SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 2021/2022 - 1. Hauptrunde

2:0 (0:0)

Termin: 08.08.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.150
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 1:0 M. Seegert (48.), 2:0 Boyamba (52.)

 

>> Spielbericht <<

SV Waldhof Mannheim
Eintracht Frankfurt

  • Königsmann
  • N. Sommer
  • Verlaat
  • M. Seegert
  • Donkor
  • Russo
  • Rossipal
  • Costly
  • Boyamba
  • Schnatterer
  • Martinovic

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger (62.)
  • Ndicka
  • da Costa
  • Sow
  • Rode
  • C. Lenz
  • Kamada
  • Lindström
  • Borré

 

Wechsel
  • Garcia für Martinovic (74.)
  • Lebeau für Boyamba (80.)
  • Gottschling für Schnatterer (86.)
Wechsel
  • Hasebe für Rode (46.)
  • Younes für Tuta (53.)
  • Paciencia für Borré (68.)
  • Barkok für Lindström (68.)
  • Zuber für da Costa (81.)
Trainer
  • Patrick Glöckner
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Aus in Runde eins

Eintracht Frankfurt muss sich beim SV Waldhof Mannheim 0:2 (0:0) geschlagen geben und scheidet aus dem DFB-Pokal aus.

Nach einem Doppelschlag kurz nach der Pause durch Marcel Seegert (48. Minute) und Joseph Boyamba (52.) können die Adlerträger die Partie nicht mehr drehen. Nach der Gelb-Roten Karte von Martin Hinteregger (62.) läuft die Eintracht zudem in Unterzahl gegen das Mannheimer Abwehrbollwerk an – ohne Erfolg.

In seinem ersten Pflichtspiel als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt wählte Oliver Glasner als taktisches System das aus der Vorsaison eingespielte 3-4-3. Drei Neuzugänge schickte er auf den Rasen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion: Rafael Santos Borré startete im Sturmzentrum, auf der Doppelzehn dahinter kam Jesper Lindström zu seinem ersten Pflichtspiel als Adlerträger. Komplettiert wurde das Trio durch Christopher Lenz, der auf der linken Seite für den gesperrten Filip Kostic auflief.

Sebastian Rode führte seine Elf als neuer Kapitän aufs Feld, die Eintracht übernahm vom Anpfiff weg das Kommando. Schon nach fünf Minuten hatte Lindström zwei Mal die Führung auf dem Fuß. Die Schüsse des 21-jährigen Dänen blockte die Mannheimer Defensive allerdings ab. Doch auch der Drittligist trat offensiv in Erscheinung, in den Anfangsminuten versuchte Mannheim vor allem mit langen Bällen den schnellen Linksaußen Marcel Kostly ins Spiel zu bringen. Wirkliche Gefahr für den Kasten von Torwart Kevin Trapp sollte aber nicht entstehen.

Defensiv stellte die Eintracht den SV Waldhof derweil immer wieder vor Probleme, sobald sie den Spielaufbau des Gegners durch hohes Angriffspressing unter Druck setzte. Nach dem munteren Beginn beruhigte sich die Partie ein wenig, folgerichtig war es eine Standardsituation, durch die Frankfurt wieder gefährlich vor dem Mannheimer Tor auftauchte. Lindström setzte den Schuss aus zentraler Position allerdings knapp über den Kasten (23.). Auf der Gegenseite verzog Mannheims Kapitän Marcel Seegert bei einer Freistoßhereingabe ebenfalls knapp (26.).

Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff überschlugen sich dann auf einmal die Ereignisse: Zuerst zirkelte Marc Schnatterer einen Freistoß aus 20 Metern auf das Frankfurter Tor, doch Trapp fischte den Ball mit einer Weltklasseparade gerade noch so aus dem Winkel (40.). Im Gegenzug verpasste Daichi Kamada nach einer Lenz-Hereingabe die Frankfurter Führung (43.), ehe abermals Trapp mit zwei ganz starken Paraden gegen Dominik Martinovic und Costly einen Rückstand verhinderte (44.). Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Kabine.

Doppelschlag nach der Pause

Kurz nach Wiederanpfiff war dann allerdings auch Trapp machtlos: Nach einer Ecke traf Seegert per Kopf zum 1:0 für den Gastgeber (48.). Und nur vier Minuten später der nächste Nackenschlag für die Eintracht. Martinovic setzte Joseph Boyamba in Szene, der aus kurzer Distanz über Trapp hinweg zum 2:0 lupfte (52.). Glasner reagierte sofort auf den Doppelschlag und brachte Amin Younes für Tuta. Der quirlige Offensivspieler belebte die Eintracht-Offensive deutlich, doch die nächste Großchance hatte wiederum Mannheim. Nach einem Konter kam Martinovic zum Abschluss, doch Trapp stand goldrichtig (59.). In der 61. Minute wurde die Aufgabe für die Adlerträger nicht einfacher. Nach einem Ballverlust da Costas im Mittelfeld spielte der Gastgeber abermals schnell in die Spitze, der schon gelbverwarnte Martin Hinteregger konnte sich nur mit einem taktischen Foul behelfen – Gelb-Rot für den Frankfurter Abwehrchef (62.).

