1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2020/2021 - 15. Spieltag

0:2 (0:1)

Termin: 09.01.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 0:1 Silva (24., Foulelfmeter), 0:2 Silva (72., Foulelfmeter)

 

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1. FSV Mainz 05
Eintracht Frankfurt

  • Zentner
  • Brosinski
  • St. Juste
  • Hack
  • Niakhaté
  • Latza
  • Barreiro
  • Stöger
  • Quaison
  • Boetius
  • Burkardt

 


  • Trapp
  • Abraham
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Hasebe
  • Sow
  • Durm
  • Kostic
  • Kamada
  • Younes
  • Silva

 

Wechsel
  • Onisiwo für Stöger (73.)
  • Öztunali für Quaison (77.)
  • Mateta für Boetius (77.)
  • Ad. Szalai für Burkardt (85.)
Wechsel
  • Rode für Hasebe (77.)
  • Zuber für Younes (80.)
  • Barkok für Kamada (80.)
  • Ilsanker für Durm (87.)
  • Toure für Sow (87.)
Trainer
  • Bo Svensson
Trainer

 

 

Dritter Sieg in Folge

André Silva verwandelt zwei unstrittige Foulelfmeter (24., 72.) zum 2:0 (1:0) beim 1. FSV Mainz 05.

Dritter Sieg in Serie, der erste in Mainz überhaupt nach 16 Ligaspielen ohne Dreier beim FSV! Die Eintracht bestätigt den Aufwärtstrend der Vorwochen und setzt sich bei den Nullfünfern mit 2:0 durch. André Silva sorgt vor und nach der Pause jeweils per Strafstoß für den Endstand (24., 72.).

Nach dem überzeugenden 2:1-Heimsieg zum Jahresauftakt gegen Bayer 04 Leverkusen bestand für Adi Hütter kein Anlass für Veränderungen, entsprechend begann erstmals seit dem vierten Spieltag, dem 1:1 in Köln, die identische Startelf. Sebastian Rode stand nach abgesessener Gelbsperre wieder im Aufgebot. Ebenso wie aufseiten der Hausherren Moussa Niakhaté, einer von drei neuen Akteuren, die der zu Wochenbeginn vorgestellte Coach Bo Svensson von Beginn an auf den Rasen beorderte. Neben dem Verteidiger galt das für den nach Rückenproblemen genesenen Stammtorwart Robin Zentner sowie Mittelfeldmann Kevin Stöger.

Wiedersehen mit vielen Vorstößen: Erik Durm.

Die Rhein-Main-Kontrahenten boten sich vom Start weg einen umkämpften Schlagabtausch, in dem sich die Adlerträger mit fortwährender Spieldauer hinsichtlich Zweikämpfen, Ballbesitz und nicht zuletzt klaren Abschlüssen ein Übergewicht erarbeiteten. Den Anfang machte der Ex-Mainzer Erik Durm, der mit seinem ersten Versuch im Strafraum aber hängen blieb (8.), danach fand zwei Mal Filip Kostic in Zentner seinen Meister (13., 15.). Allmählich kamen die Gäste zu immer flüssigeren Kombinationen, einer derer schließlich in der Führung mündete: Amin Younes schickte André Silva auf die Reise, den Niakhaté im Sechzehner nur noch durch energisches Zerren am goldenen Ausweichtrikot aufhalten konnte (22.). Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte der Stürmer sicher (24.). Es war das zehnte Saisontor für den Portugiesen. Fortan agierten die Hessen noch leichtfüßiger, kamen zwar zu keinen weiteren Chancen, ließen aber auch keine brenzligen Situationen zu.

Das änderte sich mit dem Seitenwechsel, als der Gastgeber energisch auf den Ausgleich drängte. Erst zielte Jonathan Burkardt nach Doppelpass mit Jean-Paul Boëtius aus halbrechter Position freistehend vorbei (54.), köpfte kurz darauf aus fünf Metern an den Pfosten (56.) und scheiterte wiederum nur wenig später allein vor Kevin Trapp (64.).

Nach einer Stunde im Blickpunkt: Djibril Sow.

