Arminia Bielefeld - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 3. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 28.08.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: 13.750
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 0:1 Hauge (22.), 1:1 Wimmer (86.)

 

>> Spielbericht <<

Arminia Bielefeld
Eintracht Frankfurt

  • Ortega Moreno
  • Brunner
  • Pieper
  • Nilsson
  • Laursen
  • F. Kunze
  • Prietl
  • Okugawa
  • Hack
  • Klos
  • Krüger

 


  • Trapp
  • Durm
  • Ndicka
  • Hinteregger
  • C. Lenz
  • Sow
  • Hrustic
  • Hauge
  • Kamada
  • Lindström
  • Borré

 

Wechsel
  • Czyborra für Laursen (61.)
  • Lasme für Krüger (71.)
  • Wimmer für F. Kunze (81.)
Wechsel
  • Barkok für Kamada (73.)
  • Ache für Lindström (81.)
  • Paciencia für Borré (89.)
Trainer
  • Frank Kramer
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Punkteteilung auf der Alm

Nach der Führung von Jens Petter Hauge (22.) kassiert die Eintracht in Bielefeld in der 86. Minute den Ausgleich. Letztlich ist das 1:1 leistungsgerecht.

Cheftrainer Oliver Glasner nahm an seinem Geburtstag eine Änderung in der Startformation vor, ohne dabei das System zu ändern. Daichi Kamada spielte für Filip Kostic, der nicht im Kader stand. Somit agierte die Eintracht wieder mit Viererkette, wie auch zuletzt beim 0:0 gegen Augsburg im ersten Heimspiel der Saison.

Die Eintracht begann dominant und hatte in der ersten Viertelstunde über 70 Prozent Ballbesitz. Die gefährlichsten Situationen entstanden aus Fehlern der Arminen, die Gäste suchten im Spiel nach vorne noch den Schlüssel zum Erfolg. Diesen gab es in der 22. Minute nach einer feinen Kombination im Mittelfeld mit vielen kurzen Pässen, insgesamt über zehn Stationen. Letztlich hatte Kamada zentral am Sechzehner das Auge für Durm, der rechts herangerauscht kam und auf den freistehenden Jens Petter Hauge zurücklegte. Der Norweger hatte keine Mühe und schob flach aus sieben Metern ein.

Nur drei Minuten danach nahm Rafael Santos Borré das Leder volley mit vollem Risiko, dieses ging aber nicht aufs Tor. Auch der nächste Versuch des Kolumbianers nicht, als Ajdin Hrustic eigentlich Hauge per Lupfer im Strafraum bedienen wollte, Borré aber schneller war und das Spielgerät an Ortega – aber auch am Tor – vorbeispitzelte (35.). 

Hrustics Schlenzer aus 20 Metern war derweil nur eine Streckübung für Ortega (40.). Kurz vor der Pause unterliefen der Eintracht vermehrt vermeidbare Ballverluste, die zu drei Chancen für Bielefeld führten. Die Versuche von Klos aus der Ferne (42.) und Krüger aus 17 Metern (43.) waren jedoch kein Problem für Kevin Trapp, Krügers 24-Meter-Freistoß in der Nachspielzeit flog am Kasten vorbei. Die Führung zur Pause war dennoch leistungsgerecht, denn die Eintracht kontrollierte die Partie mit mittlerweile fast 75 Prozent Ballbesitz und ließ den Ball gut laufen. Einzig im letzten Drittel fehlte noch die letzte Konsequenz, während die Hausherren offensiv kaum in Erscheinung traten und nur kurz vor der Pause gefährliche Szenen hatten. 

Die Arminen kamen mit mehr Elan aus der Kabine und versuchten, die Räume etwas enger zu machen. Kevin Trapp bekam zunächst dennoch nicht mehr zu tun als vor der Pause. Die Gäste hatten weiterhin mehr Ballbesitz und durch Borré nach einem Konter auch eine gute Kopfballmöglichkeit (52. nach Lenz-Flanke vorbei). Das Umschaltspiel lief auch vier Minuten später bestens über die Außen, aber Hauge schoss aus spitzem Winkel den Abstauber vorbei.

Die Partie wurde nun zerfahrener, die Ungenauigkeiten häuften sich. In dieser Phase knallte Hack das Leder aus spitzem Winkel an den Pfosten (66.), es war die bis dato beste Gelegenheit für die Gastgeber in der gesamten Partie. Bielefeld wechselte einen zweiten Stoßstürmer ein und erhöhte nun den Druck, bei einer Doppelchance des DSC durch Lasme und Hack (76.) sowie zwei Minuten später, als Hinteregger auf der Linie klärte, lag der Ausgleich in der Luft. Die Befreiungsversuche der Eintracht waren unterdessen geprägt von zu wenig Zielstrebigkeit, die Spielkontrolle war mittlerweile dahin. Fast folgerichtig fiel noch der Ausgleich durch Patrick Wimmer, der nach einer Ablage von Klos aus 20 Metern flach ins linke Eck traf und Trapp keine Chance ließ (86.).

