Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Bundesliga 2021/2022 - 24. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: 26.02.2022, 18:30 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Tore: 0:1 L. Sané (71.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC Bayern München

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • da Costa
  • Sow
  • Hrustic
  • C. Lenz
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström

 


  • Ulreich
  • Upamecano
  • Süle
  • Hernandez
  • Pavard
  • Kimmich
  • Musiala
  • Sabitzer
  • Gnabry
  • Coman
  • Lewandowski

 

Wechsel
  • Borré für Knauff (67.)
  • Hauge für C. Lenz (78. )
  • Kamada für Lindström (82.)
  • Lammers für Hrustic (83.)
Wechsel
  • L. Sané für Sabitzer (67.)
  • Roca für Musiala (82.)
  • Choupo-Moting für Coman (89.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Julian Nagelsmann

 

 

Knappe Niederlage trotz großem Kampf

Die Eintracht bietet den Münchnern lange Paroli, muss sich letztlich aber 0:1 (0:0) geschlagen geben. Sané gelingt der Treffer des Abends (70.).

Im Vergleich zum Spiel in Köln vor einer Woche wechselte Oliver Glasner auf gleich mehreren Positionen und auch das Spielsystem. Im 3-4-2-1 begann Danny Da Costa auf der rechten Außenbahn und Christopher Lenz auf der gegenüberliegenden Seite. Dafür rutschte Filip Kostic eine Position nach vorne und bildete mit Ansgar Knauff, der erstmals für die Eintracht von Beginn an auflief, die Flügelzange. Für den verletzten Sebastian Rode und den gesperrten Kristijan Jakic bildeten Ajdin Hrustic und Djibril Sow die Doppelsechs. Im Sturmzentrum vertraute Oliver Glasner auf Jesper Lindström und rotierte Rafael Santos Borré auf die Bank.

Auch Julian Nagelsmann nahm einige Änderungen vor. Für Leroy Sané starte Serge Gnabry, Lucas Hernandez gab den linken Verteidiger für Omar Richards. Dayot Upamecano rotierte in die Innenverteidigung. Für den verletzten Corentin Tolisso startete Geburtstagskind Jamal Musiala und Kingsley Coman ersetzte den coronaerkrankten Thomas Müller.

Angepeitscht von 25.000 Zuschauern im Deutsche Bank Park erwischten beide Teams einen guten Start. Die erste Großchance ging auf das Konto der Gäste. Nach einem Luftduell auf der linken Abwehrseite der Eintracht landete der Ball im Zentrum und anschließend über Umwege bei Joshua Kimmich. Dessen Volley rauschte am linken Torpfosten vorbei (4.) Knapp drei Minuten später die Antwort der SGE. Nach einem Münchner Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Hessen blitzschnell um. Lindström steckte vom linken Sechzehnereck aus für Filip Kostic durch, der völlig frei vor Sven Ulreich auftauchte. Sein Rechtsschuss kullerte knapp am Tor vorbei. Erneut keine fünf Minuten später hatte Musiala das 0:1 auf dem Kopf. Nach einer Kimmich-Flanke kam der deutsche Nationalspieler rund sechs Meter vor Kevin Trapp völlig frei zum Kopfball – drüber. Die Eintracht zeigte sich unbeeindruckt, hielt dagegen und kam ihrerseits zum Abschluss. Filip Kostic fand bei einem Distanzschuss in Ulreich aber seinen Meister (15.).

In der Folge beruhigte sich das Spiel, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Die Bayern blieben passsicher, die Eintracht stellte zu. Gefährlich wurde es nach knapp 24 Minuten dann wieder auf der Frankfurter Seite. Einen Diagonalball von Niklas Süle nahm Coman direkt mit und zog nach innen. Seinen anschließenden Schuss aus rund 20 Metern konnte Trapp zur Ecke abwehren. Auch dieses Mal folgte die Antwort der Hausherren prompt. Tutas Kopfball nach Kostic-Ecke verfehlte das Ziel aber weit (25.).

