Real Betis Sevilla - Eintracht Frankfurt

Europa League 2021/2022 - Achtelfinale, Hinspiel

1:2 (1:2)

Termin: 09.03.2022, 18:45 Uhr
Zuschauer: 36.600
Schiedsrichter: Marco Guida (Italien)
Tore: 0:1 Kostic (14.), 1:1 N. Fekir (30.), 1:2 Kamada (32.)

 

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Real Betis Sevilla
Eintracht Frankfurt

  • Bravo
  • Sabaly
  • Pezzella
  • Edgar
  • Aitor Ruibal
  • Rodriguez
  • William Carvalho
  • Canales
  • N. Fekir
  • Juanmi
  • Willian José

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Jakic
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 

Wechsel
  • Joaquin für Juanmi (61.)
  • Miranda für William Carvalho (61.)
  • Borja Iglesias für Willian José (77.)
  • Tello für Aitor Ruibal (77.)
Wechsel
  • Hauge für Lindström (73.)
  • C. Lenz für Kamada (78.)
  • Lammers für Borré (86.)
Trainer
  • Manuel Luis Pellegrini
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Eintracht siegt bei Real Betis

Filip Kostic (14.) und nach dem kurzzeitigen Ausgleich (30.) Daichi Kamada (32.) treffen im Achtelfinalhinspiel in Sevilla zum 2:1 (2:1)-Erfolg.

Die Partie begann vor 36.574 Zuschauern temporeich und ohne große Abtastphase. Bis auf einen Schuss von Jesper Lindström aus 20 Metern über das Tor (5.) hatte die im Vergleich zum 4:1 gegen Hertha BSC personell unveränderte Eintracht zunächst nicht viele Aktien in der Partie und musste viel dem Ball hinterherlaufen. Als die passsicheren Spanier gerade eine erste Druckphase aufbauten, sah Sow den auf der linken Seite startenden Filip Kostic, der – so schien es – aus dem Halbraum auf den zweiten Pfosten flanken wollte. Das Leder senkte sich jedoch hinter Claudio Bravo direkt neben den Pfosten an das seitliche Tornetz – 0:1 (14.). Es war das erste Tor in der UEFA Europa League für Filip Kostic seit Februar 2020.

Die Gastgeber schienen beeindruckt, die Partie wurde danach etwas hitziger. Doch Betis fing sich und glich nach einer halben Stunde aus. Nabil Fekir ließ Evan Ndicka auf der eigenen rechten Seite aussteigen und glich mit einem flachen Schlenzer aus 20 Meter ins lange Eck aus (30.). Die Eintracht antwortete prompt. Djibril Sow erkämpfte sich das Leder, schickte Lindström auf die Reise, der nach einer starken Bewegung bis zur Torauslinie durchkam und auf Dachi Kamada zurücklegte. Der Japaner brauchte in der Mitte nur noch ins verwaiste Tor einschieben, es war bereits das zehnte Tor in der Europa League für ihn (32.). Die Partie nahm sich nun kaum Auszeiten, es ging und her. Die Eintracht verteidigte jedoch gut und ließ bis zur Pause keinen gefährlichen Abschluss mehr zu. In die Halbzeit ging es mit über 60 Prozent Ballbesitz für Betis.

Unverändert waren das Personal und das hohe Tempo auf beiden Seiten nach der Pause. Nach einem schnellen Konter zog Lindström über rechts in den Strafraum und ließ Ruibal ins Leere grätschen, der aber mit der Hand den Ball stoppen wollte. Den fälligen Elfmeter verschoss Rafael Borré, Bravo war im Duell der Südamerikaner im richtigen Eck (51.). Danach drückten die Gastgeber mit dem Publikum im Rücken auf den Ausgleich, leisteten sich aber immer wieder Ungenauigkeiten. Die Eintracht kam so immer wieder zu Umschaltsituationen, konnte aber kein weiteres Kapital daraus schlagen. Entweder ging der Abschluss vorbei (Kostic/55.), Bravo war zur Stelle (Kamada/63., Borré/65., Borré und Kostic mit Doppelchance/67.) oder der letzte Pass kam nicht an (Lindström/58.). Die Béticos kamen zwar einige Male in den Strafraum, stellten Kevin Trapp aber nicht vor ganz große Aufgaben.

Die Eintracht verteidigte in der Schlussphase mit viel Leidenschaft, auch wenn sie immer seltener zur Entlastung kam. Kostic hätte in der dritten Minute der Nachspielzeit aus seiner Lieblingsposition fast noch erhöht, Bravo rettete zur Ecke. Da die Gastgeber zwar viel Wucht hatten, aber nicht zwingend genug waren, blieb es beim 2:1 für die Eintracht bei dieser 90-minütigen Vollgasveranstaltung. Das beschert den Adlerträgern nach dieser sehr guten Leistung eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag ab 21 Uhr im Deutsche Bank Park.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, den Gegner immer wieder früh attackiert und zu Fehlern gezwungen. Dadurch sind wir in Führung gegangen, auch wenn die Entstehung etwas glücklich war. Insgesamt haben wir wenig zugelassen und konsequent verteidigt. Natürlich können wir das Spiel früher entscheiden durch den Elfmeter, aber das passiert. Dadurch, dass wir hoch attackiert haben, war es schwierig für Betis, strukturierten Spielaufbau zu betreiben und seine Qualitäten auf den Platz zu bringen. Es war ein sehr schöner und emotionaler Abend. Das war Fußball, wie man ihn haben will, mit einer super Atmosphäre. Jetzt haben wir eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel. Den Sieg ordne ich sehr hoch ein. Denn hier zu gewinnen, ist ein Riesenerfolg, auch wenn wir noch viele Sachen haben, die wir besser machen können.

