Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim

Bundesliga 2021/2022 - 31. Spieltag

2:2 (1:1)

Termin: 23.04.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 50.500
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: 0:1 Ndicka (12., Eigentor), 1:1 Ndicka (32.), 2:1 Kamada (66.), 2:2 Rutter (78.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
TSG Hoffenheim

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Rode
  • Jakic
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 


  • Baumann
  • Akpoguma
  • Vogt
  • Posch
  • Bebou
  • Samassekou
  • Stiller
  • Raum
  • Kramaric
  • Bruun Larsen
  • Dabbur

 

Wechsel
  • Hrustic für Rode (67.)
  • Hauge für Borré (67.)
  • Ache für Lindström (79.)
  • Sow für Kamada (79.)
  • Paciencia für Knauff (86.)
Wechsel
  • Nordtveit für Akpoguma (46.)
  • Rutter für Bruun Larsen (67.)
  • Rudy für Samassekou (67.)
  • Skov für Dabbur (87.)
  • K. Adams für Nordtveit (89.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Sebastian Hoeneß

 

 

Punkteteilung bei Ndicka-Novum

Der Verteidiger trifft nach seinem Eigentor (12.) zum Ausgleich (32.) und bereitet Kamadas Führung vor (66.). Rutter sorgt für den 2:2-Endstand gegen Hoffenheim.

Evan Ndicka sorgte dabei für ein Novum in der Bundesligageschichte der Eintracht. Seit dem Beginn der detaillierten Datenerfassung 2004/05 war es noch keinem Frankfurter gelungen, in einer Partie ein Assist, ein Tor und ein Eigentor zu erzielen. Überhaupt schaffte dies nur Leverkusens Arturo Vidal im Jahr 2010.

Personell rotierte Oliver Glasner gegenüber der 0:2-Niederlage bei Union Berlin wieder zurück. Im Vergleich zur Startelf in Barcelona kam lediglich Tuta für Toure in die Mannschaft. Für die Gastgeber begann die Partie unglücklich. Nach einem guten Start mit über 60 Prozent Ballbesitz und einigen vielversprechenden Aktionen spielte sich die TSG über links nach vorne, Kramaric flankte in den Strafraum und Evan Ndicka köpfte das Leder in den eigenen Winkel – keine Abwehrchance für Kevin Trapp, der nach seiner verletzungsbedingten Pause gegen Union wieder zwischen den Pfosten stand (12.).

In der Folge mussten sich die Adlerträger erstmal schütteln, kamen wieder besser in die Partie und hätten durch Ndickas Kopfball (22./nach Ecke drüber) fast den Ausgleich erzielt. Dieser war dann nach 32 Minuten fällig, nach bekanntem Muster: Ecke Kostic, Kopfball Ndicka, und dieses Mal genauer als zuvor. Die Ecke erwirkt hatte der Serbe mit einem Schuss aus seiner Lieblingsposition, den Baumann klärte (32.). Der Hoffenheimer Keeper war auch gegen Lindström auf dem Posten (38.). Bereits Mitte der ersten Halbzeit hatte sich sein Gegenüber auszeichnen können, als Trapp aus kurzer Distanz die rechte Hand reaktionsschnell gegen Dabburs Schuss ausgefahren und zur Ecke geklärt hatte (22.). Nichtsdestotrotz hatte die Eintracht bis zum Halbzeitpfiff die Partie nun im Griff.

Nach der Pause war die Eintracht geduldig und arbeitete konzentriert daran, die Partie zu drehen. Die Gäste verteidigten unterdessen etwas höher und zwangen die Adlerträger öfter zu langen Bällen. Chancen blieben zunächst Mangelware, während Rafael Borré die fünfte Gelbe Karte sah und damit in Leverkusen fehlen wird. Dann die 66. Minute: Jakic erkämpfte sich das Leder von Bebou und legte weiter zu Ndicka, der am Strafraum den besser postierten Daichi Kamada sah. Der Japaner schlenzte das Leder cool ins lange Eck zur 2:1-Führung. „Ein Gemeinschaftskunstwerk“, frohlockte Reporter Marc Hindelang am EintrachtFM-Mikrofon. Es war das vierte Saisontor von Kamada, und wieder war Ndicka am Tor beteiligt.

