RB Leipzig Eintracht Frankfurt

  • Péter Gulácsi
  • Willi Orban
  • Lukas Klostermann
  • Nordi Mukiele
  • Marcel Halstenberg
  • Marcel Sabitzer
  • Stefan Ilsanker
  • Konrad Laimer
  • Diego Demme
  • Yussuf Poulsen
  • Timo Werner

 


 

Wechsel
  • Emil Forsberg für Konrad Laimer (67.)
  • Matheus Cunha für Timo Werner (85.)
  • Tyler Adams für Marcel Sabitzer (90.)
Wechsel
Trainer
  • Ralf Rangnick
Trainer

 

 

Punkteteilung im Verfolgerduell

Im Gastspiel bei Tabellennachbar Leipzig erkämpft sich eine leidenschaftlich und taktisch diszipliniert auftretende Eintracht beim 0:0 einen Punkt.

Angesichts eines Platzes und fünf Punkten Differenz hatte Cheftrainer Adi Hütter das Duell des Vierten mit dem Fünften als „richtungsweisend, aber nicht vorentscheidend“ eingestuft. So gering der Unterschied im Tableau, so ähnlich gestaltet sich auch der Spielansatz der Kontrahenten. Deren geradliniger Vollgasfußball hatte der Eintracht eine ungeschlagene Rückrundenbilanz sowie Leipzig drei Siegen hintereinander ohne Gegentor beschert. Der letzte gelang am Mittwoch beim überlegenen 1:0 über den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Achtelfinale. Dagegen hatten sich die Hessen eine komplette Trainingswoche auf dem Samstagnachmittag vorbereiten können.

Nach dem überzeugenden 1:1 gegen Borussia Dortmund hatte Hütter keinen Anlass zu Veränderungen hinsichtlich Personal und Taktik. Hieß etwa, dass sich die Aufgaben des weiter an der Wade lädierten David Abraham auf mehrere Schultern verteilten. Martin Hinteregger sollte als rechter, inverser Innenverteidiger überragen, Gelson Fernandes als Kapitän den Laden zusammenhalten.

Stressfußball in Reinkultur

Vom Start weg entwickelte sich der prophezeite „Stressfußball“. Beide Seiten hielten sich nicht mit langen Passstafetten auf, sondern suchten bei Ballgewinn schnurstracks den Weg vors gegnerische Gehäuse. Da umgekehrt sowohl die Hausherren als auch die Gäste ein beispielhaftes Gegenpressing anwandten, folgten den zahlreichen Richtungswechseln nicht zwangsläufig Torchancen. Spätestens an den Strafräumen war Endstation, kam es hart auf hart, überzeugten die Abwehrspieler mit kompromissloser Restverteidigung. Entsprechend resultierten die größten Torannäherungen aus Fernschüssen. Erst prüfte Filip Kostic mit einem platzierten Freistoß aus halbrechter Position Torwart Peter Gulacsi (25.). Auf der Gegenseite rauschte ein Distanzversuch Marcel Sabitzers knapp am Kasten vorbei (36.). Grundsätzlich verwickelten sich der Jäger und Gejagte in packende Zweikämpfe, was nicht zuletzt mehrere Gelbe Karten nach sich zog.

Nach dem Seitenwechsel wackelte speziell auf Frankfurter Seite die Null mehrfach. Der Gastgeber erhöhte nochmals die Schlagzahl und kombinierte sich ein ums andere Mal durch den Frankfurter Verbund, Einschussgelegenheiten inklusive. Erst setzte Timo Werner einen Steckpass Konrad Laimers ans Außennetz (49.), dann köpfte Marcel Halstenberg eine Flanke Lukas Klostermanns über den herausgestürzten Kevin Trapp hinweg über das Tor (51.). Nach einer Stunde die große Doppelchance, als Fernandes einen Hackenschuss Willi Orbans auf der Linie klärte und Werner die anschließende Hereingabe haarscharf neben den Kasten köpfte (61.). Unmittelbar zuvor hatte Sebastian Rode angeschlagen für Mijat Gacinovic das Feld verlassen. Dafür blieb den Hessen das Glück des Tüchtigen hold, als Sabitzer aus 18 Metern zentraler Position den Pfosten traf (67.). Kurz vor Schluss wäre Gacinovic gar fast der Lucky Punch geglückt, er traf aber das Tornetz lediglich von außen (88.). Da bei den zwar bemühten, aber wenig zielstrebigen Hessen Entlastungs- und Kontersituationen insgesamt die Ausnahme blieben, stand am Ende ein 0:0 der besseren Sorte.

