Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Bundesliga 2021/2022 - 4. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 12.09.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)
Tore: 1:0 Kostic (79.), 1:1 Marmoush (88.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
VfB Stuttgart

  • Trapp
  • Durm
  • Ndicka
  • Hinteregger
  • C. Lenz
  • Sow
  • Hrustic
  • Hauge
  • Kamada
  • Lindström
  • Lammers

 


  • F. Müller
  • Mavropanos
  • Anton (82.)
  • Kempf
  • Karazor
  • Massimo
  • W. Endo
  • Sosa
  • Klement
  • Klimowicz
  • Marmoush

 

Wechsel
  • Kostic für Lindström (59.)
  • Jakic für Hrustic (59.)
  • Borré für Lammers (70.)
  • da Costa für Durm (80.)
  • Paciencia für Hauge (81.)
Wechsel
  • Beyaz für Klimowicz (62.)
  • Coulibaly für Massimo (62.)
  • Mangala für Klement (70.)
  • Ito für Sosa (70.)
  • Al Ghaddioui für Kempf (80.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Pellegrino Matarazzo

 

 

Schlussspektakel ohne Gewinner

Frankfurt und Stuttgart trennen sich 1:1 (0:0). Kostic besorgt die Führung (79.), Marmoush den Ausgleich (88.). Borré trifft in der Nachspielzeit wie zuvor Hinteregger die Latte.

Die Eintracht erwischte den energischeren Beginn und praktizierte im mit 25.000 Zuschauern ausverkauften Deutsche Bank Park zunächst ein permanentes Pressing tief in der gegnerischen Hälfte. Neuzugang Sam Lammers, der anstelle des erst am Samstag von der Nationalmannschaft zurückgekehrten Rafael Santos Borré die Sturmspitze bildete, fungierte gegen den Ball neben Daichi Kamada gewissermaßen als erste Verteidigungslinie und bot sich im eigenen Spielaufbau immer wieder für gezielte hohe Bälle an.

Aus diesem Muster resultierte auch nach wenig mehr als einer Minute die erste Chance, als Kamadas Kopfballablage vor den Füßen von Jens Petter Hauge landete, dessen Volleyabnahme knapp über den Kasten rauschte (2.). In der Folge blieben die Hessen das ballsicherere Team, während die Gäste vereinzelt durch Gegenstöße oder Standards auf sich aufmerksam machten, ohne allerdings zwingend zu werden.

Viel Einsatz, wenig Gefahr

Das änderte sich nach einer Viertelstunde, als sich Omar Marmoush über seine linke Seite durchtanzte, am Ende jedoch im Eins-gegen-eins Kevin Trapp unterlag (17.). Überhaupt vermochten es die Schwaben nun, sich häufiger aus Drucksituationen zu befreien. Nichtsdestotrotz eroberten die Hausherren immer wieder die Kugel jenseits der Mittellinie zurück, wie Ajdin Hrustic, der das Leder auf Jesper Lindström weiterleitete und letztlich Kamada hart, aber zu zentral auf VfB-Torwart Florian Müller zielte (22.). Bemerkenswert: Zu diesem Zeitpunkt hatte die Elf von Cheftrainer Oliver Glasner bereits einen Kilometer mehr zurückgelegt (27,8) als deren Kontrahenten (26,8).

Während sich das spätsommerliche Spielgeschehen allmählich auf Augenhöhe eingependelt hatte, sorgten kurz vor der Pause nochmal eine Einschussgelegenheit auf jeder Seite für Raunen auf den Rängen. Erst prüfte der über rechts durchgebrochene Roberto Massimo Trapp am kurzen Pfosten (34.), dann verzog Lammers in halblinker Lage um wenige Zentimeter (41.).

Die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel hatte es in mehrerer Hinsicht in sich. Erst traf Marmoush nach einem Konter das Außennetz (51.), wenig später sorgte ein Doppelwechsel aufseiten der Adlerträger für einen weiteren Stimmungsschub, als zum einen Kristijan Jakic seine Premiere feierte und zum anderen fortan wieder Filip Kostic die linke Seite belebte (59.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später landete ein Abpraller vor dem freistehenden Lammers, der in Keeper Müller seinen Meister fand (61.). Es folgten zwei Ecken binnen weniger Augenblicke, am Ende köpfte Martin Hinteregger per Aufsetzer an die Latte (62.). Doch auch Stuttgart blieb nicht tatenlos, wieder machte Marmoush Alarm, Djibril Sow warf sich im eigenen Sechzehner im letzten Moment in den Schuss (76.).

Unübersehbar wollte sich keine Mannschaft mit einem Punkt zufrieden geben, entsprechend rasant entwickelte sich die Schlussphase. Und einer ließ diesem Ansinnen schließlich Taten folgen: Kostic zog einmal in typischer Manier an, feuerte ins lange Eck, drin das Ding – 1:0 in der 79. Minute!

