Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld

Bundesliga 2021/2022 - 20. Spieltag

0:2 (0:2)

Termin: 21.01.2022, 20:30 Uhr
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
Tore: 0:1 Wimmer (5.), 0:2 Schöpf (27.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Arminia Bielefeld

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Sow
  • Rode
  • Chandler
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 


  • Ortega Moreno
  • Brunner
  • Pieper
  • Nilsson
  • Andrade
  • Vasiliadis
  • Schöpf
  • Okugawa
  • Wimmer
  • Krüger
  • Serra

 

Wechsel
  • Hasebe für Hinteregger (46.)
  • Paciencia für Rode (61.)
  • Ache für Chandler (74.)
  • Hrustic für Kamada (87.)
Wechsel
  • F. Kunze für Vasiliadis (61.)
  • Klos für Serra (61.)
  • Castro für Wimmer (73.)
  • Hack für Okugawa (83.)
  • Laursen für Krüger (83.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Frank Kramer

 

 

Heimniederlage gegen Bielefeld

Die Eintracht muss sich der Arminia mit 0:2 (0:2) geschlagen geben und wartet weiter auf den ersten Sieg in der Rückrunde.

Zum Auftakt des 20. Spieltags empfing die Eintracht den DSC Arminia Bielefeld vor 1000 Zuschauern im heimischen Deutsche Bank Park. Die Marschroute vor dem Spiel war klar: Der erste Dreier des neuen Jahres sollte her. Im Vergleich zum 1:1 in Augsburg am vergangenen Sonntag nahm Cheftrainer Oliver Glasner personell drei Änderungen vor. Kevin Trapp und Filip Kostic rückten nach ihren Coronainfektionen wieder in die Startelf, Diant Ramaj und Almamy Toure nahmen dafür auf der Bank Platz. Das wiederum hatte auch Folgen für Timothy Chandler. Das Urgestein wechselte die Seiten und beackerte die rechte Außenbahn. Für Makoto Hasebe startete Martin Hinteregger im Abwehrzentrum neben Tuta und Evan Ndicka. Für Neuzugang Ansgar Knauff kam die Partie derweil noch zu früh. Er stand einen Tag nach seinem Transfer von Borussia Dortmund noch nicht im Kader.

Von einer Abtastphase beider Mannschaften konnte zu Beginn des Spiels keinesfalls die Rede sein. Beide Teams spielten mit offenem Visier. Eine Kostic-Ecke nach zwei Minuten köpfte Evan Ndicka drüber, keine 120 Sekunden später landete ein Linksschuss von Timothy Chandler über dem Tor. Quasi im Gegenzug mit der ersten Chance der Gäste der frühe Rückstand aus Sicht der Eintracht. Einen Pass von Janni Serra spitzelte Timothy Chandler nach links weg. Die Kugel landete genau im Lauf von Patrick Wimmer, der links im Strafraum frei zum Abschluss kam und rechts unten vollendete (5.).

Die Eintracht ließ sich nicht lange beirren und drängte bei mehreren hintereinander folgenden Ecken direkt auf den Ausgleich. Evan Ndicka köpfte zunächst nur den Kopf von Florian Krüger (7.) an und auch der Schuss von Daichi Kamada war zu zentral (12.). Die größte Ausgleichschance in dieser Phase hatte Jesper Lindström nach ziemlich genau 15 Minuten. Ein Traumpass von Djibril Sow aus der eigenen Hälfte hebelte die gesamte Hintermannschaft des DSC aus und landete perfekt im Lauf des Dänen. Seinen Schuss aus rund 13 Metern setzte er allerdings drüber.

Die darauffolgenden Minuten waren beidseitig geprägt von rassigen Zweikämpfen und unnötigen Fehlpässen. Dann schlug erneut die Arminia zu: Patrick Wimmer kam auf der rechten Außenbahn frei durch, ließ Filip Kostic stehen und flankte per Rabona in die Mitte. Alessandro Schöpf erlief die Flanke und drückte den Ball mit der Brust aus kurzer Distanz an Kevin Trapp vorbei ins Tor (27.).

