Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld

Bundesliga 2020/2021 - 1. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 19.09.2020, 15:30 Uhr
Zuschauer: 6.500
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Tore: 0:1 Soukou (51.), 1:1 Silva (62.)


 

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Eintracht Frankfurt
Arminia Bielefeld

  • Trapp
  • Abraham
  • Hasebe
  • Hinteregger
  • Kohr
  • Rode
  • da Costa
  • Kostic
  • Kamada
  • Dost
  • Silva

 


  • Ortega Moreno
  • de Medina
  • Pieper
  • van der Hoorn
  • Lucoqui
  • Prietl
  • Doan
  • Hartel
  • Soukou
  • Cordova
  • Klos

 

Wechsel
  • Barkok für Kohr (46.)
  • Zuber für da Costa (46.)
  • Ilsanker für Rode (76.)
  • Chandler für Kamada (88.)
Wechsel
  • Brunner für de Medina (13.)
  • F. Kunze für Soukou (72.)
  • Laursen für Lucoqui (72.)
  • Gebauer für Doan (72.)
  • Schipplock für Cordova (81.)
Trainer Trainer
  • Uwe Neuhaus

 

 

Punkteteilung zum Start

Beim 1:1 (0:0) gegen Bielefeld gerät die Eintracht nach der Pause in Rückstand (51.), ehe Silva zurückschlägt (62.).

„Im Herzen von Europa“, regelmäßig wiederkehrende Schlachtrufe von den Rängen des Deutsche Bank Park – Stimmung, Heimspiel, Heiterkeit. Als besäße der erste Spieltag einer Bundesligasaison nicht naturgemäß eine besondere Wertigkeit, durften sich die Kicker vom Main einer Kulisse von 6.500 zugelassenen Zuschauern erfreuen. Nicht weniger, als ein erster Schritt zurück in die Normalität.

Wer wollte, konnte die Rollenverteilung mit denen aus der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals vor einer Woche beim TSV 1860 München vergleichen. Hier der etablierte Bundesligist Eintracht Frankfurt, dort der achtmalige Aufsteiger DSC Arminia Bielefeld, überraschend bei Regionalligist Rot-Weiss Essen aus dem Pokal ausgeschieden. Weniger überraschend gestaltete sich dagegen die Anfangsformation der Adlerträger, die im Vergleich zum Gelingen in Giesing nur auf zwei Positionen verändert aufliefen. Der wieder spielberechtigte Filip Kostic durfte anstelle von Steven Zuber auf dem linken Flügel ran, Makoto Hasebe kehrte für den verletzten Evan Ndicka in die Abwehr zurück, Martin Hinteregger dafür von der zentralen in die linke Innenverteidigung.

Gleichwohl nahmen die Hausherren das Heft des Handelns im Laufe der ersten Halbzeit immer energischer in die Hand, hatten gegen den aufmüpfigen Neuling aber in knapp 60 Prozent aller Zweikämpfe das Nachsehen und den einen oder anderen Konter zu überstehen, welche die Ostwestfalen aber zumeist zu inkonsequent ausspielten. Genau genommen besaß der DSC vor der Pause eine ernstzunehmende Chance, als Kevin Trapp nach einer Ecke und abgefälschten Abnahme kurz vor der Linie rettete (24.).

Eckballfestival in Durchgang eins

Überhaupt die Eckstöße. Wie oft sich die Hessen in der gegnerischen Hälfte festsetzten, spiegeln unter anderem 8:2 Ecken in den ersten 45 Minuten wider. Erste Gelegenheiten durch David Abraham und Bas Dost (beide 17.) waren die Folge. Wenig später fackelte Sebastian Rode aus der Distanz hart, aber mitten auf DSC-Schlussmann Stefan Ortega (21.). Wiederum nur wenige Sekunden darauf kam der eingerückte Danny da Costa am langen Pfosten mutterseelenallein zum Abschluss, verzog aber volley um Haaresbreite (22.). Die gut gelaunten Gäste im Deutsche Bank Park hatten schließlich den Torschrei schon auf den Lippen, als Dost auf Sturmkollege André Silva durchsteckte, der Portugiese Ortega schon halb umkurvte und die Kugel schließlich doch dem Keeper in die Arme spitzelte (32.). Kurz vor der Pause war es dann der Niederländer, der nach Zuspiel Kamadas einen Schlenker zu viel wagte und im Gegenspieler hängen blieb (42.). Insofern war die Eintracht gemessen am Chancenverhältnis zur Pause einer Führung näher als die Gäste.

Doppelwechsel und Dreierkombi

Nichtsdestotrotz schien Adi Hütter in der Halbzeitpause die Zeit für neue Impulse gekommen, der Cheftrainer beorderte mit Aymen Barkok und Zuber für da Costa und Dominik Kohr zwei frische Kräfte auf den Rasen. Gerade Leihrückkehrer und Eigengewächs Barkok machte prompt Betrieb. Erst die Flanke auf Hinteregger (48.), der an die Unterkante der Latte köpfte, dann ein entschlossener, aber abgewehrter Schuss aus der Distanz (49.). Im Gegenzug verfehlte Ritsu Doan die Kiste um wenige Zentimeter (50.), ehe sich Cebio Soukou durchsetzte und Trapp ins lange Eck zum 0:1 überwand (51.). Die Antwort der aktiveren Adler ließ nicht lange auf sich warten. Kostic kam auf dem linken Flügel zur Flanke, Dost stieg am kurzen Pfosten am höchsten, verlängerte mit dem Schädel auf Silva, sodass die Nummer 33 auf dem Weg zum 1:1 nicht mehr aufzuhalten war (62.)! In der Folge ließ der Gastgeber nicht mehr locker. Angetrieben von ihren euphorischen Anhängern, stifteten Frankfurter immer wieder Unruhe, was in der Schlussviertelstunde zur Kombination des Tages führte: Der vorgestoßene Abraham, Zuber und Kamada im doppelten Doppelpass, dann spielte der eigentlich freistehende Japaner nochmal in den Rückraum passte... Einerlei, der Spielmacher wäre bei aller Eleganz im Abseits gestanden (78.). 

