FC Basel - Eintracht Frankfurt

EuropaLeague 2019/2020 - Achtelfinale, Rückspiel

1:0 (0:0)

Termin: 06.08.2020, 21:00 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien)
Tore: 1:0 F. Frei (88.)

 

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FC Basel
Eintracht Frankfurt

  • Nikolic
  • Widmer
  • Cömert
  • Alderete
  • Petretta
  • F. Frei
  • T. Xhaka
  • Stocker
  • Campo
  • Pululu
  • Arthur Cabral

 


  • Trapp
  • Abraham
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Kohr
  • Rode
  • da Costa
  • Kamada
  • Kostic
  • Dost
  • Silva

 

Wechsel
  • van der Werff für Pululu (66.)
  • van Wolfswinkel für Stocker (66.)
  • K. Ademi für Arthur Cabral (80.)
  • Marchand für T. Xhaka (87.)
Wechsel
  • Hasebe für Ndicka (46.)
  • Paciencia für Silva (46.)
  • Ilsanker für Rode (66.)
  • Chandler für da Costa (67.)
Trainer
  • Marcel Koller
Trainer

 

 

Aus im Achtelfinale

Während sich die sich Frankfurter Fußballer seit Mittwoch vergangener Woche nach der Sommerpause acht Tage im Mannschaftstraining befanden, hatten die Hausherren nach Wiederaufnahme der Schweizer Liga seit Mitte Juni 14 Pflichtspiele in den Knochen und die Liga zwar mit 62 Punkten, aber gleichzeitig der geringsten Ausbeute seit Bestehen der Super League 2003 verbucht. Entsprechend stellte sich die Frage, was sich vor- beziehungsweise nachteiliger auswirken würde: Rhythmus oder Frische.

Personal: Fit und eingespielt

Beides hatte vor dem Urlaubsmonat gepasst: Leistungen und Fitnesswerte. Entsprechend hatte Adi Hütter wenige Gründe, die personell identische 3-4-1-2-Formation zu ändern, die am 34. Spieltag den SC Paderborn 3:2 besiegt hatte, zumal Djibril Sow gelbgesperrt fehlte. Wie sich bereits im Testspiel gegen die AS Monaco erahnen ließ, haben sich die Adlerträger weitgehend eingespielt. Basel hingegen trat im Vergleich zum 0:0 gegen Lausanne mit sieben neuen am Montag geschonten Stammkräften an.

Abläufe und Anlaufen

Bald kristallisierte sich heraus, dass die Hessen nicht nur einen 0:3-Rückstand aufholen, sondern dafür zugleich ein regelrechtes Bollwerk knacken mussten. Nicht umsonst sollten die Rot-Blauen zur Halbzeitpause seit über sieben Stunden ohne Gegentor bleiben. Wenn die um frühes Pressing bemühten Adler Gefahr entfachten, dann nach Standards. Zum einen köpfte Martin Hinteregger eine Freistoßflanke von Filip Kostic relativ unbedrängt über den Kasten (19.), stieg Bas Dost nach einer Ecke an der Kante des Fünfmeterraums am höchsten, köpfte aber ebenfalls drüber (45.).

Aus dem Spiel heraus gelang den gut organisierten Bebbi mehr, die insbesondere sich bietende Kontergelegenheiten beinahe ausgenutzt hätten. Die größte Gelegenheit besaß der emsige Silvan Widmer, der am langen Pfosten am Kevin Trapp scheiterte (26.). Außerdem brachten die Versuche von Widmer aus der Distanz (9.) und von Valentin Stocker aus spitzem Winkel (34.) nichts ein. Auf der Gegenseite schoss Filip Kostic von der linken Seite knapp am kurzen Eck vorbei (32.).

Doppelwechsel und Dauerfeuer

Entsprechend hieß es für die verbleibende Spielzeit in der UEFA Europa League erst recht: Alles oder Nichts! Hütter wechselte mit Makoto Hasebe und Goncalo für Paciencia für André Silva zwei Mal, die nächste Möglichkeit hatte aber der über die rechte Seite durchgebrochene Widmer, der einmal mehr in Trapp seinen Meister fand (49.). Fast im Gegenzug platzierte Kostic die Kugel per Direktabnahme im Sechzehner, wo Paciencia in aussichtsreicher Position das Spielgerät nicht unter Kontrolle bekam (52.). Kurz darauf brachte Danny da Costa nach schönem Direktspiel das Außennetz zum Wackeln (54.). Nicht weniger mutig dann Dominik Kohrs Solo über den linken Halbraum, das erst Keeper Djordje Nikolic endete (56.). Was die Stunde geschlagen hatte, zeigte Martin Hinteregger buchstäblich in der 60. Minute, der nach feiner Ablage von Daichi Kamada um Haaresbreite am Gehäuse vorbei zielte. Auch weil es Eray Cömert verpasste, Trapp aus fünf Metern zu überwinden und die Vorentscheidung herbeizuführen (75.), verließ die Gäste nie die Hoffnung, die erst mit dem Rückstand durch Fabian Frei erlosch (88.). Zuvor hatte Trapp noch gegen Campo retten können (85.).

