Shakhtar Donezk - Eintracht Frankfurt

UEFA Europa League 2018/2019 - Sechzehntelfinale, Hinspiel

2:2 (1:1)

Termin: 14.02.2019, 21:00 Uhr
Zuschauer: 13.059
Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)
Tore: 0:1 Martin Hinteregger (7.), 1:1 Marlos (10.), 1:2 Filip Kostic (50.), 2:2 Taison (67.)

 

>> Spielbericht <<

Shakhtar Donezk
Eintracht Frankfurt

  • Andriy Pyatov
  • Bogdan Butko
  • Sergiy Krivtsov
  • Davit Khotcholava
  • Ismaily
  • Taras Stepanenko (11.)
  • Marlos
  • Alan Patrick
  • Viktor Kovalenko
  • Taison
  • Júnior Moraes

 


 

Wechsel
  • Manor Solomon für Marlos (67.)
  • Maksym Malyshev für Viktor Kovalenko (81.)
  • Sergiy Bolbat für Júnior Moraes (90.)
Wechsel
Trainer
  • Paulo Fonseca
Trainer

 

 

Die Eintracht begeistert, die Eintracht bricht Rekorde. Nachdem die Mannschaft von Cheftrainer Adi Hütter mit sechs Siegen aus sechs Partien in der Gruppenphase der UEFA Europa League Geschichte geschrieben hat und diese am Donnerstagabend ab 21 Uhr MEZ (22 Uhr Ortszeit) gegen Shakhtar Donetsk ausbauen kann, stehen die Fans diesen Leistungen in nichts nach. Beim Auswärtsspiel in Charkiw werden rund 2.900 reiselustige Adlerträger erwartet. Nie zuvor hat in der jüngeren Geschichten von Shakhtar eine Mannschaft mehr Fans mit zu einem Gastspiel gebracht - national wie international.

2:2 in Charkiw

Die Eintracht erarbeitet sich bei Shakhtar Donetsk im Hinspiel des Europa League-Sechzehntelfinals ein 2:2 (1:1)-Remis. Martin Hinteregger und Filip Kostic bringen die Adlerträger zweimal gegen die früh dezimierten Gastgeber in Führung.

Martin Hinteregger köpfte die Eintracht vor rund 3000 Eintracht-Fans (Bobic: "Das ist der Wahnsinn") früh nach vorne, es war sein erster Treffer in der Europa League in der Gruppenphase oder später. Der Ausgleich durch Marlos‘ Strafstoß (10.) und die frühe Gelb-Rote Karte gegen Shakhtars Abräumer Stepanenko (11.) sorgten für eine packende Anfangsphase, die sich im zweiten Durchgang zumindest mit dem Eintracht-Tor zum 2:1 durch Filip Kostic wiederholte (50.). Taison egalisierte erneut (67.).

Cheftrainer Adi Hütter wechselte im Vergleich zum 0:0 in Leipzig nur auf einer Position. Das Mittelfeld verstärkte Mijat Gacinovic, zunächst auf der Bank saß Sébastien Haller. Taktisch bedeutete dies eine 3-5-2-Formation mit den Sechsern Fernandes und Rode, den Außenverteidigern Da Costa und Kostic sowie Gacinovic hinter den Spitzen. Kein Adlerträger ging vorbelastet in die Partie, sodass Hütter im Rückspiel am kommenden Donnerstag aus dem Vollen schöpfen kann.

Furiose Anfangsphase

Es war ein turbulenter Beginn im Metalist-Stadion. Nach einem Foul von Stepanenko (sah dafür Gelb) an Rebic brachte Rode den Freistoß auf den langen Pfosten, wo Martin Hinteregger höher stieg als sein Gegenspieler und zur 1:0-Führung einköpfte (7.). Nur drei Minuten später foulte Ndicka im Strafraum Moraes, den Elfmeter verwandelte Marlos. Der Anstoß war kaum ausgeführt, da kam Stepanenko gegen Rode zu spät – Gelb-Rot (11.). Rode blieb zur Pause nach einem Schlag auf die Wade in der Kabine. Die Gastgeber zeigten danach auch in Unterzahl, dass sie im 4-4-1-System in der Lage sind, technisch ansprechenden Fußball zu spielen und sich in den Strafraum zu kombinieren. Die Eintracht versuchte dennoch, das Heft in die Hand zu nehmen, was Richtung Halbzeit immer mehr gelang und dominanter wurde. Die Gelegenheiten von Jovic (aus zwölf Metern drüber/24.) und Rebic (aus spitzem Winkel vorbei/26.) entsprangen aber noch nach Kontern, danach blieben die Adlerträger beim letzten Pass oder beim Abschluss bis zur Pause zu ungenau.

2. Halbzeit

Und wieder startete die Eintracht energisch! Luka Jovic kam auf der rechten Seite zur Flanke, die maßgenau Filip Kostic erreichte. Der Serbe drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Torlinie (50.). Die Adlerträger blieben am Drücker. Rebics Freistoß lenkte Pyatov über die Latte und Jovic köpfte vorbei (61.). Die Gastgeber setzten jedoch wieder gefährliche Nadelstiche. Trapp zeichnete sich erst gegen Moraes aus (63.), war vier Minuten später gegen Taison machtlos. Der Shakhtar-Kapitän war schön in die Schnittstelle geschickt worden. Der Ausgleich gab Donetsk Auftrieb, während die Gäste wieder versuchten, die Partie zu beruhigen. Mehr als zwei Halbchancen durch Da Costa (78./89.) gab es nicht mehr.