Cheftrainer Oliver Glasner: Das war ein großartiger Europa-League-Abend mit einer fantastischen Leistung. Ich möchte der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir waren sehr kompakt, haben dem Gegner wenige Möglichkeiten gegeben, die Räume zu bespielen. Wie die Jungs die Räume zugelaufen haben, um die Kompaktheit herzustellen, wie wir rausgeschoben haben und wie die Spieler in die Tiefe gesprintet sind, war sehr intensiv. Das haben wir sehr gut gemacht. Anfangs waren wir überrascht über die vielen lange Bälle von Betis, auf die wir uns mit fortlaufender Spieldauer gut eingestellt haben. Wir hatten viele gute Situationen, aus denen wir Chancen und Tore herausgespielt haben. Trotzdem ist erst Halbzeit. Wir sind sehr glücklich mit der Leistung und dem Ergebnis.

Kevin Trapp: Der Stolz überwiegt. Hätte uns vor dem Spiel jemand gesagt, dass es so läuft, hätten wir es sofort genommen. Wenn man sieht, welche Chancen wir hatten, ist es etwas schade, dass es nicht höher als 2:1 ausgegangen ist. Aber wichtig ist mit Blick aufs Rückspiel, dass wir gewonnen haben. Wir haben schon häufiger solche Auftritte gehabt in München, Piräus oder Antwerpen, als wir ebenfalls überzeugt und nicht mit Glück gewonnen haben. Wir wussten um unsere Qualität. Das 4:1 gegen Berlin hat uns Selbstvertrauen gegeben, entsprechend wollten wir auch auftreten. Anders wird es auch schwer. Jeder war anspielbar und wollte den Ball haben. Das zeichnet uns aus. Sevilla kann sich bei Claudio Bravo bedanken, dass es beim 2:1 geblieben ist. Ich gebe zu, dass ich ihm gerne zuschaue. Nichtsdestotrotz ist es natürlich unser Ziel, weiterzukommen.

Martin Hinteregger: Betis hat es uns richtig schwer gemacht und uns sehr viel laufen lassen. Wir haben gesehen, dass Betis vorne unglaublich viel Qualität hat. Zum Glück haben sie den einen oder anderen Fehler gemacht, den wir ausgenutzt haben. Defensiv haben wir als Mannschaft sehr gut gearbeitet. In der zweiten Halbzeit hätten wir zwei Tore machen müssen. Das ist das einzige, das wir uns ankreiden müssen. Genau so müssen wir zu Hause agieren, dazu offensiv eiskalt sein, um weiterzukommen. Die Chancen darauf sind gut. Die Unterstützung von den Rängen war zusätzliche Motivation, schon beim Aufwärmen. Das war wieder Fußball!

Djibril Sow: Man hat gesehen, wie sehr wir es genossen haben. Jeder war von Beginn an heiß. Wenn man das sieht, ist die Gänsehaut wieder da. Ich hoffe, dass das in Deutschland bald auch wieder der Fall sein wird. Wir wussten, dass Sevilla die Frische fehlt und haben taktisch variiert, mal höher und mal tiefer gestanden. Auch weil Betis auf Ballbesitz spielt. Wir müssen drei, vier Tore erzielen. Mit dem 2:1 ist Betis besser weggekommen als wir. Das ärgert mich ein bisschen, weil mehr drin gewesen wäre. Nichtsdestotrotz spielen wir zu Hause und lassen uns das nicht mehr nehmen. Das war unsere beste Saisonleistung. Aber wir müssen uns weiter verbessern. Wir kommen wieder besser in Form und haben wieder mehr Selbstvertrauen.

Jesper Lindström: Mit solchen Siegen bekommen wir das Selbstvertrauen zurück. Solche Leistungen müssen wir nun öfter abrufen. Die Mannschaft hat den Charakter und die Qualität. Die Fans haben uns heute das Extraprozent gegeben. Es hat sich angefühlt, als ob wir zu Hause spielen. Ich habe es geliebt!

Manuel Pellegrini (Trainer Real Betis Balompié): Wir hatten schon einen Rückstand zur Halbzeit, weil wir dumme Gegentore kassiert haben. Nach der Pause haben wir gemerkt, dass wir in Rückstand waren und die Kraft nachlässt. Dennoch haben wir eine gute zweite Halbzeit gespielt. Der körperliche und psychische Verschleiß sind größer, wenn man einem Rückstand hinterherrennen muss. Wir versuchen immer, personell zu rotieren, um die hohe Belastung zu dosieren. Wir werden versuchen, in Deutschland zu gewinnen und sind weiterhin selbstbewusst, denn wir sind auch schon auswärts stärker gewesen als zu Hause. Unsere Chancen sind weiterhin gut. Wir müssen dafür im Angriff sicherer werden und dürfen nicht so einfache Gegentore kassieren. Die Eintracht ist laufstark und offensiv eingestellt.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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