Durch eine längere Verletzungspause (Ortega und Laursen waren zusammengeprallt, Laursen musste mit der Trage vom Feld gebracht werden/57.) gab es acht Minuten Nachspielzeit, die die Adlerträger nochmal zur Sturm-und-Drang-Phase nutzten. Der mittlerweile eingewechselte Goncalo Paciencia hatte einige Szenen, aber kein Glück. Auf der Gegenseite konnte sich Wimmer an der Torauslinie durchsetzen, Trapp war zur Stelle. 

Letztlich muss sich die Eintracht trotz 66 Prozent Ballbesitz und viel besserer Passquote (84:66 Prozent) mit dem Remis zufrieden geben. Während die Hessen die Partie rund 60 Minuten im Griff hatten, gehörte die letzte halbe Stunde fast durchweg den immer mutiger werdenden Ostwestfalen. Der Ausgleich durch Patrick Wimmer war die logische Konsequenz, sodass die Eintracht den zweiten Punkt der Saison holt und zugleich vor der ersten Länderspielpause der Saison ohne Sieg bleibt.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Wir sind am Ende natürlich enttäuscht. Der Punkt für Bielefeld ist verdient. Wir waren 60 Minuten klar besser und hatten noch mehr Chancen zum zweiten Tor. Mit den robusten Einwechselungen von Bielefeld konnten wir nicht mehr richtig dagegenhalten. Am Ende waren es zu viele gefährliche Situationen in unserem Strafraum. Wenn das Tor so spät fällt, ist es natürlich bitter. Trotzdem haben wir wieder einen Schritt vorwärts gemacht. Man kann sehen, was wir vorhaben. Es wird mit jedem Spiel besser. Wir müssen das noch über 90 Minuten auf den Platz bringen. Ab Mittwoch müssen wir aus dem dann finalen Kader eine Einheit formen, eine Eintracht werden. Der Start in die Saison war nicht gut, das muss man klar sagen. Aber wir machen kleine Schritte nach vorne und brauchen ein wenig Zeit. Wir wünschen Jacob Laursen alles Gute nach dem Zusammenprall!

Martin Hinteregger: Wir hatten lange alles im Griff. Dann ist die Arminia immer mehr aufgekommen, jeder Einwurf, jeder Eckball hat ihnen Auftrieb gegeben. Wir haben es nicht gut genug ausgespielt, die langen Bälle von uns sind alle beim Gegner gelandet. Offensiv sind wir nicht mehr in die gefährlichen Räume gekommen. Wir haben viele gute neue junge Spieler, sie brauchen Zeit. Und diese geben wir ihnen.

Erik Durm: Man hat in der Kabine gemerkt, dass die Jungs enttäuscht sind. Wir wollten unbedingt den Sieg holen. Ende der ersten Halbzeit haben wir zu sehr verwaltet. Wenn du in der 86. Minute das 1:1 kriegst, bist du natürlich enttäuscht. Wir wollten mit drei Punkten in die Länderspielpause gehen. Der Druck wurde nach der Pause irgendwann größer, wir haben zu viel zugelassen und wurden bestraft.

Frank Kramer (Trainer DSC Arminia Bielefeld): In der ersten Halbzeit waren wir zu verhalten und wollten erstmal die Null halten. Nach vorne haben wir keinen Punch hinbekommen. Das wurde bis zur Pause besser, aber wirklich Feuer und Leidenschaft haben wir erst nach dem Seitenwechsel entwickelt. Das benötigen wir für unser Spiel, es am Ende gut gemacht und uns belohnt. Die Eintracht war ballsicherer, man hat ihre enorme Qualität gesehen. Nach der Pause haben wir weniger zugelassen. Frankfurt hat genügend herausragende Spieler, deshalb haben wir uns nicht speziell auf Filip Kostic eingestellt. Sie haben viele geile Zocker in ihren Reihen. Nicht umsonst ist die Eintracht in der Vorsaison knapp an der Champions League vorbeigeschrammt, das hing nicht allein mit ein, zwei Spielern zusammen.

Patrick Wimmer (DSC Arminia Bielefeld): Das Tor zum Debüt ist natürlich ein geiles Gefühl, besser geht es nicht. In den letzten 30 Minuten waren wir gut und hätten noch mehr Tore schießen können. Aber Frankfurt hatte auch Chancen und hat es teilweise gut verteidigt.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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