VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 30. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 22.04.2019, 20:30 Uhr
Zuschauer: 26.102
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 0:1 de Guzman (78.), 1:1 Brooks (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt

  • Pervan
  • Tisserand
  • Knoche
  • Brooks
  • William
  • Guilavogui
  • Gerhardt
  • Arnold
  • Ginczek
  • Mehmedi
  • Weghorst

 


  • Trapp
  • Abraham
  • Hasebe
  • Falette
  • Da Costa
  • Rode
  • Torró
  • Gacinovic
  • Kostic
  • Jovic
  • Paciencia

 

Wechsel
  • Malli für Gerhardt (64.)
  • Steffen für Tisserand (82.)
  • Klaus für Ginczek (86.)
Wechsel
  • de Guzman für Rode (69.)
  • Rebic für Jovic (69.)
  • Toure für Paciencia (90.)
Trainer
  • Bruno Labbadia
Trainer

 

 

Ausgleich in letzter Minute

Die Eintracht geht in der Schlussphase durch de Guzman in Führung (78.), fängt sich in Wolfsburg aber in der 90. Minute das 1:1.

Die Hausherren sind gerade in der zweiten Halbzeit einem Treffer wesentlich näher, ehe der eingewechselte Jonathan de Guzman den Spielverlauf auf dem Kopf stellt. Der Ausgleich durch John Anthony Brooks ist vermeidbar, spiegelt aber die Spielanteile am ehesten wider.
Ausgangssituation: Matchball in der Autostadt

Die Ergebnisse des 30. Spieltags, insbesondere das 1:2 von Mönchengladbach gegen Leipzig, hatten die Chance geschaffen, den Vorsprung auf Platz fünf auf vier Punkte auszubauen. Gleichzeitig waren Hoffenheim und Leverkusen nach ihren Siegen der Eintracht auf die Pelle gerückt. In diesen Kreis der Verfolger wollte auch der VfL Wolfsburg mit einem Heimsieg vorstoßen.

Personal: Torró für Fernandes, Paciencia für Rebic

Im Vergleich zum fünf Tage zurückliegenden Europapokalabend beließ es Adi Hütter bei zwei Änderungen in der Startelf. So blieb die Dreier-/Fünferkette vor Kevin Trapp unverändert. Dagegen erhielt in vorderster Front der leicht an der Wade lädierte Ante Rebic eine Pause und Goncalo Paciencia seine Chance von Beginn an. Den Gelb-Rot-gesperrten Gelson Fernandes ersetzte Lucas Torró. Es war für den lange verletzten Spanier das erste Match von Beginn an seit dem 19. Oktober, dem 7:1 gegen Fortuna Düsseldorf.

Schleppender Beginn, wachsamer Trapp

Die ersten Minuten übernahmen die Gäste das Kommando und hatten wesentlich mehr vom Spiel. Da die Wölfe enorm das Zentrum verdichteten, versuchten die Hessen ihr Glück über die Außen. Die zahlreichen Flanken fanden aber selten einen Abnehmer. Die erste Chance gehörte wiederum den Hausherren, als ein langer Ball zu Yannick Gerhardt gelangte, der querlegte auf Wout Weghorst und Makoto Hasebe an alter Wirkungsstätte für den geschlagenen Trapp auf der Linie rettete. Es war das letzte Mal, dass der Nationaltorhüter auf die Hilfe seiner Vordermänner angewiesen war, vielmehr hielt Trapp den Adlern in der Folge die Null. Denn nach einer Viertelstunde erhielt der VfL allmählich größere Spielanteile, die sich bis zur Pause in einer Drangphase verstetigten. Zunächst tauchte Ahmed Mehmedi nach einem Steilpass alleine vor dem Kasten auf, fand aus spitzem Winkel aber in Trapp seinen Meister (34.). Zwei Zeigerumdrehungen später scheiterte Weghorst volley an Trapp (36.). Quasi im Gegenzug verfehlte der durchgestartete Filip Kostic das lange Eck nur um Zentimeter (37.). Auch wenn der VfL gegen Ende gefühlt gefährlicher war, gehörte die letzte große Gelegenheit vor der Pause Frankfurt, als Paciencia eine abermalige Flanke von Rode hart auf das Gehäuse köpfte, Pavao Pervan aber aus kürzester Distanz eine Glanzparade zeigte (40.).

