Eintracht Frankfurt - FC Augsburg

Bundesliga 2021/2022 - 2. Spieltag

0:0

Termin: 21.08.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Tore: ./.

 

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Eintracht Frankfurt
FC Augsburg

  • Trapp
  • Durm
  • Ndicka
  • Hinteregger
  • C. Lenz
  • Sow
  • Hrustic
  • Hauge
  • Kostic
  • Lindström
  • Borré

 


  • Gikiewicz
  • Gumny
  • Oxford
  • Uduokhai
  • Iago
  • Dorsch
  • Framberger
  • Moravek
  • Hahn
  • Vargas
  • Niederlechner

 

Wechsel
  • Kamada für Hauge (70.)
  • Hasebe für Hrustic (80.)
  • Ache für Lindström (80.)
Wechsel
  • F. Jensen für Niederlechner (17.)
  • Gruezo für Moravek (48.)
  • Pedersen für Dorsch (72.)
  • Gregoritsch für Hahn (72.)
  • Caligiuri für Framberger (72.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Markus Weinzierl

 

 

Remis zum Heimauftakt

Ein emotionaler Fußballnachmittag mit einer dem FC Augsburg in allen Belangen überlegenen Eintracht endet torlos.

Nach der Auftaktniederlage gegen Borussia Dortmund stellte Cheftrainer Oliver Glasner sein System von einer Dreierkette auf eine Viererkette um und auch personaltechnisch rotierte er kräftig durch. Neben den beiden Skandinaviern Jesper Lindström und Jens Petter Hauge, die nach ihrer Einwechslung gegen den BVB für frischen Wind gesorgt hatten, starteten Christopher Lenz und Erik Durm als Außenverteidiger sowie Ajdin Hrustic auf der Doppelsechs.

Vor den Augen von insgesamt 22.000 Zuschauern entwickelte sich emotionsgeladenes Spiel, in dem die Eintracht-Fans jeden Ballgewinn ihrer Mannschaft mit Jubel belohnten und so die Adlerträger nach vorne peitschten. So kam Rafael Borré, der als alleinige Spitze fungierte, nach einer Hereingabe von Filip Kostic zum Abschluss. Seine Direktabnahme wurde allerdings im letzten Moment geblockt (11.). Generell mangelte es der Partie in den ersten 25 Minuten allerdings an klaren Torchancen, obgleich die Eintracht das spielbestimmende Team war.

Die obligatorische Trinkpause sollte dann allerdings der Startschuss für deutlich zielstrebigere Offensivbemühungen der Hessen werden. Über die rechte Seite und Borré sowie Hauge landete der Ball am Ende bei Hrustic, der von seinem Gegenspieler im Sechzehner zu Boden gezogen wurde. Schiedsrichter Harm Osmers ließ allerdings weiterlaufen (32.). Fünf Minuten später über die linke Angriffsseite der Eintracht: Kostic spielte einen scharfen Ball in den Rückraum, Hauges Abschluss landete aber in den Armen von Augsburgs Keeper Rafal Gikiewicz (38.).

Die Frankfurter kamen nun immer häufiger in den torgefährlichen Raum. Abermals scheiterte Hauge an Gikiewicz, dieses Mal aus spitzem Winkel (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff zog Hrustic noch einmal aus der Distanz ab, der Ball verfehlte das Tor allerdings deutlich. Ohne Treffer ging es folglich in die Halbzeitpause, die letzten 15 Minuten machten aus Eintracht-Sicht in jedem Fall Mut für die anstehende zweite Hälfte.

Von Wiederanpfiff weg blieb die Eintracht auf dem Gaspedal. Zuerst prüfte Kostic mit einem satten Schuss Gikiewicz (55.), nur zwei Minuten später musste der FCA-Keeper bei einem Lindström-Freistoß eingreifen. Doch auch die Fuggerstädter, die bis zu diesem Zeitpunkt keinen einzigen Schuss auf das Frankfurter Tor verzeichnen konnten, kamen erstmals gefährlich vor das Tor von Keeper Kevin Trapp. Ein verunglückter Abschlag Trapps landete bei Gruezo, dessen Lupfer landete auf dem Tordach (59.).

Die Augsburger Möglichkeit sollte allerdings nur ein Strohfeuer sein, das Spiel kannte sonst nur eine Richtung – auf das Augsburger Tor. In der Folge kombinierte sich die Eintracht nahezu in einen Rausch, allerdings mit einem Manko: Der entscheidende letzte Pass kam zu selten an.

