Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Bundesliga 2020/2021 - 11. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: 13.12.2020, 14:00 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Tore: 0:1 Lohmann (64.)

 

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Eintracht Frankfurt
FC Bayern München

  • Frohms
  • Hechler
  • Kleinherne
  • Kirchberger
  • Aschauer
  • Feiersinger
  • Pawollek
  • Dunst
  • Freigang
  • Reuteler
  • Prasnikar

 


  • Benkarth
  • Ilestedt
  • Hegering
  • Wenninger
  • Glas
  • Zadrazil
  • Magull
  • Simon
  • Lohmann
  • Beerensteyn
  • Bühl

 

Wechsel
  • Küver für Aschauer (70.)
  • Nüsken für Reuteler (74.)
  • Martinez für Hechler (81.)
Wechsel
  • Schüller für Ilestedt (46.)
  • Dallmann für Beerensteyn (63.)
  • Laudehr für Bühl (90.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Jens Scheuer

 

 

Kampfgeist wird nicht belohnt

Eintracht Frankfurt bietet dem ungeschlagenen Tabellenführer FC Bayern München zum Hinrundenabschluss lange Zeit Paroli, muss sich aber am Ende knapp 0:1 (0:0) geschlagen geben.

Die Vorzeichen sprachen beim Spiel der Frankfurter Eintracht gegen Bayern München klar für den Gast aus der bayerischen Landeshauptstadt: Zehn Siege aus zehn Spielen, 31:1 Tore, während die SGE mit 14 Punkten als Fünfter in die Partie ging. Doch die Frankfurterinnen boten im Stadion am Brentanobad am elften und letzten Spieltag der Saison 2020/21 der Hinrunde in der Frauen-Bundesliga eine sehenswerte Partie. Am Ende reichte die kämpferisch klasse Leistung der SGE gegen müde wirkende Bayern dennoch nicht zum Punktgewinn. Am Ende hieß es 0:1 (0:0) aus Frankfurter Sicht.

Bis auf Verena Aschauer, die nach ihrer Erkältung im Gegensatz zur Startformation im DFB-Pokal Achtelfinale gegen Leipzig zurück auf den Rasen kehrte, vertraute Trainer Niko Arnautis jener Formation, die mit einem 4:0 vor einer Woche ins Viertelfinale eingezogen war. Die erste Torannäherung zeigten die Adlerträgerinnen nach rund vier Minuten. Richtig gefährlich für Laura Benkarth im FCB-Kasten wurde es, als ein missglückter Rückpass von Marina Hegering fast den Weg ins eigene Tor fand (6.). SGE-Torjägerin Laura Freigang nutzte fast die nächste Unkonzentriertheit der Gäste (10.), die unter der Woche noch in der UEFA Women’s Champions League bei Ajax Amsterdam 3:1 gewonnen hatten. Offensiv forsch, hinten aufmerksam – die Hessinnen waren deutlich wacher als der Tabellenführer, der es in den ersten 20 Minuten nicht schaffte, eine klare Torchance zu kreieren.

Erst anschließend bemühten die Münchnerinnen sich, das Spielgeschehen ein wenig in die Spielhälfte der Eintracht zu verlagern. Die Frankfurterinnen kamen nun seltener über die Mittellinie, gleichwohl sie leidenschaftlich kämpften und sicher in der Defensive standen. Erst die Toptorjägerin der Liga, SGE-Stürmerin Laura Freigang, setzte sich bei einer der seltener gewordenen Kontergelegenheit gegen zwei Gegenspielerinnen durch, verfehlte das Tor aber knapp (33.). Lara Prasnikars Abschluss fehlte es an Power (35.). Den ersten richtig gefährlichen Torschuss für die FCB-Frauen gab Sidney Lohmann ab, als die Hereingabe durch den kompletten Strafraum rollte und die Nationalspielerin erreichte (38.).

Nach der Pause bot sich den Zuschauern vor den Bildschirmen bei Magenta Sport ein ähnliches Bild: Klara Bühl eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Schuss, der am langen Pfosten vorbeiging (49.). Die Münchnerinnen wirkten insgesamt müde, während die Adlerträgerinnen eine kämpferische Glanzleistung boten und das Match offen hielten, aber nur noch selten für Entlastungsangriffe sorgten. Allzu viele Torannäherungen gab es auch vor dem eigenen Kasten nicht. Die FCB-Akteurinnen lauerten auf die wenigen Fehler der SGE: Verpasste Lea Schüller noch die Führung (62.), erzielte diese Sydney Lohmann per Kopf (64.). Direkt im Anschluss fehlte Virginia Kirchberger eine Fußspitze zum Ausgleich. Die Gäste aus München hatten nun mehr Torgelegenheiten, doch Merle Frohms stand mehrfach richtig (84., 86.) und verhinderte den zweiten Gegentreffer des Tages. Am Ende Aber blieb es bei der knappsten aller Niederlagen.