Vier Minuten zuvor hatten sich die Nullfünfer schon fast über einen Elfmeterpfiff gefreut, den Schiedsrichter Bastian Dankert jedoch auf Hinweis des Video Assistant Referees wieder zurücknahm (62.), weil Djibril Sows Bein zwar in der Luft war, jedoch zu keinem Körperkontakt geführt hatte (60.).

Die erste Entlastungsaktion seit zwei Torannäherungen über Kostic (46.) und Durm (47.) sorgte sogleich zum 2:0, als Niakhaté Martin Hinteregger haltend am Einschuss hinderte (71.) und Silva den zweiten Elfmeter des Nachmittags diesmal in die linke Ecke verwandelte (72.). Die Rot-Weißen ließen daraufhin zwar nicht locker, außer einem zu hoch angesetzten Schuss von Karim Onisiwo (82.) ließ die Eintracht aber kaum mehr etwas anbrennen. Im Gegenteil, Silva bot sich sogar noch die Möglichkeit auf einen Dreierpack (88.).

Die Mainzer Drangphase nach der Pause gehört wohl zu den Minuten, die es gegen ein dem Rückstand hinterherlaufenden Gegner zu überstehen gilt, ansonsten präsentierten sich die Adlerträger weitgehend wachsam und in den entscheidenden Situationen vor dem Tor eiskalt. Dass der Sieg zwei Elfmetern entspringt, trübt das Gesamtbild nicht, denn ohne die jeweiligen Fouls wäre ein Torerfolg mehr als im Bereich des Möglichen gewesen.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter: Ich bin sehr glücklich über den Sieg, wenn man weiß, dass wir hier seit 34 Jahren nicht gewonnen haben. Es war kein einfaches Spiel. Wir haben offensiv nicht geglänzt, aber Ball und Gegner gut laufen lassen. Mainz hatte in der ersten Halbzeit keine ernsthafte Torchance. Die Partie wurde durch die Elfmeter entschieden. Alle Entscheidungen waren richtig, ich bin ein Fan des Videoschiedsrichters. Ich verstehe aber die Mainzer Aufregung bei den zwei Situationen, in denen sie keinen Elfmeter bekommen. Zwischen der 46. und 60. Minute hat Mainz Druck gemacht. Wenn das 1:1 fällt, wäre es nochmal sehr spannend geworden. Auch nach unserem 2:0 war die Partie noch nicht entschieden. Mainz hat viele große Spieler gebracht und lange Bälle gespielt. Am Ende hat die spielerisch bessere Mannschaft gewonnen. André Silva ist Alleinunterhalter vorne, aber er macht das richtig gut. Gegen Leverkusen ist er nicht belohnt worden, heute schon. Seine Souveränität bei Elfmetern erinnert mich an Robert Lewandowski, der auch immer eiskalt verwandelt. Wir hatten bei vielen Remis in der jüngeren Vergangenheit nicht das Glück auf unserer Seite. Aber wir sind ruhig geblieben, hatten immer Vertrauen in unsere Stärke, der wichtigste Sieg war natürlich in Augsburg. Wir sind für die nächsten Spiele zuversichtlich. Viele Mannschaften werden um die internationalen Plätze kämpfen – wir sind dabei. Die Ziele können und dürfen hoch sein, aber es ist noch ein langer Weg. Am Dienstag ist Leverkusen der Favorit. Aber wir haben alle Möglichkeiten und werden alles versuchen, weiterzukommen. Aber in einem Spiel haben wir alle Möglichkeiten und werden alles versuchen, weiterzukommen.

