Eintracht Frankfurt - Fenerbahçe Istanbul

Europa League 2021/2022 - Gruppe D, 1. Spieltag

1:1 (1:1)

Termin: 16.09.2021, 21:00 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Maurizio Mariani (Italien)
Tore: 0:1 Özil (10.), 1:1 Lammers (41.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Fenerbahçe Istanbul

  • Trapp
  • da Costa
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Durm
  • Sow
  • Jakic
  • Borré
  • Kamada
  • Kostic
  • Lammers

 


  • Bayindir
  • Serdar Aziz
  • M.-J. Kim
  • At. Szalai
  • Yandas
  • Luiz Gustavo
  • Osayi-Samuel
  • Kadioglu
  • Özil
  • Rossi
  • E. Valencia

 

Wechsel
  • Hauge für Borré (72.)

Wechsel
  • M. Berisha für E. Valencia (77.)
  • Pelkas für Özil (77.)
  • Gümüskaya für Kadioglu (77.)
  • M. Meyer für Yandas (77.)
Trainer
  • Michael Angerschmid
Trainer
  • Vitor Manuel de Oliveira Lopes Pereira

 

 

Remis bei der Rückkehr

Eintracht Frankfurt und Fenerbahce SK trennen sich 1:1 (1:1)-Unentschieden. Lammers gleicht Özils Führung aus, kurz vor Schluss wird Trapp zum Retter.

Exakt 406 Tage mussten die Anhänger der Eintracht auf einen Auftritt ihrer Mannschaft auf internationalem Parkett warten, gegen den Fenerbahce SK war es nun endlich wieder soweit.

Die 25.000 Zuschauer – das Stadion war natürlich ausverkauft – sahen in der Startaufstellung der Eintracht insgesamt vier neue Spieler im Vergleich zum Stuttgart-Spiel. Der Ausfall von Stamm-Linksverteidiger Christopher Lenz bewegte Cheftrainer Oliver Glasner nicht dazu, vom zuletzt praktizierten 4-4-2-System abzurücken. Erik Durm wechselte auf die linke Seite, Danny da Costa verteidigte rechts. Zudem rotierte Glasner auf den beiden offensiven Außenpositionen, Filip Kostic und Rafael Santos Borré liefen von Beginn an auf. In der Zentrale feierte Kristijan Jakic sein Startelfdebüt.

Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein turbulentes Spiel. Schon in der zweiten Minute lief Fenerbahce-Stürmer Diego Rossi nach einem Konter allein auf Kevin Trapp zu. Der Frankfurter Schlussmann hatte mit dem unplatzierten Abschluss allerdings keine Probleme. Die Anfangsphase gehörte zweifellos den Türken, die daraus Kapital zu schlagen wussten. In der neunten Minute hatte die Eintracht bei einem Lattentreffer durch Fenerbahce noch Glück, auf Umwege kam der Ball aber zu Rossi, dessen Schuss Trapp nur noch vor die Füße von Mesut Özil abwehren konnte. Der Deutsch-Türke schob aus abseitsverdächtiger Position ein, der Treffer hielt der langen Überprüfung durch den VAR jedoch stand – 1:0 für die Gäste.

Michael Angerschmid, der für den gesperrten Oliver Glasner an der Seitenlinie stand, trieb seine Mannschaft weiter nach vorne. Etwa zehn Minuten brauchten die Adlerträger, um den Gegentreffer zu verarbeiten, dann übernahmen sie mehr und mehr die Spielkontrolle. Der Ausgleich lag in der Luft, als Lammers zuerst eine Kostic-Hereingabe um Zentimeter verpasste, Borré den Ball aber wieder scharf machte, zurück zu Djibril Sow legte, der allerdings zuerst am Gegenspieler und dann am Keeper Altay Bayindir scheiterte (23.).

Danach kühlte das Spiel allerdings merklich ab, auf beiden Seiten gelang vor allem offensiv nicht mehr viel. Bis zur 41. Minute! Der starke Startelfdebütant Jakic setzte mit einem hohen Ball in die Tiefe Kostic in Szene, der seinen Gegenspieler stark abschüttelte und in die Mitte zum mitgelaufenen Lammers legte. Der Neuzugang ließ sich diese Chance nicht mehr nehmen und netzte zu seinem Premierentreffer im Eintracht-Trikot ein. Das Stadion kochte, die Stimmung auf den Rängen übertrug sich auf den Platz. Beide Mannschaften hatten Chancen auf die Führung, die bis zum Pausenpfiff allerdings nicht mehr fallen sollte.

So furios die erste Hälfte zu Ende gegangen war, so schleppend gestalteten sich die ersten zehn Minuten des zweiten Abschnitts. Danach war es die Eintracht, die für die offensiven Impulse sorgte. Kurz hatten die Frankfurter Anhänger den Torschrei auf den Lippen, als Lammers eine Kamada-Hereingabe in die Maschen setzte. Der Japaner hatte allerdings zuvor bei seinem Lauf in die Tiefe klar im Abseits gestanden (60.).

Die Eintracht blieb am Drücker, die großen Chancen fehlten allerdings. So war es eine Zufallsproduktion, die für große Gefahr im Sechzehner der Gäste sorgen sollte. Sow schlug einen unkontrollierten Ball quer auf Kostic, der die gesamte Hintermannschaft von Fenerbahce überraschte. Der Schuss des Serben war allerdings zu unplatziert, auch den Abpraller konnte Kostic nicht im Tor unterbringen (75.).