Fazit: Vieles passt, doch nicht genug

Die längste Saison mit den meisten Spielen der Vereinsgeschichte endet in Basel. Über 180 Minuten betrachtet ist gewiss nicht die schlechtere Mannschaft ausgeschieden. Am elften Tag nach der Sommerpause passt bei der Eintracht vieles, aber eben nicht alles, um den 0:3-Rückstand wettmachen zu können. Auch weil Basel wachsam agiert und erst nach der Pause Lücken offenbart. So ist der Ausgang enttäuschend, nicht aber das Auftreten. So schwer diese Erkenntnis am späten Donnerstagabend noch fallen mag: Nun haben die Mannen um Adi Hütter über einen Monat Zeit, sich in Ruhe auf eine intensive Bundesligaspielzeit 2020/21 vorzubereiten.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Fredi Bobic: Wir sind sehr mutig in die Aufgabe reingegangen, um nach dem Hinspiel das Unmögliche möglich zu machen. Wir sind nicht heute, sondern in Frankfurt ausgeschieden. Trotzdem wollten die Jungs heute etwas reißen und waren gut drauf, auch wenn die Vorbereitungszeit kurz war. Wir hätten heute das perfekte Spiel und das nötige Quäntchen Glück gebraucht. Wenn der Dosenöffner nicht kommt, wird es schwer. Also mussten wir volles Risiko gehen, die Konter mussten wir in Kauf nehmen. Schade, dass es nicht gereicht hat. Aber für den jetzigen Stand bin ich sehr zufrieden, weil jeder sein Herz auf dem Platz gelassen hat. Die Planung war wegen der Pandemie nicht einfach, wir mussten unsere Prioritäten setzen. Natürlich hätten wir früher in die Vorbereitung starten können, aber wir haben den Jungs aus voller Überzeugung vier Wochen frei gegeben, weil wir in der neuen Saison wieder angreifen möchten. Dafür müssen alle frisch sein. Natürlich sind uns Faktoren wie Wettkampfpraxis, Härte und etwas Feingefühl abgegangen, das war sicher ein Vorteil für Basel. Jetzt gilt unser Fokus der Bundesliga, darauf freuen wir uns!

Cheftrainer Adi Hütter: Gratulation an den FC Basel zum Weiterkommen. Für das Wunder von Basel hat uns heute sehr viel gefehlt. Trotz allem möchte ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, sie hat alles versucht. Wir hätten in der Anfangsphase ein Tor erzielen müssen, um den Gegner zu verunsichern und umgekehrt noch mehr Selbstvertrauen zu bekommen. Wir haben ein paar gute Angriffe über die Seiten gehabt, wo am Ende der letzte Pass gefehlt hat. Insgesamt sind wir natürlich enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind. Jeder, der die Europa League ein bisschen verfolgt hat, hat gesehen, was Eintracht Frankfurt in den vergangenen beiden Jahren in diesem Wettbewerb abgeliefert hat. Aber wir sind im Klub auch realistisch genug, um zu wissen, dass es immer eine Saison ohne internationalen Fußball geben kann.

Sportdirektor Bruno Hübner: Es war eine gute Leistung. Der Knackpunkt war, dass in der ersten Halbzeit beim letzten Pass die Konzentration gefehlt hat. Uns hat eine eigene Führung und auch manchmal das Spielglück gefehlt. Es war ein Mix aus vielem. Nach Monaco war es das zweite ordentliche Spiel. Jetzt können wir uns auf die nächste Saison vorbereiten.

Makoto Hasebe: Schade, dass wir nicht weitergekommen sind. Der Gegner stand sehr gut, deswegen haben wir uns schwergetan. Wir haben alles gegeben, es aber am Ende nicht geschafft. So ist Fußball. Nun haben wir genügend Zeit bis zum ersten Pokalspiel. Darauf müssen wir uns intensiv vorbereiten, um gut in die neue Saison zu starten.

Martin Hinteregger: Bis zur 60. Minute haben wir gut gespielt, aber unsere wenigen Chancen nicht reingemacht. Wir haben nur bis zum Sechzehner gut gespielt, dann hat etwas gefehlt. Je länger es 0:0 steht, desto mehr Selbstvertrauen gewinnt Basel und schwerer wird es für uns. Das müssen wir akzeptieren. Aber vor allem das 0:3 aus dem Hinspiel ist extrem bitter. Jetzt möchten wir eine gute Vorbereitung hinlegen, um eine top Saison spielen zu können.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de




 

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