Der Rückstand schockte die Elf von Sebastian Hoeneß nicht, die Hoffenheimer machten danach mehr Druck und belohnten sich relativ schnell. Raum hatte auf der linken Seite zu viel Platz und flankte in den Strafraum, wo Georginio Rutter das Spielgerät über den Scheitel tropfen ließ – Innenpfosten, Tor, 2:2 (78.). Beide Teams wollten daraufhin die drei Punkte auf die Habenseite bringen und agierten mit viel Schwung, oft fehlte aber die Zielstrebigkeit oder die Konsequenz im Abschluss. Wie beispielsweise durch Hrustic, der aus zentraler Position nach einem Pass von Hauge zu zentral abschließend Baumann vor keine großen Probleme stellte (81.). Glasner brachte noch Ache und Paciencia, agierte demnach mit zwei kopfballstarken Stürmern in vorderster Front. Letztlich rettete Trapp den einen Zähler, als er Kramarics Direktabnahme überragend zur Ecke klärte (90.). Letztlich blieb es beim Remis, sodass die Eintracht den Abstand von sechs Punkten auf die Kraichgauer nicht reduzieren konnte.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Nach dem Rückstand durch das Eigentor haben wir es gut gemacht und das Spiel wieder gedreht. Es war nicht einfach, da die Hoffenheimer gut verteidigt haben. Wir haben es aber auch ordentlich gemacht. Das 2:2 ist ärgerlich, nach der Führung waren wir zu passiv. Das ist schon häufiger in dieser Saison so passiert. Es war natürlich eine gute Flanke zum Ausgleich, dennoch war es unnötig. Gegen tiefstehende Gegner ist es nie einfach, heute haben wir es besser gemacht und auch die Tore erzielt. Wir müssen aber schauen, dass wir nach der Führung weiterspielen. Wir fallen dann zu häufig in einen Verwaltungsmodus, bewegen uns nicht mehr gut und verlieren unseren Rhythmus. Das hat uns letztendlich den Sieg gekostet. Das ist ein Punkt, an dem wir weiter arbeiten müssen. Das Eigentor von Evan Ndicka war unglücklich. Es spricht aber für ihn, dass er im Kopf stark genug ist weiter zu spielen. Er hat ein schönes Tor und ein gutes Spiel gemacht, dazu noch das zweite Tor vorbereitet. Das freut mich für ihn, dass er in diesem Alter schon die Stärke hat, so etwas zu verarbeiten. Kevin Trapp hat zweimal super gehalten und war ein wichtiger Rückhalt.

Cheftrainer Oliver Glasner: Das 2:2 geht in Ordnung. Beide Teams hatten sehr gute Torhüter, beide hatten die Chance auf den Lucky Punch durch Hrustic und Kramaric. Mit der Leistung bin ich zufrieden. Die Fans haben honoriert, dass die Mannschaft nach dem unglücklichen Rückstand zurückkommen wollte und das Spiel nicht abgeschenkt hat. Nach unserer Führung hat sich etwas gezeigt, das uns schon öfter diese Saison passiert ist: Wir sind zu passiv geworden, haben nicht mehr so intensiv attackiert und nicht mehr so oft die Lösung nach vorne gesucht. Dadurch kam die TSG verdient zum Ausgleich. Wichtig war zu sehen, dass die Spieler im Fokus und bereit waren, an die Grenze zu gehen und sich immer mit der aktuellen Aufgabe zu beschäftigen. Insgesamt gab es viele Chancen und viele Tore, es war ein schönes Spiel für die Zuseher. Bei den Wechseln ging der Blick auch Richtung Donnerstag. Seppl und auch andere haben nicht durchgespielt. Jetzt gibt es keine Müdigkeit, nur Vorfreude. Es geht in die Finals, die Playoffs sind schon lange gestartet. Ende April hat jeder Schmerzen. Wenn es bei Kevin ein Risiko gewesen wäre, hätte er nicht gespielt. Er hat gestern gesagt, dass es ihm gut geht. Eine Bemerkung noch zum Schluss: Der Schiedsrichter hat es heute sehr gut gemacht.

