Hertha BSC Berlin - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 25. Spieltag

1:4 (0:1)

Termin: 05.03.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Tore: 0:1 Knauff (17.), 0:2 Tuta (48.), 0:3 Lindström (56.), 1:3 Selke (61.), 1:4 Borré (63.)

 

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Hertha BSC Berlin
Eintracht Frankfurt

  • Lotka
  • Pekarik
  • Boyata
  • Kempf
  • Mittelstädt
  • Tousart
  • Darida
  • D.-J. Lee
  • M. Richter
  • S. Serdar
  • Jovetic

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Jakic
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 

Wechsel
  • Selke für Darida (56.)
  • K.-P. Boateng für D.-J. Lee (56.)
  • Belfodil für M. Richter (56.)
Wechsel
  • Lammers für Borré (72.)
  • Hauge für Lindström (72.)
  • Chandler für Knauff (83.)
  • Hrustic für Kamada (83.)
  • Ilsanker für Sow (88.)
Trainer
  • Tayfun Korkut
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Effizient zu drei Punkten

Die Eintracht gewinnt bei Hertha BSC 4:1 (1:0). Knauff, Tuta, Lindström und Borré treffen zum ersten Sieg nach drei Niederlagen.

Mit drei Rückkehrern ging Cheftrainer Oliver Glasner das Auswärtsspiel im Berliner Olympiastadion an. Kristijan Jakic ersetzte nach seiner abgesessenen Gelbsperre Ajdin Hrustic im Mittelfeldzentrum, zudem stellte Glasner sein System wieder auf das in dieser Saison meist praktizierte 3-4-1-2 um. Rafael Borré und Daichi Kamada rotierten wieder in die Startelf, Danny da Costa (Probleme am Schambein) sowie Christopher Lenz (Gelbsperre) fehlten im Kader.

Von Beginn an war die Eintracht im gegnerischen Stadion um Spielkontrolle bemüht, in der Offensive setzten die Adlerträger immer wieder auf schnelle Bälle in die Spitze. Die erste Chance der Partie resultierte aus einem individuellen Fehler in der Berliner Defensive. Nach geradlinigem Umschaltspiel über Kamada kam Jesper Lindström zum Abschluss, der Däne brauchte allerdings etwas zu lange und wurde schlussendlich noch geblockt (6.). Gleiches Bild in Minute 15: Erneut ein Abwehrfehler der Hertha, erneut der blitzschnelle Gegenstoß der Eintracht über Borré, erneut Lindström, der sich im Vollsprint jedoch den Ball ein wenig zu weit vorlegte und an Hertha-Keeper Marcel Lotka scheiterte (15.).

Doch die dritte dicke Möglichkeit sollte sitzen: Filip Kostic setzte sich auf seiner linken Seite stark durch und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Ansgar Knauff gegen die Laufrichtung von Lotka zur Führung einköpfte (17.). Auch danach blieben die Gäste auf dem Gaspedal, setzte die Hauptstädter immer wieder früh unter Druck und erzwangen dadurch Fehler. Im Vergleich zu den vergangenen Partien erspielte sich Frankfurt zudem wieder mehr klare Einschussgelegenheiten. So auch in der 24. Minute, als Borré auf Kamada ablegte, der Japaner allerdings beim Abschluss noch entscheidend gestört wurde.

Die Hausherren kamen selten dazu, die Pressinglinie der Hessen zu überspielen, wodurch Kevin Trapp in der ersten Halbzeit kein einziges Mal nennenswert eingreifen musste. Zwei Mal brach Berlins Dong-jun Lee durch, wurde aber in Person von Evan Ndicka und Martin Hinteregger jeweils gestoppt. Somit ging es mit der knappen, aber verdienten 1:0-Führung in die Pause.

Die zweiten 45 Minuten hätten für die Eintracht nicht besser beginnen können. Im Anschluss an eine Frankfurter Ecke setzte sich Knauff auf der rechten Seite stark durch, flankte in die Mitte, wo die aufgrund der Standardsituation mit aufgerückten Ndicka und Tuta im Sechzehner goldrichtig standen. Kopfballablage durch den Franzosen, erfolgreicher Abschluss durch den Brasilianer: das 2:0 in der 48. Minute.

Die Eintracht hatte weiterhin alles im Griff – und belohnte sich selbst für eine konzentrierte Leistung. Hinteregger schickte Borré auf die Reise, Lotka stürmte aus seinem Kasten und klärte vor der Frankfurter Nummer 18, allerdings direkt in die Füße von Lindström. Der Däne zögerte nicht lange und setzte den Ball über die Berliner Hintermannschaft hinweg in den Kasten (56.).

Die Ereignisse überschlugen sich in der Folge: Zuerst nutzte Davie Selke eine der wenigen Unachtsamkeiten der Frankfurter Defensive mit einem platzierten Volleyschuss zum 1:3 (61.). Nur 75 Sekunden später stellte Borré den alten Abstand wieder her (63.). Kamada trieb den Ball nach vorne, legte auf Borré ab, der mit einer Finte Boyata aussteigen ließ und überlegt ins linke Eck abschloss.

