Ajax Amsterdam - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2020/2021

2:1 (1:0)

Termin: 29.08.2020, 19:00 Uhr
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)
Tore: 1:0 Promes (4.), 2:0 Kudus (47.), 2:1 Silva (51.)

 

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Ajax Amsterdam
Eintracht Frankfurt

  • Onana
  • Mazraoui
  • Schuurs
  • L. Martinez
  • Tagliafico
  • Alvarez
  • Gravenberch
  • Antony
  • Promes
  • Tadic
  • Traoré

 


  • Trapp
  • Abraham
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • da Costa
  • Ilsanker
  • Rode
  • Kostic
  • Kamada
  • Ache
  • Silva

 

Wechsel
  • Kudus für Traoré (46.)
  • David Neres für Gravenberch (74.)
  • Ekkelenkamp für Promes (88.)
  • Dest für Mazraoui (89.)
Wechsel
  • Kohr für Rode (46.)
  • Paciencia für Kamada (46.)
  • Barkok für Ache (46.)
  • Hasebe für Abraham (72.)
  • Zuber für Hinteregger (72.)
  • Tuta für Ndicka (72.)
  • Toure für da Costa (72.)
  • Sow für Ilsanker (81.)
  • Chandler für Kostic (81.)
  • Dost für Silva (81.)
Trainer
  • Erik ten Hag
Trainer

 

 

Kein Erfolg in Amsterdam

Für die Eintracht war es die erste Partie seit März mit Zuschauern, denn 6000 Fans hatten in der Johan Cruijff ArenA unter strengen Abstandsregelungen Platz genommen – das waren etwas über zehn Prozent der Kapazität. Adi Hütter hatte bereits auf der Pressekonferenz am Tag zuvor angekündigt, dass er nicht wie in Eindhoven eine Woche zuvor (2:1) zur Halbzeit fast die gesamte Mannschaft tauschen würde und wechselte entsprechend zur Pause „nur“ dreimal. Dabei bildeten Evan Ndicka, Martin Hinteregger und der wiedergenesene David Abraham zunächst die Dreierkette, Sebastian Rode und Stefan Ilsanker die Doppelsechs und erstmals in einem Spiel Ragnar Ache und André Silva das Sturmduo.

Eintracht defensiv enorm gefordert

Der Gastgeber zeigte in der ersten Halbzeit seine ganze Klasse und bestätigte Adi Hütter, der gesagt hatte, dass der Gegner eine höhere Qualität haben werde als die PSV Eindhoven. Technisch versiert sowie mit schnellem und direktem Spiel stellte Ajax die Defensive der Frankfurter immer wieder vor Probleme. Das 1:0 zur Halbzeit war hochverdient, denn an guten Chancen mangelte es für die in Jubiläumstrikots angetretenen Amsterdamer (vor 50 Jahren erstmals Pokalsieger der Landesmeister) nicht. In den Vordergrund spielten sich dabei der omnipräsente Ryan Gravenberch und Stürmer Quincy Promes. Tor, Latte, Pfosten lautete die Ausbeute von Promes, der schon nach 183 Sekunden nach Vorlage von Traorés Hacke einnetzte. Später traf Promes nach Kopfballablage von Traoré und Tadics wunderbarer Vorarbeit von der Grundlinie jeweils Aluminium (32./37.). Zudem rettete Kevin Trapp in höchster Not gegen Traoré (28.), Promes (40.) und Antony (43.). Macht in der Summe sechs sehr gute Gelegenheiten für die Elf von Erik ten Hag, einst Trainer der zweiten Mannschaft beim FC Bayern München. Die mit Abstand beste Möglichkeit für die Eintracht hatte in der 42. Minute Silva, der von Kostic bedient aus zwölf Metern halblinker Position Onana zu einer Parade zwang.

