Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 16. Spieltag

2:3 (1:1)

Termin: 15.12.2021, 18:30 Uhr
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 Neuhaus (6.), 1:1 Borré (45.), 1:2 Lindström (50.), 2:2 Bensebaini (54. Foulelfmeter), 2:3 Kamada (55.)

 

>> Spielbericht <<

Borussia Mönchengladbach
Eintracht Frankfurt

  • Sommer
  • Ginter
  • Zakaria
  • Bensebaini
  • Scally
  • Koné
  • Benes
  • Netz
  • Neuhaus
  • Plea
  • Embolo

 


  • Trapp
  • Tuta (70.)
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • da Costa
  • Jakic
  • Sow
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 

Wechsel
  • Kramer für Neuhaus (64.)
  • Thuram für Benes (64.)
  • Herrmann für Scally (76.)
  • Bennetts für Netz (89.)
Wechsel
  • Rode für Jakic (28.)
  • Hasebe für Borré (73.)
  • C. Lenz für Sow (83.)
  • Barkok für Lindström (83.)
Trainer
  • Adi Hütter
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Drei Punkte am Niederrhein

In einer vor allem in der zweiten Hälfte ereignisreichen Partie schlägt Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach mit 3:2 (1:1).

Cheftrainer Oliver Glasner vertraute auf die gleichen Spieler in der Startaufstellung, die beim furiosen 5:2 am Sonntag gegen Leverkusen begonnen hatten. Also auch mit Kristijan Jakic, hinter dessen Einsatz zumindest noch ein kleines Fragezeichen gestanden hatte.

Die Eintracht machte vom Anpfiff weg Druck und schnürte in den ersten Minuten Gladbach in deren Hälfte ein. Um mit der ersten Chance des Gegners den frühen Rückstand zu kassieren (5.). Nach einer Kopfballablage von Joe Scally kam Florian Neuhaus am Sechzehner zum Abschluss und setzte den Ball trocken ins lange Eck.

Der beherzte Beginn der Hessen war verpufft, die Eintracht tat sich in der Folgezeit schwer, gefährlich vor das Tor von Gladbach-Keeper Yann Sommer zu kommen. Im Gegensatz zu den Hausherren: Eine Möglichkeit von Scally vereitelten zuerst Kevin Trapp und dann der Linienrichter, der die Fahne hob (18.). Dann prüfte Alassane Plea mit einem strammen Schuss den Frankfurter Torhüter (26.).

Zu dem frühen Rückstand gesellte sich nach 28 Minuten der nächste Dämpfer für die Frankfurter: Jakic griff sich an den Oberschenkel, Sebastian Rode ersetzte den Kroaten in der Zentrale. Wenn bei der Eintracht offensiv etwas ging, dann zumeist über die linke Seite. Eine gefühlvolle Hereingabe von Filip Kostic konnte Sommer gerade so entschärfen (34.), Jesper Lindström hatte am zweiten Pfosten gelauert.

Als alles den Anschein hatte, dass es mit dem 0:1 aus Sicht der Eintracht in die Pause geht, stachen die Adlerträger mit dem ersten Schuss aufs Tor eiskalt zu. Djibril Sow schaltete nach einem Ballverlust der Hausherren am schnellsten, Rode steckte ebenso zielstrebig auf Lindström durch, der den komplett freien Rafael Santos Borré im Zentrum fand. Der Kolumbianer ließ sich nicht zweimal bitten und vollstreckte zum 1:1 (45.). Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Martin Petersen die erste Halbzeit ab.

Die Eintracht kam wie zu Spielbeginn mit mächtig Dampf aus der Kabine – und dieses Mal fiel das Tor aus Eintracht-Sicht auf der richtigen Seite. Daichi Kamada steckte auf der linken Seite den Ball zum mitgelaufenen Evan Ndicka durch, der Innenverteidiger legte ihn in den Rückraum auf Lindström, der den Ball unter die Latte nagelte (50.). Dann überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst traf Danny da Costa Kouadio Koné im Strafraum am Knöchel, den fälligen Elfmeter verwandelte Ramy Bensebaini sicher links unten (54.). Im direkten Gegenzug die Antwort der Eintracht: Borré schickte Kamada auf die Reise, der sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und letztlich zum 3:2 einnetzte (55.).

Der Offensivzug der Eintracht kam nun richtig ins Rollen, Lindström traf den Pfosten (59.). Nur eine Minute später kombinierten sich da Costa und Rode bis zur Grundlinie durch, die Hereingabe des Kapitäns konnte die Gladbacher Defensive in größter Not klären. Die Frankfurter waren dem 4:2 deutlich näher als Gladbach dem Ausgleich, der Treffer wollte allerdings nicht fallen.