Fazit: Viel Geschick und etwas Glück

Gegen den Ball ließ die Eintracht insbesondere in der ersten Halbzeit keine Wünsche offen. Nach der Pause fand Leipzig häufiger Räume vor, um die Führung auf dem Fuß zu haben. Auf der anderen Seite tat sich Frankfurt schwer, gegen die sicherste Defensive der Bundesliga Torchancen zu kreieren. Umso elementarer war es letztlich, ohne Gegentor geblieben zu sein – mit viel taktischem Geschick und in wenigen Szenen etwas Glück.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Adi Hütter: Es war das erwartet intensive Spiel. Über 90 Minuten gesehen war Leipzig besser und hatte mehr Torchancen. Nichtsdestotrotz habe ich eine ganz starke Abwehrleistung meiner Mannschaft gesehen. Mit allem, was darüber hinaus geht, bin ich weniger zufrieden. Deshalb können wir mit dem Punkt letztlich gut leben. Wir haben bei einer Mannschaft mit Champions-League-Ambitionen 0:0 gespielt, also auch einiges richtig gemacht. Positiv ist auch, dass wir in der Rückrunde immer noch ungeschlagen sind.

Gelson Fernandes: Es ist nicht leicht, hier in Leipzig zu spielen. Das haben wir heute gemerkt. Wir haben uns im Spiel nach vorne schwer getan und hinten hatten wir das eine oder andere Mal Glück. Letztlich war es ein glücklicher Punktgewinn. Trotzdem haben wir zu Null gespielt und sind weiterhin in der Rückrunde ungeschlagen. Das ist positiv. Nun richten wir den Blick auf Donetsk und dann die nächste schwere Partie gegen Mönchengladbach.

Kevin Trapp: Sicher war das heute kein schönes Spiel, in dem die Effektivität im Vordergrund stand. Nach Möglichkeit wollten wir natürlich Fußball spielen, aber dabei kein unnötiges Risiko eingehen. Wir hatten auch etwas Glück, das man in solchen Spielen aber einfach benötigt. Wir haben mit Bremen und Dortmund nun gegen drei Mannschaften aus höheren Tabellenregionen nicht verloren. Vor allem gegen Dortmund und heute haben wir das abgerufen, was wir brauchen: Taktische Disziplin und die Bereitschaft, sich in jeden Zweikampf reinzuhauen. Ich weiß nicht, ob die Tabelle oben jemals so eng war. Um sich dort zu behaupten, benötigt man die richtige Mentalität. Wenn man nach 21 Spieltagen auf Platz Fünf steht, kommt das nicht von ungefähr. Mich persönlich freut es, dass wir zu Null gespielt haben. So darf es gerne weitergehen.

Danny Da Costa: Ich lehne mich sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass es heute sehr, sehr viele lange Bälle gegeben hat. Es ging extrem darum, den zweiten Ball zu sichern, weshalb phasenweise auf beiden Seiten kein geregelter Spielaufbau stattfand. Uns war im Vorfeld klar, was auf uns zukommen würde und dass wir diese Art von Fußball annehmen müssen. Unterm Strich ist das 0:0 für uns völlig in Ordnung. In der zweiten Halbzeit gab es manche Situationen, in denen wir etwas Glück hatten beziehungsweise im letztem Moment richtig gut verteidigt haben. Deshalb nehmen wir das Ergebnis als gewonnenen Punkt mit. Darauf können wir in den nächsten Wochen aufbauen.

Filip Kostic: Es tut uns gut, aus Leipzig einen Punkt mitgenommen zu haben, weil es heute ein richtig schweres Spiel war. Leipzig hat eine top Mannschaft, die sehr schnellen Fußball spielt. Aber wir haben unsere Sache auch gut gemacht, indem wir kompakt gestanden haben. Dennoch dürfen wir uns nicht auf dieser Leistung ausruhen, sondern müssen nach vorne blicken, am Donnerstag wartet auswärts das nächste wichtige Spiel.

Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): Meine Mannschaft hat heute ein klasse Spiel abgeliefert. Wir hatten die klareren Chancen und deshalb den Sieg durchaus verdient gehabt. Es war toll zu sehen, wie körperlich frisch sich das Team präsentiert hat, wenn man bedenkt, dass wir unter der Woche noch ein intensives Pokalspiel hatten. Wir hätten natürlich auch gerne gewonnen, aber mit dem Ergebnis müssen wir am Ende leben.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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