Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2020/2021 - 16. Spieltag

3:2 (1:2)

Termin: 26.03.2021, 19:15 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Riem Hussein (Bad Harzburg)
Tore: 1:0 Tanaka (7.), 1:1 Freigang (12.), 1:2 Pawollek (25.), 2:2 Tanaka (69.), 3:2 Zeller (77.)

 

>> Spielbericht <<

Bayer 04 Leverkusen
Eintracht Frankfurt

  • Klink
  • Kerschowski
  • Turányi
  • Vinken
  • Marti
  • Csiszár
  • Wirtz
  • Kögel
  • Zeller
  • Tanaka
  • Nikolic

 


  • Frohms
  • Santos
  • Kleinherne
  • Kirchberger
  • Küver
  • Feiersinger
  • Pawollek
  • Reuteler
  • Freigang
  • Dunst
  • Prasnikar

 

Wechsel
  • Wich für Wirtz (68.)
  • Bücher für Csiszár (85.)
  • Rackow für Tanaka (89.)
Wechsel
  • Nüsken für Feiersinger (68.)
  • Mauron für Santos (83.)
Trainer
  • Achim Feifel
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Dem Druck nicht standgehalten

Die Eintracht verliert nach Führung in einem temporeichen Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen 2:3 (1:2) in der Frauen-Bundesliga.

Nach dem umjubelten Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale erwartete die Eintracht auswärts in der Bundesliga das starke Bayer 04 Leverkusen. Gegen die Werkself am Freitagabend zum Auftakt des 16. Spieltages gab es ein am Ende nicht ganz unverdientes 2:3 (2:1) und somit die zweite Niederlage des Jahres.

SGE-Trainer Niko Arnautis stellte die gleiche Elf wie im Pokal-Viertelfinale gegen die SG 99 Andernach auf und hatte die erste Großchance. Leverkusens Rückpass von Ann-Kathrin Vinken unterschätzte Bayer-Torfrau Anna Klink und hatte Glück, dass der Ball neben das Tor rollte (2.). Die Hessinnen begannen druckvoll, jagten ihre Gegnerinnen regelmäßig, doch Leverkusen schaltete schnell um, und jubelte als erstes, als Mina Tanaka den Ball platziert ins untere rechte Eck abschloss (7.). Ärgerlich für die Frankfurterinnen, die allerdings sofort antworteten: Eine Hereingabe von Géraldine Reuteler verwertete Laura Freigang, die in der Liga damit eine kleine Durststrecke mit Treffer Nummer zwölf beendete (12.). Zuletzt hatte die deutsche Nationalstürmerin im Dezember gegen Werder Bremen eingenetzt. Und die SGE blieb dran, ein Kopfball nach einer Ecke strich knapp über den Querbalken (16.).

Die Zuschauer vor dem TV bekamen eine Begegnung mit einigen Chancen, Zweikämpfen und schnellen Vorstößen zu sehen. Die von Achim Feifel trainierte Werkself hatte nicht nur im Hinspiel beim 2:2 bewiesen, ein unangenehmer Gegner zu sein, stand vor dem Spieltag auf Rang fünf der Tabelle. Doch die SGE wirkte etwas entschlossener, nach einer Ecke stocherte Tanja Pawollek den Ball, der noch abgefälscht wurde, zum 2:1 ins Tor (25.). Die Spielführerin der SGE hatte kurz vor dem Pausenpfiff eine weitere Chance, doch ein 3:1 wäre des Guten zu viel gewesen.

Ohne Wechsel ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Es ging sofort turbulent zu: Erst hatte Prasnikar Pech, einen durch Vinken verursachten Handelfmeter nur an den rechten Pfosten zu knallen (47.), dann setzte Leverkusen einen Ball ans Aluminum und kam in Folge zwei Mal frei zum Abschluss, doch dann rettete SGE-Torhüterin Merle Frohms zwei Mal mit Unterstützung von Sophia Kleinherne stark, und verhinderte so den Ausgleich (48.). Durchatmen für Frankfurt. Die Keeperin stand nun gegen gut pressende Leverkusenerinnen im Fokus und parierte abermals einen Fernschuss von Henrietta Csiszar (51.). Der Ausgleich wäre verdient gewesen, die Adlerträgerinnen waren nun vermehrt defensiv gefordert, hielten aber leidenschaftlich dagegen.

Auch wenn die Bayer-Elf den Druck weiter erhöhte, blieb die SGE standhaft. Und im Gegenzug boten sich nun vermehrt Räume für schnelle Konter der Gäste, die aber zu selten optimal ausgespielt werden konnten. Erneut war es Bayers japanischer Winterneuzugang Tanaka, der zum 2:2 abstaubte (69.). Zuvor konnte Frohms einen abgefälschten Schuss nur seitlich abklatschen lassen. Frankfurt hatte nun kaum mehr etwas entgegenzusetzen, sodass es kam, wie es kommen musste: Sophia Kleinherne fälschte unglücklich eine Flanke von Dora Zeller zum 2:3 ab (77.). Die Torschützin probierte es kurz darauf per Weitschuss, erneut zeigte Frohms einen klasse Reflex (79.). Auch einer kurzen Drangphase kurz vor Schluss änderte nichts an der Niederlage.