Mit Daichi Kamada für Hauge (70.) brachte Glasner einen frischen Mann, der in der vergangenen Saison mit zahlreichen Vorlagen schon bewiesen hatte, dass eben dieser letzte Pass seine Paradedisziplin ist. Und der Japaner hatte bei den nächsten Gelegenheiten direkt seine Füße mit im Spiel. Zuerst wurde er nach starkem Seitenwechsel von Kostic im letzten Moment am Abschluss gehindert (77.), nur eine Minute später steckte er zu Borré durch, der an Gikiewicz scheiterte. 

Die Eintracht drückte weiterhin auf den erlösenden Führungstreffer, er sollte allerdings nicht mehr fallen. So mussten sich die Adlerträger trotz klarer Überlegenheit mit dem 0:0 und einem Punkt zufrieden geben.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Wir sind nicht zufrieden und enttäuscht über das Ergebnis. Man hat gleich gemerkt, dass wir nervös waren. Nach einer Viertelstunde hat sich die Mannschaft reingekämpft. Wir haben gegen einen defensiv starken und robusten Gegner sehr viel gute Situationen erarbeitet und alles gegeben, um das Spiel zu gewinnen. Kompliment an den Augsburger Torhüter, der immer richtig stand, denn wir hatten drei, vier sehr gute Chancen. Das Wie ist uns wichtig, und damit sind wir sehr zufrieden. 21:4 Torschüsse und über 60 Prozent Ballbesitz sind deutlich. Daher gehe ich positiv in die nächsten Wochen, das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir waren immer gefährlich und haben keinen Konter zugelassen. Das Tor hat gefehlt, das müssen wir uns ankreiden lassen. Aber das kommt, Rafael hat sehr gut gearbeitet. Wir wollten heute offensiver agieren, deswegen haben wir uns für eine Viererkette entschieden. Filip hatte so die nötigen Freiräume, wir wollen seine offensive Qualität bestmöglich einbringen und gleichzeitig defensiv gut stehen. Das ist uns über weite Strecken sehr gut gelungen. Es ist ganz normal, dass wir diese Findungsphase haben. Heute haben vier Zugänge in der Startformation gestanden, drei davon spielen im ersten Jahr in der Bundesliga. Das braucht Zeit. Bei Standardsituationen müssen wir noch mehr Gefahr ausstrahlen, daran werden wir arbeiten.

Christopher Lenz: Jeder hat gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollten und insbesondere in der zweiten Halbzeit Druck aufgebaut haben. Der letzte Punch und das Spielglück haben gefehlt. Wenn wir 1:0 in Führung gehen und dann diese tolle Stimmung in unserem Stadion herrscht, gewinnen wir das Spiel. Wir müssen ab und zu schneller mit dem Ball spielen und der letzte Pass muss kommen. Dann klingelt es und wir gewinnen die Partie. Man hat gesehen, wie wir spielen wollen. Das hat uns nach den vergangenen beiden Spielen nicht jeder zugetraut. Die Grundtugenden, die wir vorher haben vermissen lassen, haben wir gezeigt. Jeder hat seine Zweikämpfe angenommen und gewonnen. Wie gut wir es gemacht haben, hat man daran gesehen, dass Augsburg viele Bälle weggekloppt hat.

Djibril Sow: Das Glas ist halb leer. Wenn wir so viel Aufwand betreiben und dann nicht konsequent genug spielen, ist das frustrierend. Generell aber wollen wir zu Hause so auftreten, darauf können wir aufbauen. Ich habe viel Positives für die Zukunft gesehen. Man hat gemerkt, dass wir viele neue, junge Spieler haben, die sich erst noch einfinden müssen. Das ist ein Lernprozess, aber das Potential ist da. Das Ziel ist, dass wir über mehrere Partien unsere Offensivqualität zeigen und konsequenter werden. Wir haben vorne mehr Bewegung als vergangene Saison. Jetzt müssen wir noch besser ins letzte Drittel kommen und mit den neuen Spielern unseren Spielstil ändern, dann können wir vielen Gegnern Probleme bereiten. In der zweiten Halbzeit war das schon sehr gut. Ajdin bewegt sich viel und ist immer gut anspielbar. Wir müssen noch die Balance zwischen Defensive und Offensive finden, da ist noch Verbesserungspotential. Mit den Fans im Rücken gewinnen wir bald wieder. Mit Viererkette sind wir stabiler gewesen als in den beiden Partien zuvor.

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): Den Punkt nehmen wir mit. Wir haben 95 Minuten als Mannschaft defensiv gut gearbeitet. Offensiv war es nicht viel. Es war aber auch schwierig, weil wir zwei Mal verletzungsbedingt wechseln mussten und der Gegner stark war. Wir hatten auch unsere Chancen, aber ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen. Kurze Abstände waren uns wichtig, die Fünferkette war gut und stabil. Defensiv und von der Moral her war das sehr gut, nach vorne geht es natürlich mutiger.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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