Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Bundesliga 2021/2022 - 18. Spieltag

2:3 (2:0)

Termin: 08.01.2022, 18:30 Uhr
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Tore: 1:0 Borré (15.), 2:0 Borré (24.), 2:1 T. Hazard (71.), 2:2 Bellingham (86.), 2:3 Dahoud (89.)

 

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Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Rode
  • Hrustic
  • Chandler
  • Kostic
  • Kamada
  • Lindström
  • Borré

 


  • Kobel
  • Meunier
  • Can
  • Hummels
  • Guerreiro
  • Dahoud
  • Brandt
  • Bellingham
  • Malen
  • Reus
  • Haaland

 

Wechsel
  • Lammers für Lindström (66.)
  • Jakic für Rode (66.)
  • Hasebe für Kamada (79.)
  • Paciencia für Rustic (90.)
Wechsel
  • T. Hazard für Brandt (65.)
  • Witsel für Reus (90.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Marco Rose

 

 

Späte Niederlage zum Rückrundenstart

Die Eintracht verliert gegen Borussia Dortmund mit 2:3 (2:0). Borré trifft vor der Halbzeit doppelt, der BVB schlägt in der Schlussphase zurück.

Zum Auftakt der Rückrunde bestritt die Frankfurter Eintracht am Samstagabend das Topspiel gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Die SGE musste Ausfälle aufgrund von Covid-19 hinnehmen. Dabei kehrte etwas überraschend der zu Beginn der Woche positiv getestete Jesper Lindström kurzfristig in die erste Elf zurück, dafür musste Cheftrainer Oliver Glasner ebenso kurzfristig auf Djibril Sow verzichten, der sich nach einem nicht eindeutigen Testergebnis vorsichtshalber direkt in häusliche Isolation begeben hatte. Ebenfalls mit einem positiven Test fehlte Danny da Costa, während Aymen Barkok beim Afrika-Cup weilt und Jens-Petter Hauge sowie Christopher Lenz verletzungsbedingt passen mussten.

Beim Duell Siebter gegen Zweiter gehörte die erste Viertelstunde zunächst den Gästen. Die hatten schon in der zweiten Minute die große Chance zur frühen Führung, doch Trapp lenkte einen Schuss von Meunier mit einer überragenden Parade gerade noch an die Latte. Dortmund blieb auch in der Folge spielbestimmend und schaffte es mehrfach die Eintracht-Defensive in Bedrängnis zu bringen, ohne jedoch zu weiteren Großchancen zu gelangen. Nach einer guten Viertelstunde machten es die Hessen besser: Nach einem Foulspiel von Can an Hinteregger gab es einen Freistoß aus dem Halbfeld für die Eintracht. Diesen bracht Kostic scharf in den Strafraum, wo Borré goldrichtig stand und mit dem ersten Frankfurter Torschuss der Partie die Führung erzielte (16.).

Ein Wirkungstreffer auf der einen, Startschuss einer starken Phase auf der anderen Seite. Denn die SGE war nun augenblicklich im Spiel und kam zu weiteren Gelegenheiten, bevor abermals Borré auf 2:0 erhöhte (24.). Einen zunächst sehenswert herausgespielten Angriff der Eintracht hatte die Dortmunder Hintermannschaft fast schon geklärt, da antizipierte der Kolumbianer eine missglückte Rettungstat, behielt mit dem Ball am Fuß die Übersicht und schob diesen überlegt ins linke Eck.

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem der BVB um den Anschlusstreffer bemüht war, die Eintracht aber zu mehr und besseren Chancen kam. Etwa in der 29. Minute, als erst Kostic den BVB-Schlussmann Kobel prüfte und Ndicka nur Augenblicke später aus kurzer Distanz den Pfosten traf. Jesper Lindström wiederum traf nach einem abgefangenen Querpass und Lauf über das halbe Feld nur das Außennetz. Das letzte Ausrufezeichen vor der Halbzeitpause setzten dann noch mal die Dortmunder: Ein Kopfball von Hummels nach Ecke von Brandt zwang Kevin Trapp zu einer weiteren Parade, den Abpraller setzte Malen aus kurzer Distanz an den Pfosten. Somit blieb es beim 2:0 aus Sicht von Oliver Glasners Mannschaft.

Nach dem Seitenwechsel blieben Teams und Spiel erst einmal unverändert. Nur war es diesmal die Eintracht, die früh einen Treffer hätte markieren können. Lindström war es, der mit Tempo in Richtung Dortmunder Tor dribbelte, unterwegs Can tunnelte, mit seinem Flachschuss jedoch seinen Meister in Kobel fand. Ganz so viele Torchancen wie im ersten Durchgang sollte es dann vorerst doch nicht mehr geben, denn die Eintracht ließ den BVB mehr kommen, verstand es in dieser Phase aber geschickt nicht all zu viele gefährliche Situationen zuzulassen. Die besten Abschlüsse hatten kurz hintereinander erst Haaland nach einem Querschläger im Strafraum der Eintracht, dann Brandt mit einem Schlenzer nach kurzer Ablage von Reus, die jedoch beide neben das Frankfurter Gehäuse gingen (62., 63.). In der 70. Minute musste Trapp dann doch hinter sich greifen, denn der eingewechselte Hazard erzielte den 1:2-Anschlusstreffer nach Vorarbeit von Reus und Haaland. Ein Gegentor, das sich zumindest ein bisschen angedeutet hatte, nachdem sich die Hessen in den Minuten zuvor zu passiv präsentiert hatten.