Für die SGE geht es nun Schlag auf Schlag, bereits am kommenden Mittwoch, 31. März, findet das Liga-Nachholspiel des 19. Spieltags gegen den MSV Duisburg statt. Die Adlerträgerinnen empfangen die Zebras um 14 Uhr im Stadion am Brentanobad - EintrachtTV überträgt die Partie live. Dann am Ostersamstag, 3. April, kommt es im DFB-Pokal-Halbfinale zum Duell gegen den SC Freiburg in Frankfurt-Rödelheim.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Insgesamt war es ein sehr umkämpftes und intensives Spiel, das immer in beide Richtungen hätte kippen können. Erfreulicherweise haben wir den frühen Rückstand sehr gut weggesteckt und in meinen Augen ein sehr schönes 1:1 gemacht. Dann drehen wir das Spiel und haben die Partie eigentlich im Griff. In der Pause haben wir angesprochen, dass wir es noch ein bisschen kompakter machen wollen. Leider haben wir dann den Elfmeter nicht verwandeln können und hatten dadurch eine gewisse Unsicherheit, die sich durch das Spiel gezogen hat. Leverkusen hat Druck gemacht und wir haben uns wenig Befreiung schaffen können, weil wir zu überhastet gespielt haben. Das 2:2 hätten wir besser klären können, passenderweise kommt dann noch ein Eigentor dazu. Ich muss sagen, das tut schon sehr, sehr weh. Es zieht sich jetzt schon durch ein paar Spiele, dass wir sehr viel Aufwand betreiben und am Ende mit null Punkten nach Hause fahren. Aber wir haben auch gegen eine sehr gute Leverkusener Mannschaft gespielt und es bis zum verschossenen Elfmeter sehr gut gemacht. Jetzt müssen wir auf die nächste Woche mit dem Spiel am Mittwoch gegen Duisburg und dem Halbfinale als riesiges Highlight schauen. Dafür brauchen wir Frische und Selbstvertrauen.

Laura Freigang: Wir haben bis auf das Gegentor ganz gut angefangen und sind vor der Pause durchaus verdient in Führung gegangen. Dann hatten wir die Chance, das 3:1 zu machen. Dass der Ball beim Elfmeter an den Pfosten geht, passiert, da machen wir keinen Vorwurf. Wir müssen uns eher vorwerfen, dass wir den Druck nicht hoch genug gehalten haben, um den Sieg zu erzwingen. Dass wir am Ende noch verlieren, ist gerade aufgrund der 60, 70 guten Minuten, die wir gezeigt haben, sehr ärgerlich. Es passiert in dieser Saison leider häufiger, dass es am Ende noch gegen uns ausgeht. Das ist sehr ärgerlich und wir müssen daran arbeiten, noch effizienter nach vorne zu spielen. Aber es geht weiter!

Letícia Santos: Es tut uns weh, dass wir am Ende keine Punkte hier mitnehmen konnten. Gerade nach dem verschossenen Elfmeter standen wir ziemlich unter Druck. Aber wir müssen jetzt an Duisburg denken und aus dem Spiel lernen.

Kapitänin Tanja Pawollek: Wir sind eigentlich gut gestartet, auch in die zweite Halbzeit. Da hatten wir erst Glück, dass wir nicht sofort das 2:2 kassieren. Dann hat Leverkusen mehr gedrückt und wir haben weniger Chancen bekommen. Überhaupt kein Vorwurf, dass wir den Elfmeter nicht machen. Wir haben uns das Spiel selbst verspielt. Wir waren in der zweiten Hälfte nicht mehr so druckvoll wie am Anfang, kassieren dann zwei Gegentore und fahren deshalb leider ohne Punkte nach Hause.

Trainer von Bayer 04 Leverkusen, Achim Feifel: Es war in der ersten Halbzeit eine relativ ausgeglichene Partie, in der wir allerdings zwei Situationen hatten, in denen wir nicht ganz auf der Höhe waren – vor allem bei der Standardsituation, bei der wir das 1:2 kriegen. Als Frankfurt das Spiel gedreht hat, mussten wir uns erstmal ein bisschen schütteln und damit zurechtkommen. Aber zur zweiten Halbzeit muss ich sagen: Wahnsinn, was die Mannschaft geleistet hat. Am Ende gewinnen wir durchaus verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit die klar dominante Mannschaft waren.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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