Eintracht Frankfurt - SC Freiburg

Bundesliga 2021/2022 - 29. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 10.04.2022, 17:30 Uhr
Zuschauer: 47.000
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 0:1 Grifo (27.), 1:1 Kostic (54.), 1:2 Petersen (69.)

 

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Eintracht Frankfurt
SC Freiburg

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Rode
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Hauge
  • Borré

 


  • Flekken
  • Kübler
  • Lienhart
  • N. Schlotterbeck
  • Günter
  • M. Eggestein
  • Höfler
  • Sallai
  • Grifo
  • Höler
  • Demirovic

 

Wechsel
  • Jakic für Sow (31.)
  • Paciencia für Borré (63.)
  • Hrustic für Knauff (76.)
  • Kamada für Rode (76.)
Wechsel
  • K. Schlotterbeck für Höler (61.)
  • Jeong für Demirovic (61.)
  • Petersen für Sallai (61.)
  • Schmid für Kübler (82.)
  • Haberer für Grifo (88.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Christian Streich

 

 

Niederlage gegen Freiburg

Die Eintracht unterliegt am Sonntagabend dem SC Freiburg mit 1:2 (0:1). Kostics zwischenzeitlicher Ausgleich (54.) ist bei Gegentreffern durch Grifo (27.) und Petersen (69.) zu wenig.

Im ersten Viertel der Partie neutralisierten sich beide Teams, es gab kaum Strafraumaktionen. Die Gastgeber hatten zwar durchaus ein höheres Spieltempo als beim 0:0 gegen Fürth vor einer Woche, die Abschlüsse bereiteten Gästekeeper Mark Flekken aber noch keine Probleme. Rafael Santos Borrés Versuch strich vorbei (11.), der für Daichi Kamada in der Startelf aufgebotene Jens Petter Hauge schloss nach einem feinen Angriff über die linke Seite zu schwach ab (16.) und Ansgar Knauffs 18-Meter-Schuss landete in den Armen des niederländischen Nationaltorhüters (17.). Von den Breisgauern, beste Auswärtsdefensive der Liga, war offensiv bis dahin noch nicht viel zu sehen. Als sich Christian Günter auf der linken Seite bis zur Torauslinie durchtankte, verkürzte Kevin Trapp den Winkel geschickt (22.).

Kurios wurde es in der 27. Minute: Die Eintracht blieb in einer Szene drei Mal an Flekken oder einem Abwehrbein hängen, den direkten Konter schloss Vincenzo Grifo überlegt zum 0:1 ab. Es war der erste Schuss aufs Tor der Gäste. Kurz darauf musste der angeschlagene Djibril Sow durch Kristijan Jakic ersetzt werden (31.), auf dessen Position Kapitän Sebastian Rode begonnen hatte. In der Folge war die Eintracht bemüht, setzte phasenweise die Freiburger Defensive unter Druck, aber wie bereits zuvor blieben gefährliche Möglichkeiten Mangelware. Dies war freilich auch der Tatsache geschuldet, dass sich Freiburg nach der Führung etwas zurückgezogen hatte.

Pech dann zu Beginn der zweiten Halbzeit. Knauff passte durch die Schnittstelle perfekt auf Lindström, der alleine auf Flekken zulief und mit links zum vermeintlichen Ausgleich traf. Doch beim Abspiel stand der Däne hauchdünn im Abseits (52.). Besser lief's beim ebenso feinen Außenristpass von Hauge auf den durchstartenden Filip Kostic, der mit links ins lange Eck zum Ausgleich traf (54.). Der Norweger versuchte es eine Minute später selbst aus 20 Metern, der Ball landete in den Armen von SC-Schlussmann Flekken. Die Eintracht hatte nun das Momentum und suchte immer wieder Kostic, der einmal rechts (57.) und einmal links (58.) vorbei zielte. Auch Lindström probierte es erfolglos aus der zweiten Reihe (66.).

Christian Streich hatte mittlerweile auf Fünferkette umgestellt, und es zahlte sich aus für die Schwarzwälder. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit kam Freiburg aus dem Nichts zur erneuten Führung. Günter schlug einen Freistoß von der linken Seitenauslinie an den langen Pfosten, und der sieben Minuten zuvor eingewechselte Nils Petersen setzte sich im Kopfballduell durch – 1:2 (68.). Es war sein neuntes Tor gegen die Eintracht, sieben davon als Joker.

