Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 32. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: 02.05.2022, 20:30 Uhr
Zuschauer: 26.400
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Tore: 1:0 Paulinho (18.), 2:0 Schick (51.)

 

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Bayer 04 Leverkusen
Eintracht Frankfurt

  • Hradecky
  • Kossounou
  • Tah
  • Tapsoba
  • Hincapie
  • Andrich
  • C. Aranguiz
  • Diaby
  • Azmoun
  • Paulinho
  • Schick

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Chandler
  • Jakic
  • Hrustic
  • Kostic
  • Ache
  • Hauge
  • Paciencia

 

Wechsel
  • Bakker für Paulinho (82.)
  • Palacios für C. Aranguiz (82.)
  • Alario für Schick (86.)
  • Baumgartlinger für Azmoun (86.)
  • Sinkgraven für Diaby (88.)
Wechsel
  • Knauff für Kostic (46.)
  • Toure für Tuta (46.)
  • Lammers für Hauge (46.)
  • Sow für Ache (73.)
  • Kamada für Paciencia (82.)
Trainer
  • Gerardo Seoane
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Keine Punkte in Leverkusen

Die Eintracht hält Bayer streckenweise in Schach, ist vorne aber kaum zwingend und verliert leistungsgerecht 0:2 (0:1).

Angesichts der nahezu zementierten Tabellensituation und mit Blick auf die Belastungssteuerung zwischen den Halbfinals gegen West Ham United setzte Oliver Glasner für die Aufgabe beim Bundesligadritten auf überwiegend frische Kräfte und somit zwangsläufig reichlich neues Personal. Unter anderem gestaltete sich die Angriffsreihe komplett neu.

Anstelle des gelbgesperrten Rafael Santos Borré, des am Oberschenkel verletzten Jesper Lindström und dem bis zur 82. Minute auf der Bank Platz nehmenden Daichi Kamada stürmten Goncalo Paciencia, Jens Petter Hauge und Ragnar Ache, der damit in seinem 23. Einsatz mit dem Adler auf der Brust erstmals in der Startelf stand.

Ansonsten blieben von der Achse der Vorwochen auch Sebastian Rode und Martin Hinteregger daheim, die einzigen Stammkräfte, die bereits in London begannen, waren Kevin Trapp, Tuta und Filip Kostic. Die Defensabteilung komplettierten die am vergangenen Donnerstag gesperrten Evan Ndicka und Kristijan Jakic sowie der mit der Kapitänsbinde bedachte Makoto Hasebe. Rechts startete Timothy Chandler für Ansgar Knauff, die Doppelsechs komplettierte Ajdin Hrustic anstatt des bis zur 73. Minute geschonten Djibril Sow.

Die Umstellungen hatten weitgehend keine Auswirkungen auf einen insgesamt organisierten Auftritt gegen den Ball, in dem bei den Hessen Paciencia tendenziell eher tiefer als die sprintstarken Ache und Hauge stand. Beide Seiten verzeichneten vor der Pause Spielanteile von je 50 Prozent, wenngleich es den Gästen vorne an Zielstrebigkeit mangelte. Dennoch ließen sich die hinzunehmenden Gegenstöße der Werkself an einer Hand abzählen. Zu Beginn konnte Tuta den durchgestarteten Moussa Diaby rechtzeitig stellen, Trapp hatte am kurzen Pfosten keine Probleme (5.).

Beim nächsten Konter hatte Frankfurt aber das Nachsehen, als einem Ballverlust am gegnerischen Strafraum ein langer Ball Leverkusens folgte. Sardar Azmoun gewann das Luftduell an der Mittelinie, Patrik Schick setzte Diaby in Szene, der schließlich diagonal in den Sechzehner passte, wo Paulinho das Leder Trapp durch die Beine schob (18.).

In der Folge hatte die Eintracht Leverkusens Offensive im Griff, vermochte aber selbst wenige Akzente zu setzen. Als Azmoun auf Schick durchsteckte und der Tscheche die Kugel unters Tordach nagelte, hob der Linienrichter zurecht die Fahne (34.). Kurz darauf glänzte erneut Azmoun als Zuarbeiter, Robert Andrich zielte aus aussichtsreicher Position aber links vorbei (40.). Im Gegenzug konnte sich Hauge einmal durchsetzen, setzte seinen Versuch aber rechts neben den Kasten (42.).

Zur zweiten Halbzeit wechselte Glasner in seinem 100. Bundesligaspiel absprachegemäß mit Sam Lammers, Almamy Toure und Knauff für Hauge, Tuta und Kostic drei Mal. Chandler rückte dafür auf die linke Außenbahn, damit Knauff auf seiner Paradeposition im Rhythmus bleiben konnte. Der 20-Jährige verlieh den Bemühungen sobald mehr Esprit und initiierte zwei Torannäherungen, Paciencia (56.) und Ache (60.) aber Lukas Hradecky nicht ernsthaft auf die Probe stellten.