Fazit

Die Adlerträger erkämpften sich verdient ein Remis. Zwar war das Hütter-Team fast 80 Minuten in Überzahl, doch Shakhtar zeigte insbesondere durch die technisch versierten Brasilianer immer wieder sein Potenzial und seine Erfahrung. Die Gastgeber waren damit sehr effizient, denn Gelegenheiten am Fließband hatten sie nicht. Die Adlerträger hatten viel Ballbesitz, kamen aber zu selten in die gefährliche Zone. Letztlich ist das Unentschieden leistungsgerecht und verschafft der Eintracht realistische Möglichkeiten, am kommenden Donnerstag (Anpfiff 18.55 Uhr) in der Commerzbank-Arena eine Runde weiterzukommen. Das zeigen auch die Stimmen der beiden Trainer, die jeweils mit dem Ergebnis gut leben können.

Stimmen zum Spiel

Fredi Bobic: Grundsätzlich ist es gut und wichtig, zwei Auswärtstore gemacht zu haben. Wir haben gesehen, dass Donetsk eine ausgebuffte Mannschaft ist, die aus der Champions League kommt. Wir waren in einigen Situationen zu nachlässig. Das ist sehr schade, denn es war mehr möglich. Unsere Fans sind fantastisch. 3000 hier – das ist der Wahnsinn. Sie haben uns sehr geholfen. Wir haben nun am Sonntag ein schweres Spiel zuhause gegen Gladbach. Darauf freuen wir uns.

Bruno Hübner: Normalerweise ist das ein gutes Ergebnis. Aber aufgrund des frühen Platzverweises, der zweimaligen Führung und den vielen Chancen pendelt das. Wir sind ein bisschen enttäuscht, aber auch froh über das Resultat. Wir hätten vielleicht in der einen oder anderen Situation ruhiger spielen müssen. Donetsk war ein richtig guter Gegner mit viel individueller Qualität, auch in Unterzahl waren sie torgefährlich. Schade, dass wir nicht länger 1:0 geführt haben. Dann läuft die Partie anders. Im Rückspiel wollen wir in Führung gehen, dann bringen wir es über die Zeit. Die Fans waren heute super. Jetzt freuen wir uns auf Sonntag, da werden wir ein sehr gutes Spiel machen. Sebastian Rodes frühe Auswechslung ist auch der Tatsache geschuldet, dass er lange nicht gespielt hat. Da ist das aktuelle Programm für ihn natürlich hart.

Mijat Gacinovic: Wir haben zu viele Chancen vergeben. Aber wir haben bei zwei Toren auswärts jetzt ein Heimspiel und gute Chancen, vor unseren eigenen Fans den Einzug in die nächste Runde klar zu machen. Ich kann den Fans nur danken für diesen unglaublichen Support. Das war für uns eine große Motivation. Wir gehen mit großer Vorfreude in die nächsten beiden Spiele gegen Mönchengladbach und Donetsk.

Martin Hinteregger: Wenn wir 80 Minuten in Überzahl spielen und zwischenzeitlich 2:1 führen, hätten wir es ein bisschen cleverer spielen müssen. Auch ich, beim Gegentor und bei der einen oder anderen Chance. Shakhtar hat aus zwei Gelegenheiten zwei Tore gemacht, eiskalt. Wir hätten das dritte Tor machen können, vielleicht sogar müssen. Donetsk ist eine richtig starke Mannschaft, das haben wir deutlich gesehen. Über mein Tor freue ich mich natürlich, auch weil es ein wichtiges Auswärtstor war. Ich wusste erst gar nicht, ob es Abseits war oder nicht. Jetzt haben wir gute Chancen, die nächste Runde zu erreichen. Wir wissen, dass wir Chancen kriegen werden. Mit dem vollen Haus im Rücken haben wir sehr gute Unterstützung.

Adi Hütter: Es ist schwierig, Donetsk mit dieser Geschwindigkeit, Technik und Dynamik über 90 Minuten aus dem Spiel zu nehmen. Wir nehmen ein gutes Ergebnis mit, auch wenn mehr drin war. Wir sind hierhergekommen, um uns für das Rückspiel eine gute Ausgangssituation zu erarbeiten. Das ist uns mit zwei Auswärtstoren gelungen. Aber ich ärgere mich ein bisschen über das Ergebnis, da wir 80 Minuten in Überzahl agiert und wir zu einfach die zwei Führungen aus der Hand gegeben haben. Trotz allem hat es die Mannschaft gegen einen so starken Gegner sehr gut gemacht. Wir werden in einer Woche sehen, was dieses Unentschieden wert ist. Wir werden in Frankfurt noch mal eine Top-Leistung brauchen. Jetzt heißt es gut regenerieren und schauen, dass wir zunächst am Sonntag wieder eine Topleistung bringen können. Sebastian Rode haben wir rausgenommen, weil er in der Wade muskuläre Probleme verspürt hat. Hier wollten wir kein Risiko eingehen.

Paulo Fonseca (Trainer Donetsk): Es war ein Spiel gegen eine richtig gute Mannschaft, eine Partie auf Top-Niveau. Wir sind mit dem Unentschieden natürlich nicht komplett glücklich. Aber angesichts der Umstände und der frühen Gelb-Roten Karte können wir mit dem Ergebnis leben. Im Rückspiel ist alles offen, und wir werden alles dafür tun, in der kommenden Woche das Weiterkommen perfekt zu machen. Darauf müssen wir uns nun körperlich und taktisch gut vorbereiten.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de




 

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