Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2020/2021 - 29. Spieltag

4:0 (1:0)

Termin: 17.04.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 1:0 Ginter (10.), 2:0 Hofmann (60.), 3:0 Bensebaini (67.), 4:0 Wolf (90.)

 

>> Spielbericht <<

Borussia Mönchengladbach
Eintracht Frankfurt

  • Sippel
  • Lainer
  • Ginter
  • Elvedi
  • Bensebaini
  • Zakaria
  • Neuhaus
  • Lazaro
  • Hofmann
  • Plea
  • Thuram

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Ilsanker
  • Ndicka
  • Sow
  • Rode
  • Durm
  • Kamada
  • Kostic
  • Jovic
  • Silva

 

Wechsel
  • Embolo für Thuram (78.)
  • Herrmann für Hofmann (82.)
  • H. Wolf für Lazaro (90.)
  • Wendt für Bensebaini (90.)
  • Reitz für Zakaria (90.)
Wechsel
  • Hasebe für Ilsanker (65.)
  • Younes für Durm (65.)
  • Chandler für Rode (65.)
  • Barkok für Kamada (84.)
Trainer
  • Marco Rose
Trainer

 

 

Eintracht unterliegt Gladbach

Frankfurt verliert das Auswärtsspiel gegen die Borussia 0:4 (0:1). Der Gastgeber zeigt sich insbesondere in der zweiten Halbzeit konsequenter.

Eintracht Frankfurt muss sich erstmals seit Ende Februar und zum zweiten Mal überhaupt 2021 in der Bundesliga geschlagen geben. Nach fünf Partien ohne Niederlage ziehen die Adler bei Borussia Mönchengladbach mit 0:4 den Kürzeren. Die nicht unbedingt überlegenen, aber konsequenteren Hausherren legen einmal mehr Zeugnis ihrer Standardstärke ab und kommen nach drei Eckbällen in Person von Matthias Ginter (10.), Jonas Hofmann (60.) und Ramy Bensebaini (67.) zu Toren, während den Gästen erstmals seit Oktober kein Treffer gelingen mag. Hannes Wolf sorgt in der Nachspielzeit für den letztendlich zu deutlichen Endstand (90. + 5).

Entsprechend der entscheidenden Saisonphase gestatteten sich beide Seiten zunächst wenige Freiräume und agierten eher abwartend. Dennoch mussten die im Vergleich zum Heimsieg gegen Wolfsburg unveränderten Adlerträger nach zehn Minuten den Ball aus dem eigenen Netz holen. Matthias Ginter kam nach einer Ecke am kurzen Pfosten frei zum Kopfball und nickte zur frühen Gladbacher Führung ein.

Die Eintracht, die nach Rückstand im Saisonverlauf bislang ganze 20 Punkte geholt hatte, wurde in der Folge offensiv aktiver und kam durch Luka Jovic zur ersten eigenen Chance (15.). Der Stürmer setzte seinen Kopfball nach einer mustergültigen Flanke von Filip Kostic allerdings knapp neben den Pfosten. Der Linksaußen der SGE war wieder einer der Aktivposten, nach erneuter Hereingabe seines serbischen Landsmanns gelangte der Ball über Umwege zu Erik Durm, dessen Abschluss jedoch über das Gehäuse rauschte (23.).

Die Partie erlebte nun ihre abwechslungsreichste Phase in der ersten Hälfte. Stefan Ilsanker traf nach einer Ecke von Daichi Kamada per Kopf die Querlatte, Gladbachs Keeper Tobias Sippel hatte den Ball noch entscheidend abgelenkt (24.). Drei Minuten später nahm Kostic einen Abpraller mit vollem Risiko volley, verzog allerdings deutlich.