Alu-Glück und goldenes Händchen

Auch nach dem Seitenwechsel mochte bei den Gästen nicht allzu viel zusammenlaufen, auch weil die Adler mit dem Ball oftmals zu hektisch agierten und das Spielgerät im Handumdrehen wieder hergaben. Dagegen wurden die Wölfe immer bissiger und schnupperten gerade nach Kontern und Ecken mehrfach an der Führung. Zunächst köpfte Robin Knoche einen Eckball Mehmedis an die Unterkante der Latte (57.), wenig später traf Maximilian Arnold aus dem Hinterhalt den linken Pfosten (64.). Nur kurz darauf gelangte ein weiterer Eckstoß vor die Füße von Weghorst, doch Trapp klärte das Leder mit beiden Handflächen zu einer von insgesamt 13 VfL-Ecken (66.). Chefcoach Hütter reagierte und brachte mit Rebic und Jonathan de Guzman zwei frische Kräfte und bewies damit ein goldenes Händchen, weil in der Schlussviertelstunde ein abgefälschter Schuss von Filip Kostic vor den Füßen de Guzmans landete, der aus halbrechter Position überlegt flach zum 1:0 für Frankfurt einschob (78.). Folglich warfen die Grün-Weißen ob des auf den Kopf gestellten Spielverlaufes nochmal alles nach vorne und bestraften einen Ballverlust im Vorwärtsgang mit dem 1:1 in letzter Minute durch den vorgestürmten Innenverteidiger John Anthony Brooks, der einen Querpass des nicht zu haltenden Felix Klaus verwertete (90.).

Fazit: Gerechtes Resultat

Im Spiel der Eintracht fanden sich unverhältnismäßig viele Ungenauigkeiten wieder, was nicht zuletzt zulasten der offensiven Durchschlagskraft ging. Das Defensivverhalten war nicht mustergültig, aber solide, über ein Gegentor hätten sich die Gäste sicher nicht beschweren dürfen. Dass ein solches ausgerechnet nach der zu jenem Zeitpunkt schmeichelhaften Führung das Unentschieden markierte, ist in der Chronologie der Ereignisse zwar unglücklich, spiegelte aber die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen am ehesten wider.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Adi Hütter: Ich nehme den Punkt bei einer heimstarken Mannschaft gerne mit. Nach der Belastung von Donnerstag ist ein Punkt ein gutes Ergebnis. Auch wenn es schade ist, wie der Ausgleich zustande gekommen ist. In der ersten Halbzeit habe ich uns besser gesehen. Natürlich wären das heute Big Points gewesen. Wenn man unser Pensum in diesem Jahr betrachtet, muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. Wir stehen auf Platz vier und im Rennen um die internationalen Plätze gut da. Deshalb sage ich aber auch, dass wir das nächste Spiel gegen Hertha BSC gewinnen müssen, um unsere Chancen zu wahren. Lucas Torró hat längere Zeit ordentlich trainiert. Ich wollte mit ihm auch einen zusätzlichen kopfballstarken Spieler auf dem Feld haben. Genauso freue ich mich über das Tor von Jonathan de Guzman.

Sportdirektor Bruno Hübner: Es war ein schweres Spiel, aber das Unentschieden ist gerecht. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir die Begegnung nach der Führung nicht runterspielen konnten. Mit dem Punktgewinn können wir trotzdem leben. Wir wussten, dass wir uns in Wolfsburg immer schwer getan und am Donnerstag einen heißen Kampf abgeliefert haben. Dieser Spagat ist nicht einfach. Lucas Torró hat seine Sache sehr gut gemacht. Nach einer solch langen Pause ist es nie einfach, deshalb war seine Leistung top. Jetzt stehen uns in der Liga noch vier Spiele bevor, in denen wir alles in der eigenen Hand haben. Wir setzen am Samstag wieder auf unsere Fans – das ist unsere große Chance. Wir schauen nur auf uns!

Danny Da Costa: Insgesamt war es ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. In der ersten Halbzeit, als es noch etwas ruhiger war, war die Stimmung etwas merkwürdig. Wir haben uns in die Partie hineingekämpft und mit allem, was wir hatten, dagegengehalten. In einer Phase, in der der VfL etwas gedrückt hat, gelingt uns das Tor. Es ist bitter, dass wir das 1:0 nicht halten konnten. Aber gemessen am Spielverlauf geht die Punkteteilung in Ordnung. Die Tabellensituation war schon vor dem Spiel eng. Jeder Punkt, gerade in der Fremde, hilft uns. Wir haben weiter alles in der eigenen Hand, deswegen ist der Punkt sehr viel wert.

Jonathan de Guzman: Wir standen kurz vor dem Dreier, den wir in der letzten Minute leider verpasst haben. Es war zwar mehr drin, mit dem Punkt können wir aber definitiv leben, zumal auswärts.

Lucas Torró: Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich nach sechs Monaten wieder voll mitmischen konnte. Es war heute ein wichtiges Spiel, weil es für uns um die Champions League-Teilnahme geht. Es war ein Spiel mit hoher Intensität und vielen zweiten Bällen. Es war wichtig, ruhig und möglichst flach zu spielen. Insgesamt bin ich mit meinen 90 Minuten zufrieden. Wir haben den Kampf angenommen und waren drauf und dran, einen Sieg einzufahren. Leider ist uns die maximale Ausbeute noch entglitten.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de



 

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