Sebastian Rode: Es war eine ansehnliche Bundesligapartie, in der wir unglücklich in Rückstand geraten sind und uns dann wieder zurückgekämpft haben. Es ist die Krux diese Saison: Wir kämpfen uns immer wieder heran, investieren sehr viel, am Ende können wir die Führung aber nicht verteidigen. Aus dem Grund hat es nur zum Unentschieden gereicht. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht und können mit Selbstvertrauen nach London fliegen. Am Sonntag steht die Regeneration im Fokus, am Montag haben wir frei. Am Dienstag ist es zwei Tage vor dem Europa-League-Spiel. Da haben wir genügend Zeit, um West Ham zu analysieren.

Ansgar Knauff: Es ist ärgerlich für uns alle, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Wir liegen 0:1 zurück, kommen zurück, gehen in Führung und bekommen es dann nicht hin, die Führung über die Zeit zu bringen. Der Ausgleich fällt unglücklich, ich verliere auf der Außenbahn das Kopfballduell. David Raum setzt sich durch und schlägt eine gute Flanke. Am Ende heißt es nur 2:2. Wir haben taktisch und von unserem Plan her ein gutes Spiel abgeliefert. Wir müssen versuchen, das Spiel schnell abzuhaken und uns auf Donnerstag zu fokussieren.

Djibril Sow: Wir sind enttäuscht, da wir 2:1 vorne waren und die Führung wieder hergegeben haben. Die Minuten auf dem Platz waren wichtig für mich, da ich erst ein Mannschaftstraining hatte. Jede Minute tut gut. Am Ende war es sehr wild, für den Rhythmus war das aber gut. Die Schmerzen sind noch da. Wenn man aber im Spiel mit dem ganzen Adrenalin ist, ist das das beste Schmerzmittel. Deshalb mache ich mir wegen Donnerstag keine Sorgen. Ab morgen können wir uns auf das Spiel freuen, das wird wieder ein Highlight in London.

Sebastian Hoeneß (Cheftrainer TSG Hoffenheim): Die Fans haben ein ansehnliches Spiel gesehen. Wir sind sehr gut reingekommen und haben das intensive Pressing der Frankfurter gut ausbalanciert. Eine der ersten Möglichkeiten haben wir genutzt, beziehungsweise der gegnerische Verteidiger. Durch Dabbur haben wir die nächste Chance, die Trapp richtig gut hält. Dann wurde der Verlauf der ersten Halbzeit verändert durch einen Konter, wir kassieren den Ausgleich und die Energie war nun bei den Frankfurtern. Dazu waren die Eintracht-Fans da. Nach der Pause war das Spiel offen, auch wenn die Großchancen auf unserer Seite waren. Aus unserer Sicht war die Entstehung des 1:2 extrem bitter. Da müssen wir den Konter fahren, verlieren aber in der Vorwärtsbewegung den Ball. Frankfurt ist wach, erkämpft sich das Leder und spielt den Angriff gut zu Ende. Für uns war das ein Nackenschlag. Dennoch haben wir verdient das 2:2 gemacht und hatten die Chance auf den Lucky Punch. Das wir das nicht genutzt haben, tut uns weh und ist bitter. Das Remis ist zu wenig für uns mit Blick auf die anderen Ergebnisse.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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