Kurz durchatmen mussten die mittlerweile ebenbürtigen Hessen vor dem Pausenpfiff aber noch, als Ramy Bensabaini mit seiner Hereingabe Ilsanker traf und die Gladbacher ein Handspiel forderten. Schiedsrichter Deniz Aytekin sah sich die Szene noch einmal an und entschied auf keinen Strafstoß. Der Österreicher hatte sich den Ball aus kürzester Distanz mit dem Knie selbst an den Arm bugsiert.

Angesichts über 60 Prozent Ballbesitz aus dem ersten Durchgang galt es, diese Spielanteile nach dem Seitenwechsel in Zählbares umzumünzen. Die erste große Gelegenheit hatten allerdings die Fohlen: Nach einem Konter fand Alassane Plea seinen Sturmkollegen Marcus Thuram, der den Ball an Kevin Trapp – aber auch dem Kasten – vorbeilupfte (51.). Generell fand der Gastgeber wieder besser ins Spiel, bei der Eintracht haperte es trotz einer über 80-prozentigen Passquote an der letzten Zielstrebigkeit. Gladbach hingegen hielt den Druck hoch, nach einer Ecke spielte Florian Neuhaus den Ball weit auf Jonas Hofmann auf der rechten Seite, der zog im Sechszehner einfach mal volley ab – 0:2 aus Sicht der Eintracht (60.).

Es folgte ein Dreifachwechsel: Hasebe, Younes und Chandler ersetzten Ilsanker, Durm und Rode. Doch die Elf vom Niederrhein blieb das gefährlichere Team. Nach einem erneuten Eckstoß köpfte Nico Elvedi erst an die Querlatte, ehe Bensebaini den Abpraller ebenfalls per Kopf zum 3:0 verwertete (67.).

Die Eintracht warf nun alles nach vorne, Younes prüfte Sippel mit zwei Distanzschüssen (72., 73.). Younes gegen Sippel hieß auch das Duell bei der nächsten Chance, als der Adlerträger einen Gladbacher Gegenspieler aussteigen ließ, aus der Drehung stark abschloss, im BMG-Keeper jedoch erneut seinen Meister fand (85.). Aymen Barkok traf außerdem den Außenpfosten (90.).

Schlussendlich brachte die Borussia den Heimerfolg über die Zeit und erzielte in der Nachspielzeit durch Hannes Wolf gar den Treffer zum letztlich zu deutlichen 4:0-Endstand (90. + 5). Die Eintracht hat schon am Dienstag im Heimspiel gegen den FC Augsburg die nächste Chance, ihr Punktekonto aufzustocken.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Fredi Bobic: Wir haben unsere Stärken nicht auf den Platz gebracht: Aggressivität, Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft vor dem Tor. Das hat uns gefehlt, auch in besseren Phasen des Spiels, als wir auch unsere Möglichkeiten hatten. Das hat die Borussia besser und die ersten drei Tore nach Standards gemacht, als wir uns nicht gut verhalten haben und sie effizient waren. Sie waren auch einen Tick aggressiver und haben verdient gewonnen. Es war ein gebrauchter Tag – Mund abputzen, das nächste Spiel kommt am Dienstag gegen Augsburg. Dann sind wieder drei Punkte das Ziel. Dass man mal zwischendrin ein Spiel verliert, passiert leider. Man darf nicht vergessen, dass es erst die vierte Niederlage in der ganzen Saison ist. Das Schöne an der Englischen Woche ist, dass du alle drei Tage ein Spiel hast. Das sind wir gewohnt. Die Jungs werden diese Niederlage aus den Kleidern schütteln können. Die Mannschaft ist eingeschworen und geschlossen. Dass sie jetzt enttäuscht ist, ist normal. Aber wir werden sie wieder aufrichten, am Dienstag geht’s weiter.

