Eintracht Frankfurt - Real Betis Sevilla

Europa League 2021/2022 - Achtelfinale, Rückspiel

1:1 (0:1, 0:0)

Termin: 17.03.2022, 21:00 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Michael Oliver (England)
Tore: 0:1 Borja Iglesias (90.), 1:1 Rodriguez (120., Eigentor)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Real Betis Sevilla

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Jakic
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 


  • Rui Silva
  • Sabaly
  • Pezzella
  • Bartra
  • Miranda
  • Rodriguez
  • Canales
  • Joaquin
  • N. Fekir
  • Aitor Ruibal
  • Willian José

 

Wechsel
  • Hauge für Kamada (66.)
  • Paciencia für Borré (83.)
  • Rode für Sow (104.)
  • Lammers für Lindström (104.)
Wechsel
  • Juanmi für Miranda (46.)
  • William Carvalho für Canales (66.)
  • Lainez für Joaquin (66.)
  • Borja Iglesias für Willian José (78.)
  • Rodri für N. Fekir (110.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Manuel Luis Pellegrini

 

 

Eintracht steht im Viertelfinale!

Martin Hinteregger erzielt in der 120. Minute den 1:1-Ausgleich gegen Real Betis Balompié, der den 3:2-Gesamtsieg bringt.

Vor 25.000 Zuschauern und damit unter diesen Bedingungen vollem Haus begann die Eintracht zum vierten Mal in Folge mit derselben Aufstellung, die die vorangegangenen drei Partien allesamt gewonnen hatte. Darunter auch das Hinspiel in Sevilla, sodass die Gäste auf Sieg spielen mussten. Doch den besseren Start legte die Eintracht hin, die nach etwa einer Viertelstunde gleich drei gute Chancen binnen fünf Minuten hatte. Ansgar Knauff, traumhaft freigespielt von Sow, traf aus vollem Lauf die Latte (14.) sowie in aussichtsreicher Position nicht richtig an den Ball (18.), ehe kurz danach Djibril Sow aus 18 Metern zu harmlos abschloss.

In der Folge wurde die Partie zerfahrener. Betis zeigte zwar gelegentlich seine technischen Fertigkeiten, kam aber nicht gegen die stabil stehende Eintracht-Abwehr an, die die meisten zweiten Bälle für sich entscheiden konnte. Dadurch lief die Offensive der Frankfurter zwar einige Male mit viel Tempo über die schnellen Außen in Richtung Real-Keeper Rui Silva, kam aber nicht in die gefährlichen Räume oder war in diesen zu ungenau. Bis zur Halbzeit blieb es bei einer großen Gelegenheit auf beiden Seiten durch Knauffs Aluminiumtreffer.

Zu Beginn der zweiten Hälfte reihten sich auf beiden Seiten die Ungenauigkeiten aneinander. Außer einem harmlosen Warnschuss von Nabil Fekir, der kein Problem für Trapp war, passierte in der ersten Viertelstunde nichts Nennenswertes. Auf der anderen Seite war das Leder schwer zu nehmen für Filip Kostic, als Silva aus dem Kasten war und der Ball zum Serben abgefälscht wurde (62.). Kostic stand nach der anschließenden Standardsituation wieder im Mittelpunkt, als sein Freistoß von der rechten Seite an Freund und Feind vorbei einmal aufsetzte und an die Latte klatschte (63.). Betis antwortete mit einem Kopfball des zur zweiten Halbzeit eingewechselten Juanmi, den Trapp reaktionsschnell zur Seite abwehrte (65.).

Betis brachte nun mit Diego Lainez sowie William Carvalho frisches Personal und versuchte, den Druck auf die Eintracht zu erhöhen. Doch immer wieder war ein Bein oder eine Fußspitze der Adlerträger dazwischen, wenn sich die Gäste dem Strafraum näherten. Zudem war die Fehlpassquote auf beiden Seiten relativ hoch, sodass gefährliche Szenen kaum entstehen konnten und die Eintracht wenig Gelegenheit zur Entlastung fand. Die Zuschauer störte dies zu diesem Zeitpunkt wenig, immer wieder hallte „Europacup in diesem Jahr“ durch die Nordwestkurve.

Die Partie war auf dem Weg zu einem unspektakulären Ende, als Betis 20 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit doch noch zuschlug. Aitor Ruibal konnte von zwei Mann nicht gestoppt werden und bediente Fekir, der scharf nach innen passte und dort den Fuß von Borja Iglesias fand – 0:1 (90.). Damit ging das Achtelfinale in die Verlängerung.