Nach 34 Minuten kam Robert Lewandowski nach einer Flanke von Kimmich in aussichtsreicher Position zum Kopfball, verfehlte das Ziel aber knapp. Quasi im Gegenzug kam die Eintracht zu einer vielversprechenden Konteraktion. Lindström verpasste das Abspiel und entschied sich für den Schuss – geblockt (34./35.). Dann wieder die Bayern: Kimmichs Distanzschuss parierte Trapp zur Seite, wo Coman anrauschte und aus nächster Nähe abzog. Eintrachts Kapitän rettete mit dem Gesicht zur Ecke, die keine Gefahr brachte (39.).

Zu Beginn des zweiten Abschnitts waren es erneut die Bayern, die das Zepter übernahmen. Ein Kimmich-Freistoß nach 53 Minuten wurde brandgefährlich, nachdem Pavard den Ball von der Grundlinie aus mit dem Kopf ins Zentrum bugsierte. Evan Ndicka konnte zu Kosten einer Ecke gerade noch klären. Und auch die hatte es in sich. Dieses Mal aber waren es Tuta und Trapp im Verbund, die den Ball von der Linie kratzten (54.). Knapp fünf Minuten später fast der Rückstand. Eine Pavard-Flanke landete bei Lewandowski, der den Ball verarbeitete und in den Rückraum ablegte. Nach kurzen, schnellen Pässen um den Eintracht-Sechzehner chippte Gnabry den Ball durch die SGE-Abwehr, wo Lewandowski frei vor Trapp auftauchte. Blitzschnell kam Trapp aus seinem Kasten, machte sich groß und parierte den Schuss des Polen.

Die Eintracht konzentrierte sich in der Folge zunehmend auf das Konterspiel. Immer wieder fingen die Hessen den Ball ab und schalteten blitzschnell um. Einer dieser Konter führte in der 64. Minute auf Höhe des Münchner Sechzehners zu einem Freistoß. Diesen zog Kostic auf den zweiten Pfosten. Evan Ndickas Kopfball landete im Fangnetz. Kurz darauf reagierten beide Trainer mit Umstellungen. Glasner brachte Borré für Knauff, bei den Bayern ersetzte Sané Sabitzer. Jener Sané war es nur wenige Augenblicke später, der die Münchner in Führung brachte. Nach einem Steckpass von Kimmich stand der deutsche Nationalspieler völlig frei vor dem Eintracht-Tor. Mit einem platzierten Rechtsschuss ließ er Trapp keine Chance – 0:1 (70.). Die Eintracht bemühte sich gegen Ende der Partie nochmal um Spielkontrolle, die Bayern aber ließen kaum mehr etwas Gefährliches zu.

Die Eintracht zeigte Leidenschaft, hielt in den Zweikämpfen dagegen und stemmte sich gegen den spielerisch besseren Tabellenführer, letztlich reichte es aber nicht für einen Punktgewinn. Viele heikle Szenen überstanden die Gastgeber, das 0:1 war jedoch ein klasse Angriff der Münchner und letztlich die Entscheidung. Danach nahmen die Bayern das Tempo aus dem Spiel, ließen die Frankfurter viel laufen und brachten das Resultat sicher über die Zeit. Letztlich half es der Eintracht auch nicht, mit offensiven Wechseln alles versucht zu haben.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Wir sind nie zufrieden, wenn wir verlieren und auch mit dem Resultat bin ich nicht zufrieden. Aber ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr einverstanden. Wir haben es den Bayern sehr schwer gemacht und die taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt. Es waren viele Situationen, die wir gut verteidigt haben. Dass die Bayern immer zu ihren Torchancen kommen, ist gegen jede Mannschaft der Welt so. Du darfst dir gegen Bayern nichts erlauben. Das haben wir über weitere Strecken richtig gut gemacht. Auch mit der Reaktion nach dem 0:1 bin ich sehr einverstanden. Wir haben alles versucht, um noch zum Ausgleich zu kommen, aber im Moment gelingt es uns einfach nicht, die Tore zu erzielen. Aber aus meiner Sicht war es ein deutlicher Cut im Vergleich zu den anderen Spielen. Die Leistung gibt mir die Hoffnung, dass wir die Talfahrt beendet haben. Die Leistung, die Leidenschaft und die Geschlossenheit waren viel besser als in den Wochen zuvor. Ich bin überzeugt davon, dass der Erfolg wieder kommen wird. Wenn vieles im Argen liegen würde, dann wären heute untergegangen und das sind wir definitiv nicht.

