Eintracht Frankfurt - FC Royal Antwerpen

Europa League 2021/2022 - Gruppe D, 5. Spieltag

2:2 (1:1)

Termin: 25.11.2021, 21:00 Uhr
Zuschauer: 30.000
Schiedsrichter: Paul Tierney (England)
Tore: 1:0 Kamada (13.), 1:1 Nainggolan (33.), 1:2 Samatta (88.), 2:2 Paciencia (90.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC Royal Antwerpen

  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Chandler
  • Sow
  • Jakic
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 


  • Butez
  • de Laet
  • Dinis Almeida
  • Dessoleil
  • Vines
  • B. Verstraete
  • Dwomoh
  • Nainggolan
  • Mi. Frey
  • Fischer
  • Samatta

 

Wechsel
  • Lammers für Borré (69.)
  • Hauge für Lindström (78.)
  • Paciencia für Kamada (90.)
  • Rode für Jakic (90.)
Wechsel
  • Alhassan Yusuf für Dwomoh (66.)
  • J. Eggestein für Fischer (75.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Brian Priske

 

 

Später Ausgleich, doch keine Vorentscheidung

Paciencia trifft in letzter Minute zum 2:2 (1:1)-Endstand, nachdem die Führung zwei Mal gewechselt hatte. Ein Punkt am letzten Spieltag reicht zum Gruppensieg.

Nach einer unspektakulären Anfangsphase kamen die im Vergleich zum Freiburg-Spiel personell unveränderten Adlerträger vor 30.000 Zuschauern in der 13. Minute erstmals vor den Kasten der Belgier, und sofort klingelte es. Timothy Chandler wurde über die rechte Seite auf die Reise geschickt, flankte direkt in die Mitte, wo Daichi Kamada mit dem Außenrist aus sechs Metern abschloss. Jean Butez war zwar mit der rechten Hand noch dran, konnte das Leder aber nur an den Innenpfosten lenken. Für den Japaner war dieser Treffer zum 1:0 das neunte Tor auf internationaler Ebene für die Eintracht, kein aktiver Adlerträger hat mehr auf dem Konto.

Antwerpen antwortete mit einer Ecke, die auf Umwegen vor den Füßen von Dorian Dessoleil landet, doch Trapp tauchte reaktionsschnell ab. In der Folge präsentierte sich die Eintracht spielfreudig, versuchte, schnell umzuschalten und blieb am Drücker. Wollten sich die Gäste befreien und durchs Mittelfeld kombinieren, war spätestens bei „Libero“ Makoto Hasebe Endstation. Was jedoch bei Royal funktionierte, waren wie vor der Chance von Dessoleil Standards. Viktor Fischer brachte die Ecke in den Rückraum, wo Radja Nainggolan direkt abzog, das Leder zwei Mal abgefälscht wurde und unhaltbar für Kevin Trapp im rechten Toreck landete (33.). Die Eintracht ließ sich nicht entmutigen und war wieder um Spielkontrolle bemüht. Nur zwei Minuten später feuerte Kristijan Jakic den nächsten Warnschuss ab (35./drüber), Jesper Lindström (40.) zielte ebenso zu hoch. Die Eintracht zog vor der Pause nochmal ein Powerplay auf. Aber auch Rafael Santos Borré hatte kein Glück (45./abgeblockt). Drei folgende Ecken allein in der Nachspielzeit brachten nichts mehr ein. Und vor der vierten pfiff Schiedsrichter Paul Tierney zur Halbzeit.

Die zweite Hälfte begann wie die erste – mit leichter optischer Überlegenheit für die Gastgeber, aber ohne ganz zwingende Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Eintracht war engagiert und bemüht, konnte sich aber nicht in die gefährliche Zone spielen. Auf der anderen Seite brachte De Laet die Gäste vermeintlich in Führung, als ein Freistoß an den langen Pfosten flog und der Kapitän im Fallen traf. Doch nach langer Videoüberprüfung wurde der Treffer zurückgenommen (71.). Bis zur 89. Minute passierte nicht viel, ehe die Adlerträger ausgekontert wurden und Samatta die Gäste in Führung bringt (89.). Doch die letzte Antwort hat die Last-Minute-Eintracht. Kostic flankte in der vierten Minute der Nachspielzeit punktgenau auf Goncalo Paciencia, der aus sieben Metern ins rechte Eck einköpfte. Erinnerungen wurden wach an seinen späten Treffer in Lissabon zum 2:4-Anschluss im April 2019, der auch erst im nächsten Spiel richtig wichtig wurde.