Auch in der Extrazeit blieben spektakuläre Strafraumszenen Mangelware. Sam Lammers und Sebastian Rode kamen für Jesper Lindström und Sow. In der Halbzeit erhielt Rode die Kapitänsbinde von Kevin Trapp, der am Gegentor nichts ausrichten konnte. In der letzten Viertelstunde hatte die Eintracht gegen müde werdende Gäste zwar Feldvorteile, konnte daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Am nächsten einem Treffer kam bei Betis durch Iglesias, der am langen Pfosten etwas glücklich an den Ball kam und an den Querbalken köpfte (110.).

Als die 120. Minute anbrach und Kostic das Leder per Freistoß in den Strafraum brachte, setzte Martin Hinteregger am Elfmeterpunkt seinen Körper am besten ein und bugsierte den Ball vorbei am herausstürzenden Silva über die Linie. [Die UEFA führt das Tor zum 1:1 als Eigentor von Guido Rodriguez. fgo] Das Frankfurter Stadion bebte, die komplette Bank rannte auf den Torschützen, die Fans feierten ausgelassen den Einzug ins Viertelfinale.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Ich bin total geflasht von den Emotionen. Die Partie hat alles geboten, wofür die Europa-Eintracht steht. Wir haben das sehr, sehr gut gemacht über lange Zeit, dann sind die Kräfte geschwunden. Wir geraten spät in Rückstand, danach war es ein Fight bis zum Abpfiff. Das war wieder die Last-Minute-Eintracht. Riesenkompliment an meine Mannschaft, ich bin unglaublich stolz, was sie geleistet hat gegen eine sehr gute Mannschaft. Ich freue mich persönlich sehr über den Viertelfinaleinzug. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis das Tor gecheckt war. Zum Glück wurde es gegeben, dann kannte die Freude natürlich keine Grenzen. Was dann im Stadion abgegangen ist, habe ich genossen. Ich freue mich für Martin persönlich, er hatte ein paar schwierige Monate. Er hat alles in diese Szene gelegt, das Tor erzwungen, mit allem, was er hat. In der 90. Minute ist die Fußballwelt für uns zusammengefallen, in der 120. Minute ist sie wieder rosarot. Jetzt können wir hoffentlich im Viertelfinale mit Vollauslastung spielen. Insgesamt haben wir zu viele riskante Bälle gespielt, die nicht nötig waren. Wir wollten viel mehr über Sechser verlagern und den Gegner zum Laufen bringen. Das ist uns nicht gelungen, wir haben zu viele unnötige Fehler produziert und hätten uns das Leben einfacher machen können. Letztlich zählt, dass wir in die nächste Runde aufgestiegen sind.

Sebastian Rode: Es waren harte 120 Minuten und wieder etwas ganz Besonderes, wie wir weitergekommen sind. Es hat perfekt gepasst, dass Hinti das Tor gemacht hat. Wir haben immer daran geglaubt, noch eins zu machen, gerade wenn wir einen Standard zugesprochen bekommen. Es war ähnlich wie gegen Leipzig, als wir mit der letzten Aktion das Tor machen. Jetzt würde ich unheimlich gerne in Glasgow spielen.

Kevin Trapp: Wir haben nicht aufgehört zu arbeiten und gut zu verteidigen, auch als Betis gefühlt besser ins Spiel kam. Trotzdem haben wir in der letzten Sekunde den Freistoß genutzt und nicht einfach nur verwaltet. Betis hatte kaum eine Chance, wir waren sehr leidenschaftlich, von daher war es ein verdientes Weiterkommen. Wenn wir so spielen, freuen wir uns alle. Das Ausspielen unserer Möglichkeiten ist weiterhin ein Thema. Wir betreiben viel Aufwand, um in die Situation zu kommen und müssen es dann cleverer ausspielen.

Ansgar Knauff: Es war ein unglaubliches Spiel, ein unglaublicher Abend. Es war klar, dass es eng und hitzig wird. Schade, dass ich meine Chance nicht reingemacht habe zu Beginn. Dann wäre es ruhiger gewesen. Wir haben uns immer gesagt, dass wir alles reinhauen und auch nicht durch das Gegentor von unserem Weg abbringen lassen. Mit dem letzten Willen haben wir das Tor gemacht. Das Team hat alles gegeben. Ein geiles Gefühl!

Manuel Pellegrini (Trainer Real Betis Balompié): Das Unentschieden ist sehr schmerzhaft. Es fehlte nicht viel, wir hätten das Elfmeterschießen verdient gehabt. Wir hatten das Glück in Sevilla, dass sie uns am Leben ließen. Heute hatten wir wieder eine sehr gute Mannschaft als Gegner, haben es aber auch gut gemacht. Wir waren nah dran, leider hat es nicht gereicht. Wir gehen erhobenen Hauptes vom Platz. Der Kräfteverschleiß spielt schon eine Rolle, wir hatten 14 Spiele in 40 Tagen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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