1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 34. Spieltag

2:2 (1:2)

Termin: 14.05.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 33.300
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 Ingvartsen (10.), 1:1 Tuta (25.), 1:2 Borré (35.), 2:2 Ingvartsen (49.)

 

>> Spielbericht <<

1. FSV Mainz 05
Eintracht Frankfurt

  • Dahmen
  • Bell
  • Hack
  • Niakhaté
  • Brosinski
  • Boetius
  • Kohr
  • Aaron
  • Stach
  • Burkardt
  • Ingvartsen

 


  • Trapp
  • Toure
  • Tuta
  • Ndicka
  • Rode
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Hauge
  • Kamada
  • Borré

 

Wechsel
  • Stöger für Boetius (64.)
  • Barreiro für Stach (64.)
  • J.-S. Lee für Ingvartsen (70.)
  • Tauer für Brosinski (70.)
  • Nebel für J.-S. Lee (77.)
Wechsel
  • Jakic für Rode (46.)
  • Hrustic für Hauge (59.)
  • Hasebe für Toure (59.)
  • Ilsanker für Tuta (59.)
  • C. Lenz für Ndicka (68.)
Trainer
  • Bo Svensson
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Punkteteilung zum Abschluss

Die Eintracht holt am letzten Spieltag ein 2:2 (1:2) in Mainz. Tuta (26.) und Borré (35.) drehen die Partie vor der Pause, Ingvartsen trifft doppelt (10., 49.).

Sollten am Samstagnachmittag Scouts aus Glasgow in Mainz zugegen gewesen sein, sie hätten sich lange Zeit fragen können, ob es sich bei den Gästen in Schwarz tatsächlich um den nächstwöchigen Gegner im Finale der UEFA Europa League handelt. Personell stand dies außer Frage. Die Eintracht begann mit der gleichen Elf, die im Halbfinalrückspiel nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Martin Hinteregger den West Ham United FC 1:0 geschlagen hatte. Also mit Almamy Toure als rechtem und Tuta als zentralem Innenverteidiger sowie in Abwesenheit von Jesper Lindström erneut mit Jens Petter Hauge im rechten offensiven Mittelfeld.

Von Automatismen und Abstimmung war zunächst dennoch kaum eine Spur. Die Hausherren begannen druckvoll, die Hessen lethargisch und gelangten ganz selten in die gegnerische Hälfte. Allzu viele Gelegenheiten besaß zwar auch der FSV nicht. Diese hatten es aber in sich. Erst war Kevin Trapp gegen den aus halbrechter Strafraumposition abziehenden Jonathan Burkardt im kurzen Eck auf seinem Posten (8.), wenig später aber machtlos, als seine Vorderleute die Kugel drei Mal nicht geklärt bekamen und Marcus Ingvartsen unters Tordach zum 1:0 aus Sicht der Nullfünfer traf (10.).

Die Adlerträger benötigten trotz schwüler äußerer Bedingungen etwa den ersten Abschnitt der ersten Halbzeit zum Warmwerden, nach 25 Minuten stand kein einziger Torschuss zu Buche. Jedenfalls bis Filip Kostic mit einer Freistoßhereingabe Rafael Santos Borré fand, dessen Kopfball Finn Dahmen parierte, ehe Tuta den FSV-Schlussmann per Abstauber überwinden konnte (26.).

Die Szene wirkte wie ein Erweckungserlebnis, denn allmählich liefen die Aktionen wieder mit der gewohnten Leichtigkeit und Zielstrebigkeit. Djibril Sow verfehlte mit einem ansatzlosen Versuch aus dem Hinterhalt den Kasten nur um wenige Zentimeter (28.). Dafür hebelte Ansgar Knauff mit einem Steckpass die Mainzer Hintermannschaft aus, Borré vollstreckte ganz cool (35.). 2:1 für Eintracht Frankfurt und gleichzeitig der Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Rheinhessen erneut den wacheren Beginn und münzten diesen sogleich in Zählbares um. Nach einer Ecke von links verpassten noch zwei Rote (49.), nach einer Flanke von rechts stellte Ingvartsen auf 2:2 (49.).