Nach dem Gegentor wurde die SGE dann wieder etwas aktiver, doch die Chancen hatten zunächst weiterhin die Gäste in Person von Haaland (72., 77.), bevor mit Kostic auch mal wieder ein Frankfurter einen Torschuss abgab (78.). Nur drei Minuten später kurzes Luftanhalten bei den Borussen, denn ein Rückpass von Hummels auf Kobel verfehlte den Schlussmann, rollte dann aber neben dem eigenen Tor über die Linie. Die Borussia wechselte offensiv, warf nun alles nach vorne und kam durch Bellingham zum mittlerweile verdienten Ausgleich. Tuta konnte Haaland im Strafraum der Eintracht noch vom Ball trennen, doch die unmittelbar folgende Flanke verwertete Bellingham zum Ausgleich (87.). Nun wurde es richtig turbulent, denn im Gegenzug ging ein wuchtiger Distanzschuss von Hrustic denkbar knapp über das Tor (88.). Nur eine Minute später dann der Knockout für die Eintracht, denn Dahoud stellte mit viel Gefühl und unhaltbar für Kevin Trapp von der Strafraumkante auf 3:2 aus Sicht des BVB, der die Partei damit zu seinen Gunsten gedreht hatte. Es war das letzte Wort in einem über weite Strecken intensiven, ereignisreichen Bundesligaspiel.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Natürlich ärgere ich mich. Weil wir es gut gemacht, 2:0 geführt und phasenweise richtig gut Fußball gespielt haben. Durch das 2:1 haben wir den BVB seinen Glauben zurückgewinnen lassen, sie haben mehr Sicherheit bekommen. Dann haben sie die Qualität. Es ist ärgerlich, dass wir die Partie noch verloren haben. Wir müssen lernen, weiterzuspielen. Wir haben zu sehr defensiv gedacht und nicht mehr die Lösung nach vorne versucht. Dann lädst du den Gegner zum Pressen ein. Wir konnten als Mannschaft am Ende keine Entlastung mehr schaffen, dadurch ist der BVB immer stärker geworden. Einen solch spielstarken Gegner musst du zum Verteidigen zwingen, das haben wir nicht mehr geschafft. Zudem haben die Kräfte nachgelassen, weil es ein sehr intensives Spiel war.

Cheftrainer Oliver Glasner: In Spitzenspielen entscheiden Kleinigkeiten. Ich habe ein Spitzenspiel gesehen mit zwei Mannschaften, die nach vorne gespielt haben. Wir hatten Chancen auf das 3:0. Das 2:1 fällt nach einem individuellen Fehler, und die passieren im Fußball. Was wir uns vorwerfen lassen müssen, ist, dass wir zu sehr verwaltet haben. Wir haben immer wieder zurück auf Kevin Trapp gespielt anstatt nach vorne. Ich hatte den Eindruck, wir wollten über die Zeit kommen. Dafür sind wir bestraft worden. Es ist eine bittere Niederlage, aus der wir unsere Schlüsse ziehen: Über 95, 97 Minuten unsern Spielstil durchzuziehen, auch wenn wir 2:0 führen, aufs dritte, vierte und fünfte Tor zu gehen. Das haben wir heute nicht geschafft und stehen daher mit leeren Händen da. Trotzdem war es eine gute Leistung. Wir können viele positive Sachen mitnehmen. Auf diesem Spiel werden wir aufbauen.

Sebastian Rode: Ich bin sehr enttäuscht, wie das Spiel gelaufen ist. In der zweiten Halbzeit haben wir es einerseits verpasst, das 3:0 nachzulegen, auf der anderen Seite haben wir zu viele Bälle nach hinten auf Kevin gespielt. Wir haben nicht mehr die Tiefe gefunden, um für Entlastung zu sorgen. Dortmund hat nach dem 1:2-Anschlusstreffer Blut geleckt und war in der Lage, das Spiel zu drehen. Der BVB ist eine super Mannschaft. Wir haben es jedoch verpasst, mehr nach vorne zu spielen. So lädst du Dortmund zu Chancen ein.

Timothy Chandler: In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt und hätten höher führen müssen. Die Chance war auch noch nach der Pause da, aber da haben wir es insgesamt gesehen nicht mehr so gut gemacht. Wir haben viele Spiele in letzter Sekunde gedreht, heute war es mal umgekehrt. Das ist ärgerlich, aber wir müssen weiterarbeiten und uns die Punkte in den nächsten Spielen holen. Die guten Dinge müssen wir ausbauen und die schlechten Dinge müssen wir besser machen.

Rafael Santos Borré: Wir waren in der ersten Halbzeit obenauf, umso trauriger und ärgerlicher ist der Verlauf der zweiten Hälfte. Wir haben uns für die gute Arbeit belohnt und sind in Führung gegangen. Wenn man sich die Punkte dann noch nehmen lässt, ist das sehr bitter. Es ist wichtig, dass wir als Kollektiv funktionieren. Das tun wir, das konnte man heute wieder über weite Strecken sehen. Es hat nicht alles gepasst, das besprechen und korrigieren wir im Hinblick auf die kommenden Aufgaben. Ich denke aber dennoch, dass wir eine gute Mannschaft haben, die alles in die Waagschale wirft und für den Erfolg kämpft und arbeitet. Heute wurden wir dafür leider nicht belohnt.

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): Es war rassiger Fußball unter nicht einfachen Bedingungen. Wir sind gut reingekommen und haben Druck aufbauen können. Dann haben uns wieder zwei Themen eingeholt, die wir besser machen wollten: Das erste Tor nach einem Ballverlust und das zweite nach einem Standard. Frankfurt ist eine Mannschaft, die gute Standards schlägt und gefährlich sein kann. Nach dem 0:2 mussten wir aufpassen, nicht in mehr Konter zu laufen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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