Silva verkürzt

Die zweite Halbzeit begann mit zwei Toren in den ersten sieben Minuten. Der zur Pause eingewechselte Mohammed Kudus brauchte nach einem Drei-gegen-eins-Konter nur noch ins leere Tor einschieben (47.), während auf der Gegenseite Silva nach einer Ecke verkürzte (51.). Abraham hatte per Kopf verlängert, der Portugiese schoss aus sechs Metern am langen Pfosten ein. Zwischen den beiden Toren köpfte Hinteregger aus fünf Metern nach einem Kostic-Freistoß freistehend knapp vorbei (49.). Diese Aktionen gaben der Eintracht Selbstvertrauen. Die Hütter-Elf kam danach besser ins Spiel und bot Ajax zeitweise eine Leistung auf Augenhöhe. Die Gastgeber blieben jedoch am Drücker, Alvarez sorgte mit einem Distanzschuss an die Latte für den dritten Alutreffer des Abends (58.). Ab der 70. Minute wechselte Hütter weiter durch und hatte schließlich alle Feldspieler getauscht. Die Partie gewann an Intensität, hatte aber nicht mehr die Vielzahl der Torchancen aus der ersten Hälfte. Ajax gab etwas mehr Räume als vor der Pause frei, bis in den gegnerischen Strafraum kam die Eintracht jedoch selten. Nach 77 Minuten war Silva alleine auf weiter Flur, scheiterte aber an Onana. Mit Körperlichkeit und ohne Anzeichen von Müdigkeit hielt die Eintracht dagegen und bot dem europäischen Spitzenteam Paroli.

Insgesamt war es eine intensive Partie, die gelegentlich mehr als nur den Charakter eines Testspiels hatte – wie einige Gelbe Karten und hitzige Zweikämpfe verdeutlichten. Adi Hütter wird weitere Erkenntnisse gewonnen haben, zumal er einige neue Positionen und Kombinationen testete.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Adi Hütter: Das war ein super Test auf einem anderen Niveau als gegen Eindhoven. Die Mannschaft von Ajax ist gespickt mit vielen Talenten und hoher Qualität. Wir haben versucht, uns bestmöglich zu verkaufen. Wir mussten teilweise leiden und hinterherlaufen. Aber ich bin zufrieden, denn wir haben zwar die Grenzen aufgezeigt bekommen, uns aber bewährt. Wir haben auch versucht, Härte ins Spiel zu bringen. Insgesamt hatte die Partie einen hohen Wettkampfcharakter. Wir lassen uns nicht gerne vorführen, da müssen wir auch mal dazwischenhauen und Schwung rausnehmen. Es war aber nicht unfair. Ajax hat sich auch gewehrt, keiner wollte verlieren. Die bessere Mannschaft hat gewonnen, auch wenn André Silva eine sehr gute Chance zum Ausgleich hatte. Wir haben nach den Gegentoren jeweils eine gute Reaktion gezeigt, insbesondere nach dem schlechten Start gleich in der vierten Minute, den wir durch einen eigenen Ballverlust begünstigt haben. Wir müssen noch an einigen Sachen arbeiten. Die Mannschaft ist nicht frisch gewesen, das hat man gesehen. Aber wir müssen noch nicht jetzt spritzig sein, sondern erst in drei Wochen.

Sportdirektor Bruno Hübner: Wir hätten sicherlich das eine oder andere Gegentor mehr bekommen können, hatten aber auch unsere Möglichkeiten. Insgesamt war es ein richtig guter Test. Man hat gesehen, dass Ajax ein europäisches Spitzenteam und uns in der Vorbereitungszeit ein, zwei Wochen voraus ist. In der zweiten Halbzeit haben wir besser dagegengehalten, waren körperlich präsent. Wir haben uns bei der Aufstellung und den Wechseln darauf ausgerichtet, dass die Nationalspieler in der kommenden Woche unterwegs sind. Die Akteure, die bei uns in Frankfurt bleiben, werden am Samstag einen guten Test gegen Mainz absolvieren können.

Sebastian Rode: Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt, das war ein guter Test für uns. Ajax hatte mehr Chancen, aber auch wir hatten gute Phasen und Möglichkeiten. Wir können viel Gutes aus dem Spiel ziehen. Ajax hat technisch gute Spieler, sie haben uns viel laufen lassen und wollten uns phasenweise vorführen. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen und haben wir auch nicht. Dann geht es auch mal etwas schärfer zur Sache.

Kevin Trapp: Ich fühle mich sehr gut. Ich habe viel gearbeitet und mir viel vorgenommen. Ich kann jetzt mit sehr viel Selbstvertrauen zur Nationalmannschaft reisen. Ich habe immer gesagt, dass ich gerne wieder für Deutschland spielen möchte. Seit rund einem Jahr war das wegen meiner Verletzung und Corona nicht möglich. Jetzt freue ich mich unheimlich darauf. Dass ich die Nummer eins bekommen habe, ist noch kein Zeichen dafür, dass ich spiele.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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