Olympiakos Piräus - Eintracht Frankfurt

Europa League 2021/2022 - Gruppe D, 4. Spieltag

1:2 (1:1)

Termin: 04.11.2021, 18:45 Uhr
Zuschauer: 23.050
Schiedsrichter: Alexey Kulbakov (Belarus)
Tore: 1:0 El-Arabi (12.), 1:1 Kamada (17.), 1:2 Hauge (90.)

 

>> Spielbericht <<

Olympiakos Piräus
Eintracht Frankfurt

  • Vaclik
  • Lala
  • Sokratis
  • Ba
  • Reabciuk
  • M’Vila
  • M. Camara
  • Gio. Masouras
  • A. Camara
  • Onyekuru
  • El-Arabi

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Barkok
  • Sow
  • Jakic
  • Chandler
  • Kamada
  • Borré
  • Lammers

 

Wechsel
  • Valbuena für Onyekuru (71.)
  • Rony Lopes für Gio. Masouras (83.)
  • Tiquinho Soares für El-Arabi (83.)
  • Kunde für M. Camara (89.)
Wechsel
  • Lindström für Lammers (58.)
  • Toure für Barkok (58.)
  • Hauge für Borré (78.)
  • Rode für Jakic (78.)
  • Ilsanker für Sow (82.)
Trainer
  • Pedro Rui da Mota Vieira Martins
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Eintracht überwintert in der Europa League

Hauge erzielt auf Vorlage von Lindström den 2:1 (1:0)-Siegtreffer in Piräus (90. + 2). Vor der Pause hatte Kamada (17.) zunächst den Rückstand durch El-Arabi (12.) wettgemacht.

Für den zweiten Kraftakt bei drei Spielen binnen neun Tagen nahm Oliver Glasner fünf personelle Veränderungen gegenüber dem 1:1 gegen Leipzig vor – teilweise notgedrungen. So waren die lädierten Ajdin Hrustic und Filip Kostic erst gar nicht mit nach Griechenland gereist. Zudem musste sich kurzfristig Erik Durm wegen Magen-Darm-Problemen abmelden. Für dieses Trio begannen der wiedergenesene Kristijan Jakic, Sam Lammers und Timothy Chandler. An der Fünferkette änderte sich damit nichts, wohl aber an der Rolle von Daichi Kamada, wieder als klarer Zehner hinter einer Doppelspitze agierte. Darüber hinaus vertraute Cheftrainer Glasner auf der rechten Bahn auf Aymen Barkok und im Abwehrzentrum Makoto Hasebe. Almamy Toure und Martin Hinteregger nahmen auf der Bank Platz.

Vom Start weg entwickelte sich eine kampf- und körperbetonte sowie lautstark von den Zuschauern, darunter 1200 aus Frankfurt, begleitete Auseinandersetzung der beiden Bestplatzierten der Gruppe D. Abwarten war Piräus wie Frankfurt ein Fremdwort und so kamen die Kontrahenten zu regelmäßigen Abschlusssituationen, vornehmlich nach schnellen Umschaltaktionen. Gerade gegen Ende der ersten Halbzeit machten die Hausherren dahingehend den noch etwas zielstrebigeren Eindruck und erlangten dadurch ein Chancenplus.

Den offenen Schlagabtausch eröffnete in der zwölften Minute Youssef El-Arabi, der einen flachen Rückpass des über seine linke Seite durchgebrochenen Henry Onyekuru per Direktabnahme in die Maschen setzte (12.). Die frühe Führung für Olympiacos. Auf der Gegenseite war es Kristijan Jakic, der mit einem allerdings neben den Kasten fliegenden Distanzversuch für die erste Torannäherung der Hessen sorgte (16.).

Doch schon im nächsten Anlauf sollte es mit der schnellen Antwort klappen. Der sich fallen gelassene Borré hebelte mit einem Laserpass in die Spitze die gesamte rot-weiße Hintermannschaft aus, Kamada vollstreckte über den Innenpfosten – 1:1 (17.).

In der Folge neutralisierten sich beide Seiten weitgehend, Zweikämpfe verhärteten, Nickligkeiten häuften, die Dezibel auf den Rängen steigerten sich. Nach etwa einer halben Stunde setzte der griechische Spitzenreiter zur Drangphase an. Kevin Trapp konnte sich mehrfach auszeichnen. Erst stellte den Torhüter ein zu zentraler Versuch aus dem Hinterhalt vor keine Probleme (28.). Dann vereitelte er mit einer geistesgegenwärtigen Fußabwehr aus nicht mal sechs Metern den abermaligen Rückstand (36.). Wenige Augenblicke steckte der umtriebige Onyekuru die Pille von der linken Seite an zwei Frankfurtern vorbei durch auf Mady Camara, der ebenfalls in Trapp seinen Meister fand (39.).