Die Antwort der Eintracht folgte vier Minuten später. Nach einem Steilpass von Jesper Lindström prüfte Rafael Santos Borré Gäste-Keeper Stefan Ortega im kurzen Eck. Bei der anschließenden Ecke kam Ndicka erneut völlig frei zum Kopfball, erwischte den Ball allerdings nicht voll und setzte die Kugel neben das Gehäuse (31., 32.). Wiederum nur zwei Minuten später setzte sich Tuta auf der rechten Seite durch und brachte den Ball flach in den Sechzehner. Lindström ließ die Kugel geschickt durch und überließ damit Borré. Dessen strammer Schuss geriet allerdings etwas zu zentral – Ortega konnte mit einem starken Reflex parieren. Alle Bemühungen der Eintracht, noch vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer zu erzielen, blieben erfolglos. So ging es mit 0:2 in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wechselte Oliver Glasner und brachte anstelle von Martin Hinteregger Makoto Hasebe im Abwehrzentrum. Sichtlich angefressen vom 0:2-Rückstand drückte die Eintracht unmittelbar nach Wiederanpfiff aufs Tempo. Eine weitgezogene Flanke von Filip Kostic setzte Timothy Chandler per Direktabnahme aufs Tor (47.). Nur kurze Zeit später meldeten sich die Gäste aus Ostwestfalen im Eintracht-Strafraum. Florian Krügers Abschluss landete neben dem Gehäuse von Kevin Trapp (48.). In den darauffolgenden Minuten erhöhten die Hessen weiter den Druck – und konnten sich in der 55. Minute beinahe belohnen. Jesper Lindström setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte den Ball flach in die Mitte. Über Umwege landete die Kugel erneut beim Dänen, der aus kürzester Distanz an Ortega und Andres Andrade, die den Ball im Verbund klärten, scheiterte. Die anschließende Ecke köpfte Borré über das Tor (56.).

Glasner wechselte weiter offensiv. Goncalo Paciencia ersetzte Kapitän Sebastian Rode, die deutlich offensivere Formation eröffnete der Eintracht folglich immer wieder mehrere Anspielstationen im letzten Drittel. Ein Schuss von Filip Kostic landete aber nur am Außennetz (66.) und auch der Kopfball von Evan Ndicka fand nicht den Weg ins Tor, sondern in die Arme von Stefan Ortega (68.). Zwischenzeitlich parierte Kevin Trapp einen Schuss von Florian Krüger, den er zu zentral platzierte (67.). In der 72. hatten die Gäste in Person von Patrick Wimmer das 0:3 auf dem Fuß: Nach Zuspiel von Florian Krüger setzte der Österreicher im Sechzehner gegen Evan Ndicka und Filip Kostic zum Dribbling an und schloss ab – drüber.

Oliver Glasner reagierte und ging personell all in: Ragnar Ache ersetzte in der 74. Minute Timothy Chandler. Doch auch der dritte Stürmer in Reihen der Eintracht kam nicht nennenswert zum Abschluss. Stattdessen hämmerte Okugawa den Ball aus spitzem Winkel noch einmal ans Eintracht-Außennetz (80.). Die Eintracht machte weiter Druck, ohne allerdings zu nennenswerten Abschlussmöglichkeiten zu kommen. Bis in die Nachspielzeit, als Borré noch einmal im Eins-gegen-eins an Bielefelds Keeper Ortega scheiterte. So unterlag Frankfurt einer effizienten Arminia mit 0:2.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben schlecht verteidigt, beide Gegentore kann man verhindern. Wir waren weder vorne noch hinten wirklich konsequent. Phasenweise haben wir es gut gemacht, auch in den vergangenen Spielen schon. Wir müssen jetzt weiterarbeiten und uns weiter verbessern. Uns hat die Ruhe gefehlt gegen einen tief stehenden Gegner. Die Konsequenz und Entschlossenheit haben gefehlt, außerdem hatten wir zu selten den Zugriff. In den vergangenen drei Spielen haben wir viel zu einfach die Gegentore bekommen und vorne zu viel liegengelassen. Heute kamen wir nicht für einen Sieg in Frage.