Disziplin auf dem Platz und der Tribüne

Die Eintracht wie der DSC tritt diszipliniert, aber zu diesem Zeitpunkt einer Saison naturgemäß nicht aus einem Guss auf. Die Punkteteilung zum Auftakt spiegelt die Kräfteverhältnisse auf dem Platz nur teilweise wider. Mit mehr Kaltschnäuzigkeit wären drei Zähler im Bereich des Möglichen gewesen, mit etwas Pech aber genauso eine Niederlage. Den Fans wie den Fußballern hat der sonnige Bundesligastart in jedem Fall mehr Freude als Kopfzerbrechen bereitet. Ein Kompliment gilt nicht zuletzt den stimmgewaltigen und zugleich sich jederzeit Corona-konform verhaltenden Anhängern.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter: Es ist ein verdienter Punkt für die Arminia. Die Bielefelder haben gut verteidigt und gefährlich gekontert. Es ist immer schwer gegen eine kompakt stehende Mannschaft, die die Rückräume gut zumacht. Sie haben uns dadurch zu oft verleitet, lange Bälle zu spielen. Insgesamt hatten wir viel zu viele einfache Ballverluste. Dadurch ist es uns nicht gut gelungen, den Gegner laufen zu lassen. Die Mannschaft hat bis zum Schluss versucht, das Spiel zu gewinnen. Wir haben dadurch das Risiko erhöht und waren zwangsläufig anfälliger in der Defensive. Da hatten wir sicherlich das eine oder andere Mal Glück, dass Bielefeld etwas zu ungenau war. Wir haben überlegt, ob wir noch den fünften Wechsel vornehmen. Letztlich haben wir uns dafür entschieden, Bas vorne drin zu lassen aufgrund seiner Größe und Präsenz. Natürlich gab es einige Dinge, die nicht gepasst haben. Daran werden wir arbeiten. 6500 Zuschauer heute bedeuten einen guten Schritt in die richtige Richtung. Sie haben uns das Gefühl gegeben, was es bedeutet, hier aufzulaufen. Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Schade, dass wir die Zuschauer nicht mit einem Sieg belohnen konnten.

Sebastian Rode: Schade, dass wir vor der Pause nicht zugestochen haben. So wird’s im Laufe des Spiels nicht einfacher. Dann liegen wir nach einem Konter zurück, das darf uns nicht passieren. Bielefeld war nach Kontern immer gefährlich. Deshalb können wir froh sein, dass wir noch 1:1 gespielt haben. Das Quäntchen Glück hätte uns heute gut getan, gerade beim Kopfball von Martin Hinteregger an die Unterkante der Latte. Jetzt müssen wir das Positive aus dieser Partie ziehen. Es ist nichts Schlimmes passiert, als ich gefoult wurde, kein Problem. 6.500 Zuschauer haben heute sehr viel Stimmung gemacht. Es war eine ganz andere Atmosphäre und Stimmung, das war schön. Ich hoffe, dass es weiter bergauf geht.

Bas Dost: In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, aber wir müssen das Tor schießen. Wenn du das nicht machst, bleibt es immer spannend. Zumal der Gegner immer noch eine Möglichkeit bekommen kann. Diese haben sie genutzt. Wir sind trotzdem positiv geblieben und haben das 1:1 gemacht. Insgesamt war mehr drin, deswegen sind wir enttäuscht. Wir haben aber viele gute Sachen gesehen. Das Zusammenspiel mit Silva harmoniert gut. Das müssen wir von uns verlangen, dass wir immer gefährlich sind. André hat wieder zugeschlagen, das war gut. Ich hätte auch einmal schießen können, habe das aber nicht gemacht. Das hat mich geärgert. Ich werde davon lernen müssen. Wir hatten drei, vier 100-prozentige Möglichkeiten, da müssen wir mehr draus machen.

Uwe Neuhaus (Trainer DSC Arminia Bielefeld): Wir brauchen nicht darüber reden, dass die Eintracht die größeren und mehr Chancen hatte. Nichtsdestotrotz ist es uns gelungen, eine einigermaßen gute Kompaktheit, Ordnung und Disziplin auf den Platz zu bringen. Kritisieren muss ich unser Verhalten auf dem Weg nach vorne, als wir viele Konter nicht gut zu Ende gespielt haben. Das ist vielleicht ein Unterschied zur zweiten Liga, was die Qualität der Gegenspieler angeht. Auch in der vergangenen Saison waren wir im Spiel nach vorne immer präzise, was aber nicht sofort mit dem Ausgleich bestraft wurde. Die Teilzulassung von Zuschauern ist ein Anfang, die Atmosphäre gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl. Schön zu wissen, dass sich die Leute für uns interessieren. Ich denke, es werden wieder Stück für Stück mehr werden.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

 

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