Eintracht Frankfurt - Hertha BSC Berlin

Bundesliga 2021/2022 - 8. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 16.10.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: 32.000
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 0:1 M.Richter (7.), 0:2 Ekkelenkamp (63.), 1:2 Paciencia (78., Foulelfmeter)

 

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Eintracht Frankfurt
Hertha BSC Berlin

  • Trapp
  • Hinteregger
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Jakic
  • Sow
  • Chandler
  • Hauge
  • Kostic
  • Lindström
  • Lammers

 


  • Schwolow
  • Pekarik
  • Boyata
  • Stark
  • Plattenhardt
  • Ascacibar
  • Darida
  • S. Serdar
  • M. Richter
  • Mittelstädt
  • Piatek

 

Wechsel
  • Toure für Chandler (46.)
  • Kamada für Lindström (46.)
  • Borré für Lammers (60.)
  • Paciencia für Jakic (69.)
Wechsel
  • Ekkelenkamp für Piatek (50.)
  • Belfodil für M. Richter (60.)
  • Jastrzembski für Mittelstädt (73.)
  • K.-P. Boateng für Darida (83.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Pal Dardai

 

 

1:2 gegen Hertha BSC

Frankfurt verliert erstmals seit dem ersten Spieltag. Berlin geht vor der Pause in Führung und legt nach dem Seitenwechsel nach. Paciencia stellt den Endstand her (78.).

13 Tage nach dem ersten Saisonsieg in München kehrte die Eintracht gegen Hertha BSC mit vier personellen Änderungen aus der Länderspielpause zurück. Die wiedergenesenen Makoto Hasebe und Evan Ndicka ersetzten in der Dreierabwehrkette Stefan Ilsanker und Tuta. Sam Lammers vertrat den erst Freitagabend aus Kolumbien zurückgekehrten und entsprechend geschlauchten Rafael Santos Borré. Jens Petter Hauge begann für Almamy Toure. Damit einher ging eine kleine Änderung in der Grundformation, die sich als 3-4-1-2 statt 3-4-2-1 gestaltete. Hauge gab den Zehner hinter der Doppelspitze, die Jesper Lindström mit Lammers bildete.

Die Hausherren erwischten vor 32.000 Zuschauern im sonnendurchfluteten Deutsche Bank Park den etwas dominanteren Beginn, verloren aber mit zunehmender Spieldauer aufgrund sich häufender Ungenauigkeiten vorne wie hinten zusehends den spielerischen Faden.

Den Gästen aus der Hauptstadt spielte zweifelsohne das frühe 0:1 in die Karten, als eine Flanke von Vladimir Darida in den Strafraum segelte und Marco Richter der Kugel die entscheidende Richtungsänderung verlieh, sodass das Leder über den Innenpfosten hinter Kevin Trapp einschlug (7.). Es war Richters fünfter Treffer im achten Aufeinandertreffen mit Frankfurt.

Etwa fünf Minuten später schwirrte wieder das Spielgerät von links an Freund und Feind vorbei, diesmal war Trapp aber vor Richter am Ball (13.). Kurz darauf das gleiche Muster über die rechte Berliner Bahn, als Krzysztof Piatek mutterseelenallein zum Kopfball kam, doch Trapp nicht überwinden konnte (17.).

Derlei Hochkaräter vermochten sich die Adler nur selten herauszuspielen, auch weil sich spätestens in Tornähe die Stockfehler häuften. Eine Eckballvariante auf den im Rückraum lauernden Kristijan Jakic, dessen abgefälschten Schuss Alexander Schwolow gerade so um den Pfosten lenken konnte, blieb die größte Gelegenheit vor der Pause (27.). Auf der anderen Seite hätte Piatek beinahe von einem Missverständnis im Aufbauspiel profitiert und zielte völlig blank an Trapp, aber auch am Gehäuse vorbei (41.).

Zur Pause brachte Oliver Glasner mit einem Doppelwechsel – Almamy Toure und Daichi Kamada für Timothy Chandler und Jesper Lindström – frischen Wind in die Partie. Frankfurt agierte wesentlich druckvoller und zielorientiert. Djibril Sow rauschte nach einem schnellen Angriff über den Flügel am langen Pfosten heran, verzog seine Direktabnahme aber knapp (52.). Nach einer Stunde kam mit Borré ein neuer Angreifer (60.), der aber erstmal mit ansehen musste, wie die Hauptstädter einen ihrer wenigen Gegenstöße eiskalt zum 0:2 durch Jurgen Ekkelenkamp verwerteten (63.). Also noch ein Stürmer: Goncalo Pacienca, der sogleich per Kopf auf Borré ablegte, der aber etwas zu sachte in die Arme von Schwolow abschloss (69.).