Als alle schon mit einem Unentschieden rechneten, kam Fenerbahce noch einmal vor das Tor von Trapp. Dimitris Pelkas wurde vom Frankfurter Keeper getroffen, der Schiedsrichter Maurizio Mariani zeigte auf den Punkt. Dimitris Pelkas lief an, doch Trapp ahnte die Ecke und hielt den Ball. Als Fenerbahce den Abpraller im Tor unterbringen konnte, rechneten alle mit der späten Niederlage. Doch der VAR schaltete sich abermals ein. Der Torschütze der Gäste, Mergim Berisha, war zu früh in den Sechzehner gelaufen, das Tor zählte nicht. So blieb es beim Unentschieden.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Der Elfmeter ist berechtigt gewesen. Nach der Parade von Kevin Trapp ist der Gegenspieler zu früh reingelaufen. Da hatten wir natürlich auch ein wenig Glück. Kevin hat den Ball super gehalten. Für die kommenden Spiele müssen wir im letzten Drittel noch konsequenter agieren. Wir hatten einige gute Torchancen, die wir liegen gelassen haben. Wir müssen außerdem die einfachen Fehler abstellen, weil es sehr viel Kraft kostet, den Ball wieder zurück zu erobern. Wir sind in einem Prozess und arbeiten daran.

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war hart, auch für mich in der Loge. Wir haben sehr schwer ins Spiel gefunden und waren nervös. Der Rückstand war verdient. Ich muss den Spielern aber ein Kompliment machen, wie sie sich gemeinsam mit den Fans ins Spiel zurückgekämpft haben. Dann haben wir ein super Tor erzielt. Es freut mich sehr für Sam, der genau dort stand, wo ein Stürmer stehen muss. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, Fenerbahce sehr weit weg zu halten von unserem Tor. Wir hatten vorne Abstimmungsprobleme, dann müssen wir nach Fehlpässen wieder hinterherlaufen. In der Nachspielzeit machst du gefühlsmäßig alles durch. Der Punkt geht insgesamt für beide Teams in Ordnung. Es war ein echter Europapokal-Fight. Die Fans waren fantastisch heute und haben uns nach vorne gepusht. Ich kann mit dem Punkt gut leben, aber wir haben weiterhin viel Arbeit vor uns. Es kann die Wende in unsere Richtung sein. Denn die Spieler haben sich mit viel Engagement und Spirit reingekämpft. Martin konnte am Ende kaum noch die Schulter bewegen, hat sich aber durchgebissen. Wir werden morgen sehen, wie es mit ihm weitergeht. Ich hebe nach einem Spiel ungern einen Spieler hervor, aber Kristijan Jakics Startelfdebüt war sehr gelungen. Ich sehe uns auf einem guten Weg. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht in unserer Absicherung.

Kevin Trapp: Ich bin sehr erleichtert, dass ich den Elfmeter gehalten habe. Es freut mich, denn es wäre eine späte Niederlage gewesen. Insgesamt war es ein hitziges Spiel mit einer hitzigen Atmosphäre, aus dem wir verdient einen Punkt mitgenommen haben.

Erik Durm: Die ersten 20 bis 25 Minuten haben wir uns schwer getan. Fenerbahce hat das sehr gut gemacht, sehr gut nach vorne gespielt und gezeigt, dass sie Qualität haben. Dann hatten wir die Partie gut im Griff und haben nach einem schönen Angriff den Ausgleich erzielt. Ich freue mich für Sam, dass er getroffen hat. Die zweite Halbzeit haben wir besser gespielt, auch spielerisch. Wir haben kaum etwas zugelassen, unsere Restverteidigung hat gestimmt. Zum Schluss haben wir ein bisschen Dusel und können uns bei Kevin bedanken, dass er den Elfmeter gehalten hat. Ich wusste, dass er gut drauf ist. Es war sehr wichtig, dass er das Ding rausfischt. Am Ende waren die Fans bei jeder Aktion dabei. Es hat nur der Sieg gefehlt, dann wäre es ein toller Abend gewesen. Es war geil, mal wieder europäisch zu spielen. Ich habe rund die Hälfte der Spiele meiner Karriere auf links gespielt. Deswegen war es keine große Umstellung. Ich habe zehn Minuten gebraucht, um reinzufinden, dann hat es sehr gut geklappt. Insgesamt sind wir auf einem richtig guten Weg. Man hat heute wieder gesehen, dass wir eine geile Einheit auf dem Platz sind. Am Sonntag in Wolfsburg möchten wir dann endlich den ersten Dreier holen und in dieser ausgeglichenen Gruppe natürlich weiterkommen.

Vitor Pereira (Trainer Fenerbahce SK): Natürlich war es nicht einfach, hier zu spielen und die Räume zu finden. Wir haben versucht, unser Pressingspiel durchzuziehen. Das hat nur in manchen Phasen des Spiels geklappt. Wir haben Chancen herausgespielt, aber Frankfurt auch. Es war ein offenes Spiel, eine schöne Partie zum Anschauen für die Zuschauer. Am Ende haben wir die große Chance auf den Sieg nicht genutzt. Beide Mannschaften haben versucht, das Spiel für sich zu entscheiden. Ich bin sehr happy mit den Spielern und ihrer Einstellung, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Ich habe alles gesehen, was ich sehen wollte. Die Gruppe ist sehr ausgeglichen, es wird sehr spannend.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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