Glasner brachte frische Spieler für die Offensive, Aymen Barkok und Goncalo Paciencia ersetzten Jesper Lindström und Rafael Borré. Die Eintracht machte Druck, Mannheim lauerte auf Konter: Erneut war es Martinovic, der Trapp zum wiederholten Male zu einer Glanzparade zwang (71.). In Unterzahl vermochte es die Eintracht nicht, sich zwingende Torchancen zu erspielen und muss nach dem 0:2 das Ausscheiden im DFB-Pokal hinnehmen.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Den Pflichtspieleinstand haben wir uns natürlich anders erhofft. In der ersten Halbzeit haben wir es phasenweise noch gut gemacht, in der zweiten Hälfte haben wir nach den Gegentoren etwas zu wild agiert. Jeder wollte versuchen, etwas zu reißen. So haben wir aber die Ordnung verloren. So bist du Einzelkämpfer, in diesen Situationen musst du aber versuchen, den Ball laufen zu lassen und nicht mit dem Ball zu laufen. Man muss auch eingestehen, dass wir kaum zu Torchancen gekommen sind und deshalb verdient ausgeschieden sind. Mannheim hat uns das Leben schwer gemacht, im Offensivbereich waren wir zu harmlos und nicht konsequent genug. Es ist ein Rückschlag, das müssen wir so klar sagen. Wir wollten im Pokal weiterkommen, auch wenn wir wussten, dass ein schwieriger Gegner auf uns wartet. Solche Rückschläge gehören aber auch dazu, um dann zwei Schritte nach vorne zu gehen. Wir wissen, woran wir arbeiten und was wir verbessern müssen. Dieses Spiel hat keine Auswirkung auf die Qualität unseres Kaders oder dass wir diesen nun in Frage stellen. Jeder einzelne Spieler hat die Qualität, wir sind sehr zufrieden mit unserem Kader. Bei aller Unzufriedenheit müssen wir nun die Fehler in unserem Spiel analysieren und im nächsten Spiel besser machen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Gratulation an Patrick Glöckner und Waldhof Mannheim zum Sieg. Wir müssen so ehrlich sein, dass der Sieg verdient war. Wir haben es nicht geschafft, über längere Zeit Torgefahr zu entwickeln. In der ersten Halbzeit hatten wir die Konter noch ganz gut im Griff gehabt. Offensiv haben wir nicht die richtigen Lösungen gegen diesen defensiven Block gefunden. Nach der Pause haben wir noch die große Chance auf das 1:0 durch Danny [da Costa; Anm. d. Red.]. Im Gegenzug bekommen wir durch einen Standard das Gegentor. Das Tor selbst war gut ausgeführt, die Entstehung war aber viel zu einfach. Das müssen wir uns ankreiden. Danach haben wir die Struktur verloren, das 0:2 und den Platzverweis hinnehmen müssen. Mannheim hat immer mehr Glauben an sich gefunden, auch mit den Zuschauern im Rücken. Wir sind alle sehr selbstkritisch nach diesem Spiel. Jeder ist enttäuscht und reflektiert auch für sich selbst. Wir haben viele Fehler gemacht, und ich fange bei mir selbst an. Sorgen vor der Liga habe ich aber keine. Wir werden es ausführlich analysieren und und die Ärmel hochkrempeln!

Sebastian Rode: Wir sind nach der Pause sehr schlecht aus der Kabine gekommen und kassieren nach einem Standard das 0:1. Gerade danach hat sich Waldhof in einen Rausch gespielt, ihnen ist alles gelungen. Nach der Gelb-Roten Karte für Hinti war es ungemein schwer, nochmal ins Spiel reinzukommen. Die Waldhöfer haben super verteidigt und Konter gefahren.

Kevin Trapp: Bis zu den ersten beiden Chancen von Mannheim haben wir es in der ersten Halbzeit gut gemacht und dominiert. Man hatte nicht das Gefühl, dass etwas anbrennen könnte. Dass wir praktisch mit Beginn der zweiten Halbzeit zwei Gegentore bekommen, darf nicht passieren – vor allem nicht auf die Art und Weise. Das weiß jeder. Dementsprechend ist die Enttäuschung groß. Mit dem Platzverweis wurde es noch schwieriger. Aber es gibt keine Ausreden. Es durfte sich eigentlich nie die Frage stellen, wer weiterkommt. Trotz allem haben wir es nicht geschafft. Das ist der Eintracht schon das eine oder andere Mal passiert. Die Entwicklungen danach sind jedem bekannt. Genau so müssen wir es angehen.

Patrick Glöckner (Trainer SV Waldhof Mannheim): Wir haben ein hervorragendes Spiel gemacht, vor allem auch kämpferisch und von der Geduld her. Wir hatten uns vorgenommen, das Zentrum dicht zu machen, weil die Anspiele von Hinteregger, Ndicka und Co. immer wieder durch das Zentrum stattfinden. Das haben wir sehr gut verteidigt, sodass die Eintracht gezwungen war, über die Außen zu kommen. Hier wollten wir Zugriff haben, was in der ersten Halbzeit teilweise aufgegangen ist. Natürlich war Eintracht Frankfurt in den ersten 40 Minuten komplett überlegen, dann kam Kamadas Möglichkeit per Kopf zum 1:0. Dennoch haben wir nie den Glauben an uns verloren. Zudem haben wir uns vier Gelbe Karten erspielt. Wir wussten, dass diese Vorbelastung wichtig werden kann. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas frecher agiert und unsere Offensivaktionen besser als im ersten Abschnitt ausgespielt. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Wir hatten noch einige weitere Chancen, die Kevin Trapp sehr gut gehalten hat. Es war ein großer Kampf. Die Kulisse ist belohnt worden für das Engagement, das sie uns mitgegeben haben. Die Mannschaft hat den Kampf angenommen. Hut ab.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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