Cheftrainer Oliver Glasner: Bielefeld ist perfekt ins Spiel gekommen. Die erste Chance resultierte im 0:1, die zweite im 0:2. Wir haben alles probiert, aber es hat nicht geklappt. Wir hätten ein Tor gebraucht, um das Momentum auf unsere Seite zu ziehen und die Partie vielleicht noch mal zu drehen. Das Selbstvertrauen der Bielefelder stieg gefühlt mit jeder Chance, unseres wurde ein bisschen weniger. Wenn du kein Tor schießt, kannst du das Spiel nicht gewinnen. So ist es am Ende eine verdiente Niederlage. Vielleicht haben wir uns zuletzt etwas zu viel mit der schlechten Chancenverwertung beschäftigt und es hat sich somit in den Köpfen ein bisschen festgesetzt. Dennoch hatten wir auch heute unsere klaren Torchancen, nutzen sie nur nicht. Die Jungs haben alles versucht, aber es hat nicht geklappt. Mal ging der Ball knapp vorbei, dann hat der Torwart gut gehalten. Das nötige Glück müssen wir uns wieder erarbeiten. Ich werde aber nicht unruhig, weil ich gesehen habe, dass die Jungs alles versuchen. Jetzt gilt es den Kopf oben zu halten und weiter zu machen. Wir haben uns schon oft über die unnötigen Gegentore unterhalten, jetzt wird es Zeit, dass wir uns auch verbessern. Da sind sind wir zu oft nicht energisch genug, lassen die Gegner aufdrehen. Bälle von außen führen zudem zu oft zu Gegentoren, das war schon in Augsburg so. Daran müssen wir arbeiten und konsequenter werden. Wir haben schon mehrere schwierige Situationen durchgemacht und haben jetzt zwei Wochen, um die Ärmel hochzukrempeln, hart zu arbeiten und zurück in die Erfolgsspur zu finden.

Sebastian Rode: Die Niederlage ist eine große Enttäuschung, es war ein gebrauchter Abend. Wir kassieren schnell das 0:1, haben aber eigentlich viele Chancen auf einen Treffer. Die Möglichkeit von Borré am Ende ist sinnbildlich für den Abend, dass sogar die nicht zu einem Tor geführt hat. Bielefeld hat genau sein Spiel aufgezogen, sie sind schnell vertikal nach vorne gekommen. Sie haben die Räume gut genutzt. Wir hingegen mussten hart arbeiten, um uns Chancen zu erarbeiten. Wenn man diese dann nicht nutzt, gewinnt man kein Spiel. Gegen Dortmund ging es sehr gut los, doch wir haben das Spiel schlussendlich noch verloren. Das hätte uns vielleicht noch einmal einen anderen Flow gegeben. In Augsburg kannst du unentschieden spielen, heute wollten wir aber unbedingt gewinnen. So gehen wir mit einem schlechten Gefühl in die Länderspielpause.

Makoto Hasebe: Wir hatten unglaublich viele Chancen, haben aber leider nicht getroffen und zwei ganz einfache Gegentore kassiert. Nach dem 0:2 haben wir uns schwergetan. Wir müssen positiv bleiben, denn wir haben uns viele Torchancen herausgespielt. In der Länderspielpause werden wir die drei vergangenen Partien aufarbeiten, unsere Schlüsse daraus ziehen und danach in Stuttgart besser spielen.

Djibril Sow: Arminia Bielefeld war sehr effizient. Sie haben viel auf lange und zweite Bälle gesetzt und das gut gemacht. Wir haben das nicht in den Griff bekommen. Die Arminia hat viele große Spieler und weiß genau, was sie tut. Wir haben selbst viele gute Bälle reingebracht, aber unsere Präsenz vor dem Tor war nicht gut. Wir müssen uns offensiv wieder steigern. Jetzt haben wir ein wenig Druck und müssen es einfach besser machen.

Frank Kramer (Trainer DSC Arminia Bielefeld): Wir haben ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner gemacht. Wir sind total happy, dass wir gewinnen konnten. Wir hatten einen sehr guten Start mit der Führung und das Quäntchen Glück mit einem guten Torhüter, der der Truppe geholfen hat. Wir waren sehr effektiv und hatten den einen oder anderen Nadelstich. Dass die Eintracht in der zweiten Halbzeit mit mehr Wucht und Vehemenz kommt, war zu erwarten. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Die Spieler haben als Team sehr gut gearbeitet, sich aufgeopfert und leidenschaftlich gespielt. Aufgewendet haben wir schon immer viel, mittlerweile erzielen wir auch die nötigen Tore. Patrick Wimmer ist immer für ein Tor oder eine Vorlage gut, dafür steht er auf dem Platz. Heute hat er das super gemacht und hat das Spiel entschieden.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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