Kurz darauf war der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Borré nach einem Steilpass nur durch eine Notbremse aufzuhalten. Rot für Waldemar Anton und Freistoß kurz vor der Sechzehnerkante waren die logische Konsequenz (82.). Dennoch: Der Vorsprung blieb trotz Überzahl gefährlich dünn. Wie gefährlich, machte kurz vor Schluss der umtriebige Marmoush deutlich, der sich mit Glück und Geschick durchtankte und zum 1:1-Endstand einschob (88.). In der Nachspielzeit hätte es doch noch beinahe zum ersten Saisonsieg gereicht, doch Borré knallte den Ball an die Unterkante der Latte (90. + 4).

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben ein gutes Spiel und viel richtig gemacht. Im letzten Drittel sind wir noch etwas zu unsauber. Hier müssen wir klarer und zielstrebiger werden. Man hat gesehen, dass noch die Automatismen fehlen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir viel versucht durch die Mitte zu spielen, als es sinnvoller gewesen wäre über Außen zu spielen. Es ist gut, dass wir uns Torchancen erspielen. Ärgerlich ist, dass wir so ein Spiel nicht über die Bühne kriegen, das müssen wir in dieser Situation besser verteidigen. Es war ein Stück weit zu einfach. Nichtsdestotrotz habe ich viele Dinge gesehen, die in die richtige Richtung gehen. An diesen Kleinigkeiten müssen wir arbeiten. Die Jungs geben Gas, das ist entscheidend.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind natürlich enttäuscht und werden wohl ein bisschen wach liegen. Wir hätten den Sieg verdient gehabt, haben viel investiert. Aber wir sind Kämpfer, das wirft uns nicht um. Wir wussten, dass es schwierig wird. Der VfB hat schnelle Spieler. Wir haben es lange überragend gemacht und nach dem 1:1 noch die große Chance aufs 2:1. Wir waren ein paar Minuten nicht aufmerksam, genau da ist das 1:1 gefallen. Stuttgart ist in Unterzahl nochmal All in gegangen. Sie hatten lange Schwierigkeiten, sich gegen unsere Offensive zu befreien. Wir machen eine schwierige Phase durch. Was schief gehen kann, geht schief, aber der Knoten wird platzen. Diese Situation schweißt uns noch mehr zusammen. Die Jungs haben in der kompletten Besetzung erst zwei Mal miteinander trainiert. Die folgenden Wochen wird es besser. Wir haben Pressing trainiert, was nach den vielen Länderspielen nicht so ohne ist. Dennoch haben wir es gegen einen starken, lauernden Gegner gut gemacht – bis zum vorletzten Pass. Wir haben die Situationen teilweise nicht schnell genug aufgelöst und uns dann unnötig in Duellen verzettelt, anstatt das Spiel schnell zu machen.

Djibril Sow: Wir führen fünf Minuten vor dem Ende, sind ein Mann mehr und kriegen zu Hause noch das 1:1. Das ist nicht gut. Wir müssen unser Tor über die gesamten 90 Minuten besser verteidigen. Beim Gegentreffer waren wir zu passiv, das müssen wir ändern. Momentan ist das Glück sicherlich nicht auf unserer Seite. Gut ist, dass wir uns Chancen herausspielen. Spieler vom Gegner haben nach dem Spiel gesagt, dass sie noch nie so schlecht gespielt haben. Das hat auch mit unserem Auftreten zu tun, indem wir sie vor große Probleme stellen. Am Ende stehen wir aber mit nur einem Punkt da, das ist zu wenig. Ein Sieg würde uns in der momentanen Phase extrem guttun, um Selbstvertrauen zu tanken.

Sam Lammers: Wir haben gut gespielt und den Gegner mit Druck früh angelaufen. Wir haben das Spiel kontrolliert, dominanten Fußball gespielt und uns viele Möglichkeiten erspielt. Darauf kann man aufbauen. Dass am Ende nicht genügend Tore, auch von mir, dabei herausgekommen sind, ist enttäuschend. Ich bin seit einer Woche hier in Frankfurt und muss natürlich meine Mitspieler noch besser kennenlernen. Wir haben zu häufig in den richtigen Momenten die falsche Entscheidung getroffen. Ich selbst hatte zwei bis drei Chancen auf einen Treffer. Beim nächsten Mal werde ich es besser machen.

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): Wir haben uns gut zurückgekämpft und freuen uns über den Punkt. Die Spieler, die bei der Nationalmannschaft waren, wirkten teilweise etwas müde. Uns hat ein bisschen die Aufmerksamkeit gefehlt, damit können wir nicht zufrieden sein. Trotzdem hatten wir gute Phasen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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