Kevin Trapp: Wir haben viel investiert und haben es gut verteidigt. Dazu hatten wir die Kontermöglichkeiten, die wir uns erhofft hatten. Filip hat früh eine vergeben, das passiert. Wir müssen unsere Chancen besser ausspielen. Dennoch war es eine Steigerung gegenüber Köln. Aber die Punkte fehlen. In der Hinrunde haben wir in München gewonnen, danach gegen die Hertha und Bochum verloren. Hoffentlich läuft es dieses Mal umgekehrt. Wir haben gezeigt, dass es schwer ist, uns zu bespielen. Wir wissen, dass wir unsere Möglichkeiten unsauber ausgespielt haben. Wir müssen uns die Leichtigkeit wieder erarbeiten, dürfen nicht verzweifeln und zu viel nachdenken, sondern weiter arbeiten und weiter dran glauben. Dann punkten wir wieder.

Djibril Sow: Wir wussten, dass Bayern viel über die Mitte spielen wird. Daher haben wir versucht, dort dicht zu sein. Beim Gegentor waren wir nicht diszipliniert genug und wurden dafür bestraft. Offensiv war es nicht so, wie wir uns es vorgestellt haben. Wir wollten noch mehr Akzente setzen. Vielleicht ist uns das nicht gelungen, weil wir defensiv viel Arbeit leisten mussten. Das Ergebnis ist frustrierend. Jetzt müssen wir Ruhe bewahren und uns Erfolgserlebnisse im Spiel erarbeiten. Wir haben alles reingehauen, die Partie bis zum Schluss offen gehalten. Das ist nicht selbstverständlich gegen so einen Gegner.

Ansgar Knauff: Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Am Ende ist es enttäuschend, dass wir keine Punkte holen. Wir haben sehr gut dagegengehalten, sehr gut verteidigt, unseren Plan durchgezogen, uns nicht herspielen lassen, selbst Nadelstiche gesetzt und unglücklich ein Tor kassiert. Mit ein bisschen mehr Glück hätte das Spiel anders enden können. Sehr schade.

Jesper Lindström: Wir haben die Chancen nicht verwertet. Dann verlierst du gegen die Bayern, denn sie sind immer für ein Tor gut. Defensiv und taktisch haben wir es besser gemacht als gegen Köln. Jeder hat jedem geholfen, wir haben gekämpft. Wir müssen aber wieder Tore schießen, denn wir wollen Spiele gewinnen. Vor Weihnachten ist uns das gelungen, im Moment klappt es nicht. Da müssen wir uns verbessern.

Ajdin Hrustic: Aus meiner Sicht ist es eine unverdiente Niederlage. Wir haben 100 Prozent gegeben und gezeigt, was wir für eine Mannschaft sind. Die Bayern hatten ein paar Chancen und haben am Ende eine verwandelt, wir hatten heute nicht das nötige Glück. Aber mit einer Leistung, wie wir sie heute gezeigt haben, werden wir in Zukunft den Platz auch wieder mit drei Punkten verlassen. Wir müssen weiter positiv nach vorne schauen. Wir haben eine starke Leistung gezeigt und können stolz auf uns sein.

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München): Es war ein sehr wertvoller Sieg für uns. Die nächsten fünf Spiele haben eine unglaubliche Bedeutung für uns. Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir hatten viel Ruhe im Spielaufbau und haben wenige Bälle verloren. Da haben eigentlich nur die Tore gefehlt. Bei der Chance von Filip Kostic hatten wir Glück, da hätten wir auch in Rückstand geraten können. In der zweiten Halbzeit müssen wir früher treffen, da hatten wir vorher schon zwei, drei Chancen. Insgesamt finde ich, wenn man die 90 Minuten sieht, haben wir einen Schritt nach vorne gemacht und auch wegen unserer aggressiveren Spielweise verdient gewonnen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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