In der Folge erhielten die Adler aber schneller wieder Zugriff, es entwickelte sich eine kurze Phase mit zahlreichen Richtungswechseln. Auf der einen Seite traf Kostic aus Abseitsposition (52.), auf der anderen Aarón den Innenpfosten (55.). Im direkten Gegenzug war Kamada kurz vor der Sechzehnerkante nur durch ein Foul zu bremsen, den Freistoß nahm Kostic flach, die Mauer fälschte ab und der Ball landete um Haaresbreite nicht im Kasten. Dahmen wäre machtlos gewesen (57.).

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir sind sehr schlecht reingekommen in die Partie, waren nicht aggressiv genug. Nach dem Gegentor sind wir aufgewacht und haben es dann gut gemacht. Beide Seiten haben mit offenem Visier gespielt, aber auch mit vielen Fehler. Das Remis geht insgesamt in Ordnung. Die Jungs haben auf jeden Fall Gas gegeben. Mit der Bundesligasaison sind wir nicht zufrieden, das ist klar. Wir haben gegen viele Gegner, die tief gestanden sind, Punkte liegengelassen. Wir bereiten uns jetzt bestens auf Mittwoch vor und freuen uns riesig darauf. Das wird ein außergewöhnliches Erlebnis, das wir uns hart erarbeitet haben. Wir stehen so kurz vor dem Titel, jetzt möchten wir den letzten Schritt gehen. Ndicka hat sich nichts Schlimmes getan, er hat Probleme an der Fußsohle. Jesper Lindström ist auf einem guten Weg, schmerzfrei und hat die Belastung schon gesteigert. Aber es wird eine enge Kiste.

Cheftrainer Oliver Glasner: Ich bin superfroh, dass wir dieses Spiel hatten. Denn die ersten 15, 20 Minuten waren grausam. Wir waren nicht bereit für intensiven Bundesligafußball. Mainz ist nach einer Fehlerkette von uns verdient in Führung gegangen. Danach waren wir wach, haben die Intensität angenommen, es gut gemacht und neben den Toren auch defensiv kaum etwas zugelassen. In der zweiten Halbzeit waren wir zu konteranfällig, wollten vielleicht zu viel. Es war wichtig, dass die Spieler gespürt haben, dass wir diesen Punch benötigen. Wenn man die Spannung verliert und den Schalter nicht mehr umgelegt bekommt, kann es auch schnell 0:4 ausgehen. Mir ist gefallen, dass die Jungs sich gewehrt haben. Diese Charaktereigenschaft zeichnet uns über die gesamte Saison aus. Dafür sind wir belohnt worden und können zufrieden sein.

Sebastian Rode: Der Rückstand hat uns wachgerüttelt. Zuvor hatten wir es verpasst, überhaupt mal aus der eigenen Hälfte zu kommen. Dann haben wir es besser hinbekommen. Die Mainzer waren heiß und wir wollten ein gutes Spiel machen, um mit Selbstvertrauen ins Finale zu gehen. Das Unentschieden geht in Ordnung.

Kevin Trapp: Im Vorfeld wussten beide Teams nicht so richtig, was sie erwartet, weil es sportlich um wenig ging. Wir hätten die Bundesligasaison trotz allem gerne mit einem Sieg beendet, um sich weiter Selbstvertrauen zu holen und die Dinge, die wir gut machen, umzusetzen. Dass es für uns eine Generalprobe war, hat man an der Aufstellung gesehen, damit wir uns einspielen und Rhythmus aufnehmen. Anhand der ersten 20 Minuten haben wir gesehen, wie wir nicht auftreten sollten, weil wir nicht in die Zweikämpfe gekommen sind und viele Fehlpässe gespielt haben. Danach haben wir es besser gemacht. Das nehmen wir aus dem Spiel mit.

Djibril Sow: Es war eine gute Einstimmung auf Mittwoch. Mainz ist nicht umsonst eine der besten Heimmannschaften. Hier geht’s richtig ab mit vielen direkten Duellen. Das war gut so. Die ersten 15 Minuten haben wir benötigt, um etwas reinzukommen. Aber dann haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Auch die Stimmung in der Kurve war ein kleiner Vorgeschmack auf Sevilla, die Fans haben wieder 90 Minuten Vollgas gegeben.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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