In der Schlussphase probierten die Frankfurter alles, um noch zum Ausgleich zu kommen. Ajdin Hrustic und Kamada kamen ebenso in die Partie wie zuvor schon Goncalo Paciencia. Doch gegen kompakte Badener sollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Die beste Möglichkeit vergab Hrustic, der erst einen Freistoß in die Mauer setzte und dann im zweiten Versuch aus 20 Metern den Innenpfosten traf (85.). Dazu kam das zweite Abseitstor des frühen Abends, als Kamada eine Jakic-Flanke einköpfte, der Jubel schon aufbrandete, Schiedsrichter Dr. Felix Brych den Treffer jedoch nach VAR-Entscheidung zurücknehmen musste. Die Fans feierten die Mannschaft nach Schlusspfiff dennoch und skandierten "Auswärtssieg, Auswärtssieg" im Hinblick auf die Partie am Donnerstag in Barcelona.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Wir haben etwa 25 Minuten gebraucht, um den Donnerstag abzuschütteln und ins Spiel zu kommen. Insgesamt gebührt den Jungs großer Respekt, wie sie nach dem Rückstand aufgetreten sind und Freiburg hinten reingedrängt haben. Wir sind brutal über das Ergebnis, nicht aber über die Leistung enttäuscht. Zwei Abseitstore, Innenpfosten und so weiter. Was die Jungs abgerissen haben, ist aller Ehren wert und stimmt mich für die Zukunft positiv, auch wenn aktuell die Enttäuschung überwiegt. Die Komplimente von einem erfahrenen Trainer wie Christian Streich freuen mich. Das werde ich an die Mannschaft weitergeben, weil sie nach dieser Leistung keine negativen Gedanken verdient hat. Das Ergebnis wurmt sie selbst am meisten.

Sebastian Rode: Das Ergebnis ist sehr bitter und enttäuschend. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft. Das 0:1 kassieren wir in Unterzahl, als Djibi gerade verletzt draußen war. Als wir immer besser im Spiel waren und das 1:1 geschossen haben, kriegen wir durch einen Standard den erneuten Rückstand. Ein sehr einfaches Gegentor. Der SC Freiburg hat es uns in puncto Effizienz vorgemacht. Dazu hat das Quäntchen Glück gefehlt, gerade bei unseren Abseitstoren. Dann verlierst du so ein Spiel. Wir haben schwer ins Spiel gefunden, uns aber nach einer halben Stunde gesteigert. Wir können uns wenig vorwerfen, wie so oft in der Saison haben Glück und Effizienz gefehlt. Freiburg ist jetzt in der Tabelle außer Sichtweite.

Kevin Trapp: Bei mir herrscht pure Enttäuschung. Ich werde ein bisschen brauchen, um sie abzuschütteln. Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen, dann musst du zwei Mal einem Rückstand hinterherlaufen. Das tut weh. Wir haben alles versucht, am Ende war Freiburg effizienter als wir. Wir betreiben viel Aufwand, um in die gefährlichen Situationen zu kommen. Dann treffen wir falsche Entscheidungen oder der letzte Pass kommt nicht an. Das zieht sich durch die ganze Saison.

Jens Petter Hauge: Es war ein intensives Spiel gegen einen starken Gegner. Der SC Freiburg war gut in beiden Boxen, wo das Spiel entschieden wird. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, auch wenn wir nicht so gut performt haben wie wir können. Ich bin happy, dass ich 90 Minuten gespielt habe und der Körper sich gut angefühlt hat. Es zählt aber das Mannschaftsergebnis, deswegen bin ich sehr enttäuscht.

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): Es ist schwer, in Frankfurt zu spielen, selbst wenn die Eintracht zweieinhalb Tage vorher gegen Barcelona angetreten ist. Ich freue mich über den Sieg, aber über ein paar andere Dinge weniger. In der ersten Halbzeit haben wir zu schnell die Bälle verloren, obwohl wir wussten, dass wir mit mehr Kontakten mehr Ballbesitz erreichen wollten, um Frankfurt laufen zu lassen. Einmal haben wir richtig gut umgeschaltet: beim 1:0. In der zweiten Halbzeit wurde es sehr schwierig, weil Frankfurt eine hohe Passqualität und eine Power hatte, vor der ich den Hut ziehe. Im Hinrundenspiel hatten wir etwas Pech, diesmal richtig Glück, weil wir nicht die bessere Mannschaft waren. Frankfurt hätte mindestens ein Unentschieden verdient gehabt, das muss man so ehrlich sagen. Wir müssen die Dinge kritisch betrachten, uns für das Ergebnis aber nicht schämen. Es war eine enge Kiste – so oft kommt es ja nicht vor, dass wir in Frankfurt gewinnen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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