So ereignisreich die zweite Hälfte begonnen hatte, so unaufgeregt spielte die Eintracht die verbleibende Spielzeit herunter. Auch die eingewechselten Jens Petter Hauge und Sam Lammers fügten sich gut ein, ein Konter über Lammers und Kostic führte fast zum 5:1, die Hertha konnte allerdings im letzten Moment klären (76.). Somit blieb es beim 4:1, dem ersten Dreier nach drei torlosen Niederlagen am Stück. Weiter geht es schon am Mittwoch in der UEFA Europa League, wenn die Adler zum Hinspiel der Round of 16 bei Real Betis Balompié gefordert sind.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Der Sieg war natürlich wichtig für die Liga und das anstehende Spiel in Sevilla. Aber man hat uns auch die Verunsicherung angemerkt. Wir können noch einige Dinge besser machen und wollen uns weiter steigern. Wir haben noch sehr viel Arbeit.

Cheftrainer Oliver Glasner: Über 90 Minuten war es ein verdienter Sieg. Ich bin sehr glücklich, wie wir aufgetreten sind. Die erste Halbzeit war sehr gut, wir waren sehr kontrolliert. Wir hätten mehr Tore machen können, wir hatten viele gute Abschlusssituationen. Nach der Pause wollten wir weiter auf das zweite und dritte Tor gehen. Die Jungs haben das gut umgesetzt, was wir ihnen vorgegeben haben. Wir haben vorher analysiert, dass am zweiten Pfosten vieles möglich ist. So ist das erste Tor entstanden, Ansgar hat schön in der Luft gestanden. Mit dem Gegentor zum 1:3 haben wir es unnötig spannend gemacht, aber eine tolle Reaktion gezeigt. Glücklich macht mich auch, dass alle Offensivspieler an Toren beteiligt waren. Du kannst viel reden und Szenen zeigen, aber das Gefühl des Tores ist unersetzlich. 4:1 hier zu gewinnen, ist eine tolle Geschichte und wichtig für die zwei Englischen Wochen. Am Mittwoch müssen wir noch eine Schippe draufpacken, um bei Betis ein gutes Ergebnis zu holen.

Kevin Trapp: Wir haben uns trotz der vergangenen Wochen, die ergebnismäßig nicht gut verlaufen sind, nicht beeinflussen lassen. Wir wussten, wie die Niederlagen zustande gekommen sind: Wir haben viele Dinge nicht richtig gemacht, hätten gegen Wolfsburg und Köln dennoch nicht verlieren dürfen und sind gegen München, obwohl wir viel investiert haben, mit einer Niederlage vom Platz gegangen. Deswegen war uns klar, dass wir nicht alles schlechtreden dürfen. Deshalb sind wir mit dem nötigen Selbstbewusstsein aufgetreten, um gegen eine Mannschaft zu gewinnen, die nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzt. Es hat auch Spaß gemacht, mit vielen Toren und in dieser Höhe zu gewinnen. Wir haben hinten sehr stabil gestanden und hinten kaum etwas zugelassen. Als Belfodil und Selke reinkamen, wurde es etwas schwieriger, was die langen Bälle anging. Dennoch haben wir gut verteidigt und waren bei den zweiten Bällen immer da. Das darf uns Mut machen für die nächsten Wochen.

Ansgar Knauff: Wir freuen uns, dass wir uns für unsere harte Arbeit belohnt haben und endlich mal wieder drei Punkte mitnehmen können. Wir haben gut nach vorne gespielt, sind häufiger zum Abschluss gekommen und haben vier Tore erzielt. Den Schwung möchten wir mit in die nächsten Wochen nehmen. Schon in der gesamten Trainingswoche hat man gemerkt, dass wir uns nicht von den drei Spielen ohne eigenen Treffer und Punkte unterkriegen lassen. Jetzt kommen die harten Wochen auf uns zu, auch mit der Europa League. Wir müssen einfach punkten, haben uns das Selbstvertrauen in der Trainingswoche geholt, mit ins Spiel genommen und in drei Punkte umgewandelt.

Tayfun Korkut (Cheftrainer Hertha BSC): Ein verdienter Sieg für die Eintracht. Wir wollten ein besseres Spiel machen, haben es aber nicht auf den Platz gebracht. Am Ende war die Leistung nicht gut genug, um eine gut organisierte Mannschaft in Bedrängnis zu bringen. Wir sind schon nicht gut ins Spiel gekommen und dann schwindet auch das Selbstbewusstsein im weiteren Spielverlauf. Wir bekommen in den ungünstigen Momenten die Gegentore. Bei Ballbesitz waren wir zu unruhig und haben die Eintracht mit Fehlpässen zu Chancen eingeladen. Die zwei schnellen Treffer nach der Halbzeit waren der Knackpunkt. Die Enttäuschung ist groß.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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