So dauert die Durststrecke der Frankfurterinnen gegen Bayern noch ein wenig an: Den letzten Frankfurter Sieg hatte es vor mehr als drei Jahren gegeben, die bislang letzte Punkteteilung sogar 2014. Doch die Eintracht war an diesem dritten Adventssonntag nah am Punktgewinn. Nun sind die Adlerträgerinnen noch einmal in diesem Jahr gefordert: Zum Rückrundenauftakt am kommenden Sonntag, 20. Dezember, um 14 Uhr tritt die SGE beim SV Werder Bremen an, bevor es in die Winterpause geht. Die Vorzeichen zu einem versönlichen Jahresabschluss stehen dann deutlich besser: Das Hinspiel hatte die SGE im Deutsche Bank Park zum Auftakt in die Saison 5:1 gewonnen.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Ich bin noch hin- und hergerissen, weil ich natürlich aufgrund der Niederlage verärgert bin. Ich glaube, wir waren in der ersten Halbzeit ziemlich überlegen und haben gezeigt, was wir können. Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzusehen. In der zweiten Halbzeit sind die Bayern gut rausgekommen, dann wird es gegen eine solche Mannschaft natürlich schwer. Nach dem 0:1 haben wir Räume für Konter gelassen. Nichtsdestotrotz haben die Mädels ein gutes Spiel gemacht, ich denke die Leistung zeigt, auf was für einem guten Weg wir sind.

Laura Feiersinger: Ich finde, das war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Wir sind super reingekommen und haben fast jeden Zweikampf gewonnen. Deswegen ist es umso ärgerlicher, dass wir uns in der ersten Hälfte nicht belohnt haben. In der zweiten Halbzeit wurde es dann immer schwieriger, auch weil Bayern stärker geworden ist und das 1:0 geschossen hat. Danach war es schwer, zurückzukommen. Dennoch glaube ich, dass wir im Großen und Ganzen mit dem Spiel zufrieden sein können.

Virginia Kirchberger: Dass wir heute so knapp gegen die aktuell beste Mannschaft in Deutschland verloren haben, ist sehr bitter. Ich glaube, dass wir gerade in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Wir waren sehr aggressiv in den Zweikämpfen, haben die Bayern nicht zu ihrer gewohnten Entfaltung kommen lassen und ihnen kaum Luft zum Atmen gegeben. Aber wir haben uns für unsere Chancen in der ersten Hälfte nicht belohnt und sind „nur“ mit einem 0:0 in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit war klar, dass Bayern sich steigern würde. Danach haben sie glücklich das 1:0 erzielt, wodurch wir etwas aufmachen mussten und ihnen Möglichkeiten gegeben haben, den einen oder anderen Konter zu fahren. Grundsätzlich war das heute eine gute Leistung, für die wir uns leider nicht belohnen konnten.

Jens Scheuer, Trainer FC Bayern München: Es fühlt sich gut an, die Vorrunde mit einem Sieg abgeschlossen zu haben, das darf gerne so weitergehen. Wir haben uns am Anfang gegen starke Frankfurterinnen schwergetan, sind aber mit der Zeit immer besser ins Spiel gekommen und haben uns zum Ende der ersten Hälfte nochmal gesteigert. Es war der klare Plan der Eintracht, unsere Müdigkeit der Woche, in der wir noch in der Champions League im Einsatz waren, auszunutzen. Sie haben gut gepresst und nach vorne gespielt, sind aber nach zwanzig Minuten selsbt etwas müde geworden. Damit haben wir besser ins Spiel gefunden und hatten in der Folge richtig gute Torchancen. In der Halbzeit habe ich dann auch nochmal deutlich angesprochen, dass wir noch strategischer spielen müssen, weil wir uns zuvor zu sehr auf das Spiel der Frankfurterinnen eingelassen haben. Das haben sie dann in der zweiten Halbzeit grandios umgesetzt und in der Folge auch das erlösende 1:0 erzielt. Sydney Lohmann macht momentan wichtige Tore für uns. Danach kann das Spiel auch 3:0 oder 4:0 ausgehen, aber wir nehmen das Ergebnis so an und freuen uns über einen gelungenen Abschluss der Vorrunde.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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