Vielmehr musste die Eintracht den nächsten Ausfall hinnehmen: Dieses Mal allerdings nicht aufgrund einer Verletzung, sondern weil Tuta nach einem taktischen Foul seine zweite Gelbe Karte gesehen hatte (70.). Glasner reagierte prompt und brachte Makoto Hasebe für Borré. Hinteregger wechselte auf die rechte Halbposition, der Japaner ins Abwehrzentrum. Die Frankfurter Angriffsbemühungen wurden so jäh gestoppt, fortan lag der Fokus auf der defensiven Kompaktheit. Nun waren es die Angriffe der Rheinländer, die auf die Hessen einprasselten. Die Eintracht konnte sich jedoch auf ihren Schlussmann verlassen. Zuerst hielt Trapp einen Kopfball des eingewechselten Christoph Kramer (79.), dann fand auch Ginter per Kopf seinen Meister in Trapp (81.). Mit Christopher Lenz und Aymen Barkok brachte Glasner weitere frische Kräfte, seine Mannschaft verteidigte aufopferungsvoll den knappen Vorsprung, den sie schlussendlich zu zehnt über die Zeit brachte.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir sind schwer in die Partie gekommen. Man hat gemerkt, dass die Jungs ein bisschen müde sind. Nichtsdestotrotz sind wir durch den Rückschlag nicht wild geworden, sondern haben weitergespielt und haben nach einem Fehler der Gladbacher das 1:1 gemacht. Danach sind wir sehr gut aus der Pause gekommen, haben das nächste Tor erzielt und sind richtig gut aufgetreten. Auch nach dem 2:2 haben wir sofort das 3:2 gemacht. Am Ende haben es die Jungs mit aller Leidenschaft verteidigt. Ihre Mentalität beweisen sie seit Wochen. Zudem spielen wir uns mittlerweile richtig gute Torchancen heraus. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht.

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war hinten raus eine großartige kämpferische Willensleistung. In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwergetan. Man hat gesehen, dass wir nicht so aktiv und agil waren. Wir sind viel hinterhergelaufen und waren etwas unsicher. Die vergangenen Spiele haben Spuren hinterlassen. Diese eine Aktion vor der Halbzeitpause haben wir gebraucht und den Ballgewinn super ausgenutzt. Mit den ersten 20, 25 Minuten der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, als wir richtig guten Fußball gespielt und sehr schöne Tore erzielt haben. Danach haben wir die Riesenchance aufs 4:2. Mit der Gelb-Roten Karte war es wieder ein anderes Spiel. Dann hieß es, alle Kräfte zu mobilisieren. Das haben die Jungs wieder gemacht, sich in jeden Schuss geworfen, und wenn mal jemand durchkam, war Kevin da. Am Ende steht deswegen ein fantastischer Auswärtssieg.

Sebastian Rode: Für den Fan war das Spiel schön anzuschauen. Es ging 90 Minuten lang heiß her. Es war sehr wichtig, dass wir vor der Halbzeit noch den Ausgleich erzielt haben. Nach der Pause sind wir richtig gut ins Spiel gekommen, haben die Tore super herausgespielt und nach dem Rückschlag durch den Elfmeter trotzdem weitergemacht. In Unterzahl hat uns Kevin den Sieg gerettet. Gegen Mainz wird es noch einmal heiß hergehen, sie sind immer ein unangenehmer Gegner.

Kevin Trapp: Über die gesamte Spieldauer betrachtet ist der Sieg verdient, wenn auch hinten raus sicherlich mit ein bisschen Glück verbunden. Aber wir haben hart dafür gefightet und viel dafür getan, das Spiel zu gewinnen. Die Gladbacher haben ihre Stärken, aber wir haben gemerkt, dass sie verunsichert waren. Wir wiederum haben einfach den Lauf und die Mentalität, um zurückzuschlagen. Nach der Führung das 2:2 zu kassieren und prompt auf 3:2 zu stellen, zeigt das. Nach der Gelb-Roten Karte wussten wir, dass einiges auf uns zukommt. Für uns ist wichtig, die schwankenden Leistungen abzustellen.

Jesper Lindström: Ich fühle mich fantastisch nach diesem Sieg. Dieses Team ist einfach nur unglaublich. Es macht so viel Spaß, hier zu sein und mit dieser Mannschaft Fußball zu spielen. Mir ist es wichtig dem Team zu helfen, das ist mir mit meinem Tor und der Vorlage gelungen. Das Spiel war ein Fight. Wir lagen wie gegen Leverkusen schon nach fünf Minuten zurück. Wir haben aber die richtige Mentalität gezeigt, auch mit nur zehn Mann in den letzten 20 Minuten.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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