Im Gegensatz zu Schick, der zuvor das 2:0 herbeigeführt hatte, als Diaby nach einem Frankfurter Ballverlust in der eigenen Hälfte am schnellsten schaltete. Die vermeintliche Abseitsentscheidung entkräftete daraufhin der Video Assistant Referee, 2:0 für die Hausherren (52.). Einen höheren Rückstand verhinderte daraufhin Trapp, der reaktionsstark gegen Azmoun parierte (72.). Auf der anderen Seite war Hradecky bei einem platzierten Flachschuss von Hrustic auf seinem Posten (75.). Ansonsten schien in der Schlussphase Leverkusen dem Dritten näher als Frankfurt dem Anschluss, sodass es bei der 0:2-Niederlage blieb, die nach dem 32. Spieltag Platz elf zur Folge hat. Rückschlüsse für das Halbfinalrückspiel in drei Tagen greifen freilich zu kurz, dafür genügt allein ein Blick auf den Spielberichtsbogen, ohne die einsatzfreudige, aber letztlich harmlose Vorstellung der Eintracht in Abrede zu stellen.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Die Jungs haben alles versucht, das hat man gesehen. Mit dem Auftritt bin ich einverstanden, wir haben viel investiert und sind fast 120 Kilometer gelaufen. In dieser Formation haben wir noch nie zusammengespielt. Wir haben oft gefällig kombiniert bis 20 Meter vor dem Tor, dann hat uns die Durchschlagskraft und Präzision gefehlt. Es hat nicht alles funktioniert, das haben wir gesehen. Leverkusen war in den entscheidenden Situationen einen Tick besser als wir. Ein blitzsauberer Konter und ein Ballverlust von uns haben die Tore ermöglicht, sodass es ein verdienter Sieg für Leverkusen war. Die drei Wechsel zur Halbzeit waren geplant. Das war ein guter Trainingsreiz für die Jungs, die 45 Minuten gespielt haben. Wir werden jetzt gut regenerieren und am Donnerstag wieder zu 100 Prozent frisch sein. Martin Hinteregger ist noch krank, bei Jesper Lindström wird es eine enge Geschichte für Donnerstag.

Makoto Hasebe: In der ersten Halbzeit sind wir gut reingekommen, aber im letzten Drittel hat uns einiges gefehlt. Wir sind zwar konterstark, aber das konnten wir heute nicht zeigen. Insgesamt war das zu wenig, wir hätten insbesondere besser restverteidigen müssen. Für Donnerstag haben wir wieder frische Spieler und müssen ein anderes Gesicht als heute zeigen. Das haben wir auch vergangene Woche geschafft, wir werden das Spiel gewinnen.

Djibril Sow: Der Trainer hat klar angesprochen, dass die Spieler starten werden, die zuletzt weniger gespielt haben, um mit Hinblick auf Donnerstag Belastungssteuerung zu betreiben. Das ist das wichtigste Spiel in der Saison für uns, wir wollen ins Finale. Die Spieler haben es heute trotzdem gut gemacht. Ich habe zwar weiterhin Schmerzen im Knie, was auch bis zum Saisonende vermutlich so bleiben wird, bei den 60.000 Fans in West Ham habe ich aber nichts mehr gespürt. Und am Donnerstag zuhause wird das erst recht so sein. Ich erwarte ein noch schwierigeres Spiel. Da müssen wir noch einmal alles raushauen und ich hoffe, dass uns der zwölfte Mann pushen wird, damit wir diese Extraprozente auf den Platz bekommen.

Timothy Chandler: Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt, haben aber zweimal den Ball vorm eigenen Sechzehner verloren und sind dafür bestraft worden. Leverkusen wollte gewinnen und war zielstrebiger am und im Sechzehner. Bayer hat Chancen herausgespielt und sicherlich verdient gewonnen. Gerne hätten wir das Spiel positiv gestaltet, die Punkte wären wichtig gewesen. Am Donnerstag müssen wir es besser machen und das werden wir auch.

Gerardo Seoane (Cheftrainer Bayer 04 Leverkusen): Ich hatte das Gefühl, dass wir den Gegner über weite Strecken der Partie gut mit und ohne Ball kontrolliert haben und uns mehr Torchancen als die Eintracht herausgespielt haben. Kompliment an die Mannschaft, wie sie Ruhe bewahrt und seriös sowie mit der nötigen Ernsthaftigkeit gespielt hat. Wir hatten eine gute Kompaktheit, haben wenig zugelassen und hatten meistens viele Spieler hinter dem Ball. Auch die Eintracht hat gut verteidigt, so dass es schwierig war, Torchancen herauszuspielen. Im richtigen Moment haben wir die Räume genutzt gegen eine Mannschaft, die Spieler mit hoher Qualität in ihren Reihen hat.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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