Cheftrainer Adi Hütter: Wir sind sehr enttäuscht und ärgern uns, weil wir nicht das gespielt haben, was wir können und uns teilweise nicht gut verhalten haben, speziell bei den Standards. Gladbach hat von Anfang an gedrückt und nach einer Ecke auch direkt zugeschlagen. In der Situation vor dem 0:1 haben wir Ginter nicht begleitet. Die Ecke war gut geschossen, aber wir müssen trotzdem näher am Mann sein. Wir hatten in der ersten Halbzeit die eine oder andere Situation, in der wir ein gutes Kombinationsspiel gezeigt haben. Dann mussten wir das 0:2 hinnehmen, haben noch einmal sehr offensiv gewechselt und es mit zwei Zehnern, zwei Stürmern und nur einem Sechser versucht. Gladbach hat das allerdings sehr gut gelöst. Das zweite Tor war unglücklich, aber Kevin hat in den vergangenen Wochen sehr gute Leistungen gebracht. Gegen Borussia Mönchengladbach kann man verlieren. Auf der einen Seite haben sie ein gutes Spiel gemacht und wir hatten nicht unseren besten Tag. So etwas passiert. Bis heute haben wir 2021 einen Punkt mehr als Bayern München geholt. Das sagt einiges aus. Es war die vierte Niederlage der Saison. Am Dienstag möchten wir eine Reaktion zeigen und wieder aufstehen. Das ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht.

Kevin Trapp: Mehrere Faktoren haben den Ausschlag für die Niederlage gegeben. Wir haben viele Fehlpässe gespielt, sind vor allem in der ersten Halbzeit nicht in unser Tempo gekommen. Gladbach hat allerdings die Räume auch gut zugestellt. Das erste Gegentor bekommen wir nach einem Standard, das zweite ist ein individueller Fehler von mir und dazu noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt gefallen. Das tut mir leid für die Mannschaft, da wir in der zweiten Halbzeit den Druck eigentlich erhöhen konnten. Dass das dritte Tor ebenfalls nach einem Standard fällt, spricht für unseren unglücklichen Tag. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir in drei Tagen gegen Augsburg unsere Leistung wieder auf den Platz bringen. Wir werden die Niederlage analysieren, dann aber auch schnell abhaken und in den verbleibenden fünf Spielen noch einmal alles raushauen.

Sebastian Rode: Wir wussten, dass wir gegen eine sehr gute Mannschaft spielen, es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben nach drei Standards Gegentore kassiert, so wird es sehr schwierig, hier Punkte zu holen. Mir ist es aber lieber, wenn alles an einem Tag zusammenkommt und nicht auf vier Spiele verteilt. Nach den bis auf heute sehr konstanten Leistungen über die gesamte Rückrunde hinweg gilt es nun, am Dienstag gegen Augsburg wieder ein anderes Gesicht zu zeigen und die Niederlage schnell abzuhaken.

Djibril Sow: Wir haben gegen eine Champions-League-Mannschaft gespielt und verdient verloren. Dass wir drei Gegentreffer nach Standards hinnehmen mussten, war sehr bitter. Das Feuer, das uns die gesamte Saison über auszeichnet, hat uns heute gefehlt. Wir haben uns ein wenig einschläfern lassen und deshalb nie zu unserem Spiel gefunden. Am Dienstag müssen wir unbedingt wieder unser altes Gesicht zeigen, das uns auch die Wochen zuvor ausgezeichnet hat.

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): Wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert, da wir es geschafft haben, die Eintracht nur selten ins Spiel, ihr Tempo und ihre Kombinationen kommen zu lassen. Wir haben gut verteidigt, sind gut ins Spiel hineingekommen und haben durch einen Standard die frühe Führung erzielt. Grundsätzlich waren Standards wieder ein Schlüssel für uns, was mich sehr freut, da unsere harte Arbeit auf diese Weise belohnt wird. Auch unser Umschaltspiel hat funktioniert, so haben wir durch Hannes Wolf noch ein schönes Tor erzielt. Für uns geht es jetzt darum, den Schwung mitzunehmen und gegen Hoffenheim am Mittwoch nachzulegen.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

© text, artwork & code by fg