Denn durch den Sieg von Piräus im Parallelspiel bleibt der Kampf um den Gruppensieg noch offen. Paciencias Tor sorgte dafür, dass nun ein Remis bei Fenerbahce zum ersten Platz und den direkten Einzug ins Achtelfinale reicht. Ansonsten geht's in die Play-offs.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Meine Stimmung ist bisschen zweigeteilt. Natürlich freut es mich, dass wir nach dem späten Rückstand nochmal zurückgekommen sind. Man hat gesehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, kassieren dann den vermeidbaren Ausgleich. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht ganz so flüssig, wurden ungeduldig, hatten paar einfache Ballverluste, es wurde wild. Wir wollten das Spiel immer noch unbedingt gewinnen und haben die Geduld verloren. Manche Situationen müssen wir besser ausspielen. In ein, zwei Situationen wurden wir ausgekontert und liegen spät mit 1:2 zurück. Aber es zeichnet uns die ganze Saison aus, dass wir nicht aufstecken, sondern weiter nach vorne spielen. Ich hatte das Gefühl, dass wir noch zurückkommen. Das kann noch ein ganz wichtiger Punkt werden. Es war ein Spiel, in dem ich viele gute Sachen gesehen habe, wie zum Beispiel die Lösungen bei eigenem Ballbesitz in der ersten Halbzeit. Wichtig ist aber auch, dass wir unsere Struktur das ganze Spiel über halten. Hinten waren wir bis auf die Standards sehr stabil. Das Remis ist am Ende gerecht. Es freut mich, dass Goncalo wieder da ist. Das ist ein sehr schwieriger Kopfball, das hat er fantastisch gemacht. In dieser Situation hatten wir eine gute Strafraumpräsenz. Das müssen wir öfter zeigen, wir hatten zu oft zu wenig Personal im Strafraum.

Sebastian Rode: Es war ein bisschen eine Achterbahn der Gefühle bis zum Schluss. Wir haben es leider verpasst den Sack zuzumachen und uns direkt als Erster zu qualifizieren. Nun haben wir ein schweres Spiel in Istanbul. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, aber leider durch einen Zuordnungsfehler nach einer Ecke das 1:1 kassiert. Bis dahin hatten wir Antwerpen gut im Griff. In der zweiten Halbzeit ging es hin und her, wir haben ein bisschen die Kontrolle verloren. Wir dürfen nicht im heimischen Stadion in der 88. Minute einen Konter bekommen, zumal im Wissen, dass es in Piräus unentschieden steht. Nichtsdestotrotz haben wir uns wieder zurückgekämpft. Das zeigt unsere Qualität und Mentalität.

Timothy Chandler: Schade, dass wir den Gruppensieg nicht klarmachen konnten. Dann müssen wir es in Istanbul schaffen. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingt. In der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel, haben guten Fußball gespielt, nur zu spät den Abschluss gesucht, weil wir immer nochmal querlegen wollten. Das war das größte Manko. Nach dem 1:0 hätten wir nachlegen müssen. In der zweiten Halbzeit war es ein offenes Spiel. Wir hatten das Spiel aber gut unter Kontrolle, Antwerpen hatte keine großen Möglichkeiten. Beim 1:2 kontern sie gut, da kommen wir ein paar Mal einen Schritt zu spät. Am Ende beweisen wir wieder Moral und kommen mit dem Schlusspfiff zum Ausgleich. Das war wichtig für den Kopf, denn wir haben viel investiert und uns damit wenigstens teilweise belohnt.

Goncalo Paciencia: Ich habe mich gut gefühlt, besser als vor der Verletzung. Mein Ziel ist immer, der Mannschaft zu helfen. Das konnte ich heute zum Glück wieder tun. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Antwerpen hat viel Qualität, das haben wir dann insbesondere in der zweiten Halbzeit gemerkt. Aber wir haben unsere Mentalität bewiesen und bis zur letzten Sekunde gekämpft.

Djibril Sow: Wir haben alles reingehauen. Wenn wir das Level aus der ersten Halbzeit gehalten hätten, hätten wir klar gewonnen. Es ist zu hektisch geworden nach der Pause, das wollten wir vermeiden. Wir müssen schneller spielen und Situationen klarer auflösen, dann wird es nicht so wild. Wir haben weiterhin alles in eigener Hand, aber es wird sehr schwer in Istanbul.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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