An der emotionalen Herangehensweise beider Lager änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht, zumindest nicht zum Schlechteren. Gleichzeitig förderte der zeitweise hektische zweite Durchgang weit weniger Großchancen zutage. Eine der wenigen besaß Onyekura, als er aus zwölf Metern haarscharf am rechten Pfosten vorbei feuerte (57.). Unmittelbar danach zog Glasner seine ersten beiden Wechseloptionen und brachte Toure für Barkok sowie Jesper Lindström für Lammers (58.). Der Cheftrainer hatte auch zehn Zeigerumdrehungen darauf die Aufmerksamkeit auf seiner Seite, als er den ins Seitenaus gerollten Ball tatkräftig volley ins Publikum beförderte und dafür Gelb sah (68.).

Nicht weniger schussgewaltig zeigte sich Joker Lindström, der unbekümmert aus zentraler Position einfach mal abzog. Dem strammen Abschluss folgte aber auch eine starke Parade von FC-Keeper Tomáš Vaclík (69.). Danach hielten sich die fußballerischen Highlights wieder in Grenzen. In der 78. Minute betraten Sebastian Rode und Jens Petter Hauge für Jakic und Borré das Feld. In der 82. Minute hatte Djibril Sow Feierabend, Stefan Ilsanker ersetzte den Schweizer positionsgetreu im defensiven Mittelfeld.

Nur ein Mal noch musste Tuta zur Ecke blocken (87.), ehe es fünf Minuten Nachspielzeit gab... Kaum war die Anzeigetafel des Vierten Offiziellen erloschen, setzte sich Lindström über den linken Halbraum durch, fand im Zentrum Hauge, der das 2:1 für Eintracht Frankfurt erzwang (90. + 2)! Das Tor, das nach dem Schlusspfiff den sicheren Einzug in die K.-o.-Phase der UEFA Europa League bedeutete.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben uns reingekämpft und sind nach dem Rückstand super zurückgekommen. Natürlich haben wir auch Torchancen zugelassen, aber hinten heraus haben wir es gut gemacht. Ich freue mich für die Mannschaft, es war ein Teamerfolg. Gerade nach den schwierigen Tagen ist dieser Sieg sehr wichtig. Wir sind sehr glücklich über die Leistung und freuen uns über die sehr gute Ausgangsposition in der Gruppe. Das genießen wir für heute. Das Ziel, in der Europa League zu überwintern, haben wir erreicht. Jetzt möchten wir den Gruppensieg einfahren.

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war eine super Leistung von uns in einem schwierigen Spiel vor ausverkauftem Haus. Wir gehen mit der ersten Aktion in Rückstand, die Reaktion hat mir gefallen. Das 1:1 war super herausgespielt, danach wurden wir für meinen Geschmack etwas zu passiv. Die zweite Halbzeit war von großem Kampf geprägt, wir haben dem Druck standgehalten und Kevin war immer wieder da. Wir hatten bereits vor dem 2:1 drei, vier Ballgewinne, die wir nicht sauber zu Ende gespielt haben. Es ist schön, dass wir mit dem vorzeitigen Einzug in die K.-o.-Runde unser erstes Ziel so früh erreicht haben. Es ist ein schöner Abend für uns und die Fans, die uns auch in schwierigen Phasen des Spiels unterstützt haben.

Timothy Chandler: Wir sind alle überglücklich. Es war wirklich eine Teamleistung. Wir haben alles abgerufen. Viele Teams verlieren hier oder spielen unentschieden. Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten, haben uns aber reingekämpft. Am Ende zählt die Mentalität. Die späten Tore zeigen den Spirit, dass wir bis zur letzten Minute daran glauben, gewinnen zu können. Es hat sich wieder gezeigt, dass es im Team stimmt. Wir haben bis zum Ende gekämpft und auch gut verteidigt.

Jens Petter Hauge: Ich fühle mich gut und bin glücklich. Doch nicht für mich, sondern für die Mannschaft. Jesper und ich sprechen immer mit dem Coach und versuchen, uns jeden Tag zu verbessern. Am wichtigsten ist, was der Trainer sagt. Auf nichts anderes fokussiere ich mich.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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