Der Portugiese war es dann auch, den Schwolow im Strafraum umriss (77.). Elfmeter für Frankfurt, der Gefoulte verwandelte vor den Fans in der Nordwestkurve mittig (78.). Mehr als der Anschluss sollte trotz unbändigen Anrennens nicht mehr gelingen, sodass die Eintracht die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit 22 Spielen hinnehmen musste.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Unsere Leistung war nicht gut, vor allem in der ersten Halbzeit. Das Gegentor fiel zu einfach, wir hatten kaum Durchschlagskraft nach vorne und uns wenige Chancen erspielt. In der Gesamtheit muss man sagen, dass wir verdient verloren haben. Im Spiel nach vorne sind wir zu unsauber und machen zu viele einfache Fehler. So ersticken wir viele Situationen schon im Keim, weil wir sie nicht sauber zu Ende spielen. Daran müssen wir arbeiten. Ich glaube, dass wir in allen Bereichen Punkte haben, die wir verbessern müssen. Wir dürfen auf der einen Seite nicht so einfach die Gegentore bekommen, auf der anderen Seite müssen uns wir deutlich mehr Durchsetzungsvermögen im Eins-gegen-eins aneignen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind enttäuscht. Nicht nur über das Ergebnis, sondern auch die Leistung. Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir Fehler im Spielaufbau und konnten uns vorne nicht durchsetzen. Wir haben uns etwas anderes vorgenommen, es aber nicht auf den Platz bekommen. Das 0:1 nach einem Einwurf war zu billig. Wir haben gefühlt jedes Duell verloren und sind verdient in Rückstand geraten. Nach der Pause haben wir mehr Druck gemacht, aber zu einfältig gespielt. Der Konter vor dem 0:2 fällt in eine Druckphase von uns. Solche Situationen müssen wir besser verteidigen. Mit dem Elfmeter hat uns Hertha zurück ins Spiel gebracht. Die Jungs haben alles versucht, aber die Leistung hat nicht gereicht, um einen Punkt mitzunehmen. Ich möchte die Niederlage aber nicht allein auf die Spieler abwälzen. Es war von allen zu wenig, auch von mir. Vielleicht hätte ich etwas früher eingreifen können. Hertha ist der verdiente Sieger. Wir tun uns schwer, gegen defensiv gut organsierte Mannschaften, die robust auftreten, Chancen herauszuspielen. Das ist die bisherige Erkenntnis der Saison. Unsere Aufgabe ist es, uns hier zu verbessern: Uns besser durchzusetzen, mal ein Eins-gegen-eins-Duell gewinnen, schneller spielen. Und wir brauchen mehr Abschlüsse.

Goncalo Paciencia: Die Statistiken interessieren uns nicht, denn wir haben nicht gewonnen. Die erste Halbzeit war nicht gut. In der zweiten Halbzeit wurden wir besser, wir haben gekämpft. Am Ende des Tages haben wir aber verloren. Wir müssen jetzt schnell wieder den Kopf hochnehmen und analysieren, was wir heute nicht gut gemacht haben. Am Donnerstag müssen wir ein anderes Gesicht zeigen.

Jens Petter Hauge: Ich bin sehr enttäuscht. Das waren nicht die Leistung und das Ergebnis, wie wir es uns vorgestellt haben. In der ersten Halbzeit können wir zu Hause so nicht auftreten. In der zweiten Hälfte waren wir ein anderes Team, nach dem zweiten Gegentreffer war es allerdings schwierig zurückzukommen. Wir haben uns einige Chancen erspielt und das Spiel kontrolliert. Wir müssen vom zweiten Gegentor lernen. Wenn man sich so ins Spiel zurückkämpft, darf man keinen so einfachen Gegentreffer kassieren. In den nächsten Spielen müssen wir mit der Intensität auftreten, die wir in der zweiten Halbzeit an den Tag gelegt haben.

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): Glückwunsch an die Jungs und den Trainerstab. Wir haben die vergangenen zwei Wochen gut genutzt. Gegen den Ball waren wir taktisch diszipliniert und haben gut gekontert. Taktisch war die erste Halbzeit perfekt. Wir wussten, dass die Druckphase von Frankfurt kommen würde. Sie haben Alles oder Nichts gespielt, hatten zwar keine großen Chancen, aber Druck, Druck, Druck gemacht. Der unnötige Elfmeter hat das Publikum geweckt. Ich sehe einen verdienten Sieg und bin sehr glücklich.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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