Martin Hinteregger: Schon beim Aufwärmen war uns bewusst, dass es in Mainz schwer werden würde, weil es schwierig ist, auf dem Platz zu spielen. Trotzdem haben wir es den Umständen entsprechend gut gemacht und den Gegner weit von unserem Tor weggehalten. Endlich haben wir hier gewonnen, jetzt haben wir das auch hinter uns (lacht). Über eine gesamte Saison betrachtet gibt es immer Phasen, in denen man mehr und weniger Glück hat. Mal fallen dir die Bälle vor die Füße, mal dem Gegner. So etwas gleicht sich immer aus. Bis zur 50. Minute hatten wir alles unter Kontrolle, dann hatten wir auch einen guten Torhüter. Vielleicht haben wir davor auch so gut gearbeitet, dass der gegnerische Stürmer weiß, dass das seine einzige Chance ist und er sie verwerten muss. Ein Spieler wie Amin Younes, der die Situationen auf ganz engen Räumen lösen kann und kluge Pässe wie vor dem 1:0 auf André spielt, ist uns vorher schon etwas abgegangen. In diesem System macht das richtig Spaß mit ihm. Das tut uns gut und ist wertvoll für uns.

Djibril Sow: Es war nicht einfach, auch weil die Platzverhältnisse schwierig waren. Phasenweise haben wir es nicht schlecht gemacht und das Spiel kontrolliert. Anfang der zweiten Halbzeit haben wir viele zweite Bälle nicht gewonnen, da haben wir uns das Leben selber schwergemacht. Aber wir sind drangeblieben, die Einstellung hat gestimmt. Insgesamt haben wir heute etwas Glück gehabt, aber es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Es tut uns gut, wenn wir von Spiel zu Spiel denken und nicht zu weit nach vorne schauen. Jetzt legen wir den Fokus erstmal voll auf das DFB-Pokalspiel am Dienstag.

Erik Durm: Wir wussten, dass Mainz alles reinschmeißen wird und uns ein intensives, kampfbetontes Spiel erwartet. Wir haben es speziell in der ersten Halbzeit gut gemacht, kaum etwas zugelassen und ein paar gute Ballgewinne gehabt. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir unsere Möglichkeiten, die wir besser hätten ausspielen müssen, so wie ich, als ich auf Seppl rausspielen wollte. Natürlich hat Mainz versucht, über Standards am Sechzehner zurückzukommen, was wir aber alles gut wegverteidigt haben. Deswegen haben wir verdient gewonnen.

André Silva: Wir wollten mehr Kontrolle über das Spiel haben, aber der Platz war nicht sehr gut. Es war sehr schwierig, den Ball zu verarbeiten. Dennoch haben wir uns den Sieg verdient, Glückwunsch an das ganze Team!

Amin Younes: Ich habe vorher gesagt, dass ich mich richtig auf die Aufgabe in Mainz freue, gerade weil die Bilanz hier nicht so gut war. Wir haben uns als Mannschaft viel vorgenommen und sehr konzentriert agiert. In manchen Momenten Probleme zu bekommen, ist völlig normal. Die Bundesliga ist sehr ausgeglichen, auch Mainz hat eine tolle Mannschaft. Kompliment an die Mannschaft, dass wir nach dem Sieg gegen Leverkusen bescheiden geblieben und wieder fokussiert aufgetreten sind. Man sieht, dass wir immer selbstbewusster werden, das hat sich bereits gegen Gladbach gezeigt. Daran haben wir angeknüpft und insgesamt ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Auf die Tabelle schaue ich nicht, sondern bin der Meinung, wir sollten einfach so weitermachen. Wenn uns das gelingt, sind wir sehr schwer zu bespielen. Spätestens jetzt nimmt uns jeder sehr ernst. Wir können die nächsten Spiele mit breiter Brust angehen.

Bo Svensson (Trainer 1. FSV Mainz 05): In der ersten Halbzeit war die Eintracht besser. Es gab nicht viele klare Torchancen, aber die Frankfurter Führung war verdient. Nach der Pause haben wir Druck gemacht und ins Spiel zurückgefunden, uns aber in unserer besten Phase nicht belohnt. Wenn wir das 1:1 machen, ist der Spielausgang sehr offen. Nach dem 0:2 haben wir nicht aufgegeben. Es ist dann aber schwer, gegen eine erfahrene Mannschaft zurückzukommen. Wir haben alles versucht, das ist positiv. Die zweite Halbzeit macht uns Mut für die nächsten Spiele. Es ist hart, dass zwei Elfmeter zurückgenommen werden. Aber ich ärgere mich mehr über die zwei vergebenen Großchancen, die wir nicht genutzt haben.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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